Müngersdorfer Stadion

Begonnen von diva, Freitag, 14.Dez.2012, 06:53:53

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kilino

Das sportliche Großevents langfristig den Tourismus ankurbeln ist ein Märchen, erzählt von den Verbänden, um ihr Modell als Heuschrecke zu legitimieren. Nachgewiesen werden konnte dieser Effekt noch keiner. Und auch sonst kenne ich keinen, der im Sommer nach Lens fährt, weil dort Slowenien gegen Kroatien gespielt haben.


Wenn sich eine Region wie Korsika drei Tage die Tour de France auf die Insel holt holt und die Fahrer gut inszeniert durch die Landschaft fahren lässt, mag das wie ein gutes Werbefilmchen sein. Sportarten aber, welche in Stadien stattfinden, kann man aus der Rechnung rausnehmen
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."

I.Ronnie

Zitat von: Cuby am Sonntag, 28.Mai.2017, 00:14:02

Sind wir hier in Südafrika oder Deutschland? Sorry das ist ein schwacher Apfel - Birnen Vergleich. Richtig ist, dass dieser ganze Quatsch in Qatar, Brasilien, Afrika und wo auch immer überhaupt nichts bringt, da werden Stadien und Infrastruktur für Milliarden gebaut, die kein Mensch braucht und dem Staat nur eine Menge Verlust einbringt (insofern gebe ich dir Recht).


In Deutschland müssen aber "nur" Stadien renoviert werden und ein paar Auflagen erfüllt werden. Natürlich kostet das die Stadt erstmal mehr Geld, als sie direkt (!) verdient. Aber das Ganze jetzt mit irgendwelchen Vergleichen zu Dritte-Welt Ländern oder Schwellenländern, wo es an allem fehlt und erstmal alles gebaut werden muss, als in jedem Fall wirtschaftlich unvernünftig darzustellen ist Unsinn.


In Deutschland wird wohl eher selten wegen einer WM ein neues Stadion gebaut und Investitionen in die Infrastruktur sind auch nach der WM in der Regel nicht verloren.


Kaiserslautern ist doch ein sehr gutes Beispiel, dass eine Großveranstaltung auch in Deutschland Kommunen nachhaltig finanziell belastet. Die WM 2006 war wirtschaftlich ein Subventionsprogramm für Fußballunternehmen. Entweder wurden Stadien direkt durch die Kommunen / Länder errichtet oder es wurden Bürgschaften und Kredite verramscht. Außer in Frankfurt wurden wohl nirgendwo kostendeckende Pachten eingetrieben.
Einen nachhaltigen gesamtwirtschaftlichen Gewinn wird man wohl auch für Deutschland und seine WM 2006 nicht ausweisen können. Dass es kein großartiges Verlustgeschäft geworden ist, lässt mich trotzdem nicht jubeln, wenn ich beachte, dass der große Reibach der WM steuerfrei (wenigstens in Deutschland) bei der FIFA landete.


Eine EM 20schießmichtot mag hier ohne große Neuinvestitionen machbar sein. Ich kotze allerdings schon im Strahl, wenn die Kommunen wieder den Bückling und Steigbügelhalter für einen korrupten Verband machen müssen, der darüber hinaus mit den unverschämtesten Vorderrungen auch in die Rechte Dritter eingreifen will (Bannmeile für den Verkauf bzw. die Werbung von Produkten bzw. für Produkte, die nicht zu den offiziellen Sponsoren gehören).


Und schlussendlich: Nationalmannschaften sind scheiße.

KHHeddergott

Zitat von: I.Ronnie am Sonntag, 28.Mai.2017, 08:50:12
Kaiserslautern ist doch ein sehr gutes Beispiel, dass eine Großveranstaltung auch in Deutschland Kommunen nachhaltig finanziell belastet...

Deshalb sollte man darüber abstimmen lassen, und dann damit leben, daß auch gerade die, die einem bei Stadionausbau/Grüngürtelgedöhns ein Dorn im Auge sein mögen, eine Bewerbung verhindern. Wie bei Voralpenolympia etc pp. Vielleicht ist die deutliche Tendenz, sportliche Großveranstaltungen nur noch in autokratischen Staaten stattfinden lassen zu können, ein kleiner Schritt hin zum Ende dieses Irrsinns aus dem Bereich Organisierte Kriminalität.
三人成虎。

mutierterGeißbock

Wenn ich schon höre das 25 Millionen Euro benötigt werden um unser Stadion für die EM fit zu machen...Zum Teufel nochmal warum? Damit die VIPs noch schönere Ledersessel haben? Und der ganze Aufwand dann für vier Spiele. Dieser Wahnsinn bei IOC, FIFA und UEFA muss irgendwann mal aufhören.


