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Radsport

Begonnen von iym, Dienstag, 17.Feb.2015, 10:17:46

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globobock77

Wieder Anfängerfragen3
- beim ITT geht es bei gleich starken Yellow Jersey Anwärtern doch nur um Sekunden, oder? Wurden da je mehrere Minuten gut gemacht?

- Warum wird diese letzte ITT Etappe als Entscheidung gesehen? Man kann doch auch in der letzten noch was reissen, oder ist doe Art der letzten Etappe mir auf Sprinter ausgerichtet?
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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kilino

1. Ja, das kommt schon vor. In der Vergangenheit waren die stärksten Bergfahrer auch schon mal 60kg Flöhe. Die haben im Zeitfahren richtig eingeschenkt bekommen, waren am Berg aber stärker. Das gehört gefühlt eher der Vergangenheit an, aber es gab schon diese Clash-of-styles Auseinandersetzungen, bei denen aber fast immer der Zeitfahrer den Vorteil hat, weil konstant und defensiv den Berg hochfahren nicht so viel Zeit verliert und bergauf beschleunigen und attackieren sehr viel Energie frisst.
Was mir da einfällt ist zB. 2017 beim Giro, wo Dumoulin im abschließenden Zeitfahren noch von 4 auf 1 gefahren ist. Er hatte knapp eine Minute Rückstand und hat Quintana (damals Führender) etwa 1:30 abgenommen, auf knapp 30km. Am Berg wurde Dumoulin von ihm regelmäßig abgestellt, konnte den Rückstand mit konstantem Fahren und dem Wissen um das abschließende Zeitfahren aber immer in Grenzen halten. Und vor zwei Jahren bei der Tour hat Pogacar im abschließenden Zeitfahren 2 Minuten auf Roglic gut gemacht und damit seine erste Tour gewonnen. Obwohl Roglic als guter Zeitfahrer gilt. Also es kommt schon vor.


2. Bei der Tour führt die letzte Etappe seit Jahrzehnten durch Paris und gilt als Tour d'Honneur, wo tatsächlich der Ehrenkodex besagt das man den Führenden nicht mehr angreift. Die Trikotträger, das Siegerteam etc. trinken auf der ersten Hälfte der Etappe auch schon Champagner hinterm Feld, posieren für Bilder, es gibt keine Angreifer, das Feld fährt so schnell das wir da alle mitrollen könnten etc., bevor es am Ende auf der Champs Elysees noch mal schnell und ernst wird und die Etappe dann aber immer und quasi garantiert im Massensprint endet. Es ist immer ein netter Abschluss auch für die Fahrer nach den Leiden auf den 20 Etappen davor durch das Herz von Paris zu fahren. Da greift man dann das Gelbe Trikot traditionell nicht mehr an, es wäre aber auch sinnlos weil wie gesagt es eigentlich immer im Massensprint endet. Realistisch betrachtet selbst wenn man angreifen wollen würde, man hätte keine Möglichkeit Zeit gutzumachen und würde danach vom Peloton vermutlich vom Rad getreten werden, weil man es eben nicht macht.
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."
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globobock77

Danke, besonders Nr 2 ist interessant. Warum hätte man denn keine Möglichkeit Zeit gutzumachen, wegen der Route? 116 km sind ja auch eine Strecke.
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difösi

Zitat von: globobock77 am Samstag, 23.Jul.2022, 20:39:26
Danke, besonders Nr 2 ist interessant. Warum hätte man denn keine Möglichkeit Zeit gutzumachen, wegen der Route? 116 km sind ja auch eine Strecke.
Weil man eben die Konkurrenz nicht fahren lassen wird. Zudem gibt es den Kodex. Von daher stellt sich die Frage gar nicht.


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weisweiler

Es ist Radsport. Ich glaube wer den nicht bis in seine DNA hinein versteht, kann das nicht nachvollziehen.
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Mister P.
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globobock77

Ich habe bei Quora einige interessante Erklärungen gefunden (neben der Tradition).

Es ist wohl cycling-technisch fast unmöglich Zeit gutzumachen da es kaum Möglichkeiten für Attacken gibt und das Pelotton jede Attacke schnell einfangen würde. Und halt der Massensprint am Ende.

