Müngersdorfer Stadion

Begonnen von diva, Freitag, 14.Dez.2012, 06:53:53

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

FC Karre

Zitat von: koelner am Freitag, 07.Apr.2017, 10:33:02
Spätestens nach dem zweiten, oder dritten Auswärtsspiel werden wir doch von der Uefa dazu verdonnert vor leeren Rängen im Ausland zu spielen... Vereine aus Kriegs- und Kriesengebiete müssen ja auch in diesen sauren Apfel beißen!


in gladbach?
  •  

frankissimo

Zitat von: Jurgi Jurgeleit am Donnerstag, 06.Apr.2017, 22:50:00
Angenommen: Der FC eröffnet 2024 ein 80.000-Mann-Stadion auf Hürther Stadtgebiet zwei Kilometer entfernt vom alten Müngesdorfer Stadion. 20% Prozent der Anteile der KGaA gehören dem REWE-Konzern. Es werden 40.000 Dauerkarten vergeben werden. Alle, die in Müngersdorf eine Dauerkarte hatten, dürfen bis zum 30.06.2024 eine Dauerkarte ähnlicher Preiskategorie im neuen Stadion erwerben. Danach gehen die Dauerkarten in den freien Verkauf.

Wer lässt das Datum verstreichen?

OK. Dann nimm ich das Bällchen mal auf. Angenommen, um ein Stadion zu bauen hat man sich entschieden über 40 % an einem Investor zu verkaufen den in Deutschland noch niemand kennt.
Wegen dem Komfort und um Amortisation für das 250 Millionen teuere Stadion sind die Dauerkartenpreis erheblich gestiegen. Da die Umlandstadt die Infrastrukturkosten nicht leisten konnte kommt es zu den vermuteten katatrophalen Verkehrsverhältnissen, da alle wieder ins Auto müssen. Mit dem Fahrrad geht das nicht mehr usw.
Also das ist ja das Problem, dass man das nicht vorher weiß.
Was ich weiß, dass ich schon viele Stadien besucht habe. Schöner wie das jetzige finde ich wenig bis keines. Und kommt bitte nicht mit Vergleichen wie Mainz oder Gladbach. Der Bruchweg wie der Bökelberg waren existenzgefährdend.
In Köln wirkt dies bei einem WM-Stadion von 2006 mit 50000 Zuschauern jedoch arg konstruiert.   

baenderriss

Zitat von: Jurgi Jurgeleit am Donnerstag, 06.Apr.2017, 22:05:22
Ooorg. Das wurde so nicht einzeln beschlossen. Das steht so in der neuen Satzung drin und es ist beschränkend formuliert, dass nicht mehr als 25%? verkauft werden darf ohne Zustimmung der Mitglieder.
Du kannst ja die Forumsmitglieder, die damals in der Satzungskommision saßen fragen, wie sie darauf gekommen sind.

Leider können wir uns nicht herausreden, dass die 25%, die ohne Zustimmung der MV veräußert werden darf, nicht ausreichend kommuniziert wurde. Wir (auch ich) haben damals im vollen Bewusstsein, was wir tun, zugestimmt! Da sollten wir nicht blöd herumreden.

Ich glaube immer noch, dass es nicht leicht ist, für einen Verein wie den FC einen Investor zu finden. Wenn ich hier lese, dass man doch bei Ford oder einer Versicherung nachfragen sollte, muss ich mich schon wundern. Jeder Investor will etwas für sein Geld sehen. Für Ford würde so eine Partnerschaft gar nichts bringen. Warum sollten sie so was machen? Für eine Versicherung nur, wenn sie mit dem investierten Geld eine Rendite erzielen würde. Wir würden also nach einem erfolgten Stadionkauf/-neubau zwar keine Miete mehr an die Stadt, aber eine entsprechende Summe an die Versicherung zahlen müssen.
baenderriss = bänderriss
  •  

baenderriss

Zitat von: Cuby am Donnerstag, 06.Apr.2017, 23:02:27
Das ist ein guter und entscheidender Punkt. Gegen eine Geschichte wie bei Bayern habe ich grds. deutlich weniger, wenn REWE, RWE, oder ein anderer Großkonzern 10-20% am FC halten, meintewegen je 7% Ford, RWE und REWE, dann bin ich deutlich entspannter, als wenn es ein Wernze oder ein Kühne ist, die ihre ganz eigenen Interessen verfolgen.