@diva
Laut Transfermarkt waren gestern 3.000 Zuschauer bei dem Spiel :clown: :D
https://www.transfermarkt.com/ajax-cape-town/spielplan/verein/2926/saison_id/2016
Wir haben gestern Abend noch mal ein paar Ausschnitte vom Spiel im TV gesehen, da sah es eher nach 500 Zuschauern aus.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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Povlsen

Zitat von: diva am Samstag, 27.Mai.2017, 23:33:54
ja und? bei der WM war's andersrum, düssldorf ist also eh gesetzt.
wenn die verbände regelgerecht steuern und abgaben zahlen würden, dann könnte man über die investitionen in infrastruktur reden. tun sie aber nicht. und dann frag mal eine stadt wie kaiserslautern, was ihnen der "imagegwinn" der WM gebracht hat, ausser einer investitionsruine und einem toten verein.

es gibt keine langfristig messbaren und nachweisbaren gewinne aus solchen investitionen - hier in südafrika, wo die WM mit grossen versprechungen auf einen dauerhaften anschub der wirtschaft durchgesetzt wurde, stehen 7 von 10 WM-stadien ungenutzt herum und/oder machen riesige verluste und ihretwegen kommt nicht ein gast mehr. wozu auch, passiert ja nichts.

Südafrika und andere drittweltländer sind natürlich Extrembeispiele. Es war von Anfang an klar, dass die Stadien in saf nach der wm keine Verwendung mehr finden würden. Man hat es trotzdem gemacht, weil Afrika unbedingt die wm bekommen sollte. Das war ein politikum, hatte auch was mit Psychologie zu tun. In Europa ist das was anderes. Von der wm 2006 hat Deutschland insgesamt profitiert. Selbst wenn es wirtschaftlich nicht so war, was ich nicht beurteilen kann, imagemäßig haben wir sehr profitiert und der Fußball auch wirtschaftlich durch die neuen Stadien und den ausgelösten Boom. Die EM ist mir egal. Ich glaube auch, dass wir von ihr nicht großartig profitieren werden. Ich sehe Köln auch nicht als Spielort.
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Cikaione

Eine EM Austragung in Kölle macht für mich nur Sinn wenn dabei das Stadion ausgebaut wird bis 2024 auf 75.000. 25-30 Mio nur um es EM fit zu machen und es bleibt bei 50.000 halte ich für rausgeschmissenes Geld.
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Sonntag, 28.Mai.2017, 09:18:00
imagemäßig haben wir sehr profitiert


Da frage ich mich ja, ob die WM tatsächlich dazu geführt hat, den Blick im Ausland auf Deutschland zu verändern oder ob wir uns das in üblicher Selbstbesoffenheit nur einbilden.
Ich kann mich bspw. an keine Großveranstaltung erinnern, die mir aus der Ferne einen Einblick in die Kultur der Veranstalter ermöglicht hätte. Es ist jedenfalls nix hängengeblieben. Und die Touristen bewegen sich als Repräsentanten ihrer Länder im ppm-Bereich.
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frankissimo

Das Thema EM kann man im Bezug auf das Stadion und den FC auf verschiedene Weise beleuchten.
Ich denke das zu investieren "nur" für die EM kommt wohl heute nicht mehr infrage.
Allerdings könnte dies ein geplantes und auch ein noch ungeplantes Bauprojekt entsprechend anschieben.
Die Frage ist dann meist in der kommunalen Planung ob man dann im Rahmen einer solchen Veranstaltung als Kommune
zum Beispiel Infrastrukturkosten abwälzen kann. Dann wäre dies evtl auch für eine Stadt attraktiv.
Generell wird in Städten viel geplant, weil man eben entsprechende Zuschüsse abrufen will.
Ich habe aber keine Ahnung ob es solche Effekte wegen der EM gäbe.
Interessant auch die Geschichte die Köln damit hat.
Für 1974 konnte man sich nicht einigen und der Stadionbau fand dann ganz anders und später und viel billiger statt.
Wie es dann konkret mit unserem Schmuckkästchen und der WM 2006 war weiß ich nicht mehr.
Lokal-Politik war da nicht mein Thema.

