Der Schiedsrichterthread

Begonnen von WES FC, Donnerstag, 25.Aug.2016, 16:11:48

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 6 Gäste betrachten dieses Thema.

P.A.Trick

Ich bin kein Anhänger dieser Verschwörungstheorien. Ich glaube, dass die deutschen Schiris einfach nur kacke sind!

Wildharry

Ich auch nicht aber bevor die in die Bundeliga oder in den Profibereich aufsteigen wissen die schon wie der Hase zu laufen hat. Da zählt das unausgesprochene Wort.
Bleiben sie ordentlich!
  •  

shorty

Zitat von: Wildharry am Montag, 21.Sep.2020, 12:07:43
Ja, aber glaubst du denn daran dass auch nur ein einziges mal so eine knappe Entscheidung die eigentlich für uns ausgelegt werden musste zu unserem Gunsten entschieden wird?
Noch zumal wir gegen ein von DFB/DFL gehätscheltes Konstrukt gespielt haben und du davon ausgehen kannst dass der Schiri dort vorauseilend gehorsam gehandelt hat.
Die haben doch alles Schiss dass sie am nächsten Spieltag dann in Würzburg statt in München pfeifen dürfen.

Ich dachte die Bevorteilung sei der einzige gute Grund, dass das Clevehrle da in diesen DFL-Misthaufen von Präsidium gewählt wurde!?!
  •  

Jupp23

Zitat von: Bläck Fööss am Montag, 21.Sep.2020, 11:41:45
Die Regel lautet laut DFL-Homepage:

"Voraussetzung für ein Eingreifen des Video-Assistenten ist jeweils, dass nach seiner Einschätzung eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters auf dem Platz vorliegt. Ist eine solche, klar falsche Wahrnehmung des Schiedsrichters auf dem Platz nicht gegeben, darf der Video-Assistent nicht eingreifen. Der Video-Assistent ist also nicht dazu da, eine bessere Entscheidung zu finden."

Gemessen daran war die Vorgehensweise beim Hoffenheim-Elfer - minutenlanges Vor- und Zurückspulen und Verwendung von Zeitlupe und Lupe, um zu schauen, ob Czichos eine Stollenlänge zu spät kam - schlicht illegal.
Das ist doch was ich sage. Der Streitpunkt verschiebt sich zur Definitionsfrage, was denn eine klar falsche Wahrnehmung ist. Und da kann es eben nach gängiger Interpretation ausreichend sein, wenn dem Schiedsrichter die Sicht versperrt war und er dadurch die Situation zwischen Czichos und Baumgartner nicht sehen konnte (wollte).
  •  

Harper666

"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
  •  

PeteleRock

Zitat von: Harper666 am Montag, 21.Sep.2020, 14:05:52
Erstaunlich, dass der Kicker das so klar benennt.
Zumal es im Ticker erst hieß der elfer ginge so schon in Ordnung...
  •  

SCool

https://imgur.com/uKz1BvE
Baumgartner stellt seinen Fuß auf den Czichos, schreit und hält sich zuerst schmerzverzerrt das Schienbein. Bekommt dann mit VAR-Eingreifen Foulelfmeter.Im Netz meinen dann einige, Czichos habe ihn etwas aus der Balance gebracht und am Schluss an der Verse berührt.
Nach dieser Argumentation muss man bei jeder 2. oder 3. Ecke Foulelfmeter geben. Irgendwie hat das mit Kontaktsport nichts mehr zu tun; immer häufiger denkt man, man sei beim Basketball gelandet.
Allein wenn man schon minutenlang das Videomaterial studieren muss, muss es dämmern, dass der VAR-Einsatz gerade völlig auf dem Holzweg ist und die Situation im Sinne des Weiterspielens abbrechen.
Mir ist es völlig unklar, weshalb der FC bis auf ein paar halbherzige Kommentare nicht mal mit Sorgfalt und Ernsthaftigkeit gegen diese Willkür vorgeht und dies mit Videomaterial und den hauseigenen Schiri-Regeln untermauert.Ist die Angst so groß, noch massiver unter Willkür und Inkompetenz leiden zu müssen? Gerade dann müsste man sich wehren.
01.10.2017: "Ich hoffe, die Mannschaft wird besser. Ich bin ganz sicher: Das wird passieren." - Claudio Pizarro
  •  
    The following users thanked this post: FC Karre

