Unvergessen - Ehemalige FC Spieler

Begonnen von veedelbock, Mittwoch, 25.Jan.2012, 17:59:16

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Müngersdorf

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veedelbock

"Man kommt vom FC nicht mehr los, wenn man einmal in Köln war. Der FC macht süchtig." (Lukas Podolski)
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veedelbock

alive-caf-president-to-visit-him-in-france/

Hier wird geschrieben dass Twitter Aussagen von Alexandra Song und Samuel Eto falsch interpretiert wurden. Was ja dann zur angeblichen Familienbestätigung passen würde.
"Man kommt vom FC nicht mehr los, wenn man einmal in Köln war. Der FC macht süchtig." (Lukas Podolski)
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iym

In Meldungen, die ich gefunden habe, wurde Alex Song als Quelle genannt. Dieser wurde dort als sein Sohn bezeichnet (was er nicht ist / er bezeichnet Rigobert als seinen Onkel, ist aber offenbar sein Cousin). Er ist vermutlich mit Familie gemeint. Edith sagt: In manchen Meldungen wird Alex Song auch als sein Bruder bezeichnet.

Eine seriöse Quelle dazu gibt es jedenfalls (noch) nicht (das Gerücht existiert immerhin schon seit mehr als 13 Stunden).
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sandro

Maurice "Mucki" Banach wäre heute 49 Jahre alt geworden :verysad:


Drahdiaweng

Zitat von: sandro am Sonntag, 09.Okt.2016, 10:42:19
Maurice "Mucki" Banach wäre heute 49 Jahre alt geworden :verysad:

Danke, dass es solche Menschen wie Dich gibt, die das Andenken an einen großartigen Spieler in Ehren halten! Sein Unfalltod hat in meinen Augen den sportlixhen Abstieg des FC mit eingleitet. R I P Mucki Banach.
I forget to pray for the angels, so the angels forgot to pray for us...


Varanus macraei

Zitat von: MichaFC1948 am Montag, 10.Okt.2016, 07:12:54
http://geissblog.koeln/2016/10/darum-bekommt-der-effzeh-noch-geld-von-tottenham/

Man hat also für Wimmer, Ujah, Brecko und Finne insgesamt (!) ca. 10,7 Millionen eingenommen, für Wimmer alleine aber schon rund 7.
Also hatte entweder Ujah eine deutlich niedrigere Ausstiegsklausel als bisher angenommen oder die 7 Millionen für Wimmer sind viel zu hoch angesetzt (um den Verein besser dastehen zu lassen?).
Ujah/Wimmer Transferdiskussionen bleiben einfach cool.
Das bird ist das word!

Nidhoegger

Oder es handelt sich dabei um einen Fehler. Was ich für wahrscheinlich halte.
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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Misli

Wimmer ist gestern bei der Ösi-Truppe als LV aufgelaufen, Alaba auf der 6.
Scheint in Österreich Mode zu sein, den besten LV auf die 6 zu stellen.
The Best There Is, The Best There Was, The Best There Ever Will Be
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neuköln

Zitat von: Varanus macraei am Montag, 10.Okt.2016, 07:21:30
Man hat also für Wimmer, Ujah, Brecko und Finne insgesamt (!) ca. 10,7 Millionen eingenommen, für Wimmer alleine aber schon rund 7.
Also hatte entweder Ujah eine deutlich niedrigere Ausstiegsklausel als bisher angenommen oder die 7 Millionen für Wimmer sind viel zu hoch angesetzt (um den Verein besser dastehen zu lassen?).
Ujah/Wimmer Transferdiskussionen bleiben einfach cool.


10,7 Millionen hat man dem Artikel zufolge 2015/16 eingenommen. Darin sind demnach eben nicht die vollen 7 Millionen für Wimmer enthalten, sondern nur der Teil, der seinerzeit sofort gezahlt wurde. So jedenfalls steht es da.
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Nidhoegger

Zitat von: neuköln am Montag, 10.Okt.2016, 07:44:33

10,7 Millionen hat man dem Artikel zufolge 2015/16 eingenommen. Darin sind demnach eben nicht die vollen 7 Millionen für Wimmer enthalten, sondern nur der Teil, der seinerzeit sofort gezahlt wurde. So jedenfalls steht es da.

Ich vermute, der geissblock macht denselben Fehler, den du gerade machst. Du verwechselst nämlich Einnahme mit Einzahlung. Die Einnahme haben wir im Moment des Verkaufes vollständig erzielt (es sei denn, es wurden Teile davon von zukünftigen Ereignissen abhängig gemacht wie bspw. Wimmers Einsätzen). Die Einzahlung demgegenüber betrifft rein den Zeitpunkt des geldeinganges.
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.

neuköln

Zitat von: Nidhoegger am Montag, 10.Okt.2016, 08:04:53
Ich vermute, der geissblock macht denselben Fehler, den du gerade machst. Du verwechselst nämlich Einnahme mit Einzahlung. Die Einnahme haben wir im Moment des Verkaufes vollständig erzielt (es sei denn, es wurden Teile davon von zukünftigen Ereignissen abhängig gemacht wie bspw. Wimmers Einsätzen). Die Einzahlung demgegenüber betrifft rein den Zeitpunkt des geldeinganges.


Gut möglich.
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Povlsen

Zitat von: Nidhoegger am Montag, 10.Okt.2016, 08:04:53
Ich vermute, der geissblock macht denselben Fehler, den du gerade machst. Du verwechselst nämlich Einnahme mit Einzahlung. Die Einnahme haben wir im Moment des Verkaufes vollständig erzielt (es sei denn, es wurden Teile davon von zukünftigen Ereignissen abhängig gemacht wie bspw. Wimmers Einsätzen). Die Einzahlung demgegenüber betrifft rein den Zeitpunkt des geldeinganges.