Erklär mir bitte mal, warum einer der von dir genannten Konzerne beim FC einsteigen sollten. Wo liegt der Gewinn für sie?
baenderriss = bänderriss
  •  

koelner

Zitat von: baenderriss am Freitag, 07.Apr.2017, 10:38:40
Erklär mir bitte mal, warum einer der von dir genannten Konzerne beim FC einsteigen sollten. Wo liegt der Gewinn für sie?
Ähnlich wie bei Bayern, Hannover, Dortmund oder bald Stuttgart.. Die Firmen binden den Club an sich. Sie haben neben dem Sponsoring ein gewisses Mitspracherecht (was sie sonst nicht hätten) und können sich sicher sein, dass sie dauerhaft beim Club werben können.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
  •  

baenderriss

Zitat von: chg am Donnerstag, 06.Apr.2017, 22:52:28
Bei der Frage nach dem Investor ist für mich zunächst von Interesse wer das wäre. Wäre es z.B. Rewe oder Ford, würde es mir wesentlich einfacher fallen mich mit dem Gedanken anzufreunden als wenn es um eine Heuschrecke geht.


Der nächste Punkt wäre für mich die Frage nach einem Rückkaufrecht der Anteile und zu welchen Konditionen dieser erfolgen könnte. Wenn es hierfür eine faire Lösung gäbe, dann wäre ich nicht dagegen.


Ich persönlich bin davon überzeugt dass wir - um in Zukunft noch in der Bundesliga eine Rolle spielen zu können - Eigentümer unseres eigenen Stadions sein müssen. Am liebsten wäre mir ein Kauf des RES von der Stadt, wenn das nicht geht, dann muss man den Standort leider in Frage stellen.

Ich verstehe auch nicht den Gedanken, dass wir in der Bundesliga nur eine Rolle spielen werden, wenn das Stadion uns gehört. Ja, die Miete ist hoch, höher als bei anderen Vereinen, aber der Unterschied ist nicht so groß, dass er ein "Standortnachteil" wäre. Selbst wenn es 5 Millionen wären, ist es zwar ärgerlich, aber nicht existentiell.

Ja, wir bauen mit einen eigenen Stadion Eigenkapital auf, verlieren aber andererseits Anteile der KGaA und müssen neben der Kredittilgung auch für eine Rendite beim Investor sorgen. Ich sag mal: Schlaraffenland sieht anders aus.
baenderriss = bänderriss
  •  

baenderriss

Zitat von: koelner am Freitag, 07.Apr.2017, 10:44:17
Ähnlich wie bei Bayern, Hannover, Dortmund oder bald Stuttgart.. Die Firmen binden den Club an sich. Sie haben neben dem Sponsoring ein gewisses Mitspracherecht (was sie sonst nicht hätten) und können sich sicher sein, dass sie dauerhaft beim Club werben können.

Bei den Bayern macht es Adidas, damit sie kein Wettbieten um Ausrüsterverträge mehr mitmachen muss. Die Bayern sind ein Adidasverein forever. Das verstehe ich. Für REWE und so ergibt es überhaupt keinen Sinn, eine mindestens zweistellige Milllionensumme zu investiern, um Mitspracherecht zu haben. Warum sollte REWE Geld investieren, um beim FC ein Mitspracherecht zu haben. Das wäre ja geradezu eine Veruntreuung von Konzerngeldern.
baenderriss = bänderriss
  •  

facepalm

Zitat von: frankissimo am Freitag, 07.Apr.2017, 10:36:50
OK. Dann nimm ich das Bällchen mal auf. Angenommen, um ein Stadion zu bauen hat man sich entschieden über 40 % an einem Investor zu verkaufen den in Deutschland noch niemand kennt.
Wegen dem Komfort und um Amortisation für das 250 Millionen teuere Stadion sind die Dauerkartenpreis erheblich gestiegen. Da die Umlandstadt die Infrastrukturkosten nicht leisten konnte kommt es zu den vermuteten katatrophalen Verkehrsverhältnissen, da alle wieder ins Auto müssen. Mit dem Fahrrad geht das nicht mehr usw.
Also das ist ja das Problem, dass man das nicht vorher weiß.
Was ich weiß, dass ich schon viele Stadien besucht habe. Schöner wie das jetzige finde ich wenig bis keines. Und kommt bitte nicht mit Vergleichen wie Mainz oder Gladbach. Der Bruchweg wie der Bökelberg waren existenzgefährdend.
In Köln wirkt dies bei einem WM-Stadion von 2006 mit 50000 Zuschauern jedoch arg konstruiert.

