Werner Wolf - Präsident des 1. FC Köln

Begonnen von Mirai_Torres, Dienstag, 10.Sep.2019, 08:55:32

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FC69 und 7 Gäste betrachten dieses Thema.

I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 07.Feb.2024, 09:11:16Ich sehe das grundsätzlich wie Du. Jedenfalls bis auf die Satzung. Diese steht Kompetenz nicht im Wege, es hängt wie immer an den Personen, die diese ausfüllen. Struth kann man auch mit einem Mitgliederrat holen, dieser hat doch im Tagesgeschäft nix zu sagen. Ich bezweifele nur, dass der Mitgliederrat kompetent genug ist, Topleute für den Vorstand zu finden. Dieser muss dann wiederum die Netzwerke haben, um Topleute für das Management zu finden. Die Satzung braucht keine 180-Grad-Drehung, aber der FC braucht mehr Kompetenz in allen Gremien und Funktionsebenen. Und mehr Geld. Dass wir mittelfristig nicht um einen strategischen Partner herumkommen, ist für mich auch sonnenklar. Ob der Anteile kaufen muss, weiß ich nicht, aber irgendeinen externen Geldgeber werden wir brauchen, dafür ist der Investitionsstau beim FC inzwischen zu groß.

Ich denke, dass die nächste Mitgliederratswahl einen anderen Fokus haben sollte. Auch wenn der Mitgliederrat daneben andere Aufgaben hat, hat die Auswahl eines Vorstandsteams herausragende Bedeutung. Hier muss die Kompetenz der Kandidaten abzuklopfen sein. Da legen wir den ersten Mosaikstein für den sportlichen Erfolg des Clubs. Ich glaube, da waren wir in allen Wahlen bewusst unehrlich und da wurde des Thema aus wahltaktischen Gründen umschifft.

Beim Investor dreht man sich hier im Kreis. Ich glaube weiterhin nicht, dass der FC einen Investor bräuchte um sportlich erfolgreich zu sein. Der FC hätte das Geld eines Investors in den letzten Jahren alleine dafür aufgewendet, die Verluste durch Fehlentscheidungen im sportlichen Bereich auszugleichen. Mal ganz abgesehen davon, dass der FC gerade keine besonders hohe Bewertung erzielen würde, um ausreichend Kapital durch einen Investoreneinstieg zu erlösen, das uns deutlich nach vorne brächte. 

I.Ronnie

Zitat Dieser wird von Personen vertreten, die ein finanzielles Interesse an möglichst hohen, externen Kapitalzuflüssen haben. Zum Beispiel eben den Spielerberatern. 

Diesen Punkt aus dem Interview mit Philipp Herpel sollte man deutlich herausheben. Externes Kapital durch Investoren macht den Fußball nicht besser, es hebt wie eine Flut alle Boote im Hafen des Profifußballs. Deswegen gibt es auch so wenig Widerspruch gegen Investoren von Geschäftsführern aus Clubs, die keine Investorenbeteiligungen aufweisen. Diese Geldzuflüsse kommen auch irgendwann in Freiburg, in Darmstadt oder beim FC an. Mal ganz unabhängig davon, dass Manager A beim Club ohne Investoren morgen schon bei Club B mit Investoren anheuern könnte, wirken sich die Investorengelder auch mittelfristig auf die Gehaltsstrukturen aller Clubs aus - auch die der Geschäftsführungen. Von den Honoraren der Berater ganz zu schweigen.

Jemanden wie Struth auch noch zum FC-Präsidenten machen zu wollen, ist das Bock-Gärtner-Prinzip in a Nutshell. Der Interessenskonflikt stinkt wie 10 Müllhalden zum Himmel.    

p_m

Zitat von: I.Ronnie am Mittwoch, 07.Feb.2024, 10:13:11Ich denke, dass die nächste Mitgliederratswahl einen anderen Fokus haben sollte. Auch wenn der Mitgliederrat daneben andere Aufgaben hat, hat die Auswahl eines Vorstandsteams herausragende Bedeutung. Hier muss die Kompetenz der Kandidaten abzuklopfen sein. Da legen wir den ersten Mosaikstein für den sportlichen Erfolg des Clubs. Ich glaube, da waren wir in allen Wahlen bewusst unehrlich und da wurde des Thema aus wahltaktischen Gründen umschifft.
Ich halte den Ansatz für richtig, aber glaube nicht, dass "wir" da unehrlich waren. Es geht ja auch immer darum, wer zur Wahl steht und ich denke nicht, dass da zuletzt viele kompetente Leute hinten runter gefallen sind, die uns jetzt im Mitgliederrat fehlen.

