Schwule Profis

Begonnen von MoI-Neo, Mittwoch, 12.Sep.2012, 10:23:15

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Cikaione

Zitat von: Lobi am Freitag, 18.Okt.2019, 16:39:55
Wobei Jens Lehmann sicher auch nicht represäntativ für die ganzen und besonders die jüngeren Profis stehen sollte. ;)

Ashkan Dejagah gefällt das ;)
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Punko

Zitat von: Nekoelschekrat am Freitag, 18.Okt.2019, 16:33:58
Wenn man sich da mal an Jens Lehmann in einer Talkrunde erinnert, der es befremdlich gefunden hätte mit einem schwulen Mitspieler zu duschen...
sinngemäß sagte der würde ihm die ganze Zeit5 auf die Gurke starren.

Sowas macht für mich überhaupt keinen Sinn. Viel Vergnügen dem Schwulen. Nur gucken, nicht grapschen und alles ist ok.

Edit: Aber wehe, der Schwule steckt mich durch seine Blicke mit Schwulsein an!!1!1
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Venus von Milos

Zitat von: Punko am Freitag, 18.Okt.2019, 16:45:30
Sowas macht für mich überhaupt keinen Sinn. Viel Vergnügen dem Schwulen. Nur gucken, nicht grapschen und alles ist ok.

Edit: Aber wehe, der Schwule steckt mich durch seine Blicke mit Schwulsein an!!1!1

Neier, was ja insofern nicht ganz so leicht ist, als dass man sich fragen müsste, warum es überhaupt geschlechterspezifische Umkleiden/Duschen gibt und ob das nicht damit zu tun hat, dass man sexuelle Gelüste und/oder ein Unwohlsein diesbezüglich beim/bei der Begehrten vermeiden möchte. Insofern wäre Lehmanns Gefühl ja nicht unnormal. Hätte aber zur Konsequenz, dass grundsätzlich für jedes Individuum eine separate Umkleide und Dusche zur Verfügung stehen müsste oder für alle eine. Oder so.
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Punko

Ich sag auch nicht, dass es normal oder unnormal ist. Ich sage nur, dass für mich diese Art der Befindlichkeit keinen Sinn macht.
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Venus von Milos

Zitat von: Punko am Freitag, 18.Okt.2019, 16:57:06
Ich sag auch nicht, dass es normal oder unnormal ist. Ich sage nur, dass für mich diese Art der Befindlichkeit keinen Sinn macht.

Andererseits muss man aber auch hinterfragen. ob man zumindest diese Befindlichkeit anderen nicht irgendwie zugestehen sollte, auch wenn man selber da total offen und entspannt ist. Mal als Vergleichsbeispiel: Wenn eine Frau sagt, sie möchte nicht mit Männern duschen, weil sie es unangenehm findet und sich sich angestarrt fühlt, sagen die meisnten wahrscheinlich: "Ja okay, kann ich nachvollzienen". Sagt ein Mann das über Homosexuelle, ist man reflexartig empört und wirft ihm Homophobie vor und verlangt, er soll sich nicht so anstellen. Wobei es ja eher die chauvinistische Art war, wie Lehmann seine Gedanken geäußert hat, die dumm ist.
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Lobi

Zitat von: Venus von Milos am Freitag, 18.Okt.2019, 17:00:17
Andererseits muss man aber auch hinterfragen. ob man zumindest diese Befindlichkeit anderen nicht irgendwie zugestehen sollte, auch wenn man selber da total offen und entspannt ist. Mal als Vergleichsbeispiel: Wenn eine Frau sagt, sie möchte nicht mit Männern duschen, weil sie es unangenehm findet und sich sich angestarrt fühlt, sagen die meisnten wahrscheinlich: "Ja okay, kann ich nachvollzienen". Sagt ein Mann das über Homosexuelle, ist man reflexartig empört und wirft ihm Homophobie vor und verlangt, er soll sich nicht so anstellen. Wobei es ja eher die chauvinistische Art war, wie Lehmann seine Gedanken geäußert hat, die dumm ist.