Also, wie kilino es sagte.
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kilino

Zitat von: globobock77 am Samstag, 23.Jul.2022, 20:58:29
Ich habe bei Quora einige interessante Erklärungen gefunden (neben der Tradition).

Es ist wohl cycling-technisch fast unmöglich Zeit gutzumachen da es kaum Möglichkeiten für Attacken gibt und das Pelotton jede Attacke schnell einfangen würde. Und halt der Massensprint am Ende.

Also, wie kilino es sagte.
Im Prinzip ist es auch dank Windschatten einfache Mathematik. Vorne fahren sagen wir 5 Ausreißer, die sich haben lösen können. Hinten gibt es 4 Teams, die einen Massensprint wollen. Die 4 Teams haben jeweils sagen wir 5 Helfer, die nur dafür da sind die Ausreißer wieder einzufangen und alles bis zum Ende beisammen zu halten. Das sind dann 20 Fahrer, und die sind immer stärker als 5 Fahrer. Jedes der fünf Teams schickt am Anfang einen Fahrer nach vorne und wenn die sich platt gefahren haben kommen fünf frische Fahrer nach vorne, während die vorne sich nach und nach verausgaben. Spätestens die dritte "Schicht" holt die vorne dann wieder ein, vollkommen egal was für EPO vollgetränkte Tretschweine da vorne im Kreis fahren. Das liegt auch am Windschatten, den man als Laie ganz leicht unterschätzt. Aber achte da vielleicht zB. morgen mal drauf wenn im Feld vorne richtig schnell gefahren wird, ein Schnitt kommt und man dann das Peloton von hinten sieht. Die treten am Ende des Pelotons kaum während die vorne im Wind sich richtig wehtun und ihr Gesicht verziehen. Auf Anstiegen wird dieser Windschatten übrigens irgendwann negiert, ich glaube bei unter 15 kmh gibt es kaum noch einen Effekt. Da gibt es dann irgendwann nur noch darum, wer mehr Watt pro kg treten kann und der ist der schnellste.

Man sieht aber auch dass das Peloton die Fahrer nicht immer einholt. Wenn kurz vor Ende der Etappe ein Hügel ist, vielleicht nur zwei Teams auf einen Sprint setzen weil die anderen Sprinterteams denken das ihr Sprinter eh nicht über den letzten Hügel kommt und es dann vielleicht 10 Ausreißer gibt. Dann ist die Mathematik auf einmal 10 vs. 10 und es wird knapp. Aber auf Flachetappen wird es eigentlich immer genug Teams mit einem Sprinter geben, die darauf setzen das es einen Massensprint gibt.
Wenn Pogacar jetzt also morgen ausreißen würde, hätte er direkt genug Jumbo-Lotto Fahrer am Arsch die dafür sorgen würden das er nicht weit kommt. Natürlich kann man sich jetzt ganz wilde Szenarien überlegen wie er abgesprochen mit 15 Fahrern auf einmal ausreißt, es hinten drei Stürze gibt etc., aber das passiert einfach nicht. Und das macht man bei der Tour auch einfach nicht, Radsport-DNA ist es einfach das bei der Tour das Klassement auf den ersten 20 Etappen "gemacht" wird und man sich dann auf der letzten Etappe die Hand reicht. Bei den anderen beiden drei großen dreiwöchigen Rundfahrten (Giro d'Italia und Vuelta Espana) ist es übrigens genauso, wobei es beim Giro in den letzten Jahren eigentlich immer ein Einzelzeitfahren am letzten Tag gab. Und kleinere einwöchige Rundfahrten haben eigentlich auch immer eine schwere Etappe am letzten Tag. Die Deutschlandtour zB. Macht vom Spannungsbogen ja auch eigentlich mehr Sinn, aber die Frankreichrundfahrt endet halt traditionell in Paris mit Champagner auf der Etappe.