Eher wäre wichtig, zu definieren, was ein "kompetentes" MR-Mitglied können muss. Nach den Erfahrungen der letzten zehn Jahre wären das für mich zuvorderst Konfliktbereitschaft, Anstand, akademischer Hintergrund, Zuverlässigkeit und eine stabile Persönlichkeit, die sich nicht von denjenigen, die "aus dem Fußball kommen", einseifen oder gar kapern lässt. Letzteres schlösse allerdings sehr viele Menschen aus und man könnte das auch nicht vorher gut abklopfen, zumal das Vorstellungsformat auf der MV dafür ungeeignet ist. Aber ich halte diese inzwischen fast für die wichtigste Eigenschaft. Beispielhaft sichtbar an unserem Vizepräsidenten, weil genau da dieses Defizit deutlich wird.
"In der Dummheit liegt eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte."
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Hirnkriecher

Zitat von: p_m am Mittwoch, 07.Feb.2024, 10:09:48Ich weiß wirklich nicht, wie man bei jahrelanger Befassung mit dem 1. FC Köln ernsthaft so einen oberflächlichen Quark breit treten kann.
Wieso? Das ist - leider - genau die typisch heißlufthaltige aber zielgruppenspezifische Ansprache, mit der man in Köln allerbeste Chancen auf eine Mehrheit hat. Der Struth ist nicht ganz so dumm, der denkt sich etwas bei seinen Äußerungen (auch wenn ich glaube, dass er im Stillen selbst über seinen Nonsens lacht).
Eine objektive Bewertung ist das, worauf sich viele Subjekte geeinigt haben, weil sie einen Tatbestand durch die gleiche Brille betrachten.
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I.Ronnie

Zitat von: p_m am Mittwoch, 07.Feb.2024, 10:25:37Ich halte den Ansatz für richtig, aber glaube nicht, dass "wir" da unehrlich waren. Es geht ja auch immer darum, wer zur Wahl steht und ich denke nicht, dass da zuletzt viele kompetente Leute hinten runter gefallen sind, die uns jetzt im Mitgliederrat fehlen.

Eher wäre wichtig, zu definieren, was ein "kompetentes" MR-Mitglied können muss. Nach den Erfahrungen der letzten zehn Jahre wären das für mich zuvorderst Konfliktbereitschaft, Anstand, akademischer Hintergrund, Zuverlässigkeit und eine stabile Persönlichkeit, die sich nicht von denjenigen, die "aus dem Fußball kommen", einseifen oder gar kapern lässt. Letzteres schlösse allerdings sehr viele Menschen aus und man könnte das auch nicht vorher gut abklopfen, zumal das Vorstellungsformat auf der MV dafür ungeeignet ist. Aber ich halte diese inzwischen fast für die wichtigste Eigenschaft. Beispielhaft sichtbar an unserem Vizepräsidenten.

Ich spreche da aus eigener (kläglicher) Erfahrung. Über 40 KandidatInnen präsentieren sich auf einer MV, in der der Elefant im Raum steht und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hat sich niemand hingestellt und gesagt: "Ich stehe hier oben, weil ich den aktuellen Vorstand nicht mehr vorschlagen will." stattdessen wurde bemüht um den heißen Brei herumgetanzt. 

