N11 Deutschland

Begonnen von Mirai_Torres, Mittwoch, 14.Mai.2014, 08:41:20

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tioman

Diese Diskussion ist so typisch spießig deutsch und wird von den verklemmten Oberlehrern und Besserwissern geführt, die nur darauf warten, aus ihren Löchern zu kriechen. Hat für mich was von Blockwartmentalität.

Nicht falsch verstehen: ich bin durchaus für einen sensiblen Umgang Deutschlands mit dem Thema Nationalismus, aber nicht wenn ein paar prima Jungs die Fußball WM feiern.
Meine brasilianischen Freunde sind total begeistert vom Auftreten der Deutschen in Brasilien, dem respektvollen Umgang unserer Mannschaft mit den Gastgebern nach dem Halbfinale, dem reflektieren Verhalten gegenüber den Indianern in Bahia, den freundlichen tweets in brasilianisch etc. Deutschland war in der Sicht der Brasilianer die sypmathischste und freundlichste Mannschaft bei der WM, unabhängig vom Fußball. Unsere Jungs waren perfekte Botschafter. Wenn ich sowas sehe und höre, ärgert mich so eine Pseudodiskussion, die total am Thema vorbei geht!

lommel

Bei "so geh'n die Deutschen" ist ja keiner marschiert...
Keine Idee für den Urlaub? [url="//11km.de"]11km.de[/url] - 99 Orte, die Fußballfans gesehen haben müssen

Mister P.

Zitat von: Oxford am Mittwoch, 16.Jul.2014, 10:27:20
Nee. Im Gegenteil. In keinem Land wird das Thema so reflektiert behandelt wie in Deutschland. Aus Gründen. Diese Debatte hier ist wieder mal ein Beleg dafür. Die gäbe es anderswo erst gar nicht.

Wenn man über Aussagen wie "Jeder der hier drin Nationalismus sieht sollte sich einliefern lassen denn es sei ihm gewiss, er ist in der Minderheit!" ein wenig nachdenkt, möchte man das Ausland dazu beglückwünschen keine derart "reflektierten" Debatten zu führen.

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Mr.Zylinder

Zitat von: lommel am Mittwoch, 16.Jul.2014, 10:53:58
Bei "so geh'n die Deutschen" ist ja keiner marschiert...

Das wäre aber der Brüller schlechthin gewesen! ;)
Fisting Flipper
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girrent

Zitat von: Mister P. am Mittwoch, 16.Jul.2014, 11:14:06
Wenn man über Aussagen wie "Jeder der hier drin Nationalismus sieht sollte sich einliefern lassen denn es sei ihm gewiss, er ist in der Minderheit!" ein wenig nachdenkt, möchte man das Ausland dazu beglückwünschen keine derart "reflektierten" Debatten zu führen.

Du bist ja sowas von streitsüchtig... Wieso muss man so eine saloppe Formulierung  jetzt wieder in den Vordergrund stellen? Weils von Con ist? Furchtbar.  :-/
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Oxford

Zitat von: Mister P. am Mittwoch, 16.Jul.2014, 11:14:06
Wenn man über Aussagen wie "Jeder der hier drin Nationalismus sieht sollte sich einliefern lassen denn es sei ihm gewiss, er ist in der Minderheit!" ein wenig nachdenkt, möchte man das Ausland dazu beglückwünschen keine derart "reflektierten" Debatten zu führen.

Diese Aussage habe ich doch gar nicht beurteilt. Mit meinem Posting spreche ich doch keinen Persilschein für alle Deutschen aus. Aber diejenigen, die die schwarz-rot-geile Begeisterung für ihre Zwecke missbrauchen wollen, sind a) bekannt und b) immer noch in der absoluten Minderheit. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Deutschland als (fast) einziges Land keine rechtspopulistische Partei im Bundestag sitzen hat.

"Wehret den Anfängen"? Ja. Aber Nationalspieler, die den "So geh'n die Deutschen" Tanz vorführen, sind sicherlich kein Anfang. 2008 im Finale sind hunderte Deutsche so durch die Wiener Innenstadt gezogen (ich war dabei). Auch das hatte btw nichts Nationalistisches.