Übrigens gibt es Gerüchte das dies 2024 anders sein soll, da man wegen Olympia nicht in Paris enden kann. Angeblich endet die Tour dann in Nizza, ich würde denken da sorgt man dann dafür das die letzte Etappe spannungsgeladen ist und nicht das übliche Schaulaufen. Angenommen das wird episch wird es bestimmt Diskussionen geben ob man das nicht immer so machen sollte. Und dann wird man 2025 wieder in Paris sein, weil Tradition. :D Und das ist auch da schöne am Radsport.
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john doe

der supermarkt niederlander gewinnt drei trikots. diesen "komplexen" radsport dominiert eine mannschaft. erstaunlich. hätten die mal einen jungspund im team, dann hätten die auch das weiße. fehlplaung würde ich sagen.
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kilino

Könnte im Fußball zum Glück nicht passieren, dass eine Mannschaft extrem dominiert.
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john doe

Zitat von: kilino am Samstag, 23.Jul.2022, 23:04:28
Könnte im Fußball zum Glück nicht passieren, dass eine Mannschaft extrem dominiert.

fußball würde ich auch nicht als komplex bezeichnen. eventuell regierg auch im radpsort geld.
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kilino

Eventuell. Man munkelt.
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john doe

Zitat von: kilino am Samstag, 23.Jul.2022, 23:08:29
Eventuell. Man munkelt.

muss man diesen weisweiler fragen,.
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Rakete

Geld regiert auch im Amateursport bzw. eigentlich ALLES.
Hate professional football. Reclaim your life.
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weisweiler

Zitat von: john doe am Samstag, 23.Jul.2022, 23:09:30
muss man diesen weisweiler fragen,.

Ich glaube diesem kilino kann man da auch durchaus Glauben schenken.
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weisweiler

Zitat von: john doe am Samstag, 23.Jul.2022, 22:40:51
der supermarkt niederlander gewinnt drei trikots. diesen "komplexen" radsport dominiert eine mannschaft. erstaunlich. hätten die mal einen jungspund im team, dann hätten die auch das weiße. fehlplaung würde ich sagen.

Naja, dann doch ne Antwort. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mannschaft mehrere Trikots bei der TdF abholt. Das Bergtrikot bekommt der GC-Sieger ja in den letzten Jahren quasi als Bonus - das liegt an der bescheuerten Punktevergabe.
Dass Jumbo auch noch das Grüne mit van Aert holen will, war intern durchaus umstritten. Es war aber klar, dass er es holen wird, wenn er vom Team grünes Licht (haha) dafür bekommt. Er ist quasi dafür prädestiniert. Jumbo hatte das mit Abstand beste Team. Und das beste Team holt halt auch die meisten Siege und Trikots. Das war schon immer so. Damals schon bei Team Deutsche Telekom.

Was mich ein bischen nervt ist die Dünnhäutigkeit von van Aert bei der Dopingfrage. Es liegt doch auf der Hand, dass nachgefragt wird, da muss man professioneller reagieren.  Es liegt auf der Hand, weil van Aert mit seinen 78kg eine unfassbaren FTP haben muss, wenn er mit Fahrern wie Pogacar und Vingegaard, die weit mehr als 10kg weniger auf die Waage bringen, berghoch teilweise mithalten kann. Das lässt sich halt nicht so einfach erklären und das kann man auch nicht abtun. Der muss da 20 Minuten lang weit über 500 Watt getreten haben. Van Aert ist ein Megatalent, aber das was er da gerade auf der letzten Bergetappe geleistet hat, war so nicht zu erwarten.
Da muss man als Journalist die Frage schon stellen dürfen, wie das geht -  zumal man weiß, dass ein Bjarne Riis vollgepumpt mit Epo damals eine FTP von deutlich über 7 erreicht hat, die mit der von van Aert vergleichbar sein dürfte.
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renemat

@weisweiler: eigentlich in allen Punkten Zustimmung, bis auf die Reaktion von WvA.

