DFB-Pokal 2. Runde: 1.FC Köln - VfL Osnabrück

Begonnen von Gelle, Sonntag, 20.Dez.2020, 11:09:17

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KRius27

Zitat von: rudde am Mittwoch, 23.Dez.2020, 13:17:43
Der Einfluss eines Trainerwechsels wird völlig überschätzt, Gisdol hat nur die Spieler die er hat. Reus und Messi sitzen nicht auf der Bank, auch kein Kruse oder Müller. Einige leben in der Traumwelt, dass ein Knopfdruck genügt um das Spiel des FC schneller und technisch besser zu machen. Gerade das ist allerdings ein Irrtum. Jakobs wird nicht plötzlich ein Dribbelkünstler, Elvis wird nicht plötzlich genaue 30m Pässe bringen usw. und Horn wird weiter stur auf der Linie stehen bleiben. Was fehlt sind ein paar bessere Spieler, und dafür hat der FC kein Geld. Allerdings ist anzumerken, dass der FC ein goldenes Händchen für Fehlentscheidungen hat, und das eben seit vielen Jahren.

Vollkommen richtig, bis auf den Halbsatz, der FC habe kein Geld für bessere Spieler. Wir hatten stets mehr als genug Geld, es fehlt aber an Kompetenz, zum Teil wohl auch an gesundem Menschenverstand, wie das Beispiel Andersson nun zeigt. Wir verpflichten eben auch verletzte Spieler, wo zig Interessenten vorher komischerweise abspringen, nur wir nicht. Wenn wir das Geld, was wir haben oder gehabt haben, nur einigermaßen sinnvoll investiert hätten, hätte man eine Mannschaft mit Perspektive. Was aus dem eigenen Stall kommt, ist momentan qualitativ und quantitativ ligaweit überdurchschnittlich. Welche anderen Vereine unserer Größenordnung können sagen, dass sie allein im letzten Jahr 4 Spieler (Katterbach, Cestic, Jakobs, Thielmann) hochgezogen haben, die an der Mannschaft dran bzw. fest drin sind. Was dann extern mit dem Geld geholt wird, ist abenteuerlich schlecht.
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Tacheles

Um sich am FC zu erfreuen, reicht es eigentlich vollkommen, nach den Spielen die Ergebnisse zur Kenntnis zu nehmen (so wir denn gepunktet haben). Die Spiele zu sehen, kann die Freude über gewonnene Punkte nur schmälern.
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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tuenn1960

Zitat von: KRius27 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 13:24:15
Vollkommen richtig, bis auf den Halbsatz, der FC habe kein Geld für bessere Spieler. Wir hatten stets mehr als genug Geld, es fehlt aber an Kompetenz, zum Teil wohl auch an gesundem Menschenverstand, wie das Beispiel Andersson nun zeigt. Wir verpflichten eben auch verletzte Spieler, wo zig Interessenten vorher komischerweise abspringen, nur wir nicht. Wenn wir das Geld, was wir haben oder gehabt haben, nur einigermaßen sinnvoll investiert hätten, hätte man eine Mannschaft mit Perspektive. Was aus dem eigenen Stall kommt, ist momentan qualitativ und quantitativ ligaweit überdurchschnittlich. Welche anderen Vereine unserer Größenordnung können sagen, dass sie allein im letzten Jahr 4 Spieler (Katterbach, Cestic, Jakobs, Thielmann) hochgezogen haben, die an der Mannschaft dran bzw. fest drin sind. Was dann extern mit dem Geld geholt wird, ist abenteuerlich schlecht.
...und hätte man sich bei Wirtz nicht im Tiefschlaf befunden käme dieser noch dazu.
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FC1948

Ich würde gerne einfach mal Castrop und Obuz bei den Profis sehen..
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Didisport

Zitat von: tuenn1960 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 17:32:00
...und hätte man sich bei Wirtz nicht im Tiefschlaf befunden käme dieser noch dazu.

Diese Mär, dass der FC hätte Wirtz halten können, hält sich aber hartnäckig bei einigen hier. Die Chance war doch nur minimal, denn wenn der FC mehr Geld geboten hätte, glaubt hier jemand ernsthaft, Bayer 04 hätte das dann nicht getan? Dem Spieler selbst oder deren Eltern kann man auch keinen Vorwurf machen, die kassieren beim Bayer das x fache von dem was der FC hätte bieten können. Auch wenn die Gespräche mit dem Spieler bestimmt anders verlaufen müssen, an einer Entscheidung von Wirtz hätte das nichts geändert. Ich finde es naiv zu glauben, der FC hätte bei Wirtz eine realistische Chance gehabt, den im Verein zu halten bei uns.

Wir spielen zwar derzeit noch erstklassig, aber finanziell sind wir maximal drittklassig, ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?

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KRius27

Zitat von: Didisport am Mittwoch, 23.Dez.2020, 17:41:39
Diese Mär, dass der FC hätte Wirtz halten können, hält sich aber hartnäckig bei einigen hier. Die Chance war doch nur minimal, denn wenn der FC mehr Geld geboten hätte, glaubt hier jemand ernsthaft, Bayer 04 hätte das dann nicht getan? Dem Spieler selbst oder deren Eltern kann man auch keinen Vorwurf machen, die kassieren beim Bayer das x fache von dem was der FC hätte bieten können. Auch wenn die Gespräche mit dem Spieler bestimmt anders verlaufen müssen, an einer Entscheidung von Wirtz hätte das nichts geändert. Ich finde es naiv zu glauben, der FC hätte bei Wirtz eine realistische Chance gehabt, den im Verein zu halten bei uns.