Es stellt den Homosexuellen (genau wie Männer in deinem Vergleich) ja irgendwo in eine triebgesteuerte Ecke. Nicht jeder Homosexuelle interessiert sich für jeden Lörres etwaiger Mitspieler, genau wie nicht jeder Mann sich für die Möpse der Uschi interessieren würde und wiederum nicht jede Uschi in der gemeinsamen Dusche den Männern auf den Lörres starren würde.
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MichaFC1948

Zitat von: märkel am Freitag, 18.Okt.2019, 14:55:41
genau das. der fußball spiegelt die gesellschaft, und da ist, bei aller verbleibenden borniertheit, enorm viel positives passiert. ich glaube nicht, dass ein geouteter spieler bei gegner oder publikum besonders behandelt würde.
ganz anders sieht es bei denen aus, die glauben, der fußball gehöre ihnen. bei den ganzen vollprofis und profiteuren. die einen sind zu doof, die anderen zu gierig. die kriegen weder zum thema doping, noch zu menschenrechten, demokratie, homophobie oder rassismus eine klare haltung hin.

Zum ersten Teil: Jein!

Ich bin mir auch sicher, dass es keinerlei "organsierten" Support geben würde, der die Beleidigung eines schwulen Profis zum Ziel hat.

Aber du sagst es ja, der Fußball spiegelt die Gesellschaft wieder. Und in unserer Gesellschaft gibt es leider nach wie vor zu viele intolerante Menschen, die die Meinung vertreten, dass homosexuelle Menschen auszugrenzen sind. Und von diesen Menschen würde man auch im Stadion das übliche schwulenfeindliche Repertoire vernehmen. Das sind übrigens die selben, die auch schon bei Spielen mit Bibiana Steinhaus als Schiedsrichterin durch sexistische Äußerungen negativ aufgefallen sind.
ALLE RAUS!!!
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Povlsen

Zitat von: Drahdiaweng am Freitag, 18.Okt.2019, 13:03:07
Bei ersterem Stimme ich Dir zu. Das im Stadion glaube ich nicht!

Permanent glaube ich auch nicht. Aber situationsbedingt würde der Spieler sicherlich als "schwule Sau" oder ähnliches betitelt werden. Aber irgendwann wäre auch das langweilig und würde sich wahrscheinlich totlaufen. Außerdem haben sich die Zeiten nun mal tatsächlich geändert und es sind nur noch die Vollidioten (von denen es zugegebenermaßen nicht wenige gibt), die das zum Thema machen. Bis in die 80er Jahre war das sicherlich noch anders, da war Homosexualität noch in breiten Bevölkerungsschichten nicht akzeptiert. Wer sich heute homophob äußert, macht sich doch selbst unmöglich. Auch unter Ultras, nehme ich an.
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Punko

Zitat von: Lobi am Freitag, 18.Okt.2019, 17:04:41
Es stellt den Homosexuellen (genau wie Männer in deinem Vergleich) ja irgendwo in eine triebgesteuerte Ecke. Nicht jeder Homosexuelle interessiert sich für jeden Lörres etwaiger Mitspieler, genau wie nicht jeder Mann sich für die Möpse der Uschi interessieren würde und wiederum nicht jede Uschi in der gemeinsamen Dusche den Männern auf den Lörres starren würde.

Das kommt auch noch dazu. Es sei denn, Lehmann glotzt allen Frauen sofort auf ihre Brüste. Dann hat Lehmann auch Angst davor, dass alle Schwulen in einer Großraumdusche sofort auf seinen Penis schauen.
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Freitag, 18.Okt.2019, 17:37:18
Permanent glaube ich auch nicht. Aber situationsbedingt würde der Spieler sicherlich als "schwule Sau" oder ähnliches betitelt werden. Aber irgendwann wäre auch das langweilig und würde sich wahrscheinlich totlaufen. Außerdem haben sich die Zeiten nun mal tatsächlich geändert und es sind nur noch die Vollidioten (von denen es zugegebenermaßen nicht wenige gibt), die das zum Thema machen. Bis in die 80er Jahre war das sicherlich noch anders, da war Homosexualität noch in breiten Bevölkerungsschichten nicht akzeptiert. Wer sich heute homophob äußert, macht sich doch selbst unmöglich. Auch unter Ultras, nehme ich an.