Wir sind ja hier alle mehr oder weniger Fußball oder zumindest FC Fans. Kein Fußballer muss sich seit Jahr und Tag so strippen wie die Radsportler. Und doch schwingt stets mit, wie unmoralisch der Sport sein muss. Kommst du also aus einer Generation, die das auch nur noch aus Erzählungen kennt, bist du dann doch vielleicht mal genervt. Die jungen Fahrer tragen keine Verantwortung mehr für die Vergangenheit. Das, was früher geschah, war vielleicht oder sogar bestimmt Betrug, aber es gibt hier keine historische Schuld. Es muss auch mal gut sein, zumal bei der Blindheit für andere Sportarten.
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weisweiler

Da bin ich komplett bei dir. Aber die Fragen werden halt gestellt und dann muss man professionell damit umgehen. Mit einer solchen Reaktion tut man dem Radsport keinen Gefallen. Vingegaard war da deutlich souveräner.
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sikose to

will hier ja nicht stören aber glaubt hier jemand tatsächlich, dass die aktuellen fahrer ohne doping unterwegs sind?
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Schokobroetchen

Gibt es Gegenbeweise? Für mich ist der Sport transparenter und damit vom rein persönlichen Gefühl her sauberer als alle anderen Sportarten. "Fitgespritze" in anderen Sportarten (Fußball, Tennis etc) müssen sich die Frage nicht stellen lassen.

Hansiki

Zitat von: sikose to am Montag, 25.Jul.2022, 00:50:42
will hier ja nicht stören aber glaubt hier jemand tatsächlich, dass die aktuellen fahrer ohne doping unterwegs sind?

Also Radfahrer sagen sein :D
Wir reden von 12 % Steigungen, über 15 km lang. Die Tour ist nicht sauber....was immer das auch bedeutet.


Zusätzlich der neueste geile Scheiß, Keto Ernährung...puh..Leben am Limit.
effzeh-forum.köln. Der Buddha unter den Foren :)
Ignore Funktion, das Eingestehen der eigenen Schwäche, einen Artikel nicht einfach ignorieren zu können.
Meine Signatur staubt ja schon:)
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ecki

Zitat von: sikose to am Montag, 25.Jul.2022, 00:50:42
will hier ja nicht stören aber glaubt hier jemand tatsächlich, dass die aktuellen fahrer ohne doping unterwegs sind?
Dass es vereinzelt schwarze Schafe gibt, kann keiner ausschließen. Und ich bin mir sicher, es gibt sie. Ich bin mir aber ebenso sicher, dass nicht mehr das ganze Feld dopt. Die Zeiten des systematischen und von allen im Peloton auch geduldeten Dopings sind vorbei.
Einige Leistungswerte sind schon sehr erstaunlich und veranlassen auch Sportmediziner/Trainingswissenschaftler zu Skepsis. Aber wenn ich mir überlege, dass die Öffentlichkeit beim Radsport gern als erstes die Doping-Keule rausholt, frage ich mich, wo denn dieses Thema z.B. beim Fußball bleibt.
Diese Quervergleiche, Riis ist 1996 die und die Zeit dort gefahren und jetzt wird genauso schnell gefahren, sind halt auch nicht so richtig zielführend. Da ist man auf einem Alubock gefahren, die Trainingswissenschaft und besonders die Ernährungswissenschaft waren definitiv nicht so weit wie sie es heute sind. Im Flachen braucht man doch für die gleiche Geschwindigkeit von damals bei ca. 50km/h bestimmt >20 Watt weniger. Das wären dann schon mehr als 5% der maximalen Dauerleistung.
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ecki