MG56

Geheimwaffe Wehrle tummelt sich ja jetzt in den DFL/DFB-Gremien.
Das muss reichen.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
  •  

Oxford

Ich hab die Szene jetzt erst gesehen. Wie man da Elfmeter geben kann nach Ansicht der Zeitlupe, ist mir komplett schleierhaft. Das hat schon wieder was von organisiertem Betrug. Und das geht so seit Einführung des VAR. Ich finde das ingesamt komplett unerträglich.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
  •  

Okudera

Die Szene erinnert mich an die Szene mit Guirassy in Stuttgart.
Beide gehen zum Ball. Damals wurde der Elfer zurückgenommen.

https://www.wahretabelle.de/forum/elfer-koln-/23/12787?page=1&spieltag=8&saisonId=307

Ich muss auch an die letzte Saison denken, als Drechsler am 1. Spieltag einen klaren Elfer nicht bekam
https://www.wahretabelle.de/forum/elmeter-fur-koln-/23/15415?page=2&spieltag=1&saisonId=314

Alles nach Einschaltung des VAR.
  •  
    The following users thanked this post: Humorkritik

koelner

War der Elfmeter wirklich gerechtfertigt? Habe nur aus mit einem Auge das Spiel verfolgt und da sah es ehrlicherweise nach ballgespielt aus. In der Presse steht aber gerechtfertigter Elfmeter.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
  •  

Vechtebock

Zitat von: koelner am Samstag, 03.Okt.2020, 19:49:10
War der Elfmeter wirklich gerechtfertigt? Habe nur aus mit einem Auge das Spiel verfolgt und da sah es ehrlicherweise nach ballgespielt aus. In der Presse steht aber gerechtfertigter Elfmeter.
Also, der FC hätte den nie und nimmer bekommen und wenn der Schiri doch gepfiffen hätte, wäre der Keller dazwischen gegrätscht.
Für mich klar den Ball gespielt, aber das sahen einige heute mittag im Thread auch anders.
  •  
    The following users thanked this post: koelner

Wormfood

Zitat von: koelner am Samstag, 03.Okt.2020, 19:49:10
War der Elfmeter wirklich gerechtfertigt?

Ja. Ezi sollte langsam mal kapieren, wie man in Zweikämpfe innerhalb des Strafraums einsteigen kann, wenn deutsche Schiedrichter pfeifen.
Gesendet von meinem Atari ST mit Akustikkoppler
  •  
    The following users thanked this post: koelner

Almidon

Zitat von: koelner am Samstag, 03.Okt.2020, 19:49:10
War der Elfmeter wirklich gerechtfertigt? Habe nur aus mit einem Auge das Spiel verfolgt und da sah es ehrlicherweise nach ballgespielt aus. In der Presse steht aber gerechtfertigter Elfmeter.

Ich hätte ihn nicht gegeben. Aber ein Eingreifen des VAR wäre dennoch falsch gewesen, da es keine eindeutige Fehlentscheidung war. Ehizibue geht auch nicht gerade geschickt in den Zweikampf.
  •  
    The following users thanked this post: koelner

AK2503

Zitat von: koelner am Samstag, 03.Okt.2020, 19:49:10
War der Elfmeter wirklich gerechtfertigt? Habe nur aus mit einem Auge das Spiel verfolgt und da sah es ehrlicherweise nach ballgespielt aus. In der Presse steht aber gerechtfertigter Elfmeter.
Es gab schon viel fragwürdigere Elfmeter gegen uns.
Kann man geben,muss man aber nicht.
Keller raus
  •  
    The following users thanked this post: koelner

koelner

Danke euch. Also zumindest keine absolut dreiste Fehlentscheidung. Aber gut, dem Schiedsrichter kann man den diesjährigen Abstieg eh nicht in die Schuhe schieben.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
  •  