Ich denke nicht, dass das noch einmal so durchgeht. Wie man aber die Kompetenz definieren, präsentieren und nachprüfen will, weiß ich auch nicht wirklich. 
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Povlsen

Ich habe bljage nicht so verstanden, dass er Struth zum Präsidenten machen will. Das kann ernsthaft niemand wollen. Einen "wie Struth" will ich allerdings auch nicht. Einer mit dem Netzwerk Struths, der neben seinem Präsidentengehalt nicht noch weitere Eigeninteressen verfolgt, wäre für den FC allerdings Gold wert. Wahrscheinlich in diesem versauten Geschäft nicht zu finden.

Der Mitgliederrat ist keine Folklore, jedenfalls als solche nicht geplant gewesen. Dennoch wird er nach meiner Meinung die meiste Zeit als solche genutzt und dafür missbraucht. Die Mitgliederräte beschäftigen sich kaum dauerhaft mit Kontrolle des Vorstandes, sondern mit allen möglichen Vereinsthemen, die man teilweise schon unter Folklore abbuchen kann. Wirkliche Kontrolle findet nur im GA statt, und selbst da bleibt es bei einer Zuhörerrolle, verhindern kann man da nichts. Wirkliche Macht hat der Mitgliederrat nur alle 3 Jahre beim Auswählen des Vorstandsteams. Hier ist allerdings dann Expertise für die Beurteilung der Vorstandsarbeit, für die Auswahl geeigneter Kandidaten, sowie Rückgrat beim Absetzen des alten Teams vonnöten. Diese Kompetenz sehe ich im Mitgliederrat nur punktuell gegeben, nicht in der Breite. Was auch nur normal ist, wenn sich Hinz und Kunz dafür bewerben kann und es dazu keinerlei nachprüfbarer Qualifikation bedarf.
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 07.Feb.2024, 11:57:25Einer mit dem Netzwerk Struths, der neben seinem Präsidentengehalt nicht noch weitere Eigeninteressen verfolgt, wäre für den FC allerdings Gold wert. 

Wobei ich bei diesen "Netzwerken" immer noch nicht weiß, wo da der Vorteil für den Club liegen soll. Ich würde meinen linken Hoden darauf verwetten, dass unter Struth ein Typ wie Heldt oder Veh Sportdirektor wäre. Einer, auf den jeder kommen würde, den Struth aber "gut kennt". Man braucht sich doch nur Interviews durchzulesen, wo Leute wie Struth, also die super vernetzten, über den FC gesprochen haben. Da kam Baumgart zum Schluss noch super weg und von Kritik an Heldt, Veh oder Wehrle liest man da gar nix. Alles "super Typen", weil man nämlich miteinander "vernetzt" ist. 

Wir brauchen aber ein ganz anderes Netzwerk. Wir brauchen ein Scouting, das uns die richtigen Spieler zuträgt. Und wir brauchen einen Geschäftsführer Sport, der nach einem klaren Konzept und Qualität Spieler verpflichtet und nicht weil man "vernetzt" ist. 
Gute Arbeit auf dem Transfermarkt über 3 oder 4 Jahre und unser Einnahmeplus ist höher als jede Investorenkapitalspritze.

mutierterGeißbock

Dieses viel besungene "Netzwerk" ist für mich oftmals nichts anderes als intransparente Hinterzimmerpolitik. Davon haben wir im Profifußball nun wirklich mehr als genug und ich wüsste nicht warum ich mir das bei meinem Verein wünschen sollte.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

Nekoelschekrat

Zitat von: p_m am Mittwoch, 07.Feb.2024, 10:25:37Ich halte den Ansatz für richtig, aber glaube nicht, dass "wir" da unehrlich waren. Es geht ja auch immer darum, wer zur Wahl steht und ich denke nicht, dass da zuletzt viele kompetente Leute hinten runter gefallen sind, die uns jetzt im Mitgliederrat fehlen.

