Die finanzielle Situation des FC (Teil II)

[CMBurns]

Fand die ja selbst schon nervig. Kam nur noch nicht zu... Bzw. Hans immer wieder vergessen. 

Jetzt hat es der Hans ja endlich mal geschafft.

[Schlittschoh]

Jetzt hat es der Hans ja endlich mal geschafft.

Scheiss Autokorrektur, hilft auf der einen Seite einem Analphabeten wie mir als größten Schriftsteller des Forums wahrgenommen zu werden, läst aber das ein oder andere mal doch durchblicken, das ich nur ne Höhle Nuss bin.
( auf TY's kann ich verzichten weil ich nicht einzuschätzen weiß, ob sie sich auf meinen Beitrag oder der letzten Aussage beziehen)

[Stehgeiger]

Wer kann denn was zum Thema Ablösen und Steuer sagen?

Wenn die  Spieler X, Y Z  sagen wir mal für insgesamt 20 Mio wechseln und der FC im gleichen Geschäftsjahr 11 Mios für die Spieler A und B ausgibt müssen dann trotzdem die  20 Mios versteuert werden oder nur Differenz also 9?
Oder  können Transfereinnahmen sogar mit Schulden verrechnet werden so dass garkeine Steuern anfallen?

[Povlsen]

Wer kann denn was zum Thema Ablösen und Steuer sagen?

Wenn die  Spieler X, Y Z  sagen wir mal für insgesamt 20 Mio wechseln und der FC im gleichen Geschäftsjahr 11 Mios für die Spieler A und B ausgibt müssen dann trotzdem die  20 Mios versteuert werden oder nur Differenz also 9?
Oder  können Transfereinnahmen sogar mit Schulden verrechnet werden so dass garkeine Steuern anfallen?

Transfereinnahmen sind laufende Einnahmen, wie alle anderen Einnahmen (Ticketverkäufe, TV-Gelder, Merchandising, Sponsoren),  gehören also zum laufenden Gewinn, der sich (stark vereinfacht) aus laufenden Betriebseinnahmen abzüglich laufenden Betriebsausgaben ergibt.

Transferausgaben sind demgegenüber auf die Vertragslaufzeit des Spielers zu verteilen. Das heisst, wenn ich Wimmer für 8 Mio. verkaufe und die 8 Mio. EUR dann in Stindl, Podolski und Song investiere, die jeweils Vierjahresverträge unterschreiben, dann erhöhen die 8 Mio. EUR für Wimmer den Gewinn des laufenden Jahres und die 8 Mio. Investition mindert den Gewinn des laufenden Jahres nur um 2 Mio. Die restlichen 6 Mio. mindern die Gewinne der kommenden 3 Jahre um jeweils 2 Mio.

[Stehgeiger]

Also wäre es viel "schlauer" einen Wimmer jetzt für 6 Mios zu verkaufen und dann in den nächsten 4 Jahren zusätzlich  jeweils eine Million für sagen wir mal Zugehörigkeit zum Tottenham Kader zu erhalten?

[Jurgi Jurgeleit]

Transfereinnahmen sind laufende Einnahmen, wie alle anderen Einnahmen (Ticketverkäufe, TV-Gelder, Merchandising, Sponsoren),  gehören also zum laufenden Gewinn, der sich (stark vereinfacht) aus laufenden Betriebseinnahmen abzüglich laufenden Betriebsausgaben ergibt.

Transferausgaben sind demgegenüber auf die Vertragslaufzeit des Spielers zu verteilen. Das heisst, wenn ich Wimmer für 8 Mio. verkaufe und die 8 Mio. EUR dann in Stindl, Podolski und Song investiere, die jeweils Vierjahresverträge unterschreiben, dann erhöhen die 8 Mio. EUR für Wimmer den Gewinn des laufenden Jahres und die 8 Mio. Investition mindert den Gewinn des laufenden Jahres nur um 2 Mio. Die restlichen 6 Mio. mindern die Gewinne der kommenden 3 Jahre um jeweils 2 Mio.

Das ist schlüssig und nett erklärt. Fehlt nur noch: Der Gewinn muss versteuert werden. Je höher der Gewinn, desto mehr Steuern.

[Povlsen]

Das ist schlüssig und nett erklärt. Fehlt nur noch: Der Gewinn muss versteuert werden. Je höher der Gewinn, desto mehr Steuern.

Von der Kenntnis dieser Logik bin ich mal ausgegangen.

[Povlsen]

Also wäre es viel "schlauer" einen Wimmer jetzt für 6 Mios zu verkaufen und dann in den nächsten 4 Jahren zusätzlich  jeweils eine Million für sagen wir mal Zugehörigkeit zum Tottenham Kader zu erhalten?

Grundsätzlich ja. Das wäre aber nur ein Liquiditätsvorteil, die Steuerbelastung bleibt "auf Strecke" gleich, weil die Kapitalgesellschaft einen fixen Steuersatz hat und nicht wie bei Privatpersonen einen progressiven Steuersatz, der sich mit Höhe der Einkünfte erhöht.

