"Fangewalt"

Begonnen von KHHeddergott, Freitag, 12.Okt.2012, 16:05:12

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bollock

Zitat von: Koh Phangan am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:27:09
Die in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Frage nach seinem SA Truppführervater erst kürzlich getätigte Aussage  "Auch wenn niemand dabei gestorben ist"  (s.a. https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-legende-vom-unschuldigen-nazi/  ) des selbstlosen Menschenfreundes Dietmar Hopp führt nicht nur die gestrigen Aussagen des Pullunderferkels ad absurdum, sondern sollte auch spätestens am 04.04. beim Auftritt des glor- und ruhmreichen 1. FC Kölns als Zitat auf einem überdimensionalen Banner in der Gästekurve hängen.
In der Tat sind das problematische Aussagen, die deutlicher Thematisiert werden müssten.
Ich glaube aber gleichzeitig auch, dass es nicht gut ist, diese Dinge mit dem Thema "ich-kauf-mir-nen-Fussballclub" zu vermischen. Das tut beiden Sachen nicht gut.


Man könnte ja mal ein Bild zeichnen, wo eine Uhr ein Neugeborenes hochhält und sagt DIETMAR!....  ;)
Sehe nicht was Du glaubst, sondern glaube was Du siehst!
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mutierterGeißbock

Zitat von: bollock am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:15:06
Egal was es ist. An einem Punkt, an dem wir in der Gesellschaft stehen, geht das so mit dem Fadenkreuz nicht mehr.
Man kann nicht einerseits Galgen mit Merkel auf Pegida Demos verurteilen, Morde wie in Hanau mit Verrohung der Sitten und Sprache in Verbindung bringen, andererseits so tun als wär das mit dem Fadenkreuz nur friedlicher Protest.
Sorry, wer DAS JETZT nicht versteht ist entweder mit einer merkwürdigen Haltung gesegnet oder schlichtweg strohdumm.

Kann mir doch keiner erzählen, dass die Ultras nicht in der Lage sind, sich einen neuen intelligenten Protest auszudenken...

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So dusselig werden wahrscheinlich nicht mal Gladbacher sein, es geht einfach um maximale Provokation und das hat ja auch mal wieder wunderbar funktioniert. Die Nummer mit dem Fadenkreuz finde ich auch überflüssig, das Spruchband an sich aber noch verhältnismäßig harmlos. Für kreativen Protest interessiert sich halt kein Schwein.

Ansonsten stimme ich ihm hier mal wieder zu...
https://twitter.com/GNetzer/status/1231359128200777729?s=19
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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bollock

Zitat von: mutierterGeißbock am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:51:49
So dusselig werden wahrscheinlich nicht mal Gladbacher sein, es geht einfach um maximale Provokation und das hat ja auch mal wieder wunderbar funktioniert.
Ich bezog mich mit meiner Aussage auf einige Kommentare hier.
Heute kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Kölner im Auswärtsblock in Gladbach ein ähnliches Plakat zeigen werden...
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bollock

Zitat von: mutierterGeißbock am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:51:49


Ansonsten stimme ich ihm hier mal wieder zu...
https://twitter.com/GNetzer/status/1231359128200777729?s=19

Natürlich ging es um maximale Provokation. Und trotzdem war es einfach große Scheiße.
Dem Tweet stimme ich übrigens NICHT zu. Wenn man so weit denkt, dass die Hanau Geschichte mit Verrohung der Sprache und Symbolen zusammenhängt, entwertet das Zeigen eines Fadenkreuzplakats es rückwirkend natürlich die Schweigeminute. Entweder ich geh da jetzt 100% mit, oder nicht. Nimmst Du jemanden das ab, erst betroffen Tote zu beschweigen und dann kurz danach jemanden - auch wenn es überspitzt war - zum Abschuss freizugeben?
Sorry, aber das ist Wasser predigen und Wein trinken.
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KHHeddergott

Zitat von: bollock am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:47:06
Man könnte ja mal ein Bild zeichnen, wo eine Uhr ein Neugeborenes hochhält und sagt DIETMAR!....  ;)

Oder ein fluffiges "SA, SS, SAP".
三人成虎。
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FC.Ruhrpott

"Dietmar Hopp, Du Erschaffer einer überschätzen Software"

Würde ich aus eigener Projekterfahrung jedenfalls mitgrölen....