Wobei man auch heute noch sehr oft hört, man habe ja nix gegen Schwule, aber bitte nicht in den Öffentlichkeit rummachen. Auch die vermeintlich progressive Einstellung, Sexualität sei etwas fürs Schlafzimmer und ginge ja niemanden etwas an, spiegelt ja überhaupt nicht die Realität wieder und trägt auch nur wieder unterschwellig die Bitte, dass Homosexuelle niemanden mit ihren Neigungen zur Last fallen sollen. Wobei auch hier immer nur Schwule gemeint sind. Den Lesben guckt man ja gerne beim Züngeln zu.

Man muss sich doch nur einmal vorstellen, wie ein Post bei Instagram ankäme, auf dem ein schwuler Fußballer mit seinem Lebensgefährten am Strand herumkuschelt. Fotos, die bei heterosexuellen Spielern zum guten Ton gehören. Nein, ich mag mir vor allen Dingen die Kommentare nicht vorstellen.

Das Problem ist immer noch der Umgang mit der eigenen Sexualität und der Scham. Homosexualität mag weitestgehend akzeptiert sein, aber sie hat noch lange nicht den Raum, den Heterosexualität in der Öffentlichkeit hat. Und da helfen auch keine Kampagnen für Toleranz etc. pp.
Der Umgang mit der eigenen Sexualität ist das Problem. Und bis solange das für viele ein Problem ist, mag Homosexualität akzeptiert sein, aber ich mag mir nicht das Gefühl vorstellen, immer mit dieser Beklemmung leben zu müssen, dass sich ständig irgendwer daran stört, wenn ich meinen Partner küsse und niemals so frei und unbedarft aggieren kann wie ein Heterosexueller.

Mirai_Torres

Zitat von: I.Ronnie am Freitag, 18.Okt.2019, 17:54:33

Wobei auch hier immer nur Schwule gemeint sind. Den Lesben guckt man ja gerne beim Züngeln zu.


Ja bei denen glauben ja auch immer noch viele, dass Frauen nur lesbisch sind weil sie noch nicht den richtigen Typen gefunden haben und man die mit dem richtigen Lörres wieder "auf den richtigen Weg" führen kann
There is a fork in every road, yet the wrong path is always taken

Gleichberechtigung ist wie Klimaschutz - Immer nur wenn's passt, ansonsten später
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KHHeddergott

Zitat von: I.Ronnie am Freitag, 18.Okt.2019, 17:54:33
Und bis solange das für viele ein Problem ist, mag Homosexualität akzeptiert sein, aber ich mag mir nicht das Gefühl vorstellen, immer mit dieser Beklemmung leben zu müssen, dass sich ständig irgendwer daran stört, wenn ich meinen Partner küsse und niemals so frei und unbedarft aggieren kann wie ein Heterosexueller.

Schweinsteiger* ist ein Lausbub, wenn er mit seiner "Cousine" im Bazihallenbad erwischt wird (die war sicher viel älter als er damals, keinesfalls jünger...). Andere vögeln fremd, während die Ehefrau schwanger zu Hause ist, und letzteres dient noch als Erklärung für ersteres, statt als Ausweis ganz besonderer Niedertracht, denn immerhin hat er seine Frau ja nicht geschlagen, wie noch mal andere. Und die wiederum lassen sich wenigstens nicht minderjährige Prostituierte einfliegen. Hey, das macht man nicht. Sich erwischen lassen. Aber auch hier: alles gut, er hat ja nicht dem Militär des Heimatlandes salutiert.

Profifussball ist letztlich all das, was unsere Gesellschaften so verabscheuungswürdig macht, nur unter einem Brennglas.

*der dann darüber hinaus noch als mehrfacher Millionär testimonial spielt für Daddelhallen. Die ohne Spielsucht und Geldwäsche allesamt geschlossen wären. Ein Ehrenmann.
三人成虎。
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Double 1978

Zitat von: Rheineye am Freitag, 18.Okt.2019, 12:49:04
Die Diskussion und Vorwürfe  kommt aber doch überwiegend von den Leuten die Schwul sind, es gab weder bei Hitzsperger noch bei anderen einen Aufschrei oder Beleidigungen.