Zitat von: kilino am Samstag, 23.Jul.2022, 22:19:24
Im Prinzip ist es auch dank Windschatten einfache Mathematik. Vorne fahren sagen wir 5 Ausreißer, die sich haben lösen können. Hinten gibt es 4 Teams, die einen Massensprint wollen. Die 4 Teams haben jeweils sagen wir 5 Helfer, die nur dafür da sind die Ausreißer wieder einzufangen und alles bis zum Ende beisammen zu halten. Das sind dann 20 Fahrer, und die sind immer stärker als 5 Fahrer. Jedes der fünf Teams schickt am Anfang einen Fahrer nach vorne und wenn die sich platt gefahren haben kommen fünf frische Fahrer nach vorne, während die vorne sich nach und nach verausgaben. Spätestens die dritte "Schicht" holt die vorne dann wieder ein, vollkommen egal was für EPO vollgetränkte Tretschweine da vorne im Kreis fahren. Das liegt auch am Windschatten, den man als Laie ganz leicht unterschätzt. Aber achte da vielleicht zB. morgen mal drauf wenn im Feld vorne richtig schnell gefahren wird, ein Schnitt kommt und man dann das Peloton von hinten sieht. Die treten am Ende des Pelotons kaum während die vorne im Wind sich richtig wehtun und ihr Gesicht verziehen. Auf Anstiegen wird dieser Windschatten übrigens irgendwann negiert, ich glaube bei unter 15 kmh gibt es kaum noch einen Effekt. Da gibt es dann irgendwann nur noch darum, wer mehr Watt pro kg treten kann und der ist der schnellste.
Ich habe am Wochenende den feinen Effekt des Windschattens voll ausgekostet. Die ganzen Teams haben bei Rad am Ring ihre Leutchens (die schnellsten Frauen) über die Wellen und die Döttinger Höhe geleitet und ich hab es mir hinten etwas gemütlich gemacht. Am Berg war ich oftmals schneller, musste auch ein wenig rausfahren, weil ich für das Auffüllen meiner Getränke im Ggs zu den Teams anhalten musste. Ich hatte halt keinen Betreuer.
An der Hohen Acht war dieser Effekt einfach weg. Ab ca. 5-6% gibt es da kaum noch Windschatten. Es zählt nur noch Watt/kg, wie du es sagst. Da ich mir viel Kraft gespart hatte, konnte ich in den letzten anderthalb Runden nochmal so richtig fetzen. Man verbraucht im Wind mindestens 30% mehr auf der Ebene im Vergleich zum Pulk. Das macht es aber nicht einfacher, wenn ständig gesprungen wird und irgendwelche Lücken reißen. Durch kurze Peaks beim Zufahren der Löcher verbraucht man halt wahnsinnig viel Energie. Das war auch einer der Gründe wieso Geschke explodiert ist. Der musste während der letzten Bergetappen auch drölfzig Mal irgendwelche Löcher in der Ebene zufahren.
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ecki

Zitat von: Hansiki am Montag, 25.Jul.2022, 10:49:02
Also Radfahrer sagen sein :D
Wir reden von 12 % Steigungen, über 15 km lang. Die Tour ist nicht sauber....was immer das auch bedeutet.


Zusätzlich der neueste geile Scheiß, Keto Ernährung...puh..Leben am Limit.
12% Steigung über 15 km lang. Diesen Anstieg musst du mir mal benennen. Welcher Anstieg bei der Tour wies diese Parameter auf?Außerdem fahre ich als Hobbyfahrer ebenfalls Anstiege vom Schwierigkeitsgrad wie sie in der Tour gefahren werden. Die machen das halt jeden Tag und fahren so was halt auch im Grundlagenausdauerbereich, während ich tief gehe. Das ist nicht unlogisch.

Ebdus

Interessiert mich beim Radsport nicht die Bohne.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass jede Sportart, die in ihrem Wesen so ausgelegt ist, dass sich Sportler (als Einzelperson oder als Team) gegenüber Konkurrenten (die in der Spitze über die ähnliche Fähigkeiten verfügen) durch Doping einen Vorteil verschaffen können, dazu geeignet ist, dass Sportler sich diesen Vorteil auch tatsächlich verschaffen. Der maximal erreichbare Vorteil ist bei reinen Ausdauersportarten mit Sicherheit höher als bei Sportarten, die hohe technische Fähigkeiten erfordern. Das macht es aber nicht wirklich logischer, dass in "technischen Sportarten" weniger gedopt wird. Weil auch hier gilt, dass die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden sehr gering ist und ein Vorteil bringt  nun mal einen Vorteil. Wieso sollte ein Profisportler (oder ein Amateursportler) darauf verzichtet wollen?
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Ebdus

Zitat von: ecki am Montag, 25.Jul.2022, 11:15:06
12% Steigung über 15 km lang. Diesen Anstieg musst du mir mal benennen. Welcher Anstieg bei der Tour wies diese Parameter auf?Außerdem fahre ich als Hobbyfahrer ebenfalls Anstiege vom Schwierigkeitsgrad wie sie in der Tour gefahren werden. Die machen das halt jeden Tag und fahren so was halt auch im Grundlagenausdauerbereich, während ich tief gehe. Das ist nicht unlogisch.

