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Hamburger SV

Begonnen von iym, Donnerstag, 22.Jun.2017, 16:33:35

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Litti7, djtobi, Todde und 6 Gäste betrachten dieses Thema.

I.Ronnie

Zitat von: Humorkritik am Heute um 19:58:52I.Ronnies Familiengeschichte sollte man in jedem Fall verfilmen.

Die Familiengeschichte meiner Mutter ist unterhaltsamer. Das große Rätsel über die Herkunft meines Ur-Großvaters und den Verlust des Familienvermögens. Das wäre ein Fest für dich. 
Meine Großcousine hat da eine ,,ganz heiß Spur", die immerhin für eine Gutenachtgeschichte taugt. 

mutierterGeißbock

Zitat von: I.Ronnie am Heute um 19:43:14Ich will es niemandem verübeln, aber aus meiner Familie ging 1989 niemand auf die Straße, um für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit oder Freiheit zu demonstrieren. Meine Familie freute sich damals über die D-Mark und endlich so leben zu können wie die Wessis - also Auto, Fernseher, Urlaub in Italien. Noch einmal: Ich nehme das meiner Familie nicht übel. Aber ich bin froh, dass ich mir das scheiß Gejaule in den letzten 10 Jahre nicht mehr geben musste. (Die Wessis in meiner Familie sind auch nicht viel besser).

Mein Problem mit dieser diffusen Brassigkeit der Ossis, die ich kenne oder nicht kenne, ist die Beliebigkeit mit der die Wiedervereinigung für alles Mögliche herhalten muss (aka "nicht abgeholt"). Das kann ich nicht ernst nehmen. Ich bin dagegen sehr daran interessiert, zu verstehen, wieso es noch diese Kluft gibt. Allerdings liegt die Wahrheit weder allein beim Jammerossi noch beim Besserwessi.
Ich glaube es ist wirklich extrem unterschiedlich und hängt auch stark davon ab wie man aufgewachsen ist. In meiner Familie ist auch keiner auf die Straße gegangen. Es hat sich für mich immer so angehört, als ob man zufrieden war mit dem was man hatte. Allerdings wurde das Leben in der DDR nach dem Mauerfall dann auch nicht großartig verherrlicht in meiner Familie. Generell hatte ich in meiner Kindheit und auch danach nie das Gefühl, dass dieses Ost/West Gedöns in meiner Familie eine große Rolle gespielt hat. Und dementsprechend hat das für mich auch nie eine Rolle gespielt. Ebenfalls kann ich mich in meiner Kindheit an kein einziges fremdenfeindliches Wort meiner Eltern oder Großeltern erinnern.

Bei meiner Frau und ihrer Familie sieht es dagegen schon ganz anders aus. Da kommt die ganze Ost/West Kacke eigentlich bei jedem Aufeinandertreffen zur Sprache und es kommen doch regelmäßig Minderwertigkeitskomplexe zum Vorschein. Mein Schwiegervater ist selbst für ostdeutsche Verhältnisse völlig am Arsch der Welt aufgewachsen und hat ein paar Monate nach dem Mauerfall zum ersten Mal einen Ausländer gesehen. Dementsprechend ist es für den ziemlich gewöhnungsbedürftig, wenn er dann in manchen westdeutschen Gegenden ist und so fallen natürlich immer mal wieder ein paar Kommentare bei meinen Schwiegereltern, bei denen man gerne mal ein paar Backpfeifen verteilen würde.

Ich finde das ganze Thema ist wahnsinnig schwierig und nervig. Die Jammerossis nerven gewaltig und Wessis, für die alle ostdeutsche Rechtsradikale sind und die glauben, dass die Leute in ganz Ostdeutschland mit sächsischem Dialekt sprechen, sind fast noch schlimmer.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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