Und ich glaube auch in Zukunft wird es so sein...wenn es wahr ist verstehe ich nicht wieso er so ein Tamtam über Twitter veranstaltet.
hat sich hitzlsberger nicht erst nach seiner aktiven karriere geoutet? und zu dem zeitpunkt hat er auch keinen posten in einem verein gehabt.
er mußte sich also im stadion nicht den reaktionen aussetzen.
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Schorsch

Nur ein Gedanke aus erster Hand: Es gibt nicht das eine "outen" und dann ist alles gut oder schlecht.
In jeder Situation mit seinem Partner in der Öffentlichkeit ist es ein neues Abschätzen ob man durch Gespräch, Gesten, Hände halten oder Küsse zeigt, dass man auf Männer (in meinem Fall) steht. Auch im so offenen Köln ist es immer eine sehr kurze Abwägung und fällt meist positiv aus. Aber es gibt auch Momente wo man es besser unterdrückt, bzw. wo man die Lage zu gut eingeschätzt hat (sprich: Ich kenne keinen aus meinem homosexuellen Umkreis der nicht schon mal in der Öffentlichkeit Beleidigungen oder Gewalt hat erfahren müssen).


Dennoch, die Wahl zu haben ist Fluch und Segen zu gleich. Ich würde mir gerne nie mehr Gedanken machen müssen ob ich meinen Ehemann öffentlich umarmen und küssen kann. Eine Selbstverständlichkeit für jeden Heterosexuellen. Aber ich denke nicht, dass es jemals passieren wird.
Ein Promi, also in unserem Fall ein Bundesligaspieler, hat die Chance der Situationsabschätzung nicht. Ist er einmal geoutet, dann weiß es jeder, und er kann nicht Situationsbedingt handeln. Deswegen dürfte es den Profis auch schwer fallen, denn es ist ein unumkehrbarer Schritt. Und der Schritt ist umso schwieriger, wenn er im Umfeld des Profifussballs stattfindet. Selbst wenn der Schritt vermutlich vom allergrößten Teil wohlwollend aufgenommen würde, der entsprechende Spieler stünde dennoch unter ständiger Beobachtung von Medien und Fans. Und Hass und Beleidigungen würden nicht ausbleiben, auch wenn es nur von einer Hand voll Menschen käme.


Das beste wäre wohl, wenn sich alle homosexuellen Spieler auf einen Schlag outen. Das würde die Last verteilen, bzw. sie ganz verschwinden lassen.
"Sometimes I think the surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that none of it has tried to contact us."
Calvin and Hobbes

bibo

Zitat von: Schorsch am Freitag, 18.Okt.2019, 21:40:13
Ein Promi, also in unserem Fall ein Bundesligaspieler, hat die Chance der Situationsabschätzung nicht. Ist er einmal geoutet, dann weiß es jeder, und er kann nicht Situationsbedingt handeln. Deswegen dürfte es den Profis auch schwer fallen, denn es ist ein unumkehrbarer Schritt. Und der Schritt ist umso schwieriger, wenn er im Umfeld des Profifussballs stattfindet.

Danke für diese anschaulich beschriebene Einschätzung, denn das ist IMO sehr einleuchtend, vor allem, wenn man das von Ronnie beschriebene Szenario mit berücksichtigt:

Zitat von: I.Ronnie am Freitag, 18.Okt.2019, 14:49:24
Ich bin mir sehr sicher, dass es weder die Fans noch die Mitspieler sind, vor denen ein homosexueller Spieler Sorge hat. Aber man braucht sich doch nur umzugucken, wer im Fußball noch so herumrennt. Für den Anfang reicht ein Blick auf den sonntäglichen Doppelpass: Alte Männer mit zwei Weizen im Kopf sprechen über den Fußball. Na, wer möchte da nicht der "Quotenschwule" sein, wenn ein Armin Veh einen kleinen Witz über "The Hammer" macht? Ist ja nur Spaß...
Mich gruselt es bei der Vorstellung, wie sich die üblichen Verdächtigen am Mikro auffallend bemüht anstellen, um das Spiel des schwulen Profi auch ja "politisch korrekt" zu kommentieren, dass einem bei jedem Wort klar wird, was bei denen gerade im Kopf vorgeht.