Dass man Dir als Fußballfan sowas noch erklären muss, finde ich ziemlich erschreckend.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Humorkritik

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 16.Jul.2014, 09:47:47
Stimmt. Ich sehe es aber positiv und freue mich, dass Podolski und Schweinsteiger Weltmeister sind. Auch Neuer ist ein würdiger Titelträger. Hummels zumindest sympathisch. Ich kann mich aber auch nicht so freuen wie 1990. Damals hatte ich aber auch eine andere Beziehung zu den Spielern allgemein. Damals schaute man noch irgendwie zu denen auf, teilweise waren es ja noch Jugendidole am Ende ihrer Karriere. Heute sind das alles Jüngelchen und Hanswürste. Teilweise gute Jungs, teilweise Vollzeitasis. Ist so wie beim FC: Heute zählt allein der Verein, früher waren mir auch Spieler viel wichtiger. Heute sind es nur noch Werkzeuge. So ist das mit der Nationalelf auch. Ich freue mich aus Tradition über den vierten Stern, wer den errungen hat, ist mir eigentlich egal.
Manchmal möchte ich Dich knuddeln. :)
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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Divinho

http://www.ebay.de/itm/161367969532

Weiß einer, ob das was taugt oder gibts da Alternativen??
Bitte unterlassen Sie solcherlei Beiträge! So etwas gehört sich für den 1. FC Köln nicht!!
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Patrick Bateman


Zitat von: Divinho am Mittwoch, 16.Jul.2014, 12:29:44
http://www.ebay.de/itm/161367969532

Weiß einer, ob das was taugt oder gibts da Alternativen??

Ehrlich ?
Was willst Du mit so einem Schrott ?

Mister P.

Zitat von: girrent am Mittwoch, 16.Jul.2014, 11:27:57
Du bist ja sowas von streitsüchtig... Wieso muss man so eine saloppe Formulierung  jetzt wieder in den Vordergrund stellen? Weils von Con ist? Furchtbar.  :-/

Ne, weils Schwachsinn ist. Bitte weiß dich doch mal ganz salopp selber in die Nervenklinik ein, wenn deine Position mal nicht der Mehrheit entspricht.

Zum Rest: "Küsschen-Smiley*

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Oxford

Zitat von: Mister P. am Mittwoch, 16.Jul.2014, 12:49:48
Ne, weils Schwachsinn ist.

Und deswegen muss es in den Vordergrund?
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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lommel

Zitat von: Divinho am Mittwoch, 16.Jul.2014, 12:29:44
http://www.ebay.de/itm/161367969532
Weiß einer, ob das was taugt oder gibts da Alternativen??

Würde ich direkt unter den Pin vom Titisee aufn Spazierstock stecken, aber nicht auf ein Trikot.

Die Symmetrie wäre doch auch total im Arsch. Trikot-Neukauf oder bei drei Sternen bleiben. Oder selber malen  :D => http://www.directupload.net/file/d/3658/w6m27qpo_jpg.htm
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Mister P.

Zitat von: Oxford am Mittwoch, 16.Jul.2014, 12:53:13
Und deswegen muss es in den Vordergrund?

Das war nur pars pro toto, illustriert aber ganz gut, den agressiven Tenor einiger Forums-Nationalisten. Wer sich nicht ganz dolle schwarz-rot-goil freuen will, und auch noch die unlustigen Aktionen von Weidenfäller & Co. deppert und peinlich findet, der ist ein "Anti-Patriot".  :clown:

Uhh ja, da bin ich gerne in der Minderheit, und möchte meine Meinung dennoch sagen dürfen ohne mich in die Anstalt einweisen zu lassen. Wenn sich die Nationalisten tatsächlich so sehr über den deutschen Weltmeistertitel freuen würden, wie sie vorgeben, wäre ihr Geheul nicht so laut, wenn es Kritik an der Art des Abfeierns geben würde. Irgendwie scheint es mehr ums Nationale als um den Fuppes zu gehen, und das gefällt mir nicht.
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TT