also wenigstens steht ja in der satzung das deine 40% die zustimmung der mitgliedschaft erfordern.

und natürlich werden die preise steigen, aber glaubt denn jemand die bleiben im jetzigen müngersdorfer konstant? natürlich besteht einiges an risiko an einem evtl. umzug. ich sehe das bei weitem auch nicht nur positiv so wie es evtl. den anschein haben mag. aber müssen denn immer diese horrorszenarien sein? es kann ja auch sein das man ein verkehrskonzept dazu entwickelt/oder es so gar vorraussetzung ist, es kann sein das die parkplatzsituation entschärft wird, es kann sein das die kvb entlastet wird, es kann sein das der autobahnanschluss reibungsloser funktioniert, es kann sein das das dauerkartenkontingent erhöht wird. es kann ja auch noch sein das müngersdorf ausgebaut wird weil die stadt kein millionengrab verkraften kann und ein umsatzsteuer-umzug das nächste riesenloch in die stadttkasse reißt.

es kann aber natürlich auch alles schief gehen.
  •  

facepalm

Zitat von: baenderriss am Freitag, 07.Apr.2017, 10:38:40
Erklär mir bitte mal, warum einer der von dir genannten Konzerne beim FC einsteigen sollten. Wo liegt der Gewinn für sie?

haben ja schon einige darauf geantwortet. gewinn ist nicht immer monetär zu rechnen. rheinenergie macht auch keinen gewinn im eigentlichen sinn. ich glaube auch das rewe das Sponsoring eher aus heimatverbundenheit oder wie auch immer wie es nennen will betreibt.

es war auch nur ein gedankengang um die schärfe etwas rauszunehmen. es müssen ja nicht immer die schlimmsten horrorszenarien mit investoren aus lampukistan sein.
  •  

koelner

Zitat von: baenderriss am Freitag, 07.Apr.2017, 10:51:43
Bei den Bayern macht es Adidas, damit sie kein Wettbieten um Ausrüsterverträge mehr mitmachen muss. Die Bayern sind ein Adidasverein forever. Das verstehe ich. Für REWE und so ergibt es überhaupt keinen Sinn, eine mindestens zweistellige Milllionensumme zu investiern, um Mitspracherecht zu haben. Warum sollte REWE Geld investieren, um beim FC ein Mitspracherecht zu haben. Das wäre ja geradezu eine Veruntreuung von Konzerngeldern.
Es ist ja nicht nur Adidas bei den Bayern... und für Dailmer würde es dann in Stuttgart ebensowenig Sinn machen wie Evonic und Signal-Iduna beim BVB... (Puma dann auch mal ausgeklammert).
Kind mit seiner Investorengruppe rund um Rossmann ist sicherlich noch einmal ein ganz anderer Fall... aber mit ähnlichen Absichten.


Wenn es um Geld geht, macht vieles beim Fußball keinen Sinn.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
  •  

chg

Zitat von: baenderriss am Freitag, 07.Apr.2017, 10:47:10
Ich verstehe auch nicht den Gedanken, dass wir in der Bundesliga nur eine Rolle spielen werden, wenn das Stadion uns gehört. Ja, die Miete ist hoch, höher als bei anderen Vereinen, aber der Unterschied ist nicht so groß, dass er ein "Standortnachteil" wäre. Selbst wenn es 5 Millionen wären, ist es zwar ärgerlich, aber nicht existentiell.

Ja, wir bauen mit einen eigenen Stadion Eigenkapital auf, verlieren aber andererseits Anteile der KGaA und müssen neben der Kredittilgung auch für eine Rendite beim Investor sorgen. Ich sag mal: Schlaraffenland sieht anders aus.