Fosco

Zitat von: KHHeddergott am Sonntag, 23.Feb.2020, 10:03:11
Oder ein fluffiges "SA, SS, SAP".

um sa und ss mit sap gleichzustellen? irgendwie ist das bild dann doch sehr schief. ja dietmar hopp bügelt die familienhistorie glatt, wie viele andere auch, andererseits gibts hier auch keine sippenhaft. man muss schon konstatieren das die symbolik im fall hopp nicht mehr zeitgemäss ist. und wer sich beschwert das man ja früher auch dieses und jenes singen durfte, mag sein, aber früher durfte man in kneipen noch rauchen. times are changing.
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FC.Ruhrpott

Zitat von: Koh Phangan am Sonntag, 23.Feb.2020, 09:27:09
Die in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auf die Frage nach seinem SA Truppführervater erst kürzlich getätigte Aussage  "Auch wenn niemand dabei gestorben ist"  (s.a. https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-legende-vom-unschuldigen-nazi/  ) des selbstlosen Menschenfreundes Dietmar Hopp führt nicht nur die gestrigen Aussagen des Pullunderferkels ad absurdum, sondern sollte auch spätestens am 04.04. beim Auftritt des glor- und ruhmreichen 1. FC Kölns als Zitat auf einem überdimensionalen Banner in der Gästekurve hängen.





Widerlich und abstoßend die Aussagen von Herrn Hopp.

Richtigerweise wird gesagt, dass schon die Hoppsche Generation und jünger keine Schuld trägt
Zur Verantwortung  von den Nachfahren gehört aber, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und zu reflektieren sowie die richtigen Schlüsse zu ziehen. Diese Minimalanforderung hat Hopp schon mal nicht erfüllt

Ich persönlich finde es hochgradig begrüßenswert, wenn sich jeder einzelne mit der eigenen Familiengeschichte dahingehend auseinandersetzt und zumindest für sich zu dem Ergebnis kommt: "...ja, Großvater war ein schlimmer Nazi, Großtante hatte ein kritische Distanz...'.

Da darf dann auch öffentlich hinsichtlich der eigenen Familie zumindest nichts auf beschämende Art relativiert werden!
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bollock

Zitat von: FC.Ruhrpott am Sonntag, 23.Feb.2020, 13:10:08


Da darf dann auch öffentlich hinsichtlich der eigenen Familie zumindest nichts auf beschämende Art relativiert werden!
Es geht auch anders

https://www.youtube.com/watch?v=oz-DO6uMVlg
Sehe nicht was Du glaubst, sondern glaube was Du siehst!
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mutierterGeißbock

Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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mutierterGeißbock

Passend dazu auch noch ein Beitrag von Rainer Koch (DFB Vizepräsident)
ZitatGroßer Dank und Respekt für FIFA-Schiedsrichter Felix Brych, der das Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbach gegen TSG 1899 Hoffenheim gestern in der 50. Minute solange unterbrach, bis ein von Ultras gezeigtes Fadenkreuz mit dem Gesicht von Dietmar Hopp aus dem Block entfernt worden ist. Es muss endlich Schluss sein mit menschenverachtenden Gewaltaufrufen und/oder schwer beleidigenden Pöbeleien auf Spruchbändern durch vermummte Zuschauer in den Kurven, die sich völlig zu Unrecht ,,Fußballfans" nennen. Erfreulicherweise haben sich 99% der Stadionbesucher und damit die wirklichen Borussia Fans umgehend und laut vernehmbar von dieser Aktion distanziert.