Humorkritik

Zitat von: Almidon am Samstag, 03.Okt.2020, 21:21:35
Ich hätte ihn nicht gegeben. Aber ein Eingreifen des VAR wäre dennoch falsch gewesen, da es keine eindeutige Fehlentscheidung war. Ehizibue geht auch nicht gerade geschickt in den Zweikampf.
Der VAR hat ja eingegriffen bzw. überprüft und das Ergebnis bestätigt. Ich finde die Bewertung schwierig. Es gibt Einstellungen, da sage ich, klar Ball gespielt, und es gibt welche, wo ich sage: jo, Foul. Eindeutig daneben lag der Schiri nicht. Das führt aber eben wieder zurück zum Hoffenheim-Spiel. Auch da lag der Schiri mit "nicht pfeifen" nicht eindeutig daneben (sondern m.E. sogar richtig), aber sahen VAR und Schiri schließlich eine klare Fehlentscheidung, nachdem sie es ich 70 mal angesehen haben. Es wurde letztlich in beiden Spielen mit zweierlei Maß gemessen, beide Male zu unseren Ungunsten. Allerdings ist mir die gestrige Regelauslegung lieber als die des Hoffenheim-Spiels. Nur einheitlich wäre halt mal schön.

Zur Aktion selbst. Dämliches Zweikampfverhalten von Easy, schöne Inszenierung von Thuram. Man weiß doch inzwischen, dass der im Strafraum ein richtiger Gladbacher ist. Ein Kerl wie ein Baum, aber bei jeder Berührung (oder der Andeutung einer Berührung) geht der runter wie nix. Widerlich, aber erfolgreich.
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).

Humorkritik

Es bleibt willkürlich, wann von einer klaren Fehlentscheidung die Rede ist. Nur wir haben diesbezüglich Klarheit.

Aber mal davon abgesehen: Warum ist Hasebe eigentlich noch auf dem Platz? Gelb vorbelastet, klares taktisches Foul an Andersson im Mittelfeld und nur weil der Angriff über Jakobs weiterläuft, passiert nichts?
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).

Humorkritik

Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
  •  

Harper666

Dass Hasebe das Spiel beendet hat, ist schon bissi skurril.
"Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."
  •  

Wildharry

Zitat von: Humorkritik am Sonntag, 18.Okt.2020, 16:21:36
Es bleibt willkürlich, wann von einer klaren Fehlentscheidung die Rede ist. Nur wir haben diesbezüglich Klarheit.

Aber mal davon abgesehen: Warum ist Hasebe eigentlich noch auf dem Platz? Gelb vorbelastet, klares taktisches Foul an Andersson im Mittelfeld und nur weil der Angriff über Jakobs weiterläuft, passiert nichts?
Wir sind ja schon vor Einführung des VAR sehr oft benachteiligt worden und als der VAR eingeführt wurde sollte ja alles gerechter werden.
Nur leider nicht für uns, da sehe ich den VAR eigentlich als Legitimation uns noch mehr zu bescheissen.
Bleiben sie ordentlich!
  •  

Jupp23

Zitat von: Humorkritik am Sonntag, 18.Okt.2020, 16:21:36
Es bleibt willkürlich, wann von einer klaren Fehlentscheidung die Rede ist.
Ich glaube, man hat hier einfach die falsche Erwartungshaltung an den VAR. Etwas überspitzt formuliert könnte man sagen: Durch den VAR soll es bitte keine Held- und Andreasen-Tore und keine Werner-Schwalben mehr geben. Außerdem keine Abseitsfehltentscheidungen mehr.