Zitat von: Misli am Dienstag, 15.Jul.2014, 23:19:17
So, die WM is vorbei und damit auch die peinliche Veranstaltung von heute Vormittag. Nun isses irgendwie so, dass ich die komplette WM über Fussball geguckt habe und jedes deutsche KO Spiel mit Kumpels in Garten/Wohnzimmer und auch dem Finale habe ich entgegengefiebert, wie ein kleiner Junge es Weihnachten macht.
Aber irgendwie vermisse ich gerade ein wenig ein bestimmtes Glücksgefühl?! Ich freue mich, keine Frage, ich hab die Bude bei Götzes Treffer zusammengebrüllt, nehm ich aber den WM Titel 90 als Referenz, dann ist heute irgendwie nicht das Gleiche.
Die WM90, das sind jetzt noch Erinnerungen, Erinnerungen daran, das wir draussen Fussball zwischen den Halbzeiten gespielt haben, das unsere Eltern Peach und Genever tranken und grillten, das wir lange aufbleiben durften und es lange Sommerabende gab, Gianna Nanini die geilste WM Hymen sang, Go get the Cup im Radio lief oder Wir sind schon auf dem Brenner.
In unserem Dorf gab es selber ein Fussballturnier, an dem wir als E-Jugend gewannen und wir verbrachten Tage und Nächte auf ner Hüpfburg. Ich war Stolz wie Oskar, als ich das Erste mal Isostar trank.......irgendwie sind diese Kindheitserinnerungen mit derWM90 verbunden und lassen mich 24 Jahre noch nicht los.
Heute isses irgendwie anders,  ich freue mich, aber irgendwie nicht so wie als Kind.
Ich hoffe das Kids von Heute diese Gefühl haben.
Ach irgendwie is spät am Abend und ich sollte nach ner Tüte billigem TetraPak Rotwein mich nicht mitteilen sollen.....morgen früh werde ich mich schämen.

sehr schön geschrieben!
ähnlich geht es mir auch. Wobei es schwierig zu vergleichen ist. 1990 ist lange her und im Grunde müsste man sich 2038 nochmal darüber unterhalten, ob das Gefühl so ähnlich ist. Vielleicht wird das positive Gefühl auch stärker und nachhaltiger, wenn wir nochmal 5 WM's ohne Titel bleiben. Damals, 2014, toller Sommer, tolle Spiele, abends um 21/0 Uhr mit kaltem Bier, Fussball ohne Kommerz (....)

Dazu kommt, dass in 24 Jahren einfach bei jedem Menschen viel passiert. Viele sehr nachhaltige Dinge passieren. Menschen sterben / werden geboren, Jobs bekommt man und verliert man, Beziehungen beginnen toll und enden beschissen (oder auch toll?!) - schlicht viel wichtigeres. 1990 (mit 15) hatte man welche Sorgen? Genau, ob Deutschland Weltmeister wird und max. noch ob einen DAS Mädel aus der Schule endlich küsst :-)

Was ich damit sagen will, auch wenn man es nicht merkt, Fussball ist einfach nur eine (geilste) Nebensache (der Welt).
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TT

Zitat von: weisweiler am Dienstag, 15.Jul.2014, 23:45:07
Mustafi, ... passt das. Das sind Hohlbirnen.

Ich hab echt fast alles rund um die WM usw gesehen. Aber warum Mustafi eine Hohlbirne ist, bleibt mir unklar. Bitte um Aufklärung.
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KHHeddergott

Zitat von: tioman am Mittwoch, 16.Jul.2014, 10:41:02
Meine brasilianischen Freunde sind total begeistert vom Auftreten der Deutschen in Brasilien, dem respektvollen Umgang unserer Mannschaft mit den Gastgebern nach dem Halbfinale, dem reflektieren Verhalten gegenüber den Indianern in Bahia, den freundlichen tweets in brasilianisch etc. Deutschland war in der Sicht der Brasilianer die sypmathischste und freundlichste Mannschaft bei der WM, unabhängig vom Fußball. Unsere Jungs waren perfekte Botschafter.