Schwer verständlich, dass die ,,Fanhilfe Mönchengladbach" die ganze Aktion auch noch als eine noch akzeptable Form der Kritik von ,,Fans" gegenüber Dietmar Hopp und der Sportgerichtsbarkeit des DFB ansieht und das unterhalb des Fadenkreuzes gezeigte Banner ,,Hurensöhne <gemeint Borussia Dortmund Zuschauer> beleidigen einen [Ihr wisst schon, was ich meine] <gemeint Dietmar Hopp> und werden von Huurensöhnen <gemeint DFB Sportgericht> bestraft - Kollektivstrafen abschaffen!" meint verteidigen zu müssen. Fußball, wie die Fans ihn wollen, ist unter solchen Rahmenbedingungen nicht möglich und deshalb müssen die Stadionordnungen in den Kurven konsequent durchgesetzt werden. Stadionkurven sind kein rechtsfreier Raum. Felix Brych hat genau richtig gehandelt und deutlich gemacht, dass kein Fußball gespielt werden kann, solange ein solches Plakat hängt. Gut, dass Gladbachs Manager Max Eberl und Gladbachs Kapitän Lars Stindl sofort unmissverständlich gegenüber der Kurve deutlich machten, dass die überragende Mehrheit der Zuschauer derartige Banner nicht sehen will und die umgehende Entfernung der Banner durchsetzten. Max Eberl fand klare und richtige Worte und sagte: ,,Wir sind gegen Rassismus und Ausgrenzung, hatten vor dem Spiel eine Schweigeminute für einen sehr bestürzenden Vorfall (er meinte den offenbar rassistisch motivierten Amoklauf in Hanau). Und dann müssen 50 Hornochsen so ein Plakat hochhalten. Da schäme ich mich".

Und jetzt ist es wichtig, dass die überragende Mehrheit der Fußballfans sich in Zukunft ebenso klar artikuliert, dass jetzt ,,alle dagegen aufstehen" wie Max Eberl noch anführte.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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Lobi

Über die Symbolik von Fadenkreuzen kann man sicherlich diskutieren aber ich finde es schon relativ anmassend dass jetzt allgemein von Gewaltaufrufen gegenüber Hopps fabuliert wird und das mit terroristischen Taten wie in Hanau gleich gesetzt wird. Ich habe nicht sonderlich viel übrig für Ultras und ihre Spielereien und halte das für größtenteils Kindekacke aber das ganze geht mir eindeutig zu weit. Ich behaupte darüber hinaus zudem dass es sich hier nicht um 50 "Hornochsen" handelt sondern um deutlich mehr die Hopp und seinen "Verein" wegen der bekannten Argumente ablehnen. Ich bin jedenfalls gespannt was bei unserem Auswärtsspiel dort passieren wird und wie das dann wieder aufgebauscht werden wird.

MG56

Zitat
Und jetzt ist es wichtig, dass die überragende Mehrheit der Fußballfans sich in Zukunft ebenso klar artikuliert, dass jetzt ,,alle dagegen aufstehen" wie Max Eberl noch anführte.

Solche Worte hat man von dem scheinheiligen Dummschwätzer Koch im Fall Tönnies aber nicht gehört.

PS: Das Lob für seinen Domestiken Brych, den er beim Bayrischen Fußballverband untergebracht hat, durfte natürlich nicht fehlen.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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Sprühwurst

Wenn ihr abpfeift, schlagen wir euch tot.
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I.Ronnie

Ich lese immer "Fang Ewalt"
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Ebdus

Ich freu mich schon auf die Beiträge und Bekundungen von Eberl, Tower und der "Mehrheit" der Gladbach Fans, wenn Großteile der Nordkurve (wiederholt) homophobe Anti-Köln Lieder singen. Bisher war es doch immer so, dass sich weder der DFB noch sonst jemand am Liedtext gestört hat. Man stelle sich mal vor Großteile der Nordkurve würden, dass in Teilen der Gladbacher Szene beliebte "Türken, Z.igeuner und Juden"- Lied oder "1. Judenclub Köln" singen. Der Aufschrei wäre berechtigterweise groß. Bei Hopp und RB war der Aufschrei auch schon häufiger mal groß. In den seltensten Fällen allerdings im Ausmaß berechtigt.
Dieser doppelte Standard wundert allerdings nicht bei einem Verband, der "schwule Sau" weniger diskriminierend und bestrafenswert findet als "schwarze Sau". Wo wir auch schon bei diesem Forum wären (Stichwort: Schwanzlutscher oder die kurzform Lutscher).