Darüber hinaus auf "Gerechtigkeit" bei jeder einzelnen VAR-relevanten Szene zu hoffen, ist naiv. Auch wenn das teils genau so naiv von Schiedrichter, DFB und Co. kommuniziert wird.
  •  
    The following users thanked this post: Rheineye

mutierterGeißbock

Zitat von: Jupp23 am Sonntag, 18.Okt.2020, 18:33:09

Ich glaube, man hat hier einfach die falsche Erwartungshaltung an den VAR. Etwas überspitzt formuliert könnte man sagen: Durch den VAR soll es bitte keine Held- und Andreasen-Tore und keine Werner-Schwalben mehr geben. Außerdem keine Abseitsfehltentscheidungen mehr.

Darüber hinaus auf "Gerechtigkeit" bei jeder einzelnen VAR-relevanten Szene zu hoffen, ist naiv. Auch wenn das teils genau so naiv von Schiedrichter, DFB und Co. kommuniziert wird.
Mag naiv sein. Das größte Problem ist doch weiterhin, dass das ganze System weiterhin von größtenteils unfähigen Leuten geführt wird, die sich letztendlich jede noch so komische Entscheidung irgendwie wieder schön quatschen können, weil der Spielraum bei der Anwendung des Videobeweises ungefähr so groß ist wie der Pazifische Ozean. Wenn man jetzt nur die Elfmeterszene heute nimmt, gibt es da wahrscheinlich gar nicht so wahnsinnig viel zu meckern. Wenn ich das dann aber wieder mit dem Elfmeter vergleiche, den Hoppenheim bei uns bekommen hat, wird es schnell wieder absurd. Da wurde die Entscheidung damit begründet, dass dem Schiedsrichter die Sicht versperrt war. Dann guckt man sich die Szene drei Minuten lang an, um doch zu einer Entscheidung für einen Elfmeter zu kommen. Angeblich hätte man da nicht auf Elfmeter entschieden, wenn der Schiedsrichter die Szene wahrgenommen hätte. Naja wers glaubt...

Heute nimmt der Schiedsrichter die Szene eindeutig wahr, steht wenige Meter entfernt bei freier Sicht, bewertet die Szene anders und entscheidet sich dann nach dem Eingreifen des Assistenten um. Also ich kann da wirklich jeden verstehen, der mit diesem Konstrukt unzufrieden ist. Außerdem verwette ich noch meinen Arsch darauf, dass da niemand eingegriffen hätte, wenn das Spiel weiter gegangen wäre und Horn (kein Vorwurf an ihn) einfach einen Angriff einleitet und nicht den Ball ins Aus wirft und durch die Pause ein Eingreifen ermöglicht. Es bleibt unterm Strich tatsächlich reine Willkür, wann wie eingegriffen wird. Gut, ich war von Anfang an gegen den Videoschiedsrichter und bin da mittlerweile wahrscheinlich völlig befangen, aber ich frage mich was denn letztendlich durch den VAR besser geworden ist? Es gibt immer noch unzählige Entscheidungen bei denen man sich einfach am Kopf kratzt und sich fragt was die Scheiße eigentlich soll. Die mittlerweile ständigen Änderungen in der Verfahrensweise machen es einfach noch absurder. Mal wird von Spieltag 1 bis 8 nach dieser Richtlinie gehandelt und bei jedem Furz eingegriffen, dann wird von Spieltag 9 bis 17 wieder alles anders gemacht und nur noch eingegriffen, wenn jemandem im Strafraum der Fuß abgesägt wurde und die blinden Stielers, Dankerts und Winkmanns dieser Welt mal wieder nichts gesehen haben.

Bevor jetzt hier über meine Jammerei gejammert wird, mir ist schon klar, dass der FC hoffnungslos scheiße ist und dies auch unabhängig von Schiedsrichterentscheidungen so ist. Aber dieser bekackte Videobeweis macht meines Erachtens einfach vieles noch schlimmer, was ohnehin schon schlimm war. Nun muss ich mich zusätzlich zu blinden Schiedsrichtern auch noch über blinde Videoottos aufregen. Und mittlerweile kann man sich ja nicht einmal mehr einen Abstieg in die zweite Liga mit der Aussicht auf VAR-freie Spiele schön reden. Da sitzen wahrscheinlich noch größere Graupen vorm Bildschirm.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

Jupp23

Das meine ich ja: Man muss sich damit abfinden, dass die Linie beim VAR genauso willkürlich ist, wie die generelle Linie jedes Schiedsrichters. Und dass es genauso weiterhin viele Fehlentscheidungen geben wird, nur nicht mehr die gaaanz krassen Katastrophen, über die man noch Jahre später redet.