Eher wäre wichtig, zu definieren, was ein "kompetentes" MR-Mitglied können muss. Nach den Erfahrungen der letzten zehn Jahre wären das für mich zuvorderst Konfliktbereitschaft, Anstand, akademischer Hintergrund, Zuverlässigkeit und eine stabile Persönlichkeit, die sich nicht von denjenigen, die "aus dem Fußball kommen", einseifen oder gar kapern lässt. Letzteres schlösse allerdings sehr viele Menschen aus und man könnte das auch nicht vorher gut abklopfen, zumal das Vorstellungsformat auf der MV dafür ungeeignet ist. Aber ich halte diese inzwischen fast für die wichtigste Eigenschaft. Beispielhaft sichtbar an unserem Vizepräsidenten, weil genau da dieses Defizit deutlich wird.
Inwiefern siehst du einen akademischen Hintergrund als relevant an?
"Service to others is the rent you pay for your room here on earth."​  - Muhammed Ali

Umberto

Zitat von: I.Ronnie am Mittwoch, 07.Feb.2024, 10:30:12Ich spreche da aus eigener (kläglicher) Erfahrung.
Das würde ich aber jetzt nicht so hoch sterilisieren.
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Umberto

Zitat von: mutierterGeißbock am Mittwoch, 07.Feb.2024, 12:45:28Dieses viel besungene "Netzwerk" ist für mich oftmals nichts anderes als intransparente Hinterzimmerpolitik. Davon haben wir im Profifußball nun wirklich mehr als genug und ich wüsste nicht warum ich mir das bei meinem Verein wünschen sollte.
Netzwerk = Klüngelei oder man kann das im Fußbusiness als auch gern als Inzucht bezeichen. Da werden sich die Pöstchen hin und hergeschoben und dann faselt man hinterher von Synergien und Netzwerk. Das läuft ja in allen Arbeitsfeldern so, aber Fußbalvereine sind in dieser Hinsicht halt der Krösus und weisen einen Stammbaum auf, den man sonst nur in einer Pfälzer Kleinstadt findet.

Povlsen


Das meine ich damit ausdrücklich nicht, das dürfte auch klar sein. Heldt hatte auch kein geeignetes Netzwerk, der hat sich zwar auf sein Handy verlassen, aber bekam größtenteils ungeeignete Spieler angeboten. Ich glaube nicht, dass man ohne Kontakte in die Branche im Profifussball etwas bewegen kann, dafür ist das eine zu geschlossene Gesellschaft. Das ist nicht schön, aber man muss ja die Realitäten anerkennen, jeder hat sein Netzwerk und orientiert sich nicht jedes Jahr komplett neu am Markt. Natürlich ist sportliche Kompetenz das A und O. Wer sich nur auf Beraterangebote verlässt, diese aber nicht kritisch hinterfragen kann, der hat keinen Gestaltungsspielraum und auch nicht den Willen dazu. Man braucht Kontakte, aber den Blick für Qualität. 
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Harald K.

Zitat von: Umberto am Mittwoch, 07.Feb.2024, 13:43:54Netzwerk = Klüngelei oder man kann das im Fußbusiness als auch gern als Inzucht bezeichen. Da werden sich die Pöstchen hin und hergeschoben und dann faselt man hinterher von Synergien und Netzwerk. Das läuft ja in allen Arbeitsfeldern so, aber Fußbalvereine sind in dieser Hinsicht halt der Krösus und weisen einen Stammbaum auf, den man sonst nur in einer Pfälzer Kleinstadt findet.

Es sind ja auch deutlich weniger Akteure im Profifußball unterwegs als Menschen (und andere Lebewesen) eine Pfälzer Kleinstadt bevölkern. Dazu wird unanständig viel Geld* über den Beteiligten ausgeschüttet. Da schätze ich die Neigung der Nutznieser gering ein, den Kreis am Futtertrog unnötig zu erweitern.



*gilt nicht für LED-Heinis, Kameraleute, Sicherheitspersonal, Gastros, Audiotechniker, Fahrer, Greenkeeper, Redaktionsgehilfen, Stadionelektriker, ....