[Jurgi Jurgeleit]

Von der Kenntnis dieser Logik bin ich mal ausgegangen.

Von der Steuerschuld her, haben Overrath und Horsti großartiges geleistet. 
Muss man sich mal klar machen!
Und Ishiaku war ein wandelndes (humpelndes) Steuersparmodell.

[Nidhoegger]

Grundsätzlich ja. Das wäre aber nur ein Liquiditätsvorteil, die Steuerbelastung bleibt "auf Strecke" gleich, weil die Kapitalgesellschaft einen fixen Steuersatz hat und nicht wie bei Privatpersonen einen progressiven Steuersatz, der sich mit Höhe der Einkünfte erhöht.

Naja, das hängt von der Ausgestaltung des Vertrages ab. Haben wir bspw. Nur die Zahlung auf nächste Saison gelegt, dann wäre das sogar ein Nachteil, da der Gewinn trotzdem auf die (dann) aktuelle Saison fällt, inkl Steuern.

[bollock]

Das ist schlüssig und nett erklärt. Fehlt nur noch: Der Gewinn muss versteuert werden. Je höher der Gewinn, desto mehr Steuern.

Aber das wird doch aufs Jahr gesehen berechnet, oder? Also Einnahme-Ausgabe Rechnung. Nehme ich also 8 Mio für einen Tranfsfer im Januar ein, gebe 9 Mio m Sommer aus, habe ich ein Minus von 1 Mio für das Jahr zu versteuern, oder?

[Nidhoegger]

Aber das wird doch aufs Jahr gesehen berechnet, oder? Also Einnahme-Ausgabe Rechnung. Nehme ich also 8 Mio für einen Tranfsfer im Januar ein, gebe 9 Mio m Sommer aus, habe ich ein Minus von 1 Mio für das Jahr zu versteuern, oder?

Ja, du bekommst allerdings natürlich keine Steuern zurück, so dass dein Einkommen mit 0 bewertet wird. Allenfalls kannst du einen Verlustvortrag mit ins neue Jahr nehmen.

[Jurgi Jurgeleit]

Genau! Steuern zahlt man jährlich! Wobei unser Geschäftsjahr von Juli bis Juni geht.

[Povlsen]

Naja, das hängt von der Ausgestaltung des Vertrages ab. Haben wir bspw. Nur die Zahlung auf nächste Saison gelegt, dann wäre das sogar ein Nachteil, da der Gewinn trotzdem auf die (dann) aktuelle Saison fällt, inkl Steuern.

Natürlich. Die Sache ist sowieso komplizierter, als dass man sie hier in drei Sätzen Laien erklären könnte. Die Frage war ja, ob Transfersummen auf verschiedene Jahre verteilt werden können. Das ist grundsätzlich möglich, aber nur dann, wenn nicht von Anfang an feststeht, wie hoch die Ablöse ausfallen wird, wenn diese also an Bedingungen geknüpft ist, wie erfolgsabhängige Sonderzahlungen. Die werden dann in dem Jahr versteuert, in dem sie entstehen. Wenn die von Anfang an vereinbarte Transfersumme in Raten bezahlt wird, ist sie in dem Jahr steuerlich zu berücksichtigen, in dem sie in Rechnung gestellt bzw. vertraglich vereinbart worden ist.

[Nidhoegger]

Genau! Steuern zahlt man jährlich! Wobei unser Geschäftsjahr von Juli bis Juni geht.

Kleine Anmerkung: Steuern zahlt man vierteljährlich, sie werden aber einmal im Jahr veranschlagt.

[Brummes]

Manche zahlen steuern auch monatlich

[Double 1978]

Manche zahlen steuern auch monatlich

oder gar nicht

[Matrix]

Bin durch Zufall drüber gestolpert - Ein Interview nach dem Abstieg 2012 mit dem damaligen Finanzchef Oliver Leki:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/sport/1-fc-koeln/finanzchef-leki-raeumt-schwere-fehleinschaetzungen-ein-article915739.html

[frankissimo]

Nach meiner Erfahrung geht es immer abwärts wenn sich den Energie eines Unternehmens vom Kerngeschäft und seiner Rentabilität wegbewegt.
Wenn dann NUR NOCH von steuerlichen Abgrenzungen und Gestaltungsmöglichkeiten der Bilanzierung geredet wird, einer Holding, Finanzierungsmodellen befindet man sich meist im Versuch von den wirklichen Problemen abzulenken.
Wehrle scheint bisher das Gegenteil. Da heißt es "Einnahmesituation verbessern" und er macht auch dann entsprechende Schritte.