Anders formuliert: Jammern und Meckern sei dir und uns weiterhin gestattet. Und leider angebracht. Ich lenke meine Jammerei aber auf die Personen und Entscheidungen statt auf das "System VAR".
  •  

Sihoer

Für mich ist der große Vorteil des VAR die Abseitsentscheidung.
Alles andere ist genauso subjektiv wie vorher, aber ärgert umso mehr, weil man von der Technik Eigtl. Objektivität erwartet. Daher werde ich wohl nie ein Freund des VAR.
  •  

Humorkritik

Zitat von: Jupp23 am Sonntag, 18.Okt.2020, 19:16:41
Das meine ich ja: Man muss sich damit abfinden, dass die Linie beim VAR genauso willkürlich ist, wie die generelle Linie jedes Schiedsrichters. Und dass es genauso weiterhin viele Fehlentscheidungen geben wird, nur nicht mehr die gaaanz krassen Katastrophen, über die man noch Jahre später redet.

Anders formuliert: Jammern und Meckern sei dir und uns weiterhin gestattet. Und leider angebracht. Ich lenke meine Jammerei aber auf die Personen und Entscheidungen statt auf das "System VAR".
Ich muss ja nur an unsere letzten Spiele in Mainz denken, um zu dem Schluss kommen zu können, dass vielleicht die ganz krassen Katastrophen a la Andreasen nicht mehr vorkommen, ab de Blasis-Schwalben und klare Handspiele schon. Meine Grundhaltung hat der Mutierte dankenswerterweise schon auf den Punkt gebracht. Ich bin gewiss nicht so naiv, vom VAR eine höhere Gerechtigkeit im Einzelfall zu erwarten. Dafür wird es immer zu viele strittige Entscheidungen geben, die man mal so, mal so auslegen kann. Geschenkt. Ebenso, dass Schiedsrichter weiterhin Fehler machen. Das gehört halt dazu.

Mich stört aber gerade eben doch der VAR als System. Die Schiedsrichter entscheiden doch kaum mehr. Das war nun der dritte Elfer gegen uns in dieser Saison, wo der Schiedsrichter erst einmal gar nichts entscheidet. Dann schaltet sich der Keller ein, weil es ja irgendeinen Kontakt gab, den es im 16er eigentlich immer gibt, und stellt Zeitlupen zur Verfügung. Da wird es schon schwierig. Gegen Gladbach gibt es eine Einstellung, wo man eher sagt, kein Elfer, und eine, wo man eher sagt Elfer. Gestern habe ich bislang vor allem die Einstellung gesehen, die Bornauw von hinten zeigt. Aus der Perspektive würde ich sagen: Zusammenprall. Das "Auf-den-Fuß-Steigen" habe ich nur einmal in einer anderen Einstellung sehen können. Da wäre ich dann auch wieder bei vertretbarem Elfer gewesen.

Diese Szenen schauen sich die Kellerkinder und ggf. der Schiri dann nochmals in Zeitlupe und Superzeitlupe an. Teils mehrfach. Und irgendwann kommt dann eine "klare" Entscheidung bei rum. So wie gegen Hoffenheim, wo derselbe VAR, der als Schiri letztes Jahr ein klares Handspiel in Mainz trotz Videokonsultation durchgewunken hat, meint, etwas gesehen zu haben, als zwei Spieler fast gleichzeitig am Ball sind. Und der Schiri nach mehreren Zeitlupen dann "überzeugt" ist. Er muss sich ja dann entscheiden, ob er bei seiner anfänglichen Wahrnehmung bleibt und den Video-Schiri "in den Rücken" fällt oder ob er sich dessen Meinung anschließt, weil ja schließlich "nicht nichts" passiert ist. 