Ich finde, alle Politiker sollten LSD nehmen (Cary Grant)

LinkeKlebe

Zitat von: bljage am Mittwoch, 07.Feb.2024, 08:36:04Ich kenne Prestin nicht so gut als das ich mir erlauben könnte einzuschätzen ob er dem FC helfen könnte. Das was er vorschlägt stimmt aber. Ich weiß, hier will es keiner hören - aber das was wir da mit der Satzung gemacht haben,  Mitgliedermitbestimmung etc. ist halt Köln-typische Folklore und hat nichts mit dem Betrieb eines hochinvestiven Wirtschaftsunternehmens zu tun. Ich bin wirklich FC-Fan durch und durch und ich verstehe auch den Gedanken dahinter, aber als diplomierter Betriebswirt kann ich nur sagen: so wird das langfristig nicht gelingen.

Es wird der Tag kommen an dem wir uns entscheiden müssen was wir wollen: ein Profiverein sein der sportlich UND finanziell Erste Liga spielen will - oder der Schunkelverein vom Ring, dem es reicht Traditionsduelle gegen 1860 und Kaiserslautern zu spielen.

Das Problem ist wir bräuchten für fussballfachliche und wirtschaftliche Topkompetenz eigentlich satzungsmäßig eine 180 Grad-Drehung. Einen Typen wie Struth als Präsident, der die richtigen Leute kennt und vor allem die richtigen Leute holt. Der den Fussball kennt und wie er funktioniert. Und der starkt genug und vom Geschäft robust genug gemacht worden ist um sich auch durchzusetzen.

Wir wollen auch keine Investoren, aber wenn ich gestern Stuttgart gesehen habe wie die aktuell auftreten und wie die sich finanziell mit Porsche im Rücken gerade aufgestellt haben OHNE den Rückhalt der Fans dabei zu verlieren - das erscheint mir der sinnvollere Weg.
Was genau ist an der Satzung denn Folklore? Unsere Gremienstruktur ist doch überhaupt nicht so ungewöhnlich, wie es gerne dargestellt wird. Eine Abwandlung des Mitgliederrats gibt es in den meisten Clubs, teils mit etwas anders gelagerten Kompetenzen. Hinzu kommt bei uns der GA, in dem aber der Vorstand, also der Vertreter des alleinigen Gesellschafters der KGaA, die meisten Sitze hält. Und dass Vertreter des Eigentümers bei gewichtigen wirtschaftlichen Entscheidungen mit draufschauen, ist völlig normal. Nur dass es bei uns halt in der Satzung verankert ist.

Seit es diese Satzung in ihrer aktuellen Form gibt, wurde kein Geschäftsführer in seinem Tagesgeschäft in irgendeiner Weise durch die Gremien behindert. Das sind Märchen, von jenen in die Welt gesetzt, denen diese Kontrolle nicht schmeckt. Es passt gewissen Leuten nicht, dass sie sich für ihre Arbeit zu rechtfertigen und ihre Entscheidungen auch zu begründen haben, um diese durchsetzen zu können. Da schlägt man medial schon mal um sich, Stichwort Vollamateure. Und wenn die Alternative so aussieht, dass hier Veh und Co. nach Belieben schalten und walten können, verzichte ich darauf sehr gerne.

Der Verein gehört den Mitgliedern und das darf, wenn es nach mir geht, auch immer so bleiben. Und besagte Mitglieder sollten als Alleineigentümer durchaus mit am Tisch sitzen. Dafür wählen sie primär den Vorstand, der diese Aufgabe stellvertretend übernimmt, sowie den Mitgliederrat, der wiederum den Vorstand in seinem Tun überwacht. Und wenn man mit der Arbeit dieser Gremien nicht zufrieden ist, haben die Mitglieder wiederum die Möglichkeit, geeignetere Vertreter aus ihren Reihen zu wählen. Das ist nicht hochkompliziert und es sind auch nicht dutzende Gremien, die sich im Geißbockheim bei allen Mitarbeitenden auf den Schoß setzen und die Tastaturanschläge zählen. Es sind ganz normale Kontrollinstanzen, wie es sie in jedem größeren Unternehmen gibt. Gleiches gilt für die Frage nach Investoren bzw. Anteilsverkäufen. Die sind nicht ausgeschlossen, es wird nur festgelegt, dass die Eigentümer selbst darüber zu entscheiden haben. Heißt: Wer damit kokettiert, muss es der Mitgliedschaft auch entsprechend verkaufen und für seinen Weg werben. Entscheiden die Mitglieder anders, hat man seine Hausaufgaben dabei offenbar nicht gut gemacht.