Wahrscheinlich meint er Alpe d'Huez. Den bin ich aber selbst mit 16 Jahren und ohne Training relativ problemlos auf einen Trekkingbike hochgefahren.
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Hansiki

Zitat von: ecki am Montag, 25.Jul.2022, 11:15:06
12% Steigung über 15 km lang. Diesen Anstieg musst du mir mal benennen. Welcher Anstieg bei der Tour wies diese Parameter auf?Außerdem fahre ich als Hobbyfahrer ebenfalls Anstiege vom Schwierigkeitsgrad wie sie in der Tour gefahren werden. Die machen das halt jeden Tag und fahren so was halt auch im Grundlagenausdauerbereich, während ich tief gehe. Das ist nicht unlogisch.

Also ich fahre lediglich Ebene, aber nur um lockeres Cardio zu betreiben. Ergo, bin ich kein Fachmann diesbezüglich.

Also zum Beispiel der Anstieg nach Hautacam beginnt bei Kilometer 128,9 und endet bei 143,2.
Wir reden hier von einem Profil von 7,8 % mit Spitzen bis 12 %.
Auf der gleichen Etappe ging es vorher noch den Col de Spandelles hoch, über 10,3 km bei durchschnittlichen 8,3 % mit Spitzen bis
16 % Steigung.

Evtl. habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt, aber das ist schon pervers.
Dies mag der einzelne Hobbyfahrer mal schaffen, aber bestimmt nicht mehrfach am Tag und sicher nicht 14 Tage hintereinander.

Und jeder darf hier gerne glauben die Radfahrer wären nicht gedopt, aber ich habe eine andere Meinung. Und wer Ketoernährung
in einem solchen KH-Defizit betreibt und dabei 14 Tage wie ein Irrer die Berge entlang rast, ja der ist bestimmt ein Ottonormalsportler :D
effzeh-forum.köln. Der Buddha unter den Foren :)
Ignore Funktion, das Eingestehen der eigenen Schwäche, einen Artikel nicht einfach ignorieren zu können.
Meine Signatur staubt ja schon:)
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ecki

Zitat von: Ebdus am Montag, 25.Jul.2022, 11:28:08
Wahrscheinlich meint er Alpe d'Huez. Den bin ich aber selbst mit 16 Jahren und ohne Training relativ problemlos auf einen Trekkingbike hochgefahren.
Alpe d'Huez (abhängig von wo der Startpunkt gesetzt wird) weist ca. folgende Daten auf: 13,9km mit 8%. Der Kandel im Schwarzwald ist 3km kürzer aber ein wenig steiler. Und zwischen 8% und 12% Steigung liegen mehrere Welten. 8% kann man unterhalb/an der Schwelle fahren, was bei 12% selbst bei austrainierten Spitzenathleten kaum möglich. Da geht man immer drüber.
Er sollte es einfach sein lassen, Falschinformationen zu verbreiten, um seine Nachricht an den Mann/die Frau zu bringen. 

frankissimo

Zitat von: Ebdus am Montag, 25.Jul.2022, 11:25:40
Interessiert mich beim Radsport nicht die Bohne.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass jede Sportart, die in ihrem Wesen so ausgelegt ist, dass sich Sportler (als Einzelperson oder als Team) gegenüber Konkurrenten (die in der Spitzer über die ähnliche Fähigkeiten verfügen) durch Doping einen Vorteil verschaffen können, dazu geeignet ist, dass Sportler sich diesen Vorteil auch tatsächlich verschaffen. Der maximal erreichbare Vorteil ist bei reinen Ausdauersportarten mit Sicherheit höher als bei Sportarten, die hohe technische Fähigkeiten erfordern. Das macht es aber nicht wirklich logischer, dass in "technischen Sportarten" weniger gedopt wird. Weil auch hier gilt, dass die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden sehr gering ist und ein Vorteil bringt  nun mal einen Vorteil. Wieso sollte ein Profisportler (oder ein Amateursportler) darauf verzichtet wollen?