Das Problem sind nicht Leute wie Hopp - den ich nebenbei gesagt ziemlich unsympathisch finde - sondern das Problem ist das (Fußball)System, das Mäzene wie Hopp erst ermöglicht. Der DFB, die FIFA und platt gesagt das kapitalistische Fußballsystem (und letztendlich der professionelle Sport) bedingt und fördert so Entwicklungen wie in Hoffenheim oder Leipzig.
Jede Kritik, die nicht über die Person Hopp hinaus geht, ist deswegen letztendlich verkürzt und erinnert mich immer ein bisschen an Kapitalismuskritik, die sich hauptsächlich an "Bonzen" und Bänkern abarbeitet.

mutierterGeißbock

https://www.sportbuzzer.de/artikel/dfb-prasident-fritz-keller-fadenkreuz-plakat-gladbach-hopp-morddrohung/
Zitat"Das mit diesem Fadenkreuz ist meines Erachtens eine versteckte Morddrohung. Das geht auf keinen Fall", sagte der DFB-Chef der Bild . "Wenn wir das sehen und den Vorfall in Hanau – wissen wir, dass in unserer Gesellschaft etwas nicht stimmt. Hass hat aber nichts, auch gar nichts im Stadion zu suchen"
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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P.A.Trick

Wie viele Morde und Gewalttaten gab es in den letzten 10 Jahren in Deutschland noch mal von Fußballfans gegen Fußballspieler oder Funktionäre und wie viele mit dem Hintergrund 'Rassismus' von rechts? Diese beiden Dinge zu vermengen ist absolut unangebracht! Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und verharmlost rechte Gewalt #hanau #lübcke #halle #...

Man kann das Plakat mit dem Fadenkreuz als beleidigend oder unangebracht empfinden. Das ist mitunter eine Frage des Standpunkts. Es mit Mord und Totschlag in Verbindung zu setzen ist völlig absurd.

Dass der DFB auf harte Strafen setzt, wenn es darum geht einen alten Freund zu protegieren, ist nicht anders zu erwarten. Leider setzt man beim Thema 'Rassismus' nur auf bunte Fähnchen. Das sagt eigentlich alles über den Zustand dieses Verbandes aus.
Ich fühle meine Rechte nicht beschränkt oder bedroht. Ich fühle mich bedroht von Rechten und Beschränkten. Lieber vertraue ich Wissenschaftlern, die sich auch mal irren, als Irren, die glauben sie seien Wissenschaftler. (Fabian Eisenring)

Oxford

Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Venus von Milos

Und aus dem Fall Enke hat auch keiner was gelernt.
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TC70

Zitat von: P.A.Trick am Dienstag, 25.Feb.2020, 13:31:19

Man kann das Plakat mit dem Fadenkreuz als beleidigend oder unangebracht empfinden. Das ist mitunter eine Frage des Standpunkts. Es mit Mord und Totschlag in Verbindung zu setzen ist völlig absurd.


was genau haben die denn damit aussagen wollen?
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Venus von Milos

Zitat von: TC70 am Dienstag, 25.Feb.2020, 14:55:14
was genau haben die denn damit aussagen wollen?

Martialische Symbolik, Überspitzung, raue Rhetorik... all das sind und waren doch wohl immer Stilmittel der Fankultur, nicht nur der Ultras. "Und wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot", es haben (Stand jetzt) trotzdem alle überlebt. Was sie damit sagen wollen? Vielleicht symbolisch gesprochen sowas wie "Ey, wir haben dich genau im Visier, also pass auf, was du machst!". Vielleicht wollten sie aber auch einfach gar nix sagen.

P.A.Trick

"Verpiss dich aus unserem Sport", vermute ich.

Wer in seinem Leben öfter als 2 x beim Fußball war, sollte Symbolik und Tonart einordnen können.
Ich fühle meine Rechte nicht beschränkt oder bedroht. Ich fühle mich bedroht von Rechten und Beschränkten. Lieber vertraue ich Wissenschaftlern, die sich auch mal irren, als Irren, die glauben sie seien Wissenschaftler. (Fabian Eisenring)
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TC70

Zitat von: P.A.Trick am Dienstag, 25.Feb.2020, 15:16:20
"Verpiss dich aus unserem Sport", vermute ich.