Zum Thema 2006 kann in bestätigen, dass dies das Bild von Deutschland nachhaltig beeinflußt hat.
Hört man unterwegs immer wieder. Das hat aber dann auch immer irgendwie mit Zeitgeist zu tun.
Eine ähnliche Veranstaltung in einem anderen Jahr mit anderen Problemen könnte dann mal komplett verpuffen.
Ist die Frage ob man bei der momentanen Terrorgefahr und deren Wahrnehmen überhaupt solch ein Sommermärchen hätte.
Oder wenn es dann man 4 Wochen geregnet hätte.   :D
2006 war die Zeit einfach reif für sowas. Schon 2005 hatte ich auf Reisen von verschiedenen Mitreisenden gehört.
"Germany is the place to be in 2006." Wir waren ohnehin in Mode und man wollte sich vom Internationalismus und der Feierfreude
des ehemals "ugly german" persönlich überzeugen. Bei billigem Bier bleiben wir konkurrenzlos. Das brachte es dann in der Mischung total.     

Stehgeiger

Zitat von: diva am Samstag, 27.Mai.2017, 22:48:23
PS: wir hatten ja heute ein kleines forumstreffen im WM-stadion von kapstadt - da konnte man sich gut anschauen, was das der stadt bringt: ein spiel des örtlichen fussballvereins vor nicht einmal 1.000 zuschauer*innen in einem stadion für 55.000.

Äääh... willst Du jetzt allen Ernstes die Situation in Kapstadt mit D / Köln  vergleichen?

So ein Argument würde ich gelten lassen, wenn es darum ginge die nächste Schlittenhund-WM in Köln auszurichten und als Forderung vom Schlittenhundverband die Dauerinstallation von Schneekanonen und einer 360 Tage-Open-Air-Eisbahn  im Grüngürtel im Raum stehen würde.

Dafür gäbe es auch hier keine Anschlussverwendung.

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Stehgeiger

Köln kann nur als EM Standort in Frage kommen, wenn das Stadion ausgebaut wird oder ein neues Stadion geplant ist.
Das jetzige Stadion für 25 Mios zu pimpen nur um die EM zu bekommen ist natürlich absoluter Blödsinn.

Ich sehe da viel mehr die Chance, für FC und FC-affine Verantwortliche ein vernünftiges Konzept auf die Beine zu stellen, dass Zuschauerkapazität von 75k (wo auch immer), Anwohnerakzeptanz und eine vernünftiges Verkehrskonzept verbindet. Die 25 Mios, welche die Stadt dann bei einem FC-finanzierten Aus-/Neubau einspart könnte sie ja gleich mal 1:1 in Lärmschutz und ein Nahverkehrskonzept stecken, dann wäre allen geholfen.
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KHHeddergott

Zitat von: I.Ronnie am Sonntag, 28.Mai.2017, 09:26:43
Da frage ich mich ja, ob die WM tatsächlich dazu geführt hat, den Blick im Ausland auf Deutschland zu verändern oder ob wir uns das in üblicher Selbstbesoffenheit nur einbilden.

Zumal wenn man sich erinnert, mit welcher Hartnäckigkeit medial am Sommermrächen gebastelt wurde. Bilder wie Russland vs England in Frankreich hätte man in ähnlicher Form in Köln, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und Dortmund ja ohne weiteres finden können.
三人成虎。

Stehgeiger

Zitat von: diva am Sonntag, 28.Mai.2017, 11:22:24
wenn man sieht, wie der FC der kommune die pistole auf die brust setzt, weil er für ein voll funktionsfähiges, gerade mal 13 jahre altes stadion keine verwendung mehr hat, dann kann man da durchaus vergleiche anstellen.

die ursprünglichen sportanlagen in müngersdorf wurden für alle arten von sport gebaut und für eine große bandbreite an sportarten. das halte ich tatsächlich für eine infrastrukturaufgabe. in vorleistung zu gehen, um sich aus nicht messbaren imagegründen für das großereignis eines korrupten verbandes zu bewerben, um schließlich ein stadion zu haben, das primär einem einzigen, gewinnorientierten privatnutzer dient, sollte für eine hochverschuldete kommune tabu sein. im fussball ist soviel geld, der soll sich seine stadien selber bauen.