So wie ich das dem Artikel oben entnehme beträgt die Spreizung zwischen eigenem Stadion mit 70.000k Plätzen und der Ist-Situation auf der Seite der Einnahmen bis zu 25mio €. ich finde das ist zum einen erheblich und wenn man zum anderen annimmt, das es in der Bundesliga in Zukunft eher noch mehr als weniger Konstrukte wie Wolfsburg, RB und Konsorten geben wird, dann kann man davon ausgehen, dass wir mit unserer derzeitigen finanziellen Situation permanent zur unteren Tabellenhälfte gehören werden.


Der nächste Punkt der für ein eigenes Stadion spricht ist der, dass die Preisentwicklung zwischen Steinen und Beinen enorm auseinandergeht und der Neubau eines Stadions insofern (in Relation) im Moment eher günstig ist. Das ist natürlich schwer seriös zu kalkulieren aber es ist trotzdem offensichtlich.
  •  
    The following users thanked this post: Povlsen

märkel

Zitat von: Jurgi Jurgeleit am Donnerstag, 06.Apr.2017, 22:05:22
Ooorg. Das wurde so nicht einzeln beschlossen. Das steht so in der neuen Satzung drin und es ist beschränkend formuliert, dass nicht mehr als 25%? verkauft werden darf ohne Zustimmung der Mitglieder.
Du kannst ja die Forumsmitglieder, die damals in der Satzungskommision saßen fragen, wie sie darauf gekommen sind.

in der neuen satzung stand erst einmal überhaupt keine beschränkung für den vorstand drin, bis zu 49,9% der anteile zu veräußern. das wurde 2014 per abstimmung auf der jhv geändert, und zwar dahingehend, dass bis zu 25% der anteile ohne zustimmung der mitglieder veräußert werden dürfen, jedoch nur mit zustimmung des gemeinsamen ausschuss.
mehr als 25% dürfen nur mit zustimmung der mitgliederversammlung (einfache mehrheit) veräußert werden. mehr als 50% nur mit dreiviertelmehrheit (edit: ich hatte fälschlicher weise geschrieben zweidrittelmehrheit).die zustimmung ist "in der regel" vor der veräußerung einzuholen.

auch wenn diese änderung erst drei jahre alt ist, bin ich der meinung, dass es vor einem tatsächlichen verkauf von anteilen einer vernünftigen diskussion im verein bedarf. 2014 war für die mitglieder, die über die satzungsänderung abgestimmt haben, die vorstellung, dass teile des "vereins" (eigentlich der kgaa) an einen investor verkauft werden könnten, sicherlich sehr weit weg. beim runden tisch damals, als die neue satzung diskutiert wurde, war das eigentlich überhaupt kein thema, was ja auch zu der laxen regelung geführt hat. die zeiten ändern sich offenbar ziemlich flott.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

C-Team

Stand eigentlich mal irgendwo, wie hoch die laufenden Betriebs- und Instandhaltungskosten des aktuellen Stadions sind? Diese Posten werden bei der Diskussion um einen eigenen Neubau manchmal etwas stiefmütterlich behandelt.
  •  

facepalm

Zitat von: märkel am Freitag, 07.Apr.2017, 11:31:43

beim runden tisch damals, als die neue satzung diskutiert wurde, war das eigentlich überhaupt kein thema, was ja auch zu der laxen regelung geführt hat. die zeiten ändern sich offenbar ziemlich flott.

mir liegt es fern den moralapostel zu spielen, aber alles rund um das thema stadionkauf ist ja schon einige jahre vorher thema gewesen. ich glaube so gar schon unter horstmann, spätestens aber mit spinner/wehrle. es gab dann irgendwann eine lange diskussion über den kauf über/unter buchwert. selbst die damalig gebotenen 60 millionen die die stadt so nicht annehmen durfte wären ja evtl. über investoren aufgebracht worden. ich war bei diesen gesprächen selbstverständlich nicht dabei, möglicherwerweise hätte es aber ja auch ein kredit getan.