Wie Du schon sagst: Du selbst kannst Dir Deine ,,Öffentlichkeit" zumindest ein Stück weit aussuchen (und ja, das ist immer noch unzureichend, aber immerhin möglich, wenn auch nur in dem von Dir beschriebenen Rahmen). Du würdest Dich mit Deinem Mann aber im Zweifel nicht sonntags zum Altherrenstammtisch in die Dorfkneipe setzen. Das genau wird aber unfreiwillig auf jeden homosexuellen Profi zukommen, auf der Straße, im TV und im Internet. Und das alleine durchzuziehen (und sich der Informations-/Sensationsgier bei Bedarf auch zu verweigern) erfordert ein ordentlich dickes Fell. Dazu kommt noch, dass mit diesem Profi für eine lange Zeit wahrscheinlich niemand mehr über Fußball sprechen möchte, sondern nur noch über diesen einen höchstpersönlichen und letztlich kleinen Bereich. Auch das stelle ich mir sehr frustrierend vor.

BTW finde ich es in dieser Hinsicht bewundernswert, wie Hitzlsperger das gehandhabt hat. Auch, wenn er sich erst nach dem Karriereende geoutet hat - er hat sich, bis auf wenige ausgewählte Interviews, nie auf dieses Niveau herabgelassen, sondern war und ist in der Öffentlichkeit immer als Fußballexperte/Funktionär unterwegs. Muss man erstmal so hinbekommen.
Princess Leia lost her entire planet, father, husband and son and was abandoned by her brother, and yet she was never tempted by the dark side. Y'all Skywalker boys are weak as shit.

KHHeddergott

Zitat von: Schorsch am Freitag, 18.Okt.2019, 21:40:13
Das beste wäre wohl, wenn sich alle homosexuellen Spieler auf einen Schlag outen. Das würde die Last verteilen, bzw. sie ganz verschwinden lassen.

Die Outings durch Rosa von Praunheim haben zwar kurzfristig die Persönlichkeitsrechte der Geouteten verletzt, waren aber schon mittelfristig ein Segen, wenigstens für den Bereich Unterhaltung. Man mag daraus aber auch ableiten, daß für den Erfolg eines "Massenoutings", ob nun freiwillig oder nicht, auch die Strahlkraft der Geouteten mitentscheidend wäre. 30 Ergänzungsspieler aus unteren Ligen, das würde wohl im Sande verlaufen. 
三人成虎。
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Bootney Farnsworth

Jedenfalls hat ein einzelner, prominenter Akteur die geballte Aufmerksamkeit von Bild und Konsorten sicher. Das wird ja als Sensation verkauft und bis zum Gehtnichtmehr ausgeschlachtet .... und nach einigen Tagen kommt dann ein "Kommentar" mit dem mehr Toleranz gegenüber Schwulen eingefordert wird.
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Goldkind

Zitat von: Schorsch am Freitag, 18.Okt.2019, 21:40:13

Ein Promi, also in unserem Fall ein Bundesligaspieler, hat die Chance der Situationsabschätzung nicht. Ist er einmal geoutet, dann weiß es jeder, und er kann nicht Situationsbedingt handeln. Deswegen dürfte es den Profis auch schwer fallen, denn es ist ein unumkehrbarer Schritt. Und der Schritt ist umso schwieriger, wenn er im Umfeld des Profifussballs stattfindet. Selbst wenn der Schritt vermutlich vom allergrößten Teil wohlwollend aufgenommen würde, der entsprechende Spieler stünde dennoch unter ständiger Beobachtung von Medien und Fans. Und Hass und Beleidigungen würden nicht ausbleiben, auch wenn es nur von einer Hand voll Menschen käme.


Ich möchte das tolle Posting, das mir absolut aus der Seele spricht, noch gern um ein paar Gedanken ergänzen:
Wie Du schon sagst, Du und ich haben immer die Möglichkeit Situationen neu einzuschätzen und abzuwägen. Der Promi hat das nicht. Was aber auch hinzu kommt - jemand der in der Öffentlichkeit steht outet sich ja oftmals nicht allein.
Man outet, sofern vorhanden, auch den Partner oder die Partnerin mit. Die sind dann gezwungenermaßen auch plötzlich ein Teil der Aufmerksamkeit. Es wird gerne vergessen, dass sowas eben auch einen enormen Rattenschwanz hat.