Um das mal in andere Fahrwasser zu lenken: es ist durchaus denkbar, daß das auch einfach perfekte PR und also so geplant war. Podolskis persönliches Verhalten würde ich davon ausnehmen wollen (den halte ich, was bspw das Herz für Kinder betrifft, für sehr authentisch), nicht wiederum den professionellen Teil seine online-Selbstvermarktung. Da ist es dann interessant zu sehen, wie Teile der DFB-Auswahl ticken, wenn diese vorgebenen Verhaltensmuster nicht mehr gelten.
In der Sache: Tage nach einem Spiel, von Teilen der Mannschaft vorgetragen, ist das einfach dämlich, würdelos. Vor dem Spiel kann man sich sonst was an den Kopf schmeissen, im Spiel sonst was vorsingen und-tanzen (und -klatschen, um das Walldorfzirkeltraining komplett zu machen), aber so haben sie es sich tatsächlich ein bisserl versaut. Das hat nicht mal was mit Nationalismus zu tun, sondern ist eine Stilfrage. Mit der man natürlich in der Ecke der Nationalisten ebenso wenig punkten kann, aber das ist gleich.
三人成虎。

Povlsen

Zitat von: tioman am Mittwoch, 16.Jul.2014, 10:41:02
Diese Diskussion ist so typisch spießig deutsch und wird von den verklemmten Oberlehrern und Besserwissern geführt, die nur darauf warten, aus ihren Löchern zu kriechen. Hat für mich was von Blockwartmentalität.

Nicht falsch verstehen: ich bin durchaus für einen sensiblen Umgang Deutschlands mit dem Thema Nationalismus, aber nicht wenn ein paar prima Jungs die Fußball WM feiern.
Meine brasilianischen Freunde sind total begeistert vom Auftreten der Deutschen in Brasilien, dem respektvollen Umgang unserer Mannschaft mit den Gastgebern nach dem Halbfinale, dem reflektieren Verhalten gegenüber den Indianern in Bahia, den freundlichen tweets in brasilianisch etc. Deutschland war in der Sicht der Brasilianer die sypmathischste und freundlichste Mannschaft bei der WM, unabhängig vom Fußball. Unsere Jungs waren perfekte Botschafter. Wenn ich sowas sehe und höre, ärgert mich so eine Pseudodiskussion, die total am Thema vorbei geht!


Letzteres hat doch niemand bestritten. Ganz im Gegenteil, der DFB ist seit Jahrzehnten vorbildlich in der Aussendarstellung und Repräsentation Deutschlands im Ausland. Ich finde ja auch, dass man die Aktion gestern nicht überbewerten sollte, aber wer nicht versteht, dass in Deutschland solche Gesten kritisch gesehen werden, dem fehlt eben ein wenig Sensibilität für die Geschichte. Nicht jeder ist rechts, der mal einen Witz über Ausländer macht oder einen ausländischen sportlichen Gegner verhöhnt. Darum geht es nicht. Es ist allerdings unnötig, sowas zu tun und man provoziert eben genau diese öffentliche Kritik. Das kann man sich alles sparen.
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TT

Zitat von: weisweiler am Dienstag, 15.Jul.2014, 23:45:07

Und daraus entsteht dann die Frage, warum macht man so etwas?

Man hat nach dem Sieg gegen Brasilien sehr, sehr viel richtig gemacht, indem man zurückhaltend und respektvoll gegenüber der unterlegenen Mannschaft aufgetreten ist. Das hat Eindruck gemacht und war Werbung für unser Land. Nach dem Sieg im Endspiel war es ähnlich. Die Bilder, wie der malträtierte Schweinsteiger die unterlegenen Spieler umarmt und tröstet - das sind Bilder von jemandem, der Stil hat. Poldi wollten sie direkt in Brasilien behalten, der hat sich auch sehr viel Respekt erarbeitet.