Wer mit all dem nicht zurecht kommt oder sich diesen Strukturen nicht unterordnen möchte, der ist hier schlichtweg falsch. Auf dessen Netzwerk kann ich persönlich dann gut verzichten. Wie es hier jetzt schon mehrfach geschrieben wurde: Unsere Satzung verhindert nicht, dass hier gute Leute installiert werden. Unsere Satzung verhindert auch nicht, dass gute Arbeit gemacht wird. Unsere Satzung verhindert nur, dass sich gewisse Leute ungehindert die Taschen vollmachen können.

märkel

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 07.Feb.2024, 11:57:25Ich habe bljage nicht so verstanden, dass er Struth zum Präsidenten machen will. Das kann ernsthaft niemand wollen. Einen "wie Struth" will ich allerdings auch nicht. Einer mit dem Netzwerk Struths, der neben seinem Präsidentengehalt nicht noch weitere Eigeninteressen verfolgt, wäre für den FC allerdings Gold wert. Wahrscheinlich in diesem versauten Geschäft nicht zu finden.

Der Mitgliederrat ist keine Folklore, jedenfalls als solche nicht geplant gewesen. Dennoch wird er nach meiner Meinung die meiste Zeit als solche genutzt und dafür missbraucht. Die Mitgliederräte beschäftigen sich kaum dauerhaft mit Kontrolle des Vorstandes, sondern mit allen möglichen Vereinsthemen, die man teilweise schon unter Folklore abbuchen kann. Wirkliche Kontrolle findet nur im GA statt, und selbst da bleibt es bei einer Zuhörerrolle, verhindern kann man da nichts. Wirkliche Macht hat der Mitgliederrat nur alle 3 Jahre beim Auswählen des Vorstandsteams. Hier ist allerdings dann Expertise für die Beurteilung der Vorstandsarbeit, für die Auswahl geeigneter Kandidaten, sowie Rückgrat beim Absetzen des alten Teams vonnöten. Diese Kompetenz sehe ich im Mitgliederrat nur punktuell gegeben, nicht in der Breite. Was auch nur normal ist, wenn sich Hinz und Kunz dafür bewerben kann und es dazu keinerlei nachprüfbarer Qualifikation bedarf.
definitiv hat sich der mitgliederrat selbst enteiert und muss mit folkloristischen elementen wie konopka und trippel leben. aber gegen den ehemaligen verwaltungsrat, in dem es vor hochkarätern aus politik, wirtschaft und sonstigen netzwerken nur so wimmelte, ist er in punkto einsatz und benefit für den verein pures gold. forderungen nach einer anderen ,,struktur" kommen immer auf, wenn es sportlich nicht fluppt. das war ja auch umgekehrt so, dass die inkompetenz des präsidiums overath dabei geholfen hat, diese struktur einzuführen, die wir haben. die immerhin die möglichkeit schafft, verantwortung auch einzufordern. wenn dies leute wie prestin oder struth von einem engagement abhalten würde, fände ich ihre motivation eh fragwürdig. prestin hat sich übrigens seinerzeit bei fc:reloaded als wahrer verfechter ebendieser ideen vorgestellt. da scheint sich ein interessanter gesinnungswechsel vollzogen zu haben.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

Jupp23

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 07.Feb.2024, 16:10:06Das meine ich damit ausdrücklich nicht, das dürfte auch klar sein.
Was ist den der Vorteil des Netzwerks im Profifußball? Ich verstehe das wirklich nicht. Kannst du mir ein konkretes, gerne fiktives Beispiel geben?