Ich habe zum Glück in allen Umfeldern in denen es wichtig ist (also Arbeit, Schule, Freundeskreis) nie auch nur eine echte negative Erfahrung gemacht. Es ist auch nicht Dauerthema, es ist eine Selbstverständlichkeit. Dumme Sprüche oder Reaktionen, auch unangenehme Situationen, weil schwer einschätzbar, mit Fremden ja.
Aber obwohl ich mit mir und meinem Umfeld da sehr früh im Reinen war und überwiegend nur Zuspruch erfahren habe weiß ich nicht, ob ich das als öffentliche Person genau so selbstverständlich gehandhabt hätte, ob ich es gewollt und ausgehalten hätte immer mit dem Zusatz "Lesbe" rumzulaufen. Denn leider verwechseln da viele immer noch was. Ein privates oder öffentliches Outing ist im Regelfall nicht der Wunsch nach Aufmerksamkeit für die eigene, private Sexualität. Es ist der Wunsch nach Normalität und Selbstverständlichkeit - und die kann es erst geben, wenn man sich nicht mehr verstecken oder umständlich erklären muss. Das wiederum funktioniert eben nicht ohne Outing. Aber danach muss dann auch mal gut sein.




Tobi

Zitat von: I.Ronnie am Freitag, 18.Okt.2019, 17:54:33


Wobei man auch heute noch sehr oft hört, man habe ja nix gegen Schwule, aber bitte nicht in den Öffentlichkeit rummachen. Auch die vermeintlich progressive Einstellung, Sexualität sei etwas fürs Schlafzimmer und ginge ja niemanden etwas an

Ich habe sogar schon zwei Mal, von je verschiedenen Personen, gehört, dass man natürlich nichts gegen Schwule habe. Nur wenn einer an Kinder ginge, das wäre natürlich ein NoGo.

Da sieht man, wie engstirnig und letztendlich schwulenfeindlich selbst vermeintlich offene Personen sind. Mindestens einem der beiden kaufe ich sogar ab, dass er ernsthaft um Offenheit bemüht ist. Unsere Gesellschaft hat da noch immer ein gutes Stück Weg zu gehen.

Bin auch beide Male ziemlich angeeckt, als ich darauf aufmerksam gemacht habe, dass so eine Aussage nichts gutes über die tatsächliche Haltung aussagt. Den einen habe ich ans Nachdenken bekommen, der andere war empört über den Vorwurf. 
Ceterum censeo Gladbach esse delendam!
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KHHeddergott

Zitat von: Tobi am Samstag, 19.Okt.2019, 13:37:50
Nur wenn einer an Kinder ginge, das wäre natürlich ein NoGo.

Auch so ein trauriger Punkt. Ein offen schwuler Jugendtrainer? Damit hat nicht nur Daum ein Problem.
Heterosexuelle männliche Trainer für Mädchen hingegen sind trotz zig aktenkundiger Vorfälle von Missbrauch, vom Dorfverein bis zum Hochleistungssport, kein Grund zur Besorgnis.
三人成虎。

Tobi

Und das Ganze bar jeglicher Grundlage. Es ist doch völlig gestört, Homosexualität mit Pädophilie in Zusammenhang zu bringen.
Ich kann wirklich nachvollziehen, dass sich gerade Prominente mit einem Outing schwer tun. Das geht ja schon los damit, dass die allermeisten, kommt es zu dem Thema, erstmal beteuern, dass Homosexualität für sie selbst jetzt nichts ist, aber andere können das gerne so machen. Erstmal muss sichergestellt werden, dass man nicht selbst für schwul gehalten wird.
Hoffentlich haben wir diese Zeiten bald hinter uns.
Ceterum censeo Gladbach esse delendam!
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lupefc

https://twitter.com/gayBundesligas1

Der Typ fordert jetzt per Twitter den FC auf, öffentlich zu machen, dass bei uns mal ein schwuler Profi gespielt hat.
Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesem Twitter-Account halten soll.