Boah, und morgen werden die gleichen (und andere) Spieler wieder kritisiert, weil sie nur vorgefertigte Phrasen verwenden und Stromlinienförmig tun, was ihnen befohlen wird. Die haben doch nicht wochenlang überlegt, was sie da auf dem roten Teppich aufführen wollen. Die werden sich alle im Suff jew. eine Choreo für die jew. WG überlegt haben und der Gaucho-Gang ist dann zufällig in der WG gelandet. Als ob sich Schweini, Poldi, Merte, Müller usw. dagegen gewehrt hätten, wenn sie in dieser WG gewesen wären. Ein paar Jungs haben etwas unüberlegt gehandelt und werden jetzt an den Pranger gestellt. Ich finde das lächerlich. Genau wie der Pranger für Großkreutz bzgl. Döner/Hotel.
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Yassir_Zaccaria

Zitat von: Rote-FC-Fraktion am Mittwoch, 16.Jul.2014, 09:14:54eingeborenen Ur-Rheinländern
Meinst du Germanen, Franzosen, Preußen, Römer, Hugenotten, ...
Schmadtke raus!
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Nidhoegger

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:18:45

Letzteres hat doch niemand bestritten. Ganz im Gegenteil, der DFB ist seit Jahrzehnten vorbildlich in der Aussendarstellung und Repräsentation Deutschlands im Ausland. Ich finde ja auch, dass man die Aktion gestern nicht überbewerten sollte, aber wer nicht versteht, dass in Deutschland solche Gesten kritisch gesehen werden, dem fehlt eben ein wenig Sensibilität für die Geschichte. Nicht jeder ist rechts, der mal einen Witz über Ausländer macht oder einen ausländischen sportlichen Gegner verhöhnt. Darum geht es nicht. Es ist allerdings unnötig, sowas zu tun und man provoziert eben genau diese öffentliche Kritik. Das kann man sich alles sparen.

Aber muss man sich denn wirklich im voraus alles zehnmal überlegen, nur um ganz, ganz sicher zu gehen, auch ja niemanden damit auf den Schlips zu treten? Ist das nicht ein vollkommen übertriebener vorauseilender Gehorsam - und dass gegenüber Leuten, die eh nur das Haar in der Suppe suchen?

Wie gesagt, dass ganze ist mal wieder ein typisch deutsches Phänomen, im Ausland habe ich noch nirgendwo eine negative Reaktion zu dieser Aktion gelesen.
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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Humorkritik

Zitat von: Nidhoegger am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:25:35
Wie gesagt, dass ganze ist mal wieder ein typisch deutsches Phänomen, im Ausland habe ich noch nirgendwo eine negative Reaktion zu dieser Aktion gelesen.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gauchos-pressestimmen-zur-wm-party-der-nationalmannschaft-a-981244.html

Im unteren Teil des Artikels findest Du auch negative ausländische Reaktionen...
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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renemat

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 16.Jul.2014, 10:06:48
Der Grat zwischen Patriotismus und Nationalismus ist schmal, gerade in Deutschland. In anderen Ländern geht man damit lockerer um und richtig, würde man in Deutschland so wie die Franzosen zum eigenen Land stehen, würde man sofort die Nationalismuskeule schwingen - aber eben mit Recht, denn in Frankreich hat der Nationalismus eben nie diese Auswüchse angenommen wie in Deutschland. Ich finde, es steht uns auch Generationen nach dem zweiten Weltkrieg gut zu Gesicht, wenn wir unser Deutschsein nicht zu demonstrativ nach außen kehren. Ich habe nix gegen deutsche Fahnen im Stadion und auf den Fanmeilen, aber Verarschung von Gegnern finde ich peinlich und ich lehne das ab. Da hilft auch der Hinweis nicht, dass die Argentinier wohl noch ganz anders über uns abgelästert hätten. Maradona bemühte ja auch schon wieder das Bild vom Deutschen Panzer. Lass sie reden, interessiert mich nicht. Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn wir uns vom Rest der Welt zur Abwechslung mal in die andere Richtung abgrenzen, was Nationalstolz angeht? Jahrhundertelang haben wir ja den Gegensatz bedient. Die Besetzung der Nationalelf wäre tatsächlich dazu angetan, die Integration von Ausländern zu fördern. Aber die Verhöhnung der Gegner sicherlich nicht.

Für mich ziehe ich aus diesem Posting, dass du einfach aus einer anderen Generation mit einer zumindest etwas anderen Erziehung, Sozialisation und Bildungspolitik groß geworden bist.
Ich bin 30, Enkel eines Spätaussiedlers und Kind eines Migranten, eingeschult nach der Wiedervereinigung, und so verdammt froh, dass sich meine Eltern bewusst für Deutschland entschieden und mir somit die Möglichkeit auf ein besseres Leben gegeben haben ein leichteres Leben zu führen als es in ihren jeweiligen Geburtsländern möglich gewesen wäre. Ich bin im Rheinland geboren und aufgewachsen, deutsch und stolz - auf meine Region, die kölsche Sprache, den Frohsinn, aber auch auf mein Land, seine grundsätzlich staatliche und politische Ausrichtung, Wirtschaftskraft und gerade auch wieder sehr auf den tollen Fußball - und dennoch (oder gerade deswegen!!!) absolut weltoffen. Wir deutschen werden vielleicht deswegen (z.B. wie aktuell von den USA) auch gar nicht so ernst genommen, weil wir uns immer noch klein machen. Ich will gar nicht den überschwänglichen Nationalstolz der Polen, Franzosen oder Nordamerikaner, aber ich will mich nicht ständig kleiner machen müssen als ich bin. Und wenn sich das bei einer Freudenfeier, z.T. biergeschwängert und noch immer euphorisiert durch ein einmaliges Ereignis in einem karikierten Tanz äußert, muss ich einfach nur schmunzeln und freue mich, dass ich auch Mal das Recht habe meinen/unseren Sieg im FUßBALL über eine andere große Fußballnation in dieser Art und Weise auszudrücken.

KHHeddergott

Zitat von: Nidhoegger am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:25:35
Wie gesagt, dass ganze ist mal wieder ein typisch deutsches Phänomen, im Ausland habe ich noch nirgendwo eine negative Reaktion zu dieser Aktion gelesen.

Die Argentinier (oder: die Befindlichkeitspresse c/o Argentinien, wenn das besser passen mag) finden das wohl nicht so lässig lustig. Sind aber ja auch leicht erregbare Südamarikaner, da.
三人成虎。
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renemat

Zitat von: KHHeddergott am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:15:19
Um das mal in andere Fahrwasser zu lenken: es ist durchaus denkbar, daß das auch einfach perfekte PR und also so geplant war. Podolskis persönliches Verhalten würde ich davon ausnehmen wollen (den halte ich, was bspw das Herz für Kinder betrifft, für sehr authentisch), nicht wiederum den professionellen Teil seine online-Selbstvermarktung. Da ist es dann interessant zu sehen, wie Teile der DFB-Auswahl ticken, wenn diese vorgebenen Verhaltensmuster nicht mehr gelten.
In der Sache: Tage nach einem Spiel, von Teilen der Mannschaft vorgetragen, ist das einfach dämlich, würdelos. Vor dem Spiel kann man sich sonst was an den Kopf schmeissen, im Spiel sonst was vorsingen und-tanzen (und -klatschen, um das Walldorfzirkeltraining komplett zu machen), aber so haben sie es sich tatsächlich ein bisserl versaut. Das hat nicht mal was mit Nationalismus zu tun, sondern ist eine Stilfrage. Mit der man natürlich in der Ecke der Nationalisten ebenso wenig punkten kann, aber das ist gleich.
Sie haben es sich eben nicht versaut. Nicht ein bißchen.
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TT

Zitat von: Mister P. am Mittwoch, 16.Jul.2014, 08:11:01
Ne, das überlasse ich euch "Patrioten" wenn ihr euch in eurer Hysterie über unpatrioische Artikel dämlicher Kellerkinder suhlt. Keine Sorge, ihr dürft alle genauso selbstbesoffen debil wie die nichtteutschen Nationalisten sein.  :)

schade, dass man für so einen unsinn auch noch thank yous bekommt.

ist man anderer meinung, ist man nationalist? hm, dann habe ich heute wieder was über mich gelernt. danke!
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Oxford

Zitat von: Mister P. am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:05:46
Das war nur pars pro toto, illustriert aber ganz gut, den agressiven Tenor einiger Forums-Nationalisten. Wer sich nicht ganz dolle schwarz-rot-goil freuen will, und auch noch die unlustigen Aktionen von Weidenfäller & Co. deppert und peinlich findet, der ist ein "Anti-Patriot".  :clown:

Uhh ja, da bin ich gerne in der Minderheit, und möchte meine Meinung dennoch sagen dürfen ohne mich in die Anstalt einweisen zu lassen. Wenn sich die Nationalisten tatsächlich so sehr über den deutschen Weltmeistertitel freuen würden, wie sie vorgeben, wäre ihr Geheul nicht so laut, wenn es Kritik an der Art des Abfeierns geben würde. Irgendwie scheint es mehr ums Nationale als um den Fuppes zu gehen, und das gefällt mir nicht.