Wer in seinem Leben öfter als 2 x beim Fußball war, sollte Symbolik und Tonart einordnen können.

Danke. Dummerweise kann man das aber auch anders deuten und dann macht man halt so eine Diskussion erst auf. Clever war das nicht.
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Venus von Milos

Zitat von: TC70 am Dienstag, 25.Feb.2020, 15:21:19
Danke. Dummerweise kann man das aber auch anders deuten und dann macht man halt so eine Diskussion erst auf. Clever war das nicht.

Natürlich kann man das, wenn man will. Deshalb habe ich ja oben den Enke-Vergleih angebracht. Damals waren sich ja auch viele nicht zu schade, bei jedem Pfiff gegen einen Spieler zu fragen, ob man denn aus der Cause Enke nichts gelernt hätte. Wenn man böswillig ist, kann man solche schlimmen Vorfälle schnell für die eigenen Zwecke missbrauchen.
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bollock

Zitat von: Venus von Milos am Dienstag, 25.Feb.2020, 15:12:50
Martialische Symbolik, Überspitzung, raue Rhetorik... all das sind und waren doch wohl immer Stilmittel der Fankultur, nicht nur der Ultras. "Und wenn ihr absteigt, schlagen wir euch tot", es haben (Stand jetzt) trotzdem alle überlebt. Was sie damit sagen wollen? Vielleicht symbolisch gesprochen sowas wie "Ey, wir haben dich genau im Visier, also pass auf, was du machst!". Vielleicht wollten sie aber auch einfach gar nix sagen.
Martialische Symbolik, Überspitzung, raue Rhetorik... all das sind und waren doch wohl immer Stilmittel der Fankultur, nicht nur der Ultras. Rechten und der AFD.
Zitat von: P.A.TrickMan kann das Plakat mit dem Fadenkreuz als beleidigend oder unangebracht empfinden. Das ist mitunter eine Frage des Standpunkts. Es mit Mord und Totschlag in Verbindung zu setzen ist völlig absurd.
Man kann den Galgen für Merkel , oder die "Entsorgung" von Frau Özoguz als beleidigend oder unangebracht empfinden. Das ist mitunter eine Frage des Standpunkts. Es mit Mord und Totschlag in Verbindung zu setzen ist völlig absurd.


Leute schnallt ihr noch was? Es ist ja schön, dass ihr in eurem Fußballrhetoriksandkasten der Meinung seid, das alles sei gesellschaftlich losgelöst. Ist es aber nicht. Selbstverständlich muss auch die Fußballszene mal in der Lage sein zu erkennen, dass es einen Kontext gibt zu anderen Bereichen des Lebens.
Und wir können nicht die AFD Rhetorik verurteilen und uns empören, aber gleichzeitig die gleiche Scheiße in unserem (nicht)isolierten Bereich abziehen.Wenn ihr das nicht schnallen könnt, dann versteh ich die Welt echt nicht mehr.

Die gleiche Schei.ße, die ihr hier abzieht macht die AFD genau so. GENAU SO und nicht anders. Alles völlig absurd. Als würde ein AFD Anhänger irgendwann mal einen Politiker erschießen. Oder eine Synagoge stürmen. oder oder oder...Nein, es hat noch nie ein Fußballanhänger jemanden andern umgebracht. Und Kevin Pezzoni wurde die Nase nicht als Fußballer gebrochen, sondern als Mensch. Macht es das dann irgendwie besser?
Ich finde Hopp auch zum kotzen und das darf man gerne sagen. Man muss ihn aber nicht (mehr) ins Fadenkreuz nehmen.
Sehe nicht was Du glaubst, sondern glaube was Du siehst!
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Venus von Milos

Auf diesen AfD Vergleich möchte ich ehrlich gesagt nicht antworten.
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P.A.Trick

Der Unterschied ist, dass die Rechten Frau Merkel tatsächlich aufhängen wollen und Linke und Ausländer/anders Aussehende tatsächlich ermorden (und zwar regelmäßig in immer kürzer werdenden Abständen), während bei der im Fußball seit Jahrzehnten verwendeten Rethorik und Symbolik noch nie etwas passiert ist und wohl auch nie passieren wird. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass ein verwirrter Gladbacher morgen loszieht und Hr. Hopp erschießt? Wohl kaum!