https://twitter.com/gayBundesligas1/status/1197757350397927424?s=20
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r9naldo

was für ein vogel. klingt stark nach fake
User, die ich auf ignore habe und deren Kommentare ich weder sehen noch kommentieren könnte (auch wenn sie mich betreffen): r9naldo
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koelner

Zitat von: lupefc am Freitag, 22.Nov.2019, 11:10:39
https://twitter.com/gayBundesligas1

Der Typ fordert jetzt per Twitter den FC auf, öffentlich zu machen, dass bei uns mal ein schwuler Profi gespielt hat.
Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesem Twitter-Account halten soll.

https://twitter.com/gayBundesligas1/status/1197757350397927424?s=20
Spätestens jetzt ist doch klar das es sich um ein Fake Account handelt.... Würde ein echter doch nie fordern.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Oxford

Zitat von: lupefc am Freitag, 22.Nov.2019, 11:10:39
https://twitter.com/gayBundesligas1

Der Typ fordert jetzt per Twitter den FC auf, öffentlich zu machen, dass bei uns mal ein schwuler Profi gespielt hat.
Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesem Twitter-Account halten soll.

https://twitter.com/gayBundesligas1/status/1197757350397927424?s=20

Wow, wie scheiße ist der denn? "Gebt doch zu.."... als ob es a) was Schlimmes wäre, schwule Spieler zu haben, oder b) der FC es aktiv bestritten hätte. Oder hab ich die PM verpasst, in der der FC kund getan hat: "Nein, wir hatten nie schwule Spieler!"?
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Nekoelschekrat

Zitat von: lupefc am Freitag, 22.Nov.2019, 11:10:39
https://twitter.com/gayBundesligas1

Der Typ fordert jetzt per Twitter den FC auf, öffentlich zu machen, dass bei uns mal ein schwuler Profi gespielt hat.
Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesem Twitter-Account halten soll.

https://twitter.com/gayBundesligas1/status/1197757350397927424?s=20

Was ist denn die Basis seiner Aussage?
Oder finde ich den Ursprungsbeitrag nicht?
Ich komme mit diesem Funzhurenscheißdreckskacktwitter nicht klar.
"Service to others is the rent you pay for your room here on earth."​  - Muhammed Ali
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Venus von Milos

Zitat von: Oxford am Freitag, 22.Nov.2019, 12:24:08
Wow, wie scheiße ist der denn? "Gebt doch zu.."... als ob es a) was Schlimmes wäre, schwule Spieler zu haben, oder b) der FC es aktiv bestritten hätte. Oder hab ich die PM verpasst, in der der FC kund getan hat: "Nein, wir hatten nie schwule Spieler!"?

Nein, hast du nicht verpasst. Wüsste aber auch nicht, warum der FC dir eine PM schreiben sollte.
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Oxford

Zitat von: Venus von Milos am Freitag, 22.Nov.2019, 12:35:21
Nein, hast du nicht verpasst. Wüsste aber auch nicht, warum der FC dir eine PM schreiben sollte.

Kannst du nicht wissen, aber ab 25.000 Beiträgen ist das Usus.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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KHHeddergott

Zitat von: Nekoelschekrat am Freitag, 22.Nov.2019, 12:34:56
Was ist denn die Basis seiner Aussage?
Oder finde ich den Ursprungsbeitrag nicht?
Ich komme mit diesem Funzhurenscheißdreckskacktwitter nicht klar.

Das ist nur Aufgewärmtes, Corny Littmann hat doch mal ähnliches erzählt.
三人成虎。
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Mirai_Torres

Ich war mal so frei die Diskussion über das Wort "Lutscher" aus diesem Thread zu entfernen und ins Off-Topic zu verschieben.

Diesen findet ihr jetzt hier:
https://effzeh-forum.koeln/off-topic/re-schwule-profis-20668/

(Ja, die Forensoftware zeigt trotz Umbenennung noch an, wo die Sachen ursprünglich mal waren)
There is a fork in every road, yet the wrong path is always taken

Gleichberechtigung ist wie Klimaschutz - Immer nur wenn's passt, ansonsten später
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