ZitatIch glaube nicht, dass man ohne Kontakte in die Branche im Profifussball etwas bewegen kann, dafür ist das eine zu geschlossene Gesellschaft.
Ich würde glatt das Gegenteil behaupten und sagen, dass es keine Branche gibt, in der man ohne Netzwerk so viel bewegen kann, wie im Profifußball*. Red Bull, Midtjylland und Co. hatten anfangs übrigens auch kein Netzwerk. Und Heidenheim auch nicht.
In keiner Branche sind die wesentlichen Informationen so transparent und für alle verfügbar wie heute im Profifußball. Spieler und ihre Leistungen sind besser vermessen als der Urmeter. Alle Informationen sind zwei Klicks entfernt. Die Telefonnummern ihrer Berater stehen daneben.
Die Schlange an motivierten, intelligenten Bewerbern für Jobs als Scout, Analyst, Manager usw. ist kilometerlang.


*Das gilt für die sportliche Kernaufgabe Spieler/Trainer kaufen und verkaufen.
Wo ich den Vorteil eines Netzwerks tatsächlich sähe ist beim Drumherum. Sponsoren-Akquise, Deals mit der Politik über Grundstücke aushandeln etc.

I.Ronnie

Ich glaube schon, dass es Fälle gibt, bei denen dieses "Netzwerk" hilft. In solchen Fällen, in denen ein Spielerberater dir Spieler anbietet und dich über eine Wechselbereitschaft informiert. Da können sich sicherlich Gelegenheiten auftun. 

Aber je besser das eigene Scouting ist, desto weniger ist man darauf angewiesen. Leute wie Heldt oder Veh haben nix anderes. Es gab von einem der beiden doch mal eine sehr ehrliche Aussage dazu. Ich meine, es war in dem Zusammenhang, dass sich in einer Transferperiode noch nicht viel beim FC getan hatte und das damit erklärt wurde, dass die Berater ja noch anrufen würden. 

Conjúlio

Es geht wie überall im Leben alles über Netzwerke. Es kommt halt nur auf die Qualität des jeweiligen Netzwerk an. 

Keller scheint hier keine großen Mehrwerte zu liefern und das macht ihn für einen GF Sport ziemlich unattraktiv. Hotte war davor auf jeder Shortlist aller Nepper, Schlepper und Bauernfänger der Branche. So einen benötigt man ebenfalls nicht.

Ohne Kontakte und Netzwerke passiert genau das was wir in der letzten TP erlebet haben. Rudi´s Resterampe und komplette Hilflosigkeit. 

- Kutten raus aus Oberrang Nord -
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Ninja

Zitat von: Povlsen am Samstag, 03.Feb.2024, 16:27:49Das fand ich auch am beschämendsten. Niemand hat bisher für eine nicht marktgerechte Zahlung an irgendeinen Profi irgendeine Haftung auf sich genommen, außer vielleicht seinen Job zu verlieren. Hat Spinner persönlich für die völlig absurde Schmadtke-Abfindung gehaftet? Hat irgendjemand für den komplett überzogenen Katterbach-Vertrag gehaftet? Oder wer hätte gehaftet, wenn Modeste nicht hätte für uns auflaufen dürfen, nachdem er aus China geflohen ist?

Wer haftet denn für den existenzbedrohenden Schaden, den dieses Versagen beim Potocnik-Transfer verursacht hat?
Wir werden hier niemanden sehen, der für irgendwas geradesteht, es wird nicht mal den versprochenen Stammtisch geben, in dem der Fall aufgeklärt wird. Ein Skandal war, dass man beim letzten Stammtisch nicht in der Lage war, den Fall genau zu erklären. Das allein war schon ein Grund, alle vom Hof zu jagen. Niemand weiß besser als die aktuell handelnden Personen, wie das abgelaufen ist. Sie wissen, dass das weder erklärbar, noch entschuldbar ist. Die einzige Konsequenz, die es da geben kann, ist die geordnete Übergabe der Geschäfte an einen Nachfolger. Das gilt für alle, die in der Geschichte maßgebliche Aktien haben. Niemand hat dem FC in seiner Geschichte grösseren Schaden zugefügt als diese Leute.

Und immer wenn man denkt, dass wir den Höhepunkt der Dämlichkeit erreicht haben, kommt immer wieder eine Kombo die ungestraft nochmal alles toppt.