ich gebe dir aber natürlich recht das die thematik anteilsverkauf, insbesondere öffentlich, nie wirklich in die köpfe gedrungen ist. gerade deshalb sind vielleicht heute einige so überrascht/entsetzt. auch der vorstand hat dieses thema nie wirklich transparent diskutiert, alleine das sollte einen hellhörig machen. das sind eben geschäftsleute die nur nach außen die lieben-netten grüßonkel geben, im endeffekt geht es nur um cash-flow, umsatz und gewinn. und die aussichten darauf sind eben mit neuem stadion ungleich größer. 
  •  

frankissimo

Zitat von: märkel am Freitag, 07.Apr.2017, 11:31:43
in der neuen satzung stand erst einmal überhaupt keine beschränkung für den vorstand drin, bis zu 49,9% der anteile zu veräußern. das wurde 2014 per abstimmung auf der jhv geändert, und zwar dahingehend, dass bis zu 25% der anteile ohne zustimmung der mitglieder veräußert werden dürfen, jedoch nur mit zustimmung des gemeinsamen ausschuss.
mehr als 25% dürfen nur mit zustimmung der mitgliederversammlung (einfache mehrheit) veräußert werden. mehr als 50% nur mit zweidrittelmehrheit. die zustimmung ist "in der regel" vor der veräußerung einzuholen.

auch wenn diese änderung erst drei jahre alt ist, bin ich der meinung, dass es vor einem tatsächlichen verkauf von anteilen einer vernünftigen diskussion im verein bedarf. 2014 war für die mitglieder, die über die satzungsänderung abgestimmt haben, die vorstellung, dass teile des "vereins" (eigentlich der kgaa) an einen investor verkauft werden könnten, sicherlich sehr weit weg. beim runden tisch damals, als die neue satzung diskutiert wurde, war das eigentlich überhaupt kein thema, was ja auch zu der laxen regelung geführt hat. die zeiten ändern sich offenbar ziemlich flott.

Danke. Das ist eine total hilfreiche Erläuterung wie das entstanden ist. Ich habe mich damals auch wenig für Satzungsfragen interessiert.
Letztlich muss da jeder seine Position finden. Bei meinen Bekannten im Fanlager geht dies über das ganze Spektrum. Manche sagen wenn auch nur 1 % veräußert würde wäre die Kiste für sie zu ende.
Andere würden alles schlucken damit der FC möglich bald möglichst erfolgreich wird. 
  •  

märkel

ich glaube nicht, dass das thema stadionkauf grundsätzlich mit dem einstieg eines investors zusammen gedacht wurde. bei einem neubau sieht das eventuell anders aus, aber auch dazu gibt es ja bisher nur spekulationen und keine aussagen vom fc.
die dynamik richtung aufweichung von 50+1 hat in den letzten jahren sicher mit red bull nochmal ordentlich fahrt aufgenommen.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
  •  

märkel

Zitat von: frankissimo am Freitag, 07.Apr.2017, 12:05:25
Danke. Das ist eine total hilfreiche Erläuterung wie das entstanden ist. Ich habe mich damals auch wenig für Satzungsfragen interessiert.
Letztlich muss da jeder seine Position finden. Bei meinen Bekannten im Fanlager geht dies über das ganze Spektrum. Manche sagen wenn auch nur 1 % veräußert würde wäre die Kiste für sie zu ende.
Andere würden alles schlucken damit der FC möglich bald möglichst erfolgreich wird. 

ich habe es in meinem ursprungspost schon editiert, aber weil du den zitierst, nochmal die korrektur, dass zur veräußerung von mehr als 50% der anteile eine dreiviertelmehrheit (nicht zweidrittel) der mitgliederversammlung zustimmen muss.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
  •  

stehplatzmitte

Zitat von: frankissimo am Freitag, 07.Apr.2017, 10:36:50
OK. Dann nimm ich das Bällchen mal auf. Angenommen, um ein Stadion zu bauen hat man sich entschieden über 40 % an einem Investor zu verkaufen den in Deutschland noch niemand kennt.
Wegen dem Komfort und um Amortisation für das 250 Millionen teuere Stadion sind die Dauerkartenpreis erheblich gestiegen. Da die Umlandstadt die Infrastrukturkosten nicht leisten konnte kommt es zu den vermuteten katatrophalen Verkehrsverhältnissen, da alle wieder ins Auto müssen. Mit dem Fahrrad geht das nicht mehr usw.
Also das ist ja das Problem, dass man das nicht vorher weiß.
Was ich weiß, dass ich schon viele Stadien besucht habe. Schöner wie das jetzige finde ich wenig bis keines. Und kommt bitte nicht mit Vergleichen wie Mainz oder Gladbach. Der Bruchweg wie der Bökelberg waren existenzgefährdend.
In Köln wirkt dies bei einem WM-Stadion von 2006 mit 50000 Zuschauern jedoch arg konstruiert.

Tja, die Chinesen bauen ja viele Infrastrukturprojekte in Afrika: Autobahnen, Bahnlinien und auch Stadien. Im Gegenzug bekommen sie Zugang zu Bodenschätzen. Ganz schön clever. Vielleicht ein Modell für Köln, das ja - nach Harald Schmidt - auf einer Stufe mit Kalkutta steht. Die Firma, die der Wehrle jetzt in China hofiert ist nicht zufällig ein Baukonzern?  ;)
Zollstock statt China!
  •  

bibo

Zitat von: märkel am Freitag, 07.Apr.2017, 11:31:43
in der neuen satzung stand erst einmal überhaupt keine beschränkung für den vorstand drin, bis zu 49,9% der anteile zu veräußern. das wurde 2014 per abstimmung auf der jhv geändert, und zwar dahingehend, dass bis zu 25% der anteile ohne zustimmung der mitglieder veräußert werden dürfen, jedoch nur mit zustimmung des gemeinsamen ausschuss.
mehr als 25% dürfen nur mit zustimmung der mitgliederversammlung (einfache mehrheit) veräußert werden. mehr als 50% nur mit dreiviertelmehrheit (edit: ich hatte fälschlicher weise geschrieben zweidrittelmehrheit).die zustimmung ist "in der regel" vor der veräußerung einzuholen.

auch wenn diese änderung erst drei jahre alt ist, bin ich der meinung, dass es vor einem tatsächlichen verkauf von anteilen einer vernünftigen diskussion im verein bedarf. 2014 war für die mitglieder, die über die satzungsänderung abgestimmt haben, die vorstellung, dass teile des "vereins" (eigentlich der kgaa) an einen investor verkauft werden könnten, sicherlich sehr weit weg. beim runden tisch damals, als die neue satzung diskutiert wurde, war das eigentlich überhaupt kein thema, was ja auch zu der laxen regelung geführt hat. die zeiten ändern sich offenbar ziemlich flott.

Ich meine mich zu erinnern, dass wir das beim runden Tisch zwar kurz, aber schon recht intensiv diskutiert haben. Zumindest ist mir in Erinnerung geblieben, dass es FC-seitig schon damals immer wieder hieß, man dürfe sich der künftigen Marktentwicklung nicht von vornherein verschließen (was ja auch grundsätzlich nachvollziehbar ist, wenn man die vorstands- bzw. GF-Verantwortung trägt). Ausgehend davon, dass die alte Satzung, außer der regulären Begrenzung durch 50+1, gar keine Beschränkung vorsah, waren die 25% letztlich ein Kompromiss (und, verglichen mit anderen Vereinen, immer noch ein eher guter). Für mich persönlich hätte es auch sehr viel weniger getan, aber (wie Du ja nachfolgend auch geschrieben hast) fanden die Diskussionen zum einen definitiv nicht vor einem konkreten Hintergrund wie eines eventuellen Stadionkaufs statt, und zum anderen war die Entwicklung auf dem Gebiet der Anteilsverkäufe in dieser rasanten Form auch nicht vorhersehbar, zumindest nicht für einen damaligen Zweitligisten kurz vor dem Exitus.

Diskussionswürdig ist es vor dem Hintergrund der aktuellen Planungen definitiv - ich gehe allerdings nicht davon aus, dass man hier nochmal das Rad zurückdreht und weitere Einschränkungen durch die MV abgesegnet werden. Das Wort "konkurrenzfähig" reicht in Zeiten, in denen Platz 5 nicht unrealistisch ist, wahrscheinlich aus, um einen Großteil der Mitglieder hinter die Linie des Vereins (bzw. der GmbH) zu bringen.
Princess Leia lost her entire planet, father, husband and son and was abandoned by her brother, and yet she was never tempted by the dark side. Y'all Skywalker boys are weak as shit.

Jurgi Jurgeleit

Sieben Vereine in der Bundesliga halten noch 100% der Anteile ihrer Profiabteilung bzw. firmieren als Verein:

Werder, BMG, D98, Mainz, Freiburg, Schalke und wir.
Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.
  •  

facepalm

Zitat von: Jurgi Jurgeleit am Freitag, 07.Apr.2017, 13:32:22
Sieben Vereine in der Bundesliga halten noch 100% der Anteile ihrer Profiabteilung bzw. firmieren als Verein:

Werder, BMG, D98, Mainz, Freiburg, Schalke und wir.

wovon dann aber auch nur ein kleiner teil keine ausgegliederte kapitalgesellschaft führt, die ja den anteilsverkauf erst möglich macht.
  •  

Humorkritik

Kleine Ergänzung: Es ging, wie bibo richtig schreibt, um das Offenhalten von Handlungsoptionen. Die einen wollten eine Öffnungsmöglichkeit für die Beteiligung strategischer Partner, die anderen eine Überfremdung verhindern. Mit 25% der Anteile kann ein strategischer Partner nicht gegen den Willen der Mitgliedschaft agieren und auch nichts blockieren. (Jedenfalls wenn man das Ganze ernst nimmt; Umgehungsmöglichkeiten sind aber denkbar.)

Es gab im Wesentlichen zwei Argumente für eine größere Handlungsfreiheit von Vorstand und GF (d.h. Verzicht auf Mitgliedervotum für die 25%): 1) Im (damals ja nicht so unwahrscheinlichen) Falle einer drohenden Insolvenz muss der Vorstand schnell reagieren können. Der Vorlauf, um eine außerordentliche MV einzuberufen wäre ggf. zu lang gewesen, um das Votum rechtzeitig einzohlen. 2) Wichtiger war aber die Befürchtung, dass potentielle Interessenten durch ein Mitgliedervotum von vornherein abgeschreckt werden könnten. Wenn z.B. Vorstand und Partner sich geeinigt, die MV aber die Zustimmung verweigert hätte, wäre das ein kommunikatives Problem ersten Ranges für den Partner. 
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
  •  
    The following users thanked this post: märkel, bibo

Jurgi Jurgeleit

Zitat von: facepalm am Freitag, 07.Apr.2017, 13:39:16
wovon dann aber auch nur ein kleiner teil keine ausgegliederte kapitalgesellschaft führt, die ja den anteilsverkauf erst möglich macht.

Ich versteh nicht, was du meinst, aber so siehts genau aus:

Werder (100% der Anteile beim Verein), BMG (100% der Anteile beim Verein), D98 (e. V.), Mainz (e. V.), Freiburg(e. V.), Schalke (e. V.) und wir (100% der Anteile beim Verein).
Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.
  •  

facepalm

Zitat von: Jurgi Jurgeleit am Freitag, 07.Apr.2017, 13:50:09
Ich versteh nicht, was du meinst, aber so siehts genau aus:

Werder (100% der Anteile beim Verein), BMG (100% der Anteile beim Verein), D98 (e. V.), Mainz (e. V.), Freiburg(e. V.), Schalke (e. V.) und wir (100% der Anteile beim Verein).

ich meinte damit das lustigerweise gerade aus schalker kreisen (bei deren konglomerat an verstrickungen sowie gazprom) gerne verlautbart wird das man keine ausgegliederte kapitalgesellschaft führt und deswegen als einer der ganz wenigen, wie auch noch Gladbach, überhaupt das recht hätte sich als "verein" zu sehen.
  •  

Immi2k

Für mich macht es auch einen Unterschied, ob man sich einen Partner für das Stadion holt, oder ob man einen "Gießkannen" Investor hat.
Der eine hat halt Anteile am Stadion und kann hier dann speziell werben, oder eigene Events abhalten.
Der andere will halt über all mitreden, da er ja auch sein Geld "allgemein"  investiert hat.

Mit einem Partner für das Stadion (Neu- o. Umbau) hätte ich kein Problem, es müssten hierzu auch keine Anteile verkauft werden.
Bzw. wäre ein Anteils Verkauf "Zweckgebunden" möglich?

Bei einem klassischen Investor wie Kühne oder Hopp wäre dann auch bei mir Schluss.
  •  

van Gool

Zitat von: märkel am Freitag, 07.Apr.2017, 11:31:43
in der neuen satzung stand erst einmal überhaupt keine beschränkung für den vorstand drin, bis zu 49,9% der anteile zu veräußern. das wurde 2014 per abstimmung auf der jhv geändert, und zwar dahingehend, dass bis zu 25% der anteile ohne zustimmung der mitglieder veräußert werden dürfen, jedoch nur mit zustimmung des gemeinsamen ausschuss.


...und zwar auf Initiative des Mitgliederrates, wenn ich das anmerken darf.
Die wilde 1317

van Gool

Zitat von: Cuby am Donnerstag, 06.Apr.2017, 22:02:55
Man wird keinen Investor ins Boot holen um mit Vereinen wie Leipzig oder Hoffenheim mitzuhalten.
Aber es gibt auch Gladbach, Berlin, Hamburg, Leverkusen, Wolfsburg. Alles Vereine, die finanziell
stärker wachsen als wir, alles Vereine, die uns immer mehr abhängen.

Es wird mMn mittelfristig nicht darum gehen, ob wir einen Investor brauchen, um in Europa mitspielen zu können, sondern ob wir einen Investor brauchen, um nicht mit 4-5 anderen Vereinen gegen den Abstieg zu spielen.

"Investor" bedeutet was?
Wenn man einmal 25% seiner Anteile verkauft und 50 Mill. erlöst, hat man was erreicht? Nichts. Eine einmalige Einnahme, von der man sich vielleicht 3-4 Spieler kaufen kann, oder einen Modeste. Einmaleffekt eben. Wie sollter man dadurch Lücken schließen?
Bayer und HSV sind wie Sinsheim und RB Beispiele dafür, dass man jedes Jahr einen Verlust ausgeglichen bekommt, durch einen Mäzen, Darlehensgeber oder Inhaberkonzern. Das ist was ganz anderes. Doch dazu müßte man den Verein zu 100% an einen Konzern verkaufen. Nur dann würde man die "Lücke schließen". Würde man aber natürlich nicht, weil die anderen dann den gleichen Weg gehen. Am Ende hat man englische Verhältnisse: Privatisierte "Vereine", exorbitante Preise, mehr Geld im System für Spieler & Manager. Und keinen besseren Fußball. Schon gar nicht kommen Mittelklasseklubs dadurch an die Spitze.
Die wilde 1317

facepalm

Zitat von: van Gool am Freitag, 07.Apr.2017, 14:08:27
Am Ende hat man englische Verhältnisse: Privatisierte "Vereine", exorbitante Preise, mehr Geld im System für Spieler & Manager. Und keinen besseren Fußball. Schon gar nicht kommen Mittelklasseklubs dadurch an die Spitze.

stimme dir völlig zu aber das wäre genauso nichtüberraschend wie das der verein jetzt anteile verkaufen könnte. die frage ist nur wenn wir englische verhältnisse haben, was haben dann die engländer? amerikanische? und die amerikaner? mehr disneyland und franchisesystem geht ja kaum noch.
  •  

van Gool

Ich sehe das ganz genauso.
Der FC mit einem Investor in einem Flughafenstadion an der dann dreispurigen A 59 und das Flair des Vereins ist dahin.
Die wilde 1317
  •  
    The following users thanked this post: Oxford

Schlittschoh

Ich gebe zu, dass ein Verkauf von Anteilen an einen Investor für mich nicht in Frage käme. Aber warum sollten wir das den tun müssen wenn es darum geht ein neues Stadion zu errichten oder unser Stadion zu übernehmen und auszubauen? Klar, man braucht Eigenkapital welches wir noch nicht haben, doch was glaubt denn ihr, wieviel von einem Starverkauf in neue Spieler reinvestiert werden. Meine Vorstellungskraft reicht jedenfalls nicht aus um zu sehen wie Schmatke mit 50+ Millionen auf Shoppingtour geht. Seid mir nicht böse, aber da ist weniger Polemik in meiner Aussage wie ihr meint. Meine Vorstellungskraft reicht aber immerhin um zu sehen wie Schmatke und Wehrle sowohl in Beine als auch Steine investieren, bei Schmatke halt etwas kostengünstiger.
Zumindest könnte ich damit besser leben als einen Investor mit ins Boot zu nehmen. Dauert halt alles nur ein wenig länger.
  •