Man kann Zweiteres auch unschön und als nicht hinnehmbar einordnen, aber der Vergleich der beiden Themen miteinander verbietet sich, weil sie schlicht und ergreifend rein gar nichts mit einander zu tun haben. Wir sprechen hier auf der einen Seite über die größte Bedrohung der freiheitlichen Gesellschaft in der Nachkriegszeit und auf der anderen Seite über eine Subkultur, die seit Jahrzehnten ihre eigene Sprache und Symbolik hat. Wenn beide die gleichen Wörter benutzen, steht dahinter noch lange nicht die gleiche Aussage.


Anhang:
Das ist übrigens das Hauptproblem von Hr. Hopp. Er hat sich mit seinem Engagement in ein Terrain vorgewagt, das er gar nicht kennt. Er ist kein Fußballer, er ist Geschäftsmann. Er nimmt die Anfeindungen, Plakate und Pöbeleien persönlich und geht dagegen mit großem Getöse vor. Voll daneben, so wird es nur immer schlimmer. Das Gegenbeispiel ist Uli Hoeness. Was hat der sich nicht alles anhören müssen, die letzten 30 Jahre?!? Hat der einmal rumgejammert oder irgendwas persönlich genommen? Nee! Der hat, wenn es ihm zu bunt wurde, die Verbalkeule rausgeholt und seine Kontrahenten so attackiert, wie sie es mit ihm getan haben. Ergebnis: viele können in nicht leiden, aber kaum jemand im Sektor "Fußball" hat keinen Respekt vor Uli Hoeness (die Steuernummer mal ausgeklammert). So funktioniert das im sozialen Umfeld "Fußball".
Ich fühle meine Rechte nicht beschränkt oder bedroht. Ich fühle mich bedroht von Rechten und Beschränkten. Lieber vertraue ich Wissenschaftlern, die sich auch mal irren, als Irren, die glauben sie seien Wissenschaftler. (Fabian Eisenring)
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bollock

Zitat von: P.A.Trick am Dienstag, 25.Feb.2020, 15:37:17
Der Unterschied ist, dass die Rechten Frau Merkel tatsächlich aufhängen wollen und Linke und Ausländer/anders Aussehende tatsächlich ermorden (und zwar regelmäßig in immer kürzer werdenden Abständen), während bei der im Fußball seit Jahrzehnten verwendeten Rethorik und Symbolik noch nie etwas passiert ist und wohl auch nie passieren wird. Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass ein verwirrter Gladbacher morgen loszieht und Hr. Hopp erschießt? Wohl kaum!

Man kann Zweiteres auch unschön und als nicht hinnehmbar einordnen, aber der Vergleich der beiden Themen miteinander verbietet sich, weil sie schlicht und ergreifend rein gar nichts mit einander zu tun haben. Wir sprechen hier auf der einen Seite über die größte Bedrohung der freiheitlichen Gesellschaft in der Nachkriegszeit und auf der anderen Seite über eine Subkultur, die seit Jahrzehnten ihre eigene Sprache und Symbolik hat. Wenn beide die gleichen Wörter benutzen, steht dahinter noch lange nicht die gleiche Aussage.

Es geht hier nicht darum, ob man glaubt dass ein Fan jemanden erschießt. Es geht darum dass wir als Gesellschaft massiv gegen die rhetorische Hetze und Symbolik, die in unserem Land herrscht vorgehen müssen.  Dann können wir uns aber nicht gleichzeitig auf der anderen Seite genau solch einer Rhetorik und Symbolik bedienen.
Wenn Du den Zusammenhang nicht erkennen willst oder kannst, musst Du eben weiterhin trotzig Dein Fadenkreuzplakat hochhalten.
Sehe nicht was Du glaubst, sondern glaube was Du siehst!
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bollock

Zitat von: Venus von Milos am Dienstag, 25.Feb.2020, 15:37:07
Auf diesen AfD Vergleich möchte ich ehrlich gesagt nicht antworten.
Hast Du gerade eben mit Deiner Nichtantwort aber doch klar gemacht...
Sehe nicht was Du glaubst, sondern glaube was Du siehst!
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