Klugscheiß-Exkurs: Die richtigen Fachbegriffe, die es zu unterscheiden gilt, sind "Erlös" und "Einnahme". Eine Einnahme hängt vom Geldeingang ab, ein (Umsatz)-erlös wird mit Vertragsabschluss bewirkt. Der FC hat also den Erlös bereits erwirtschaftet, die Einnahme ist aber noch nicht vollständig erfolgt.

renemat

Das muss diese komische Privatwirtschaft sein, die diese Begriffe verwendet. Im öffentlichen Kassenrecht der Kommunen NRWs ist es so, wie von Nidhoegger beschrieben.
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Povlsen

Zitat von: renemat am Montag, 10.Okt.2016, 13:06:02
Das muss diese komische Privatwirtschaft sein, die diese Begriffe verwendet. Im öffentlichen Kassenrecht der Kommunen NRWs ist es so, wie von Nidhoegger beschrieben.

Der FC ist aber glücklicherweise noch keine Behörde. :D Die Begriffe Umsatz, Erlöse, Kosten, Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben sind Begriffe aus dem Steuerrecht. Damit haben Behörden bekanntlich nichts am Kleid.
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renemat

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Humorkritik

Zitat von: Povlsen am Montag, 10.Okt.2016, 14:13:40
Der FC ist aber glücklicherweise noch keine Behörde. :D Die Begriffe Umsatz, Erlöse, Kosten, Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben sind Begriffe aus dem Steuerrecht. Damit haben Behörden bekanntlich nichts am Kleid.
Insbesondere österreichische Finanzämter. :mad:
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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neuköln

Zitat von: Povlsen am Montag, 10.Okt.2016, 12:22:41
Klugscheiß-Exkurs: Die richtigen Fachbegriffe, die es zu unterscheiden gilt, sind "Erlös" und "Einnahme". Eine Einnahme hängt vom Geldeingang ab, ein (Umsatz)-erlös wird mit Vertragsabschluss bewirkt. Der FC hat also den Erlös bereits erwirtschaftet, die Einnahme ist aber noch nicht vollständig erfolgt.

Halten wir auf jeden Fall mal fest: Wimmer war zu billig  :)
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Badabing

Zitat von: neuköln am Montag, 10.Okt.2016, 16:23:00
Halten wir auf jeden Fall mal fest: Wimmer war zu billig  :)


Und der Ujah erst..
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Alci

Das sind doch nur wieder Bilanztricks.

Geht Tottenham morgen pleite, dann können wir uns mit den Forderungen die dreckige Kimme abwischen.
Wir spiel'n nie wieder im Europapokal!
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KHHeddergott

Zitat von: Alci am Montag, 10.Okt.2016, 17:42:44
Geht Tottenham morgen pleite, dann können wir uns mit den Forderungen die dreckige Kimme abwischen.

Dann hilft nur noch Horstmann Consulting und die Kanzlei M.Meier. Profis könnten da noch was retten.
三人成虎。
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deKoelscheJung

Nur wer vergessen ist, ist tot
Wir werden Dich, Mucki, nie vergessen!
So stand es damals im nächsten Heimspiel gegen Bochum auf einem Transparent.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

R.I.P., Maurice

In Gedenken an unseren Mucki Banach

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Trauer über den Tod von Maurice Banach

Die Spieler weinten, der Trainer ist geschockt: ,,Eine menschliche Tragödie" – Der Stürmer des 1. FC Köln verunglückte mit seinem Opel auf der Autobahn in der Nähe vom Remscheid – DC will das Samstag-Spiel gegen Dresden verlegen

Von unserem Redakteur
Horst Müller-Manz

Köln – ,,Wahnsinn – eine menschliche Tragödie; ein schwerer Schlag für den FC und für mich als Trainer. Ich bin geschockt; Mucki war unser größter Hoffnungsträger." Jürg Berger und mit ihm die Spieler, die in Tränen ausbrachen, die Vorstandsmitglieder, Sportdirektor Udo Lattek und die vielen Fans am Geißbockheim, unter denen sich die grausame Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitete, waren bestürzt und entsetzt zugleich, als sie am Sonntag Vormittag nach dem Auflockerungstraining erfuhren, dass Maurice Banach in der Nähe von Remscheid bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist.

Der 24 Jahre alte Stürmer, mit 10 Treffern in der laufenden Saison zweitbester Torschütze in der Bundesliga, kam nach Angaben der Polizei auf der Autobahn Wuppertal-Köln an der Ausfahrt Schloß Burg/Wermelskirchen um 8:27 Uhr – vermutlich aufgrund eines Reifendefektes – auf der Überholspur von der Fahrbahn ab. Der blaue Opel Omega wurde gegen die Mittelplanke geschleudert und prallte gegen einen Brückenpfeiler; er ging sofort in Flammen auf. Die Polizei geht davon aus, dass Banach bereits bei dem schweren Aufprall tödlich verletzt wurde. Den Rettungsmannschaften vor Ort bot sich ein Bild des Grauen: Fahrzeug und Fahrer verbrannten fast bis zur Unkenntlichkeit. Es dauerte über 3 Stunden, bis das Opfer identifiziert war. Polizeihauptmeister Gräßler: ,,Die Fahrbahn war zur Unfallzeit völlig trocken; es herrschte auch kein Nebel. Ein Tempolimit ist an dieser Stelle nicht vorgeschrieben. Fremdverschulden ist auf jeden Fall auszuschließen. Ein Zeuge, der mit Tempo 120 auf der rechten Seite fuhr, hat uns zu Protokoll gegeben: Plötzlich zog ein Wagen mit hoher Geschwindigkeit an mit vorbei. Sekunden später war es auch schon passiert. Das Auto war nur noch ein einziger Feuerball".

Dies bestätigt auch Reinhard Saftig, der zum Training nach Leverkusen wollte. ,,Ich stand im Stau und sah – ungefähr 400 Meter entfernt – das brennende Wrack, die hohen Flammen und die schwarzen Wolken, die in den Himmel stiegen" erzählte der Bayer-Trainer. Daß es sich dabei um M. Banach handelte, mit dem er 3 Jahre bei Borussia Dortmund zusammengearbeitete hatte, wusste er allerdings nicht. Erst nach dem Training sei Franco Foda zu ihm gekommen und habe von dem Unglück berichtet. ,,Ich war völlig verwirrt und musste erst einmal tief Luft holen" sagte Saftig, ,,denn Maurice war ein überaus netter Bursche, einen Riesentalent, ein Mann, der das Zeug zum Nationalspieler hatte. Noch am Nachmittag, auf der Rückreise in meine Dortmunder Wohnung, war ich zutiefst erschüttert und nicht schneller als 100 gefahren"

Maurice Banach war am Samstag abend – nach der Rückkehr vom Spiel in Schalke – zu seinen Schwiegereltern nach Münster gefahren. Seine Frau Claudia (26) war mit den Söhnen Denny (3) und Zico (neun Monate) schon am Freitag ins Münsterland gereist. Wie schon oft in den letzten Wochen. ,,Dort fühle ich mich so wohl; da gehen wir gemeinsam spazieren, oder ich packe an einem der vielen Seen meine Angelrute aus", hatte er noch vor 3 Tagen erzählt. Am Sonntag morgen gegen 7.30 Uhr, so die Ehefrau, sei er zum Training nach Köln losgefahren. Gegen 11:45 Uhr erhielt sie die Nachricht, dass ihr Mann nicht mehr am Leben sei. ,,Mucki war ein guter, ein besonnener Fahrer – wenn die Kinder dabei waren", sagte sie, ,,ansonsten ist er schon mal zügiger gefahren".

Eine halbe Stunde bevor Frau Banach in Kenntnis gesetzt wurde, war ein Kriminalbeamter am Geißbockheim erschienen, um Trainer Berger zu sprechen. Als er ihn wenig später in seiner Kabine aufgestöbert hatte, stellte er gleich die Frage: ,,War Herr Banach heute beim Training? Wenn nicht, dann ist mit dem Schlimmsten zu rechnen. Wir haben sein ausgebranntes Auto gefunden" Als Berger, der zuvor schon mehrfach in Dansweiler, wo der Spieler mit seiner Familie ein Einfamilienhaus bewohnte, angerufen hatte, verneinte, war auch die letzte Hoffnung auf einen Irrtum dahin.

Berger scharte sofort die Spieler um sich und überbrachte die Nachricht. ,,Wir waren alle wie gelähmt", berichtete der Trainer. ,,alle saßen da, die Köpfe gesenkt, und weiten. Mucki hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen ist. An einen geregelten Spielbetrieb ist in den nächsten Tagen nicht zu denken". Noch vor ein paar Tagen hatte er ein Gespräch unter 4 Augen mit dem Stürmer. Er war wohl etwas unzufrieden, nachdem Berger beim 1:1 in Rostock vorzeitig vom Platz geholt hatte. Doch der Trainer, fest überzeugt von Banachs Qualitäten, munterte ihn auf: ,,Dich mache ich zum Torschützenkönig, zum Nationalspieler – das verspreche ich Dir!"

Vizepräsident Hans Neukirch und Geschäftsführer Wolfgang Schänzler fuhren am Sonntag Nachmittag nach Münster, um die Witwe zu kondolieren. Vorher hatte der Vorstand sämtliche Jugend und Amateurspiele des Vereines abgesagt. Heute wird der FC den Antrag beim DFB stellen, das Samstagspiel gegen Dresden auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. ,,Unter diesen Umständen ist es kaum möglich, dass unsere Spieler antreten können", meinte Neukirch. Die Generalversammlung am Donnerstag soll indes stattfinden. Wann Banach beerdigt wird, steht noch nicht fest.


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Higl: Ich habe meinen besten Freund verloren

FC-Spieler nach Todesnachricht wie gelähmt. Götz: Unser aller Mitgefühl ist bei der Familie

Köln – ,,Ich habe meinen besten Freund verloren. Mucki war ein echter Kumpel, einer, wie es ihn selten in dieser knallharten Brache gibt". Alfons Higl, der 26 Jahre alte Abwehr- und Mittelfeldspieler des 1. FC Köln, sah sich gestern Vormittag, als er mit der Todesnachricht seines überaus beliebten Mannschaftskollegen konfrontiert worden war, außerstande, ,,irgend etwas zu unternehmen, so fertig bin ich, nervlich total am Ende. In dieser Verfassung kann ich am Samstag unmöglich antreten" Er rief sofort seine Ehefrau Corinna an, die auf Besuch bei ihren Eltern in Freiburg weilt. ,,Sie kommt heute zurück und wird sich um Claudia Banach kümmern. Wir werden der Familie helfen, wo wir nur können".

Wie A. Higl, so waren auch die anderen total geschockt. Pierre Littbarski zum Beispiel, der mit tränenerstickter Stimme ein Fernseh-Interview gab: ,,Ich bin unwahrscheinlich erschüttert. Wenn man dieses fürchterliche Unglück sieht, erkennt man, dass es andere Dimensionen als den Sport gibt. Mucki war ein großer Sympathieträger; ich habe einen tollen Kollegen verloren. Ich werde ihn nie vergessen" Oder Jan Jensen, dem zuerst gar nicht aufgefallen war, dass Banach nicht zum Training erschienen war. ,,Ich dachte, er sei verletzt, nachdem er zuletzt an einer Kapselreizung laborierte, und der Arzt habe ihn krankgeschrieben", erzählte der dänische Libero und fügte an: ,,gegen Dresden spielen wir alle für unseren toten Freund"

Rico Steinmann war in den letzten Wochen am meisten mit Maurice Banach zusammen; er war mein Zimmerkollege im Trainingslager. ,,Da sind wir uns menschlich sehr nahe gekommen", berichtete der Ex-Chemnitzer, ,,ich glaube, er war ein Typ, der für Dich alles getan hätte. Vor dem Spiel in Schalke haben wir noch geflachst und Spaß gemacht. Als er nicht zum Training kam, habe ich nur gedacht, er hat bestimmt verschlafen."

,,Wir waren alle wie benommen, betäubt; wir saßen wie gelähmt auf den Kabinenschränken, und keiner hat sich seiner Tränen geschämt" So umriß Falko Götz die Minute, als Trainer Berger die Todesnachricht überbrachte. ,,Es ist eine menschliche Tragödie. Unser aller Mitgefühl ist in dieser Stunde bei der Familie" sagte Götz, der Maurice Banach so charakterisierte: ,,Er war unsere Stimmungskanone, unser Spaßvogel – wenn es mal nicht so lief, hat er alle aufgemuntert. Aber er war auch unser wertvollster Spieler; er stand ja erst am Beginn einer ganz großen Karriere".

Nicht anders sah es Frank Greiner: ,,ich werde ihn sehr vermissen, denn einen solche akuraten, ehrgeizigen und überdies lustigen Kollegen habe ich während meiner bisherigen Profijahre noch nie getroffen." Und er fügte an: ,,Ich habe über den ganzen Sonntag nichts gegessen. Ich hätte auch keinen Bissen runtergebracht." Paul Steiner, der die Nachricht im Radio gehört hatte, war ebenso schockiert: ,,Mich hat fast der Schlag getroffen. Sein Tod hinterlässt eine Riesenlücke beim FC"!


Alle nannten ihn nur ,,Mucki"

Sportlich wie privat stand Maurice Banach erst am Anfang seiner Karriere

Köln – Kaum jemand hat je ein lautes Wort gehört von Maurice Banach. Er war ein leiser und er war ein angenehmer Mensch. Kein Großmaul. Kein Angeber. Eigentlich ein Vorzeige-Profi. Fleißig, Ehrgeizig und erfolgreich. ,,Mucki" nannten ihn alle nur. Kein Spitzname, ein Kosename eher. Denn alle haben ihn gemocht.

Alles lag noch vor ihm. Die sportliche Karriere und auch die private. Verheißungsvolle Anfänge waren schon gemacht, hier wie da. Ehefrau Claudia hat der Familie nach Sohn Denny (3) vor neun Monaten auch noch Zico geschenkt. Im Kölner Vorort Dansweiler war ihr Zuhause. Das private Glück schien komplett. Eine intakte Familie ist Maurice Banach immer ein großes Ziel gewesen. Seinen Vater hat er nicht gekannt. Der amerikanische Soldat hatte seine Mutter von einem Tag auf den anderen verlassen, vermutlich lebt er heute in den USA, das Bedürfnis, ihn kennenzulernen, hat Maurice nie gehabt. Seine Mutter heiratete später den Schotten Jan Banach, der den dunkelhäutigen Maurice wie seinen eigenen Sohn aufzog. Schon früh hat er das Kämpfen gelernt, schon wegen seiner Hautfarbe.

In Münster ist er geboren, dort fühlte er sich immer zu Hause. Auch an diesem Wochenende ist er wieder in die alte Heimat gefahren. Seine Frau Claudia hat er dort beim Tanzen kennengelernt, ihre Eltern leben dort, die gemeinsamen Freunde an den Teichen des Münsterlandes suchte und fand er beim Angeln Entspannung.

In Münster begann auch seine Fußballkarriere. Beim SC Preußen Münster hat er angefangen, schon als C-Jugendlicher wechselte er zu Borussia Dortmund, viermal die Woche fuhr er mit dem Zug zum Training. Dortmund kam viel zu früh, doch dann machte er sich bei der SG Wattenscheid 09 einen Namen als Torjäger. Der 1. FC Köln verpflichtete ihn 1990 für die Ablöse von 1,2 Millionen Mark.

In 63 Bundesligaspielen schoß er dort 26 Treffer, allein zehn davon in der laufenden Saison. Auf Platz zwei lag er damit in der aktuellen Torschützenliste, selbst bei Berti Vogts stand Maurice Banach schon im Notizbuch. ,,Im Strafraum gehörte er zu den Allerbesten", sprach d4er Bundestrainer gestern. Der 1. FC Köln hatte dieser Aufwärtsentwicklung bereits Rechung getragen. Erst kürzlich wurde der 1992 auslaufende Vertrag mit dem Torjäger vorzeitig bis 1995 verlängert. (EB



Erinnerungen an Maurice "Mucki" Banach

Münster-Berg Fidel. Ein Schulhof in der Vorstadt, irgendwann im Jahr 1977. Als Jungs kickten wir hier jeden Tag von drei Uhr nachmittags bis es dunkel wurde auf hartem Asphalt. Mein bester Freund war damals ein begnadeter Fußballer, also nahm er mich mit. Noch talentierter war jedoch ein dunkelhäutiger Bursche, den alle nur Mucki nannten. Der Kosename klang zugleich ehrfurchts- und liebevoll. Uns trennten damals Welten. Er wurde immer als Erster in eine Mannschaft gewählt, ich als Letzter. Er galt als Supertechniker, ich war ein Anti-Fußballer. Ich besaß enormen Respekt vor Maurice Banach, denn er war der absolute Star in unserer Straße. Er wirkte irgendwie unnahbar – durch seine irren Dribbelkünste, sein Selbstbewusstsein, seine dunkle Haut, sein krauses Haar.

Irgendwann verlor ich ihn aus den Augen. Beim Kick auf dem Pausenhof war er längst nicht mehr dabei, er trainierte jetzt unter professioneller Anleitung – auf Asche. Bis zur C-Jugend beim damaligen Oberligisten Preußen Münster, danach bei Borussia Dortmund. Eines Tages schlug ich den kicker auf und entdeckte mit Erstaunen einen Artikel über Mucki. Darin stand, dass er täglich mit dem Moped zum Münsteraner Bahnhof fuhr und dann mit dem Zug nach Dortmund zum B-Jugend-Training. Mit 17 erhielt er einen Profivertrag in Dortmund und durfte fortan neben Frank Mill und Norbert Dickel stürmen. Beim BVB kam er jedoch nur auf 14 Bundesligaeinsätze und zwei Tore. Daher wechselte er zum Reviernachbarn Wattenscheid 09 in die zweite Liga. Hier klappte es besser. Mucki bildete mit dem Ex-Preußen Uwe Tschiskale ein kongeniales Sturmduo und wurde 1990 mit 22 Treffern Torschützenkönig in der zweiten Liga.

Anschließend wechselte Mucki Banach zurück in die Eliteklasse zum 1. FC Köln, wo er sich unter Trainer Jörg Berger schnell eingewöhnte. Bei den Geißböcken kam er auf insgesamt 49 Einsätze und 24 Tore. Er hatte einen besonderen Torriecher, das zeichnete ihn aus. Wir, seine Fans aus Westfalen, seine alten Freunde, seine ehemaligen Nachbarn und Mannschaftskameraden vom SCP waren schon sehr stolz auf ,,unser Eigengewächs" aus der münsterschen Provinz. Man spürte die Bewunderung überall. Einer, der mit uns auf Garagentore gekickt hatte, war drauf und dran, ein Großer in der Bundesliga zu werden. Das war was! Das rockte! Das hatte etwas Einmaliges, Spannendes und Wertvolles, auch wenn ich Mucki nicht unbedingt nahe stand und in all den Jugendjahren kaum zwei Sätze mit ihm geredet hatte. Leider.

Er wollte immer Bundesligaprofi werden und hat alles dafür getan. Das gefiel mir; das imponiert mir bis heute. Für mich war es wahnsinnig interessant, seinen Werdegang genauestens zu verfolgen. Schließlich wollte ich Sportjournalist werden und über Emporkömmlinge wie ihn schreiben. Also reifte in mir die Vorstellung, Mucki irgendwann einmal wiederzutreffen. Aber ich war damals noch nicht so weit. Ich hatte noch nicht mal mit dem Studium begonnen. Er hingegen klopfte bereits an das Tor zur Nationalmannschaft.

Das tragische Unglück kam plötzlich und unerwartet. In der Saison 1991/92 hatte er bereits zehn Tore erzielt und gehörte zu den besten Stürmern in Deutschland, als er jäh aus dem Leben gerissen wurde. An einem grauen Sonntagmorgen im November 1991 verunglückte Mucki auf der Autobahn tödlich. Er war auf dem Weg zum Training. Bei Remscheid geriet er mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Brückenpfeiler und war sofort tot. Sein Fahrzeug brannte völlig aus. Fußball-Deutschland war geschockt. Besonders groß war das Entsetzen bei den FC-Fans und uns, den Menschen in seiner Heimatstadt Münster. Mucki hinterließ seine Ehefrau Claudia und zwei Söhne im Alter von damals drei Jahren und neun Monaten. Mir läuft es noch heute eiskalt den Rücken herunter, wenn ich an die Umstände seines Todes denke.

Auch heute, fast anderthalb Jahrzehnte später, bin ich noch sehr traurig, dass dieser Klasse-Fußballer nicht mehr da ist. Mit ihm ist auch mein bescheidener Traum gestorben: Wie gerne hätte ich ihn einmal besucht. ,,Hallo Mucki", hätte ich gesagt, ,,lass' uns eine kleine Geschichte für die Zeitung über Dich machen. Nach dem Motto ,,Vom Straßenfußballer zum Bundesligaprofi" oder ,,15 Jahre nach der Schulzeit: Reporter trifft Stürmer". "Wer ich denn eigentlich sei", hätte er dann sicher gefragt. Meine Antwort hätte ihn verdutzt: ,,Ich bin wie Du am Rincklakeweg aufgewachsen, nur ein paar Häuser weiter. Wir haben als zehnjährige Jungs fast jeden Tag zusammen gepölt. Du weißt schon: Damals. Auf dem Schulhof. In Berg Fidel."

Autor: Erik Wegener


Ein Tor für die Ewigkeit - Gedanken an Mucki Banach (aus dem BVB-Forum)
(Kimba) Es gibt Momente im Leben eines Fußball-Fans, die man nie vergessen wird. Momente, in denen man am liebsten die Welt einen Augenblick lang anhalten möchte. Momente, in denen das scheinbar Unmögliche doch noch möglich gemacht wird. Momente, in denen Helden geboren werden. Helden wie Maurice Banach!
Es passierte am 13. Juni 1987.
Der BVB spielte an diesem Nachmittag gegen den Ruhrschnellweg-Rivalen aus Bochum. Es war das vorletzte Bundesligaspiel in einer Saison, die den meisten eingefleischten Fans der Borussia noch heute wie ein Märchen vorkommt. Gerade einmal 12 Monate und zwei Wochen war es her, dass sich der BVB durch einen 8:0-Erfolg im dritten Relegationsspiel endlich gegen Fortuna Köln durchsetzen konnte und dem Super-GAU Zweite Bundesliga - der vermutlich damals schon das Aus für den hoch verschuldeten Verein bedeutet hätte - in letzter Sekunde entkam.

Ein Jahr wie im Rausch
 

Mittendrin statt nur dabei: Maurice Banach (Mitte, 3. von links)

Was nun folgte, verblüffte die Fußballexperten in ganz Deutschland. Borussia Dortmund spielte sich fortan in einen Rausch, zelebrierte vor allem im heimischen Westfalenstadion Ballfeste wie das 7:0 gegen Blau-Weiß 90 Berlin oder das 6:0 gegen Waldhof Mannheim und hatte kurz vor Ende der Spielzeit die große Chance, sich nach 1982 endlich einmal wieder für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Zu verdanken hatte man den ungeahnten Höhenflug vor allem den beiden Neueinkäufen im Angriff. Frank Mill, der von Borussia Mönchengladbach an die Strobelallee wechselte, und vor allem Norbert Dickel, der in Köln nur einen Stammplatz auf der Ersatzbank hatte und nach ein paar Anlaufproblemen in Dortmund zur Tormaschine mutierte, waren Garanten für tor- und meist auch siegreiche Spiele der schwatzgelben Feiergemeinde.
Doch ausgerechnet gegen Ende dieser legendären Spielzeit 1986/1987 schien dem BVB-Express der Dampf auszugehen. Gegen den damaligen Angstgegner vom Bökelberg gab es am 31. Spieltag die erste und einzige Heimniederlage in der Rückrunde; bei dieser 0:2-Niederlage blieben Dickel und Co. ebenso ohne eigenen Torerfolg, wie eine Woche später an der Weser, wo es mit 0:5 auch noch eine herbe Klatsche für die Mannschaft von Trainer Reinhard Saftig gab. Ausgerechnet so kurz vor dem Ziel schien der Traum von der UEFA-Cup-Teilnahme zu zerplatzen wie eine Seifenblase.
Nun, am 13. Juni 1987, ging es also gegen den VFL Bochum, und zunächst sah alles nach einem planmäßigen Sieg gegen den, bereits im gesicherten Bundesligamittelmaß dahinvegetierenden Nachbarn aus. Bereits in der 11. Spielminute erzielte Frank Mill mit seinem 14. von insgesamt 17 Saisontoren das erlösende 1:0 für Borussia Dortmund. Es kam jedoch wie so oft im Fußball: Anstatt nun sicherer zu agieren, verloren die Schwatzgelben den Faden und spielten angesichts des großen Zieles von Minute zu Minute unsicherer. Die Bochumer erkannten die sich ihnen bietende Chance und drehten durch Tore von Frank Schulz (32.) und Uwe Leifeld (59.) die Partie zu ihren Gunsten. Scheinbar jedenfalls, denn der BVB wirkte angeschlagen und verzweifelt.
Doch dann kam die 74. Spielminute!

Der große Auftritt des Maurice Banach

Was nun folgte, wirkte wie ein Wunder, fast schon wie ein surrealer Filmausschnitt.
An der Außenlinie vor der Osttribüne machte sich ein junger Mann bereit für seinen Einsatz. Hastig zog er sich die Trainingskleidung aus und verfolgte dabei gebannt die Aktionen seiner Mitspieler. Viel zu selten hatte Maurice Banach, denn alle Welt nur ,,Mucki" nannte, bis zu diesem Moment für den BVB spielen dürfen. Als Riesentalent wechselte er von Preussen Münster in die B-Jugend von Borussia, und am Anfang der Saison erfüllte sich für den Sohn eines amerikanischen GIs der große Traum aller jungen Straßenkicker: Er war Lizenzspieler; endlich mittendrin statt nur dabei!
Doch viel zu schnell war der stets freundliche und sympathische Mucki wieder in der harten Realität angekommen. An Norbert Dickel, Frank Mill und Daniel Simmes gab es keim Vorbeikommen, ein Platz auf der Ersatzbank war schon selten genug und eine recht schwache Belohnung für unermüdlichen Trainingseinsatz. Seinen ersten zehn Bundesligaminuten durfte Banach erst am 26. Spieltag in Düsseldorf, beim Stande von 4:0 für den BVB genießen. Eine Woche später, gegen den 1.FC Köln, waren es dann immerhin 19 Minuten Spielzeit. Viel zu wenig also für einen talentierten und ehrgeizigen jungen Mann, dem Experten bereits frühzeitig eine große Karriere prophezeiten.
Nun war sie endlich wieder da; die große Chance, vor 34.000 Zuschauern auf sich aufmerksam zu machen und alle Welt von seinen Qualitäten zu überzeugen.
Wie eine Hornisse schoss Banach plötzlich auf den Platz, und mit ihm die gesamte Bank des BVB. Frank Mill war es wieder einmal, der mit seinem Ausgleich die Bochumer Fans auf der Nordtribüne verstummen ließ und der Borussia neue Hoffnung auf ein Happy End gab. Reinhard Saftig reagierte und beorderte den glücklosen Norbert Dickel vom Platz. Maurice Banach postierte sich am Mittelkreis und kämpfte sofort wie ein Irrer um den Ballbesitz. Es dauerte nicht lange, und der Ball landete wieder bei den Dortmundern. Wie ein Staubsauger schien die euphorisierte Südtribüne den Ball anzuziehen. Scheinbar wie in Zeitlupe segelte der Ball von der linken Angriffsseite auf den langen Pfosten, und da war sie: Die große Sekunde, in der ein Held geboren wird. Der Moment, den man als aktiver Fußballer am liebsten in einem Marmeladenglas  konservieren und ständig bei sich tragen möchte!
Maurice Banach wuchtete das Leder am heutigen Co-Trainer des Hamburger SV, Ralf Zumdick, vorbei ins Netz. Die Spannung auf der Südtribüne entlud sich in einem orgiastischen Torschrei, der Glaube an den großen Triumph kehrte zurück. Auf dem Spielfeld stürzten sich die Mitspieler auf den überglücklichen Torschützen. Der BVB war wieder da - dank Mucki Banach!
Was dann passierte, ist Geschichte. Am letzten Spieltag begleiteten 18.000 Dortmunder Anhänger ihr Team nach Frankfurt und wurden dort Zeugen eines 4:0-Erfolgs des BVB. Maurice Banach spielte nicht eine Minute. Aber auch dank ihm konnte Borussia Dortmund endlich wieder internationale Sternstunden im UEFA-Cup feiern.
Leider entwickelte sich in der anschließenden Saison die Lage für den Münsteraner nicht wirklich zum Positiven. Maurice kam noch zu elf Bundesligaeinsätzen im schwatzgelben Trikot, meist nur als Einwechselspieler. Lediglich ein weiteres Tor gelang ihm, am 16. Spieltag der Saison 1987/1988 in Leverkusen (wiederum 2 Minuten nach seiner Einwechslung).

Wechseljahre und der Durchbruch
 

Autogrammkarte im schwatzgelben Trikot

Folgerichtig zogen beide Seiten einen Schlussstrich, und Banach verließ den BVB in Richtung Wattenscheid. Dass der vermeintliche Rückschritt in die Zweite Bundesliga tatsächlich goldrichtig war, zeigte sich spätestens in der Saison 1989/1990. Maurice Banach wurde mit 21 Treffern Torschützenkönig und machte so den damals noch mächtigen 1.FC Köln auf sich aufmerksam. Trotz ordentlicher Konkurrenz konnte sich Mucki dort gegen Falko Götz und Frank Ordenewitz (,,Mach et, Otze!") durchsetzen und in 31 Spielen immerhin 14 Tore erzielen.
Der absolute Durchbruch gelang Maurice Banach jedoch erst in der darauf folgenden Saison. Es schien, als würde sich nun endlich alles zum Guten entwickeln. Mucki traf nach Belieben und hatte zum Ende der Hinrunde bereits zehn Saisontreffer auf seinem Konto. Lediglich Stephane Chapuisat vom BVB hatte noch einen Treffer mehr erzielen können.
Nationaltrainer Berti Vogts hatte längst schon mehr als ein Auge auf den Shootingstar geworfen, eine Nominierung für das nächste Länderspiel der Deutschen war beschlossene Sache. Auch in Dortmund waren die Erfolge des stämmigen Musterathleten natürlich nicht verborgen geblieben. Im stillen Kämmerlein arbeitete man mit Akribie an einer Rückholaktion für den ,,verlorenen Sohn". Im Verbund mit Chapuisat sollte Maurice Banach den BVB endlich zu weiteren Erfolgen ballern. Doch das Schicksal spielte diesen Plänen einen grausamen Streich...

Am Morgen des 17. Novembers 1991 ging eine Unfallmeldung bei der Autobahnpolizei ein. Auf der A1 in Richtung Köln war ein Opel-Omega mit Vollgas von der Fahrspur abgekommen und bei Kilometer 374, in Höhe der Ausfahrt  Wermelskichen/Schloß Burg gegen einen Brückenpfeiler geprallt und sofort in Brand geraten. Der Fahrer des Wagens, Maurice ,,Mucki" Banach, hatte keine Überlebenschance. Die Unfallursache ist bis heute unklar geblieben. Es gab zum Teil haarsträubende Gerüchte wie ,,Fahren unter Alkoholeinfluss", ,,Selbstmord" oder ,,Reifenschaden". Traurige Tatsache ist jedoch, dass sich ein großer Fußballer viel zu früh von dieser Welt verabschiedet hat. Aber in Gedanken werden Mucki Banach und sein Goldener Treffer am 13. Juni 1987 noch lange weiterleben !

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Ein Artikel von 11Freunde.de
Autor: Andreas Bock


Zum 20. Todestag von Maurice Banach
Muckis Buden

Maurice Banach galt einst als eines der größten Talente im deutschen Fußball. 1990 wurde er im Trikot von Wattenscheid Zweitligatorschützenkönig, beim 1. FC Köln schoss er 24 Tore in 49 Spielen. Heute vor 20 Jahren starb er bei einem Autounfall. Eine Erinnerung.

Die Sonne scheint durch die Straßen von Münster, durch die Fenster dieses Hauses, durch das Wohnzimmer von Claudia Banach. Es ist ein guter Tag zum Fußballspielen, ein guter Tag um mit den Kindern nach draußen zu gehen. Ein Tag im Herbst. Es ist der 17. November 1991 und Claudia Banach steht am Telefon. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten hat sie nun den Telefonhörer abgenommen. Wieder meldet sich ein Bekannter, und wieder endet das Gespräch in einem Smalltalk. Sonst nichts. Ein wenig unwirklich. Sie legt den Telefonhörer auf die Gabel.



Prompt klingelt es erneut. Der Anrufer will ihren Vater sprechen. Er ist der erste, der sich traut, von dem Unglück zu berichten. Maurice Banach ist bei einem Autounfall auf der A1 bei Remscheid in Höhe der Autobahnraststätte Remscheid ums Leben gekommen. Er war gegen 8:27 Uhr mit seinem Opel Omega frontal gegen einen Brückenpfeiler gerast und im brennenden Autowrack gestorben. Die Uhr steht auf kurz nach 11. Die Zeit steht still. Vier Stunden zuvor hatte sich Maurice Banach, den alle nur »Mucki« nennen, bei seiner Frau mit den Worten verabschiedet: »Ich fahre allein zum Training, bleibt ihr ruhig hier. Ich bin gegen Mittag wieder hier.«

Jörg Berger scheucht seine Mannschaft an jenem Sonntagmorgen über den Platz. Der 1. FC Köln war am Vortag 0:3 gegen den FC Schalke unter die Räde gekommen. Banach sagte nach dem Spiel, dass er nicht mit der Mannschaft nach Köln fahren werde, sondern einen Abstecher in seine alte Heimat Münster machen wollte. Berger erlaubte es ihm.

Minuten wie ein ganzes Leben

Das Training ist fast vorbei, als ein Polizist den Rasen betritt. »Hat Maurice Banach heute mittrainiert?«, fragt er Kölns Trainer. Als Berger verneint, eröffnet ihm der Polizist, dass der Stürmer vermutlich bei einem Autounfall gestorben sei. Berger dreht sich um. Dann geht er in die Kabine. Die Mannschaft folgt ihm. Minuten der Stille, die sich anfühlen wie Stunden, wie Tage, wie ein ganzes Leben.

»Wenn man dieses fürchterliche Unglück sieht, erkennt man, dass es andere Dimensionen als den Sport gibt«, sagt Pierre Littbarski in der Presse. Andere Spieler sagen auch etwas. Doch die Worte sagen eigentlich nichts. Nichts kann das Geschehene beschreiben. Das Spiel am kommenden Wochenende gegen Dynamo Dresden sagt der Klub ab. Zwei Wochen später geht es gegen den VfL Bochum. Köln gewinnt durch ein Tor von Ralf Sturm. 13.000 Zuschauer sind im Stadion. Es jubelt kaum einer.   

Maurice Banach war im Sommer 1990 für 1,2 Millionen Mark zum 1. FC Köln gewechselt. Zuvor hatte er für Wattenscheid 09 Tore am Fließband geschossen, in der Saison 1989/90 war er 21 Mal erfolgreich und damit nicht nur Torschützenkönig geworden, sondern auch eine der heißesten Personalien auf dem Bundesliga-Transfermarkt. Die halbe Bundesliga soll hinter ihm her gewesen sein, und Berti Vogts, damals Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, sagte: »Im Strafraum gehört er zu den allerbesten.« In Köln setzten sie ein Siegerlächeln auf, als sie den Zuschlag erhielten. Nicht Pierre Littbarski oder Frank Ordenewitz würden ihnen eine goldene Zukunft bescheren, sondern Maurice Banach. Sie waren sich sehr sicher.

Dieser unbedingte Wille, ein Tor erzielen zu wollen

Wenn der schlaksige Stürmer den Ball in den kommenden Wochen und Monaten für den FC ins Tor bugsiert, beschleicht den Zuschauer nicht das Gefühl vom großen Rasenzauber oder vollendeter Brillianz. Die Tore erinnern ihn vielmehr wieder daran, dass Fußball ein sehr einfaches Spiel ist. Im Pokalfinale 1991 gegen Werder Bremen erzielt Banach etwa ein Tor, das im ersten Moment spektakulär aussieht – er trifft in der 62. Minute per Seitfallzieher –, in Wahrheit schlichtweg einen Stürmer zeigt, der das immer komplexer werdende Spiel auf seine eigentliche Idee runterbricht: Ball, Schuss, Tor. In diesem Pokalfinale segelt eine Flanke in der 62. Minute über Freund und Feind hinweg in den Strafraum, Pierre Litbarski legt mit dem Kopf ab, Maurice Banace dreht sich und trifft, halb im Fallen, halb im Flug. Es ist sein achtzehntes Pflichtspieltor, das er in seiner ersten Saison für den FC erzielt.

Auf Seite 2: War Maurice Banach betrunken? Blendete ihn die Sonne?

 

Und so geht es weiter. Bis zu jenem Spiel auf Schalke am 16. November 1991 führt er die Torjägerliste der Bundesliga an. Banach tänzelt immer noch nicht, er spielt nicht Hacke, er macht keine Übersteiger. Er schießt einfach. Immer wieder. Ball, Schuss, Tor. Im September 1991 geht es gegen seinen Ex-Klub Wattenscheid 09. Wieder ein Anspiel an die Strafraumgrenze, wieder stehen mehr Gegen- als Mitspieler um ihn herum. In Sekundenbruchteilen erkennt Banach die Situation, eine Drehung, und dann zimmert er den Ball mit links einfach unter die Latte. Am 12. Oktober 1991 gegen den MSV Duisburg bekommt er ein Anspiel über 25 Meter, dieses Mal lauern zwei Gegenspieler. Banach nimmt den Ball mit rechts an und schießt den Ball mit links in den Winkel. Sucht man nach gegenwärtigen Vergleichen, fallen einem Spieler wie Ruud van Nistelrooy oder Thomas Müller ein, die beiden diesen Drang zum Tor und diese Simplizität des Spiels vereinen.

Seine letzten Tore schießt Maurice Banach am 9. November beim 4:1-Heimspielsieg gegen Fortuna Düsseldorf. Der große Triumph gegen den Rivalen vom anderen Rheinufer.

Doch ist Banach auch einer, dem das Licht der Bundesliga manchmal ein wenig zu grell scheint. Das zeigt sich schon im Jubel. Er zelebriert seine Tore nicht. Er reißt für gewöhnlich einfach die Arme hoch oder ballt die Faust. Auch für diese Bodenständigkeit schätzt man ihn. Abseits des Platzes gilt er als ruhig, manchmal schüchtern. Später steht in der Todesanzeige, die sein Klub im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht: »Maurice genoss durch seine ruhige, besonnene, zurückhaltende, aber zugleich fröhliche Art allgemeine Wertschätzung.«

War Maurice Banach betrunken? Blendete ihn die Sonne?

Es gibt ein Video, das ihn drei Monate vor dem Unfall nach einer Trainingseinheit zeigt. Er schlendert vom Platz, die Kinder recken ihm Stifte und Zettel entgegen, er unterschreibt artig, doch irgendwie abwesend. Er heuchelt kein übersteigertes Interesse, aber wirkt auch nicht arrogant. Er scheint schlicht wie der Junge von nebenan, der Fußball spielt und der es gar nicht so richtig versteht, dass Leute seinen Namen rufen. Wenige Tage vor dem Unfall verlängert der 1. FC Köln seinen Vertrag für drei weitere Jahre. Und wenige Tage vor seinem Unfall sagt er in einem seiner letzten Interviews: »Eines Tages möchte ich nach Irland, das muss wunderbar sein, die Natur, die Luft. Da fahre ich dann nur Fahrrad.« Danach legt sich die bleierne Schwere über den Fußball und das Leben.

Die genauen Umstände des Todes sind bis heute nicht geklärt. Die Presse vermeldete im November 1991, Banach sei mit Restalkohol im Blut von Münster aus losgefahren. Am Abend zuvor sollen er und seine Frau eine Karnevalsparty besucht haben. Banachs Frau zweifelte die Blutwerte allerdings erfolgreich vor Gericht an. Andere Theorien besagen, dass der Spieler an jenem Morgen von der aufgehenden Sonne geblendet wurde und die Kontrolle über das Auto verlor.

»Ich müsste mir ja keinen neuen Mann kaufen«

Vor zwei Jahren ging Claudia Banach noch einmal an die Öffentlichkeit. Über diverse Kölner Zeitungen monierte sie, dass sich der Klub nach dem Unglück nie um die Hinterbliebenen gekümmert habe. »Sie waren sich damals schon zu fein auf die Trauerfeier in einer Gaststätte zu kommen. Die FC-Delegation ging in ein Fünf-Sterne-Hotel«, sagte sie bei einem Treffen im FC-Stammtisch, später wurde sie so in der »Bild«-Zeitung zitiert. Auch wurden Details über eine Versicherung öffentlich, die der Klub für die Familie abgeschlossen hatte. »Der Geschäftsführer Wolfgang Schänzler zahlte mir nur einen kleinen Teil. Die Begründung: Ich müsste mir ja keinen neuen Mann kaufen, der FC aber einen neuen Stürmer«, sagte Claudia Banach.

Heute lebt sie mit ihren Kindern in Münster. Sie ist wieder verheiratet. An der Unfallstelle ist sie nie wieder vorbeigefahren. Wenn sie von Münster aus Richtung Köln unterwegs sind, nimmt sie immer die A 43 statt die A1.

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es ist schlimm mit anzusehn,
wie sich freunde niederlegen
doch ich zieh immer weiter nach vorn
dem ende entgegen

wenn nach dem nichts noch etwas kommt,
dann sehen wir uns wieder
wenn nicht - leb wohl, ist auch egal -
dann ist die zeit der sieger

ich vermiß die tage, die ich früher einmal sah
ich vermiß die zeit, in der so viel geschah

(wsk - vergangene tage)



wiedster

We do this not because it is easy but because we thought it would be easy!

Fosco

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wiedster

Zitat von: Fosco am Freitag, 14.Okt.2016, 16:36:07
nicht nur irgendwie. bigalke ist ein guten. würde ich freuen wenn der noch schöne jahre in liga 2 hat.

ja so meinte ich das auch
We do this not because it is easy but because we thought it would be easy!
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