[Hirnkriecher]

Bin durch Zufall drüber gestolpert - Ein Interview nach dem Abstieg 2012 mit dem damaligen Finanzchef Oliver Leki:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/sport/1-fc-koeln/finanzchef-leki-raeumt-schwere-fehleinschaetzungen-ein-article915739.html

..."Heute sei man klüger. Beispielsweise hätte man Pedro Geromel vor Saisonbeginn verkaufen müssen, als für ihn acht Millionen Euro geboten wurden. Trainer Stale Solbakken sagte bekanntlich nein, sehr zum Ärger auch des an den RCD Mallorca ausgeliehenen Abwehrspielers."...

Unfassbar, da hat tatsächlich der Trainer eine personalpolitische Entscheidung getroffen. Hat der Trottel von Leki sich nicht einmal gefragt, wofür geschäftsführendes Personal überhaupt notwendig ist?

Unglaublicher Dilettantismus; so einer fleischgewordenen Inkompetenz sollte es verboten werden jemals wieder leitende Aufgaben zu übernehmen, bei denen er anderen einen Schaden zufügen kann (andere Bundesligisten natürlich ausgeschlossen).

[BaNditen]

Wusste gar nicht, dass der bei Freiburg erst Geschäftsführer und seit November Vorstandsmitglied ist.

[Draper]

Kurze Zwischenfrage, da ich gerade keine zeit habe, den ganzen thread zu durchwühlen: Wie hoch exakt waren unsere Verbindlichkeiten bei der letzten Bilanzierung? Danke!

[Kopfschmerztablette]

Kurze Zwischenfrage, da ich gerade keine zeit habe, den ganzen thread zu durchwühlen: Wie hoch exakt waren unsere Verbindlichkeiten bei der letzten Bilanzierung? Danke!

30 Mio, aufgerechnet mit Forderungen noch 24

[Draper]

Vielen Dank, was genau heißt aufgerechnet mit Forderungen?

Haben wir noch Forderungen ausstehen?

[Kopfschmerztablette]

Vielen Dank, was genau heißt aufgerechnet mit Forderungen?

Haben wir noch Forderungen ausstehen?

Wir haben 30Mio. Verbindlichkeiten (wir schulden jmd. Geld in Höhe von 30Mio.), haben aber demgegnüber noch Forderungen von 6Mio. (jmd muss uns noch 6 Mio. zahlen).
In BWL kann man das nun "schönen" und von einer "effektiven Verschuldung" von 24 mio. reden.

[Draper]

Schön für den Doofi erklärt, danke 

Ich fragte aber nur, weil mir irgendwie durchgerutscht war, dass wir selber noch 6 Millionen ausstehende Forderungen haben.
Damit ist eine komplette Entschuldung in den nächsten 3-5 Jahren ja gar nicht mal völlig unrealistisch.

[Müngersdorf]

Schön für den Doofi erklärt, danke 

Ich fragte aber nur, weil mir irgendwie durchgerutscht war, dass wir selber noch 6 Millionen ausstehende Forderungen haben.
Damit ist eine komplette Entschuldung in den nächsten 3-5 Jahren ja gar nicht mal völlig unrealistisch.

Bei 5 Jahren und 24 Millionen wären das pro Saison knappe 5 Millionen Euro.
Halte ich für zu ambitioniert, zumal wir evtl. Verkäufe auch in die Mannschaft investieren müssen, um überhaupt erstklassig zu bleiben und die Schulden weiter abbauen zu können.

[Superwetti]

Damit ist eine komplette Entschuldung in den nächsten 3-5 Jahren ja gar nicht mal völlig unrealistisch.

Naja kommt drauf an wie du es rechnest! Wenn Tottenham in Wirklichkeit 34 Mio zahlt statt nur 6 bis 8 könnten wir in 3 Monaten entschuldet sein

[Kopfschmerztablette]

Schön für den Doofi erklärt, danke 

Ich fragte aber nur, weil mir irgendwie durchgerutscht war, dass wir selber noch 6 Millionen ausstehende Forderungen haben.
Damit ist eine komplette Entschuldung in den nächsten 3-5 Jahren ja gar nicht mal völlig unrealistisch.

Eben doch. Man hat bei Amtsübernahme den Teufel an die Wand gemalt ("wir haben über 30 Mio. Schulden"), jetzt hat man nach 2 Jahren plötzlich von der "effektiven Verschuldung" geredet. Das ist alles legitim, macht aber auch einen besseren Eindruck.


Eine Bilanz ist immer mit sehr sehr viel Vorsicht zu genießen. Wir hatten vor 2 Jahren in der Uni 2 Wirtschaftsprüfer da, die dem BVB damals geholfen haben aus der Insolvenz zu kommen. Es gibt soviel Bilanztricks, gerade im Bilanzieren von Spielerwerten, dass ich davon absehen würde, eine Prognose zu geben.

[Sprühwurst]

Wir könnten ja auch Eurojackpot spielen. Unter Horstmann war das sicherlich der Plan B zum Verkauf von Geromel für 20 Mios....