Der sporthistorische Unterschied ist das der Tod von Sportlern im Radsport immer  gottlob eine Zäsur in diesem System darstellte.
Jeder der älteren Fans hier erinnert sich an Tom Simpson der bei der Tour de France starb. Und denken an Pantani, der sein Leben früh lassen musste.
Aber es gibt wohl tatsächlich eine gewisse Besserung. Während eines Live-Kommentars innerhalb der diesjährigen TdF erwähnte ein Co-Kommentator das
Pogacar und der lustige Däne diesen Streckenabschnitt in unfassbaren 42 Minuten erledigt hätten. Jene hatten dort das Feld komplett abgehängt.
Denkwürdig sei das Pantani noch den gleichen Abschnitt noch in 37 Minuten bewältigt hätte. Und das mit dem alten Material, die heutigen Räder hätten entscheidende Vorteile.
Es ist eben nicht nur eine ethische Diskussion um Chancengleichheit oder Fairness im Sport.
Gerade im Hochleistungsbereich tötet Doping eben schon mal
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ecki

Zitat von: Hansiki am Montag, 25.Jul.2022, 11:35:58
Also ich fahre lediglich Ebene, aber nur um lockeres Cardio zu betreiben. Ergo, bin ich kein Fachmann diesbezüglich.

Also zum Beispiel der Anstieg nach Hautacam beginnt bei Kilometer 128,9 und endet bei 143,2.
Wir reden hier von einem Profil von 7,8 % mit Spitzen bis 12 %.
Auf der gleichen Etappe ging es vorher noch den Col de Spandelles hoch, über 10,3 km bei durchschnittlichen 8,3 % mit Spitzen bis
16 % Steigung.

Evtl. habe ich mich etwas ungenau ausgedrückt, aber das ist schon pervers.
Dies mag der einzelne Hobbyfahrer mal schaffen, aber bestimmt nicht mehrfach am Tag und sicher nicht 14 Tage hintereinander.

Und jeder darf hier gerne glauben die Radfahrer wären nicht gedopt, aber ich habe eine andere Meinung. Und wer Ketoernährung
in einem solchen KH-Defizit betreibt und dabei 14 Tage wie ein Irrer die Berge entlang rast, ja der ist bestimmt ein Ottonormalsportler :D
https://climbfinder.com/de/anstiege/kandel-waldkirch
Ein Äquivalent zum Col de Spandelles in deutschen Gefilden, im Schwarzwald. Die Daten sind beinahe identisch. Dieser Berg wird im Sommer von hunderten Hobbyradlern erklommen. Du hast aber initial von einem Anstieg mit 15km und 12% Steigung geschrieben, wovon der Spandelles meilenweit entfernt ist. Welcher Anstieg ist das denn? Es gibt ihn nicht im Programm der Tour. Mir fallen eigentlich fast nur Angliru und Zoncolan ein, die so brutal sind.
Du kannst doch gar nicht nachweisen, wer vom Feld denn alles Keto-Ernährung betreibt. Ich sehe die Substitution von exogenem Keto ebenfalls kritisch, weil die Nebenwirkungen einfach noch nicht genug erforscht sind. Aber du hast hier wieder Informationen heraus, die du nicht belegen kannst. Ja, Jumbo macht dies, Ineos macht dies. Aber einige Teams sind wohl ebenfalls skeptisch. Man kann aber davon ausgehen, dass die ernährungswissenschaftlich hervorragend aufgestellt sind.
Schmerzmittel zu nehmen, sich ständig fitspritzen zu lassen, ist nachgewiesen auf lange Sicht extrem schädlich. Thematisiere das bitte mal im Doping-Thread und zwar für die Spielsportarten Fußball, Handball, Tennis etc.
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Superwetti

Zitat von: Ebdus am Montag, 25.Jul.2022, 11:28:08
Wahrscheinlich meint er Alpe d'Huez. Den bin ich aber selbst mit 16 Jahren und ohne Training relativ problemlos auf einen Trekkingbike hochgefahren.

Alpe d´Huez ist aber nur 12 Kilometer lang, fahren den auf Zwift regelmäßig. Auch nur ungefähr eine halbe STunde langsamer als die Profis ;)
Super-Wetti
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