Und eben da fängt die Sache an, schwierig zu werden, weil der VAR eben nur in bestimmten Szenen eingreift, die aber geeignet sind, den Schiri zu entmündigen und einen Spielverlauf zu beeinflussen. Ein Schiri mit einer großzügig Zweikampfbewertung wird von einem VAR mit einer engeren Auslegungen zu einem Elfmeterpfiff bewegt - alles regelkonform. So würde ich auch die gestrigen Situation deuten. Oder denken wir an das Spiel gegen Hertha (H) in der letzten Saison. Schiri hat eine sehr großzügige Linie, lässt vieles laufen, gibt Mere daher erst gelb. VAR korrigiert auf Rot. Dafür gab es gute Gründe, aber im Rahmen der Spielleitung wäre gelb genauso angemessen gewesen.

Gestern greift der VAR nicht ein, als Hasebe m.E. Andersson klar gelbwürdig foult, aber die Situation über Jakobs weiterläuft. Das ist nach der Regel auch korrekt, aber systemtisch dann auch schon wieder unsinnig, weil die Konsequenz gelb-rot für Hasebe gewesen wäre und damit durchaus sich das Spiel verändert hätte.

Dazu kommt dann ebenfalls das sytemtische Problem der DFB-Schiedsrichterausbildung, die eben nicht so sehr auf Spielleitung als auf Regeldurchsetzung abzielt und die Schiedsrichter hervorbringt, die eben auch dort klare Fehlentscheidungen sehen, wo Fußballer einen Zweikampf sehen. Und wenn der VAR letztlich dann doch keine Probleme behebt, sondern vielleicht sogar neue schafft, ist das System schlicht und ergreifend zweckwidrig. Oder eben auch nicht, wenn man andere Zwecke verfolgt, aber soweit würde ich dann doch nicht gehen wollen. ;)
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).

MichaFC1948

Zitat von: Sihoer am Sonntag, 18.Okt.2020, 19:44:18
Für mich ist der große Vorteil des VAR die Abseitsentscheidung.
Alles andere ist genauso subjektiv wie vorher, aber ärgert umso mehr, weil man von der Technik Eigtl. Objektivität erwartet. Daher werde ich wohl nie ein Freund des VAR.

Erzähl das mit dem Abseits mal Jürgen Klopp.
ALLE RAUS!!!
  •  

Jupp23

Zitat von: Humorkritik am Montag, 19.Okt.2020, 08:00:03
Mich stört aber gerade eben doch der VAR als System. Die Schiedsrichter entscheiden doch kaum mehr. Das war nun der dritte Elfer gegen uns in dieser Saison, wo der Schiedsrichter erst einmal gar nichts entscheidet. Dann schaltet sich der Keller ein, weil es ja irgendeinen Kontakt gab, den es im 16er eigentlich immer gibt, und stellt Zeitlupen zur Verfügung. Da wird es schon schwierig.
Da ist eine Replik, der ich vollumfänglich zustimmen muss. Du hast recht. Das System VAR ändert das Spiel bzw. das Schiedsen enorm. Zunächst wurde dieser Effekt bei knappen Abseitsentscheidungen deutlich, mittlerweile wie von dir beschrieben bei immer mehr Situationen im Strafraum. Gründe dürften in einer scheinbaren Gerechtigkeit liegen (eine zu früh abgepfiffene Torchance kannst du eben nicht wiederherstellen; einen zu lange ausgespielten Angriff kannst du ex post annulieren), vermutlich aber auch in der Psyche des Schiedsrichters Menschen: Etwas nicht gesehen zu haben / nicht aktiv zu handeln, wird im Allgemeinen weniger kritisch gesehen als etwas falsch gesehen zu haben / aktiv falsch zu handeln.

Insofern muss ich meine obige Aussage revidieren. F*** VAR!
  •  
    The following users thanked this post: Humorkritik

Almidon

Hilfe, Winkmann hat das Spiel wirklich ordentlich geleitet.

mutierterGeißbock

Man muss auch mal loben...war eine gute Schiedsrichterleistung.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln