Die finanzielle Situation des FC (Teil II)

Begonnen von veedelbock, Freitag, 10.Feb.2012, 18:40:43

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MLM

Zitat von: FC Karre am Dienstag, 08.Dez.2020, 17:53:30
ich denke, es ist weniger. vor dem neuen vertrag haben wir in liga 1 deutlich weniger bezahlt, meine ich.


Kann sein. Die ursprüngliche Miete lag bei knapp 7 Mill. in Liga 1 meine ich, gemindert in Liga 2 knappe 3.
Na Palm
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MLM

KStA berichtet aus dem Rathaus. Wenn der FC sich bereit erklärt zu zahlen wäre die Stadt bereit über eine Reduzierung zu sprechen, dass ist bisher nicht der Fall. Auch ist eine Stundung möglich.

Dafür das die jetzt ein 3/4 Jahr verhandeln klingt das alles schwer verfahren.
Na Palm
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baenderriss

Zitat von: MG56 am Dienstag, 08.Dez.2020, 16:32:22
Wenn Wolf mehr als ein Frühstücksdirektor wäre, müsste von ihm die interne Ansage kommen, dass Wehrles Rücktrittsschreiben morgen auf seinem Schreibtisch zu liegen hat.

Ich hoffe doch, dass nicht irgendjemand hier ernsthaft glaubt, dass Wehrle dieses Prozedere nicht mit dem Präsidium abgesprochen hat.
baenderriss = bänderriss
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dackelclubber

Die Corona-Krise legt eben gnadenlos offen, wer auf Kante genäht arbeitet.
Wir komme nit an die Woosch ran, dat provoziert Randale
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rancH

Zitat von: MLM am Dienstag, 08.Dez.2020, 19:02:18
KStA berichtet aus dem Rathaus. Wenn der FC sich bereit erklärt zu zahlen wäre die Stadt bereit über eine Reduzierung zu sprechen, dass ist bisher nicht der Fall. Auch ist eine Stundung möglich.

Dafür das die jetzt ein 3/4 Jahr verhandeln klingt das alles schwer verfahren.
Das klingt vor allem nicht danach, als würde man seit April verhandeln, sondern erst nachdem die Presse jetzt wach wurde und das Thema oeffentlich wurde.
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joerg85

Zitat von: rancH am Dienstag, 08.Dez.2020, 20:27:57
Das klingt vor allem nicht danach, als würde man seit April verhandeln, sondern erst nachdem die Presse jetzt wach wurde und das Thema oeffentlich wurde.
Naja. Die Stadt wird das ja nicht achselzuckend und schweigend zu Kenntnis genommen haben, dass auf einmal viel weniger Geld reinkommt.
Genausowenig wird der FC das Telefon aufgelegt oder Schreiben unbeantwortet gelassen haben. Dann wäre das schon viel früher hochgekocht.

Also die werden da schon länger drüber verhandeln oder zumindest austauschen. Ggfs hat man halt wirklich gesagt, dass man da später drüber verhandelt, weil erstmal andere Dinge wichtiger sind. Aber das muss ja von der Stadt gekommen sein.
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Sprühwurst

Zitat von: joerg85 am Dienstag, 08.Dez.2020, 22:25:27
Naja. Die Stadt wird das ja nicht achselzuckend und schweigend zu Kenntnis genommen haben, dass auf einmal viel weniger Geld reinkommt.



Verwaltung ist langsam. Bei der ersten Pachtzahlung sind sie davon ausgegangen, dass der FC von jährlicher auf vierteljährliche Zahlung umgestellt hat. Dann waren Sommerferien.

Conjúlio

Die politischen Mehrheiten haben sich geändert und nun bekommt vor allem Clewehrle den Tritt in den A... den er sich in der Stadtgesellschaft durch sein arrogantes Auftreten erarbeitet hat.

Klar hat die Stadt ohne den FC keinen Hauptmieter für Müngersdorf aber ein Großteil des Kapitaldienst seit dem Bau ist auch schon getilgt (wäre mal interessant zu wissen was noch aussteht). Da derzeit überall keine Events/Veranstaltungen möglich sind, hat die Stadt gegenüber anderen kommunalen Betreibern auch keinen strukturellen Nachteil.

Als KSS würde ich Clewehrle mal ganz klar kommunizieren: "Kohle bis 31.12.2020 auf den Tisch oder ihr könnt ab Januar in Lev oder Dummsdorf antreten!"
- Kutten raus aus Oberrang Nord -
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Supermay

Die die hier am lautesten Schreien und dem FC vorwerfen die Miete zu kürzen, sind die Ersten die im privaten Bereich eine Kürzung ihrer Wohnungsmiete gegenüber ihrem Vermieter aufgrund ihrer persönlichen Situation wegen Corona einleiten bzw. ein solches politisches Vorgehen (siehe Frühjahr Mietaussetzung) begrüßen. Und dabei handelt es sich noch nicht mal um Einschränkung der Nutzung wie im Stadionfall.
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Micknick

Welche Einschränkung der Nutzung gibt es denn ? Der Rasen ist da, die Tore, Eckfahnen, Licht, Werbung, TV,Radio, alles wie immer... nur keine Kunden.
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Supermay

Für Tore, Eckfahnen, Licht, Werbung, TV,Radio, brauche ich kein Stadion.....
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MLM

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 09:58:23
Die die hier am lautesten Schreien und dem FC vorwerfen die Miete zu kürzen, sind die Ersten die im privaten Bereich eine Kürzung ihrer Wohnungsmiete gegenüber ihrem Vermieter aufgrund ihrer persönlichen Situation wegen Corona einleiten bzw. ein solches politisches Vorgehen (siehe Frühjahr Mietaussetzung) begrüßen. Und dabei handelt es sich noch nicht mal um Einschränkung der Nutzung wie im Stadionfall.


Du scheinst hier Einblicke in das Privatleben zu haben? Die falsche Gleichsetzung von Handelsriesen wie H&M die ihre Mieträume zu 100% nicht nutzen konnten wurde auch schon diskutiert. Davon abgesehen, dass das auch damals schon ein Asimove war der zurecht genug schlechte Presse brachte. Das im Fall der einseitigen Reduzierung der Miete auch noch der Steuerzahler einzuspringen hat, scheint da aber auch nur noch eine Petitesse. Hauptsache man kann dem armen FC mit krudem Zeug zur Seite springen.

Die "Einschränkung" dazu zu nutzen 75% der Miete einzubehalten während man durch die Nutzung gleichzeitig 100% des TV-Geldes erhält ist da noch gar nicht erwähnt. Das dieses Verhalten mindestens auch noch dazu führt, dass die Politik -die man braucht- bei zukünftigen Wünschen eher nicht amused sein wird sei da nur am Rande erwähnt.
Na Palm

chg

Nur keine Kunden... du bist ein Spaßvogel. Die Kunden sind der einzige Grund warum irgendein Verein der Welt ein großes Stadion benötigt... Es ist keine wirklich große Sache das FKS für TV-Übertragungen auszustatten.. Zum Spielen benötigt man nicht mal das. Der Wert des Stadions und die Grundlage der Pachthöhe liegt zu einem erheblichen Teil in seiner zugelassenen Nutzung durch die "Kunden".
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Supermay

Zitat von: MLM am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:08:45

Du scheinst hier Einblicke in das Privatleben zu haben? Die falsche Gleichsetzung von Handelsriesen wie H&M die ihre Mieträume zu 100% nicht nutzen konnten wurde auch schon diskutiert. Davon abgesehen, dass das auch damals schon ein Asimove war der zurecht genug schlechte Presse brachte. Das im Fall der einseitigen Reduzierung der Miete auch noch der Steuerzahler einzuspringen hat, scheint da aber auch nur noch eine Petitesse. Hauptsache man kann dem armen FC mit krudem Zeug zur Seite springen.


Die "Einschränkung" dazu zu nutzen 75% der Miete einzubehalten während man durch die Nutzung gleichzeitig 100% des TV-Geldes erhält ist da noch gar nicht erwähnt. Das dieses Verhalten mindestens auch noch dazu führt, dass die Politik -die man braucht- bei zukünftigen Wünschen eher nicht amused sein wird sei da nur am Rande erwähnt.

Und wenn es ein Asimove und schlechte Presse war, obliegt es in deinem Beispiel den Kunden von H&M das zu beurteilen.
Der GF eines Unternehmens hat alles dafür zu tun, das wirtschaftliche Optimum für das Unternehmen zu erreichen. Auch wenn das den Steuerzahler trifft (ist ja bei Steuersparmodellen auch nicht anders). Vorwerfen kann man das ja wohl nicht demjenigen der das ausnutzt, sondern denjenigen die das (rechlich) möglich machen.
Wenn die Kürzung nicht rechtens ist, wird (im äussersten Fall) ein Gericht darüber entscheiden.
Einem GF das vorzuwerfen nicht ALLES für den wirtschaftlichen "Erfolg" zu tun ist sagen wir mal diskutabel.
Ich sehe es eher umgekehrt. Sollte nur die Möglichkeit bestehen die Kürzung durchzusetzen und der GF macht nichts, würde ich dem GF genau das  vorwerfen aber nicht umgekehrt.
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rancH

Milchmädchen an:
150 mio. Umsatz
30 Mio. Ticketeinnahmen pro Jahr.

20% Einbußen, wir kürzen 75%.
Wie man es dreht und wendet: Der FC ist hier der A*sch, niemand sonst.

MLM

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:21:42
Und wenn es ein Asimove und schlechte Presse war, obliegt es in deinem Beispiel den Kunden von H&M das zu beurteilen.
Der GF eines Unternehmens hat alles dafür zu tun, das wirtschaftliche Optimum für das Unternehmen zu erreichen. Auch wenn das den Steuerzahler trifft (ist ja bei Steuersparmodellen auch nicht anders). Vorwerfen kann man das ja wohl nicht demjenigen der das ausnutzt, sondern denjenigen die das (rechlich) möglich machen.
Wenn die Kürzung nicht rechtens ist, wird (im äussersten Fall) ein Gericht darüber entscheiden.
Einem GF das vorzuwerfen nicht ALLES für den wirtschaftlichen "Erfolg" zu tun ist sagen wir mal diskutabel.
Ich sehe es eher umgekehrt. Sollte nur die Möglichkeit bestehen die Kürzung durchzusetzen und der GF macht nichts, würde ich dem GF genau das  vorwerfen aber nicht umgekehrt.


Lassen wir mal deine Eröffnung, dass diejenigen die hier am lautesten schreien ihre Miete im Privaten kürzen, beiseite. Ein Geschäftsführer hat eben nicht nur die Pflicht "das wirtschaftliche Optimum" rauszuholen, er hat auch die Pflicht Schaden vom Club fern zu halten. "Alles" was rechtlich möglich (möglich, nicht zwingend erforderlich) auch auszunutzen mag ganz Wehrle-like sein, es fördert aber eben ein gestörtes Verhältnis zum Geschäftspartner. Ob diese langfristige Strategie dann nicht eher das Gegenteil dessen was man gerne hätte, bewirkt, ist da eine Frage die man eher diskutieren sollte. Im übrigen, auch mit einer Reduzierung, gewinnt man allerhöchstens zeit. Finanziell gesehen sind das keine Geschenke, der Rückstand muss früher oder später ausgeglichen werden. Aber dann kann Astro-Alex ja darüber jammern das man nun tatsächlich die höchste Miete zahlt.

Und alleine die Möglichkeit das hier Gerichte entscheiden könnten, aufgrund einer eigenmächtig und inmitten von laufenden Verhandlungen reduzierten Miete, wäre ein Abmahngrund für wen auch immer. Das wird aber nicht passieren, weil beide Seiten einander benötigen. Leider nutzt das eine Seite regelmäßig aus.
Na Palm
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Supermay

Zitat von: rancH am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:27:36
Milchmädchen an:
150 mio. Umsatz
30 Mio. Ticketeinnahmen pro Jahr.

20% Einbußen, wir kürzen 75%.
Wie man es dreht und wendet: Der FC ist hier der A*sch, niemand sonst.

Der FC kürzt um 7 Mio bei gleichzeitig eigenen Mindereinnahmen von 30 Mio, bleibt ne Lücke von 22Mio oder? Würde eher sagen Der FC IST hier am Arsch.
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Micknick

Nicht zu vergessen sind die 6.000 Kunden die dem FC das Geld für die DK geschenkt haben, plus die X Tausend die Ihm einen zinslosen Kredit eingeräumt haben.
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MLM

Die Stadt dürfte dann mal doppelt gearscht sein wenn sie 75% weniger Miete und keine Umsatzsteuer durch ein volles Stadion erhält.
Na Palm
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Rakete

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:31:46
Der FC kürzt um 7 Mio bei gleichzeitig eigenen Mindereinnahmen von 30 Mio, bleibt ne Lücke von 22Mio oder? Würde eher sagen Der FC IST hier am Arsch.

Können wir uns darauf einigen, dass der FC gleichzeitig DER Arsch und IM Arsch ist?
Dr. Christian Keller: "Das Ziel war von vorne herein der schnellstmögliche Aufstieg. Es hieß aber nie, dass wir sofort wieder aufsteigen wollen."
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chg

Im Grunde müsste man es schon so machen. Alle Einnahmen die im direkten Zusammenhang mit dem Stadionbesuch aufführen, und dann ermitteln welchen Anteil diese Einnahmen an den Gesamteinnahmen die im direkten Zusammenhang mit dem Betrieb des Stadions stehen und dementsprechend kürzen. Das 75% hier sehr wahrscheinlich zu hoch angesetzt ist keine kühne Prognose. Die Frage ist wohl auch wie der Ablauf wirklich war, es gibt ja nur 2 Gründe warum man die Kürzung so radikal ansetzt. Entweder gibt es keinerlei Entgegenkommen der Spielstätten GmbH , dann will man so Druck ausüben (was legitim wäre). Oder aber man benötigt schlicht die Liquidität, was nicht in Ordnung wäre..


Ich kann mir sehr gut Vorstellen das hier schlicht Arsch auf Arsch trifft...
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Conjúlio

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 09:58:23
Die die hier am lautesten Schreien und dem FC vorwerfen die Miete zu kürzen, sind die Ersten die im privaten Bereich eine Kürzung ihrer Wohnungsmiete gegenüber ihrem Vermieter aufgrund ihrer persönlichen Situation wegen Corona einleiten bzw. ein solches politisches Vorgehen (siehe Frühjahr Mietaussetzung) begrüßen. Und dabei handelt es sich noch nicht mal um Einschränkung der Nutzung wie im Stadionfall.

Seit wann erzielen private Mieter mit Ihrer Mietwohnung geschäftliche Umsätze/Einnahmen? Ich bin wirklich sehr gespannt auf diesen Exkurs.
- Kutten raus aus Oberrang Nord -
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rancH

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:31:46
Der FC kürzt um 7 Mio bei gleichzeitig eigenen Mindereinnahmen von 30 Mio, bleibt ne Lücke von 22Mio oder? Würde eher sagen Der FC IST hier am Arsch.
Du verwechselst hier absichtlich Ursache und Wirkung. Der Verlust hat hat nichts mit der unverhältnismäßigen Kürzung zu tun und steht wenn überhaupt im Verhältnis.

Dass der FC im Arsch ist, wie du so schön sagst, liegt ganz alleine an der Geschäftsführung in Person von Wehrle. Bereits vor Corona waren wir auf Kante genäht und hingen teilweise bereits über der Kante. Also hör bitte auf, fadenscheinige Argumente zu bringen, die nicht durchschlagen.

Micknick

Zitat von: chg am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:59:41


Ich kann mir sehr gut Vorstellen das hier schlicht Arsch auf Arsch trifft...


Kann es nicht auch sein das die KSS dem FC gar nicht so weit entgegen kommen darf von Rechtswegen her?
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chg

Zitat von: Micknick am Mittwoch, 09.Dez.2020, 11:14:36

Kann es nicht auch sein das die KSS dem FC gar nicht so weit entgegen kommen darf von Rechtswegen her?
Das glaube ich nicht, die Argumentation des FC's ist zunächst ja durchaus Schlüssig. Ich kann mir vorstellen das man befürchtet das der Vorgang geprüft wird, aber ein wirkliches Risiko sehe ich zunächst nicht und erst recht keinen Grund warum man dieses Argument nicht anführen sollte. Es spricht ja nichts dagegen zu sagen "Lieber FC, aus rechtlichen Unsicherheiten können wir die Kürzung so nicht akzeptieren bitte lasst uns das vor einem Gericht klären und Rechtssicherheit schaffen." Aber hier ist ja scheinbar nichts anhängig... Es ist mitnichten so dass man einen Rechtsstreit im tatsächlichen Streit führen müsste, jedenfalls im Geschäftsleben.
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Smiza

Zitat von: MLM am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:29:39

Ein Geschäftsführer hat eben nicht nur die Pflicht "das wirtschaftliche Optimum" rauszuholen, er hat auch die Pflicht Schaden vom Club fern zu halten. "Alles" was rechtlich möglich (möglich, nicht zwingend erforderlich) auch auszunutzen mag ganz Wehrle-like sein, es fördert aber eben ein gestörtes Verhältnis zum Geschäftspartner.
Wirtschaftliches Optimum holt Wehrle nur raus, wenn es außerhalb der eigenen Blase ist. Ausrüster, Schmadtke, andere Verlängerungen...
Versammlungsleiter Ritterbach: "Psssssshhhhhhhhht!"
Versammlungsleiter Wolf: "Einfach weitermachen, Jana!" / "Simmer durch?" /"Ich soll die Arme nicht verschränken hat man mir gesagt."
Ho zu Sauren: "Ecki, antworte doch nicht auf sowas!"
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I.Ronnie

Zitat von: Supermay am Mittwoch, 09.Dez.2020, 10:21:42
Und wenn es ein Asimove und schlechte Presse war, obliegt es in deinem Beispiel den Kunden von H&M das zu beurteilen.
Der GF eines Unternehmens hat alles dafür zu tun, das wirtschaftliche Optimum für das Unternehmen zu erreichen. Auch wenn das den Steuerzahler trifft (ist ja bei Steuersparmodellen auch nicht anders). Vorwerfen kann man das ja wohl nicht demjenigen der das ausnutzt, sondern denjenigen die das (rechlich) möglich machen.
Wenn die Kürzung nicht rechtens ist, wird (im äussersten Fall) ein Gericht darüber entscheiden.
Einem GF das vorzuwerfen nicht ALLES für den wirtschaftlichen "Erfolg" zu tun ist sagen wir mal diskutabel.
Ich sehe es eher umgekehrt. Sollte nur die Möglichkeit bestehen die Kürzung durchzusetzen und der GF macht nichts, würde ich dem GF genau das  vorwerfen aber nicht umgekehrt.


Der Fall ist doch in seiner Gesamtheit etwas komplexer.

Zunächst einmal gebe ich dir und anderen Recht, dass es für einen Geschäftsführer selbstverständlich Pflicht ist, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu bewahren. Dazu gehört auch, dass man sich mit den Gläubigern (hier dem Verpächter) zusammensetzt, wenn es eng wird (wie schon häufig geschehen).
Man kann natürlich nun so tun, als sei ein Profifußballclub ein normales Unternehmen und die Stadt ein normaler Verpächter und der gesamte Vorgang nichts weiter als eine Petitesse. Dabei muss man natürlich das gesamte Drumherum ignorieren oder wenigstens keiner Bedeutung beimessen. Dann ist der Drops an dieser Stelle gelutscht.

Jetzt haben der FC und die Stadt aber eine Vorgeschichte. Zu dieser Vorgeschichte gehört, dass dem FC von der Stadt ein Stadion hingestellt worden ist. Ein Stadion, dass sich nicht in die Reihe der 08/15-Wellblecharenen einreiht, die, da selbst finanziert, einem erheblichen Kostendruck unterlagen und entsprechend aussehen. Stadien, die wir alle froh sind, nicht regelmäßig besuchen zu müssen.
Der FC trägt bis heute kein wirtschaftliches Risiko bei "seinem" (nutzt ja niemand sonst) Stadion, zahlte jahrelang eine eher bescheidene Pacht und in den nicht gerade seltenen Zweitligazeiten sogar so wenig, dass der Stadt Köln ein Verfahren auf EU-Ebene drohte. Zusätzlich erhält der FC das Recht, den Namen eines Stadions vermarkten zu dürfen, das ihm gar nicht gehört. Die Namensrechte hat übrigens eine Gesellschaft erworben, die im Besitz der Kommune ist. Das an diesem Punkt nur nebenbei.
Im Zuge eines weiteren Abstieges wurden dann abermals Abschläge vereinbart (man war ja quasi pleite), die in den Erstligajahren kompensiert werden müssen (die EU drohte dem Klüngel um die verdeckten Beihilfen der Stadt ein Ende zu bereiten).

Bis hierhin stellt sich eher weniger die Frage, wer hier wem dankbar sein darf und kleine Brötchen backen sollte.

Nach dann zwei Jahren Bundesliga am Stück und erst recht nach dem sensationellen Erreichen des Europapokals wuchsen dem FC mächtig Haare am Sack. Die Pacht sei viel zu hoch, das Stadion eh zu klein und überhaupt stelle sich die Frage, ob man überhaupt auf Kölner Boden bleiben müsse. Mit ein wenig Abstand kann man das Verhalten schon als erheblich irritierend bezeichnen. Aus heutiger Sicht kann man nur dutzende Rosenkränze beten, dass der FC nicht seiner Hybris verfallen bereits irgendwo ein fettes Stadion stehen hat. Die Banken würden über Corona bedingte Aussetzung der Zins- und Tilgungsverpflichtungen nur müde lächeln.

Gut, nun ist der FC seit dem letzten Abstieg mal wieder blank wie ein frisch rasierter Hoden und musste schon vor Corona überall Geld zusammenkratzen, Kreditlinien erhöhen usw. Der Grund dafür ist Missmanagement. Der Kader blähte sich immer weiter auf, es mussten Verträge gegen Abfindungen aufgelöst werden und die Spielergehälter waren jenseits der marktüblichen Sphären. Trotzdem investierte der FC seit dem Wiederaufstieg fast 40 Mio. € (keine TM.de Zahl sonder PMD) in den Kader. An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass viele Hilfen des Staates daran geknüpft sind, ob die wirtschaftliche Schieflage eines Unternehmes nun an der Pandemie festzumachen sei oder schon vorher bestand. Könnte man im Falle des FC als interessante Einwendung festhalten.

Wir halten noch einmal kurz fest: Der FC bekommt von der Stadt ein Stadion ohne Gegenleistung hingestellt, trägt das wirtschaftliche Risiko nicht, bekommt sogar das Recht, den Namen eines Stadions zu vermarkten, das ihm nicht gehört und erst, als die EU mit einem Verfahren droht, wird vom Club eine markgerechte Pacht verlangt. Statt nun also irgendwie dankbar zu sein, verhält sich der Club nach zwei Jahren Bundesliga am Stück wie Graf Koks, will ein eigenes Stadion, ein größes Stadion und überhaupt sei die Stadt Köln so doof zum Club, da könne man dann auch woanders bauen. Wieder nur wenige Jahre später ist der FC mal wieder ratzeblank und es droht durch eine Pandemie der Gnadenstoß nach jahrelanger Misswirtschaft. Also erinnert sich der FC an die stets verhandlungsbereite Stadt und kürzt fix die Pacht. Ist ja Pandemie. Dass die Stadt (lassen wir mal das Theater um das GBH an dieser Stelle außen vor) ein wenig säuerlich aus der Wäsche guckt, kann ich jedenfalls verstehen.

Nun kommt natürlich noch hinzu, dass beim FC seit vielen Jahren eine eigenartige Selbstwahrnehmung (vorsichtig formuliert) vorherrscht. Wir sehen beim Blick auf den FC 20 bis 30 Einkommensmillionäre. Der Geschäftsführer sieht ein Unternehmen, das in einer Reihe mit anderen Unternehmen steht (Gastro, Veranstaltungbranche, Soloselbstständige) die für den November 75% ihres letztjährigen Novemberumsatzes erstattet bekamen. An der Stelle, man entschuldige mir die Verbitterung, habe ich ein wenig Kotze im Mundwinkel. Und das war nicht einmal der einzige Kommentar in den letzten Monaten, der dem FC eine wirklich hässliche Fratze zeichnete.
Wir erinnern uns jetzt bitte daran, dass der Club schon vor Corona wirtschaftlich grottig aufgestellt war, im Sommer 20 Mio. € in Neuverpflichtungen gesteckt hat und mit seinen Millionären gerade einmal 10% Gehaltsverzicht/-stundung vereinbarte. Da fällt es sicherlich nicht nur mir ganz schwer, hier noch der sehr vereinfachten Argumentation von oben zu folgen. Die Vorgeschichte lässt den FC nicht gut dastehen, die wirtschaftliche Entwicklung und Situation lässt sich nicht nur auf Corona zurückführen und nun will der FC seine Millionengehälter und Millionentransfers durch die öffentliche Hand subventioniert bekommen.

Es tut mir ganz außerordentlich leid, aber meinem Herzensverein wünsche ich einen fetten Denkzettel.

Mirai_Torres

Zitat von: Micknick am Mittwoch, 09.Dez.2020, 11:14:36

Kann es nicht auch sein das die KSS dem FC gar nicht so weit entgegen kommen darf von Rechtswegen her?

Da gehe ich von aus. Da unser Mietvertrag wegen der Möglichkeit einer Subventionierung durch die öffentliche Hand in Brüssel vorgelegt werden musste, würde eine wesentliche Anpassung das m. E. nach auch.
*Männer sind mitgemeint

There is a fork in every road, yet the wrong path is always taken

Gleichberechtigung ist wie Klimaschutz - Immer nur wenn's passt, ansonsten später
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Micknick

Zitat von: I.Ronnie am Mittwoch, 09.Dez.2020, 11:21:26


Der Fall ist doch in seiner Gesamtheit etwas komplexer.



Ich denke besser kann man es in Worte fassen, daher auch nur die gekürzte Version.
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Supermay

Zitat von: rancH am Mittwoch, 09.Dez.2020, 11:10:50
Du verwechselst hier absichtlich Ursache und Wirkung. Der Verlust hat hat nichts mit der unverhältnismäßigen Kürzung zu tun und steht wenn überhaupt im Verhältnis.

Dass der FC im Arsch ist, wie du so schön sagst, liegt ganz alleine an der Geschäftsführung in Person von Wehrle. Bereits vor Corona waren wir auf Kante genäht und hingen teilweise bereits über der Kante. Also hör bitte auf, fadenscheinige Argumente zu bringen, die nicht durchschlagen.

Hä?
Zuschauermindereinnahmen aufgrund von Corona bei 48K Schnitt abzgl. der 6K die auf die Erstattung verzichten sind grob 720K Zuschauer/Jahr. Bei einem Deckungsbeitrag von angenommen 30€ sind das 21Mio Mindereinnahme. Dagegen die 7 Mio Kürzung oder stehen die nicht in der Argumentation im Verhältnis?
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