Zum selber bauen volle Zustimmung.

Hinsichtlich Kosten für die Stadt habe ich mir in diesem Zusammenhang gerade mal die Bilanz der Kölner Sportstätten GmbH  angesehen.

Laut dieser sind bis auf die Golfanlage alle öffenlichen Sportstätten defizitär ( insgesamt Verlust von 5 Mios bei 15 Mio Umsatz im GJ 2015).
Hier schlägt das RES Stadion mit 1.9 Mios Verlust zu Buche.

Interessant:
Von den 15 Mios Umsatz kommen 8 Millionen  aus der Kasse der 1.FC Köln KgaA (Stadionpacht).
Die Materialkosten für alle Sportstätten (RES, Südstadion, Höhenberg etc) lagen bei knapp 7 Mios.

Wo kommen also die Verluste her?

Hier springen dann die Verwaltungskosten/Abelbau (2 Mio -  Stichwort "Kommune" ) und der  Personalaufwand (2.7 Mio  Stichwort Gewinnorientiert) ins Auge.
Insbesondere der letzte Posten ist bemerkenswert, da die Kölner Sportstätten GmbH im Schnitt 32 Mitarbeiter beschäftigt hatte (ohne die  Ausschank-Studentenstümperer).


Und weil es aus polemischer Sicht gerade so schön passt:

Von der Stadt Köln für die Sanierung der Oper/Schauspiel bereits bewilligtes Budget : 404 Millionen Euro
Betriebskosten Zuschuss der Stadt Köln für die Spielzeit 2017/18: 67 Millionen Euro
Die Gesamtanzahl der Besucherinnen und Besucher Oper und Schauspiel in der Spielzeit 2015/2016: 186.593


KHHeddergott

Zitat von: Stehgeiger am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:14:48

Zum selber bauen volle Zustimmung.

Hinsichtlich Kosten für die Stadt habe ich mir in diesem Zusammenhang gerade mal die Bilanz der Kölner Sportstätten GmbH  angesehen.

Laut dieser sind bis auf die Golfanlage alle öffenlichen Sportstätten defizitär ( insgesamt Verlust von 5 Mios bei 15 Mio Umsatz im GJ 2015).
Hier schlägt das RES Stadion mit 1.9 Mios Verlust zu Buche.

Interessant:
Von den 15 Mios Umsatz kommen 8 Millionen  aus der Kasse der 1.FC Köln KgaA (Stadionpacht).
Die Materialkosten für alle Sportstätten (RES, Südstadion, Höhenberg etc) lagen bei knapp 7 Mios.

Wo kommen also die Verluste her?


Nicht enthalten ist in Ihrer Rechnung ua die Zahlung der RheinEnergie für den Stadionnamen zu Gunsten des 1.FC Köln (um die Zahlung der Pacht zu gewährleisten, so die Begründung...). Linke Tasche rechte Tasche.Selber ausrechnen können Sie sicher die Höhe des Defizits zu Zweitligazeiten mit insolvenzverhindernder angepasster Pacht, oder zu Erstligazeiten zuvor.
三人成虎。
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rancH

Zitat von: Stehgeiger am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:14:48

Zum selber bauen volle Zustimmung.

Hinsichtlich Kosten für die Stadt habe ich mir in diesem Zusammenhang gerade mal die Bilanz der Kölner Sportstätten GmbH  angesehen.

Laut dieser sind bis auf die Golfanlage alle öffenlichen Sportstätten defizitär ( insgesamt Verlust von 5 Mios bei 15 Mio Umsatz im GJ 2015).
Hier schlägt das RES Stadion mit 1.9 Mios Verlust zu Buche.

Interessant:
Von den 15 Mios Umsatz kommen 8 Millionen  aus der Kasse der 1.FC Köln KgaA (Stadionpacht).
Die Materialkosten für alle Sportstätten (RES, Südstadion, Höhenberg etc) lagen bei knapp 7 Mios.

Wo kommen also die Verluste her?