Trägst Du schon "Google Glass"? Werden Dir evtl. andere Beiträge angezeigt als mir?
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Nidhoegger

Zitat von: Humorkritik am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:28:36
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/gauchos-pressestimmen-zur-wm-party-der-nationalmannschaft-a-981244.html

Im unteren Teil des Artikels findest Du auch negative ausländische Reaktionen...

Danke, ist das erste, was ich dazu lese. Interessant finde ich hier, dass der Spiegel schreibt, dass dies "teilweise" im Ausland (insb. Argentinien) so gesehen wird und dann zwei drei Beispiele dazu bringen. Würde mich mal interessieren, inwieweit das dort Mehrheitsmeinung ist oder ob der überwiegende Teil der Presse das anders sieht.
Und natürlich, wie diese Zeitungen auf den Spott der argentinischen Mannschaft über Brasilien reagiert haben.
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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Conjúlio

Zitat von: KHHeddergott am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:33:18
Die Argentinier (oder: die Befindlichkeitspresse c/o Argentinien, wenn das besser passen mag) finden das wohl nicht so lässig lustig. Sind aber ja auch leicht erregbare Südamarikaner, da.

Die Argentinier, die mit Wirbelsäulen wedeln und "Freundschaftslieder" über ihre Nachbarn singen? Wenn es einer verkraftet, dann die Argentinier, noch besser die dortigen Fußballfans. Die sind ganz anderes untereinander gewohnt.
- Kutten raus aus Oberrang Nord -

Nidhoegger

Zitat von: TT am Mittwoch, 16.Jul.2014, 13:35:16
schade, dass man für so einen unsinn auch noch thank yous bekommt.

ist man anderer meinung, ist man nationalist? hm, dann habe ich heute wieder was über mich gelernt. danke!

In Mister P.s Welt schon. Ist ja jetzt nichts neues.
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hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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altbierhasser

Zitat von: frankissimo am Mittwoch, 16.Jul.2014, 09:56:14
Kann ich so nicht teilen. Vielleicht sind wir einfach älter geworden? Das erklärt das mit den Jüngelchen. 1990 war ich mit vielen Spieler gleichalt. Heute sind viele 30 Jahre jünger.
Zudem waren 1990 FC-Spieler entscheidend beteiligt. Und ja- 24 Jahre ändern nicht nur den Profisport sondern die ganze Welt. 1990 war ein Jahr unter ganz anderen Vorzeichen. Das Jahr nach dem Mauerfall und die Teilung Europas ging dem Ende zu.   

.....und ein Duell gegen Holland war auch noch ein Duell gegen Holland. Arschabputzen von Koemann zwei Jahre zuvor, rotzen von Rijkaard, überragendes Spiel von Klinsmann, darüber hinaus die Begründung der englischen Elfmeterphobie, Guido Buchwald mutierte zum Edeltechniker, Lothar Matthäus spielte das Turnier seines Lebens, Un estate Italiana transportierte auf wunderbare Art und Weise das mediterane Lebensgefühl.......


Heute? Gefühlte 23 Duelle gegen die anderen Weltgrößen des Fußballs pro Monat, Höwedes füllt seine Position ohne große Fehler aus und man bekommt Andreas Bourani aufoktroyiert. Dazu wird der Moment von vielen kaum noch genossen, sondern nur noch konsumiert und ohne mentalen Verdauungsprozess direkt wieder ausgeschieden. 1990 war besser und wird immer besser bleiben. Die Teilnahme von FC-Größen war damals lediglich das Tüpfelchen auf dem i.