Von den Hässler-Millionen, Daum-Rauswurf, Zypern-Deal über die ganzen Abstiege bis hin zur Transfersperre. Wir sind immer in der Lage den Grad der Peinlichkeit nochmal zu steigern.

Viel schlimmer ist dann noch das klatschende Publikum, dass sich die Laune davon nicht verbergen lässt.

Normalerweise müsste man jeden Tag gegen diese Totengräber Sturm laufen.

Da das nicht passiert, kann man sich darauf einstellen, dass hier zukünftig weiterhin die größten Katastrophen zuhause sind.
Weil der Klügere nachgibt, regieren die Dummen die Welt....
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hegoat

Erstaunlich, wie über 100.000 Mitglieder zulassen, dass ihr Verein von Schwachköpfen geführt wird und dem folgerichtigen Abstieg schunkelnd entgegen singen.

vianomentana

Zitat von: hegoat am Samstag, 17.Feb.2024, 17:42:14Erstaunlich, wie über 100.000 Mitglieder zulassen, dass ihr Verein von Schwachköpfen geführt wird und dem folgerichtigen Abstieg schunkelnd entgegen singen.

Als wär es allen egal. Natürlich hat man als 1 von 100000 wenig Einfluss. Da bleibt nur die Ohnmacht, aber dass alle ,,schunkelnd dem Abstieg entgegen singen" ist anmaßend allen denen gegenüber, denen der Verein am Herzen liegt.
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hegoat

Zitat von: vianomentana am Samstag, 17.Feb.2024, 18:13:39Als wär es allen egal. Natürlich hat man als 1 von 100000 wenig Einfluss. Da bleibt nur die Ohnmacht, aber dass alle ,,schunkelnd dem Abstieg entgegen singen" ist anmaßend allen denen gegenüber, denen der Verein am Herzen liegt.
Ich denke du verstehst wie es gemeint ist.
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tuenn1960

Ausschnitt aus einem Bildartikel:

Kölns Pattex-Präsident Werner Wolf (67) klebt im fünften Jahr seiner Amtszeit an seinem Posten, als hätte er einen Privatvertrag mit der weltbekannten Klebe-Marke. Stur und machtgierig.
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SmithWesson

Ebenfalls Bild. Von Ulrich Bauer, der darf jetzt nicht mehr auf die Pressekonferenzen.

Konsequenzen? Keine! Zumindest keine persönlichen. Nach außen gibt er den tapsig, naiven FC-Onkel, lacht jedes Problem beiseite, als sei das alles nur ein großes Spiel. Intern aber beißt Wolf weg, was seiner weiteren Präsidentschaft im Wege steht.
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MG56

Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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märkel

der bauer passt aber auch dermaßen gut nach springer. ekelhafter gefälligkeitsschmierfink. egal, was man von wolf hält.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

magic

Dieter Prestin will nun nach "den vielen positiven Reaktionen auf seinen Vorstoß" doch in den Vorstand. Gruppiert ein Team mit 12 Leuten um sich. Hat sich umfassend im Podcast "Dreierkette" geäußert. 
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"
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CMBurns

Zitat von: magic am Montag, 04.Mär.2024, 16:56:10Gruppiert ein Team mit 12 Leuten um sich.
Als Wählerstimmen zu wenig, für Vorstandsposten zu viel. Vielleicht sagt ihm das vorher mal einer.
Ein möglicher Vorwurf, die Administration habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für das Forum, entbehrt jeder Grundlage.

THC-Ben

Zitat von: magic am Montag, 04.Mär.2024, 16:56:10Dieter Prestin will nun nach "den vielen positiven Reaktionen auf seinen Vorstoß" doch in den Vorstand. Gruppiert ein Team mit 12 Leuten um sich. Hat sich umfassend im Podcast "Dreierkette" geäußert.
:kotz:
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djtobi

Prestin ist sicherlich nicht der Richtige - allerdings glaube ich, dass sich so einige langsam in Formation bringen. Das der Druck auf die handelnden Personen größer wird, sollte klar sein. Wenn Keller geht/gegangen wird, spätestens dann ist auch der Vorstand Geschichte.
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