Hier springen dann die Verwaltungskosten/Abelbau (2 Mio -  Stichwort "Kommune" ) und der  Personalaufwand (2.7 Mio  Stichwort Gewinnorientiert) ins Auge.
Insbesondere der letzte Posten ist bemerkenswert, da die Kölner Sportstätten GmbH im Schnitt 32 Mitarbeiter beschäftigt hatte (ohne die  Ausschank-Studentenstümperer).


Und weil es aus polemischer Sicht gerade so schön passt:

Von der Stadt Köln für die Sanierung der Oper/Schauspiel bereits bewilligtes Budget : 404 Millionen Euro
Betriebskosten Zuschuss der Stadt Köln für die Spielzeit 2017/18: 67 Millionen Euro
Die Gesamtanzahl der Besucherinnen und Besucher Oper und Schauspiel in der Spielzeit 2011/2012: 296.470

Schön, aber man darf andere Kulturgüter auch nicht in den gleichen Topf werfen. Es ist ja nicht nur der Fußball als Volkssport (haha), der Förderung verdient.


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1337

Dass man Oper und Profifußball nicht vergleichen kann ist hoffentlich klar.


Dass der Bau der Oper in völligem Chaos und Stümperei geschieht ebenfalls.


Ich denke da muss man vieles voneinander trennen.


Der FC muss wirtschaftlich denken, entsprechend sehe ich das "Pistole auf die Brust setzen" als eher normal an. Normal in der Wirtschaft. Natürlich muss das Unternehmen FC dafür sorgen möglichst zukunftssicher zu planen.


Ob die Stadt da mitspielt (sei es nun Stadion Verkauf und/oder Ausbau oder auch die Erweiterung des GB), unterliegt schlicht anderen Prinzipien. Dabei kann dem FC egal sein ob und warum die Sportstätten Verlust einfahren  und ob die Stadt mit dem Stadion ohne den FC als Pächter ein Millionengrab (mehr) zu verzeichnen hat.


Die Interessen der Beteiligten sind schlicht andere.
Aktuell besteht ein Pachtvertrag. Was danach kommt steht allen frei.


Dass diese Dinge nicht "freundschaftlich" und effizient gelöst werden, ist meiner Meinung nach in bisherigen Problemen begründet. Da haben beide Seiten teilweise zu aggressiv gegeneinander gearbeitet.


Der FC ist nicht die Stadt sondern ein Unternehmen, die Stadt ist nicht der FC.
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KHHeddergott

Zitat von: 1337 am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:31:04
Dass der Bau der Oper in völligem Chaos und Stümperei geschieht ebenfalls.


Ich denke da muss man vieles voneinander trennen.

Das Gesamtbild, das solche Vorhaben auch außerhalb Kölns liefern, könnte allerdings dafür sprechen, daß das Kommunalrecht bei aller angedachten positiven Funktion (Transparenz, Ausschreibungen, Auftragsvergabe und was noch alles mehr oder minder gebunden ist) sich da mittlerweile selbst zu sehr auf den Füßen steht. Möglich, daß mit mehr Klüngel auf Grund des kostenträchtigen Faktors Zeit so ein Bau heute schneller und günstiger zu haben wäre...
三人成虎。
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1337

Das stimmt (bzw. Ist durchaus möglich)


Dass Ausschreibungen zu Gunsten des günstigsten Angebots sinnfrei sind, versteht wahrscheinlich jeder.


Aber auch das hat im Endeffekt eben nichts mit den FC und/oder den Verhandlungen zwischen FC und Stadt zu tun.
So weit, dass es eine Ausschreibung gäbe, ist man ja weder mit dem Stadion noch mit dem GBH.
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Povlsen

Zitat von: I.Ronnie am Sonntag, 28.Mai.2017, 09:26:43

Da frage ich mich ja, ob die WM tatsächlich dazu geführt hat, den Blick im Ausland auf Deutschland zu verändern oder ob wir uns das in üblicher Selbstbesoffenheit nur einbilden.
Ich kann mich bspw. an keine Großveranstaltung erinnern, die mir aus der Ferne einen Einblick in die Kultur der Veranstalter ermöglicht hätte. Es ist jedenfalls nix hängengeblieben. Und die Touristen bewegen sich als Repräsentanten ihrer Länder im ppm-Bereich.

Zumindest kurzfristig hat sich unser Image im Ausland gebessert. Das Ereignis ist aber wieder 11 Jahre her und inzwischen sind wieder andere Dinge passiert, die das Bild von Deutschland aktuell prägen. War das also die Investitionen wert? Materiell wohl nicht, ideell sicherlich, aber darüber gehen die Meinungen auseinander. Auch, ob man Steuergelder für ideelle Werte ausgeben darf. Ich persönlich denke gerne an die vier Wochen damals zurück, es war ein großes Volksfest und ich finde, es wurde schon unsinniger Geld verplempert. Die Frage, ob überhaupt eine öffentliche Mark in ein FIFA-Projekt gesteckt werden sollte, kann man allerdings mehr als berechtigt stellen. Konsequenterweise muss die Antwort NEIN lauten, weil wie richtigerweise gesagt, der (korrupte) Fußball soviel Geld generiert, dass er seine Veranstaltungen von A bis Z selbst finanzieren kann und das auch tun sollte. Er müsste also vielmehr den Städten etwas zahlen dafür, dass der Fußball die öffentlichen Stadien nutzen darf. Wo zieht man die Grenze? Bei FIFA-Veranstaltungen, weil diese keine Steuergelder einbringen oder muss auch die Bundesliga alles selbst bezahlen? Möglich wäre es.

Die Ambivalenz ist ja allenthalben spürbar: Einerseits will man, dass der FC in Müngersdorf bleibt und damit weiter am Tropf der Stadt hängt und andererseits lehnt man einen eigenfinanzierten Neubau durch den FC an anderer Stelle ab. Natürlich geht es auch dann nicht ohne die Stadt, weil die fraglichen Grundstücke der Stadt gehören. Die Stadt will auf den FC sicherlich nicht verzichten, er ist ein Wirtschaftsfaktor, und je erfolgreicher er ist, umso besser ist es auch für die Einnahmeseite der Stadt. Andererseits darf die Stadt auch keine Steuergelder verschwenden. Für mich ist das nicht so schwarz/weiß zu beurteilen.

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frankissimo

Zitat von: 1337 am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:31:04
Dass man Oper und Profifußball nicht vergleichen kann ist hoffentlich klar.


Dass der Bau der Oper in völligem Chaos und Stümperei geschieht ebenfalls.


Ich denke da muss man vieles voneinander trennen.


Der FC muss wirtschaftlich denken, entsprechend sehe ich das "Pistole auf die Brust setzen" als eher normal an. Normal in der Wirtschaft. Natürlich muss das Unternehmen FC dafür sorgen möglichst zukunftssicher zu planen.


Ob die Stadt da mitspielt (sei es nun Stadion Verkauf und/oder Ausbau oder auch die Erweiterung des GB), unterliegt schlicht anderen Prinzipien. Dabei kann dem FC egal sein ob und warum die Sportstätten Verlust einfahren  und ob die Stadt mit dem Stadion ohne den FC als Pächter ein Millionengrab (mehr) zu verzeichnen hat.


Die Interessen der Beteiligten sind schlicht andere.
Aktuell besteht ein Pachtvertrag. Was danach kommt steht allen frei.


Dass diese Dinge nicht "freundschaftlich" und effizient gelöst werden, ist meiner Meinung nach in bisherigen Problemen begründet. Da haben beide Seiten teilweise zu aggressiv gegeneinander gearbeitet.


Der FC ist nicht die Stadt sondern ein Unternehmen, die Stadt ist nicht der FC.

Ich möchte Dir da in gleich 2 Sachen widersprechen. Natürlich kann man Kultur und Berufssport nicht in einen Topf stecken.
Aber am Ende werden verschiedene Kampagnen laufen. Und da darf man - fair oder unfair - im Rahmen einer solchen Auseinandersetzung
schon diese Argumente einsetzen. Sprich : Habt Ihr nur Geld für die Interessen des Bürgertums ?
Warum ist denn die Oper nicht an den Flughafen gewandert ? (Dies mehr zum Spaß).
Müssen dann nicht abends und das noch in der Stadtmitte Leute hin und weg.
Wieviel kostet die staatliche Subvention pro Einzelkarte usw usw.   
Zweitens kann sich der FC eigentlich noch nicht  über ein total zerrüttetes Verhältnis beklagen. Schließlich ist man dem Verein bei drohender Insolvenz in Liga 2 sehr entgegen gekommen.
Zusätzlich hilft die Stadt durch Rheinenergie erheblich.
Das hat sich rund ums GBH gewendet. Da ist viel Porzellan kaputt gegangen.
Bei der Stadionfrage sieht dies nun aber nicht nur vielleicht anders aus. Die überwiegende Mehrheit im Rat würde speziell Neubaupläne unterstützen.
Andere schieben einen Ausbau voran. Aber auf der Thematik sehe ich überhaupt kein zerrüttetes Verhältnis.
Sonst hätte man sich nicht sofort an diese Machbarkeitsstudien gemacht.
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Stehgeiger

Zitat von: KHHeddergott am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:25:28
Nicht enthalten ist in Ihrer Rechnung ua die Zahlung der RheinEnergie für den Stadionnamen zu Gunsten des 1.FC Köln (um die Zahlung der Pacht zu gewährleisten, so die Begründung...). Linke Tasche rechte Tasche.Selber ausrechnen können Sie sicher die Höhe des Defizits zu Zweitligazeiten mit insolvenzverhindernder angepasster Pacht, oder zu Erstligazeiten zuvor.

Nicht enthalten sind auch die Kosten für die KVB, Strassenreinigung, Polizeieinsätze oder die zusätzlichen Einnahmen für Gastronomie und Co oder Gewebesteuern an die Stadt die aus dem Spielbetrieb entstehen. Daher auch der Verweis auf die Bilanz der Sportstätten GmbH.
Der Verweis auf frühere Zahlen erschließt sich mir nicht, es ging ja um die aktuelle Bilanz.

Da scheint die Ursache für den Verlust weniger der "gewinnorientierte Privatnutzer" zu sein sondern vielmehr der Klüngel, Inkompetenz und übliche Verschwendungslust der öffentlichen Pöstchenschacherer.
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epop

In dem Zusammenhang vielleicht auch ganz interessant (Edit: Sorry für diese Formatierungen. Bekomme die nicht raus):


Zitat[size=78%][/font][/size]Das Altstadtkino Special zur Geschichte u. Zukunft des Kölner Stadions! Im Filmprogramm: "Die Chronik des Kölner Stadions im Film" von 1923 bis heute. Eine historische Filmreise durch über 80 Jahre Kölner Stadiongeschichte in bewegten Bildern. Eine Doku von: Hermann Rheindorf.[/size] [/size]
[/font]
Anschließend im Talk: Braucht Köln ein größeres Stadion? Wie groß? Wohin? Wer zahlt? Wann kommt es? [/font]
Hermann Rheindorf diskutiert u.a. mit: Prof. Manfred Laemmer (Sporthistoriker - Spoho Köln), Stephan Brings (Musiker), Eike Wohlgemuth (Coloniacs) und einem Vertreter des 1.FC Köln.[/font]

[/font]
TERMIN: MO 12. Juni 2017, BEGINN: 20.00 Uhr[/font]

[/font]
KARTEN: 7,50 € an tägl. 16-20 Uhr an unserer Theaterkasse im Foyer[/font]

[/font]
https://www.facebook.com/events/1343922382362437/?fref=ts[/font][/font]
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Sonntag, 28.Mai.2017, 12:55:43
Auch, ob man Steuergelder für ideelle Werte ausgeben darf.

Gutes Stichwort! Vielleicht gewinnt man bei Großereignissen wie Olympia oder Fußballnationenturnieren im ideellen Sinn, wenn man die Steuergelder aufspart und sie nicht einem korrupten System, in dem eh schon viel zu viel Geld steckt, in den Rachen wirft. Ich wüsste kaum etwas, was sich von seinen Idealen so weit fortentwickelt hat wie Olympia und der Fußball.

koelner

🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈

Alci

Jetzt drehen die vollkommen durch.
Wir spiel'n nie wieder im Europapokal!

kilino

Endlich angemessene und realistische Pläne.
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."
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Punko

Wer will Korruption unterstützen?

Und Köln schreit: "Hier! Ich! Hier!"
  •  

Niggelz

The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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KHHeddergott

Zitat von: Alci am Montag, 29.Mai.2017, 00:14:45
Jetzt drehen die vollkommen durch.

Nö, das ist Wehrle. So käme man zu einem maximalen Zuschuss seitens des Landes.
三人成虎。

I.Ronnie

Da hat aber einer vom Schlafmohn genascht.
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Anus

Endlich wieder elitäre Arroganz! 😒

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