Wir spielen zwar derzeit noch erstklassig, aber finanziell sind wir maximal drittklassig, ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?



Wir sind finanziell so drittklassig, dass wir 6Mio für nen Invaliden wie Andersson problemfrei raushauen, Modeste nen Rentenvertrag mit kolpotierten 3Mio p.a. geben, 28jährigen Zweitligaspielern vier Jahresverträge geben usw. usw. Die Liste ist bekannt und lässt sich beliebig fortführen. Wirtz hat bei den FC-Profis doch gar keine Rolle gespielt, war meines Wissens nichtmal im Training, geschweige denn im Kader oder irgendwie auf dem Sprung dahin. Man wusste nur, in der B-Jugend soll ein extrem starker offensiver Mittelfeldspieler sein, der eine große Zukunft haben. Dann wechselt der zu den Pillen und ist dort binnen wenigen Wochen im Kader und Einwechselspieler und nach einem halben Jahr Stammspieler. Bei einer Top6- Mannschaft in der Bundesliga. Und bei uns sieht man nichtmal, dass er in die Profi-Mannschaft gehört. Das hat nichts mit Geld oder Perspektive zu tun, sondern mit Inkompetenz. Da scheinen (ehemalige) entscheidende Leute in der sportlichen Führung schlichtweg ihren Job nicht gemacht zu haben oder überhaupt keine Ahnung zu haben. Oder beides.
Es ist klar, dass Wirtz nicht ewig beim FC geblieben wäre, aber selbstverständlich hätte es eine Chance gegeben, wenn man früh genug gepeilt hätte, was da für ein Spieler in der eigenen Jugend ist. Wenn ich dann aber nichts unternehme und mit U21 oder A-Jugend um die Ecke komme, der Spieler aber schon besser ist als die halbe Profimannschaft - dann brauch ich mich auch nicht wundern.
Jetzt mit "Kann man halt nichts machen, wir hatten eben keine Chance" um die Ecke zu kommen, ist doch abenteuerlich! Wirtz hat seine Jugend beim FC verbracht und wenn man früh und kompetent einen Weg aufgezeigt hätte, wie er hier zum Profi wird, natürlich hätte er sein Debut dann hier gegeben. Wie lange er dageblieben wäre, das ist eine andere Frage.

MC41

Das ist es, der wurde bei den Pillen nicht nur mit Geld zugeschissen, sondern von Anfang an gab es eine Idee wie und wann er bei den Profis dabei sein soll.

Als der Plan schon stand wusste Armin Veh wahrscheinlich nichtmal den Namen eines A Jugend geschweige dem B Jugend Spielers.
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rudde

Zitat von: KRius27 am Heute um 13:24
Vollkommen richtig, bis auf den Halbsatz, der FC habe kein Geld für bessere Spieler. Wir hatten stets mehr als genug Geld, es fehlt aber an Kompetenz, zum Teil wohl auch an gesundem Menschenverstand, wie das Beispiel Andersson nun zeigt. Wir verpflichten eben auch verletzte Spieler, wo zig Interessenten vorher komischerweise abspringen, nur wir nicht. Wenn wir das Geld, was wir haben oder gehabt haben, nur einigermaßen sinnvoll investiert hätten, hätte man eine Mannschaft mit Perspektive. Was aus dem eigenen Stall kommt, ist momentan qualitativ und quantitativ ligaweit überdurchschnittlich. Welche anderen Vereine unserer Größenordnung können sagen, dass sie allein im letzten Jahr 4 Spieler (Katterbach, Cestic, Jakobs, Thielmann) hochgezogen haben, die an der Mannschaft dran bzw. fest drin sind. Was dann extern mit dem Geld geholt wird, ist abenteuerlich schlecht.

Wir sind uns einig! Habe das mit dem Geld ja auch im nächsten Satz relativiert. Andersson habe ich oft verfolgt, bei Kaiserslautern und auch bei Union.Er war immer gefährlich und ich möchte doch noch etwas abwarten mit einem neuen Urteil. Wenn er ein Invalide ist, dann ist er einer von vielen die der FC gekauft hat. Schon in den neunziger Jahren war ein langer Artikel im "Spiegel" der über die seltsamen Einkäufe des FC berichtete.
Der Artikel beschrieb den Niedergang des Vereins (das war ja gerade der Anfang). Unter anderem berichtete man über die Serien von Fehleinkäufen die der FC tätigte und seitdem hat sich wenig getan. Der Grundfehler beim FC muss in der Vereinsführung gesucht werden, die ganze Struktur muss falsch sein. Eine Sache ist sicher, man kann das Dauerdesaster nicht auf die Trainer schieben!
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T.O. Show

Zitat von: MC41 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 18:29:38
Das ist es, der wurde bei den Pillen nicht nur mit Geld zugeschissen, sondern von Anfang an gab es eine Idee wie und wann er bei den Profis dabei sein soll.

Als der Plan schon stand wusste Armin Veh wahrscheinlich nichtmal den Namen eines A Jugend geschweige dem B Jugend Spielers.

Hier stimme ich dir absolut zu. Ob er dann zunächst bei uns einen Profivertrag unterschrieben hätte, wissen wir zwar immer noch nicht aber nichtmals zu erkennen, dass der Bursche bereits mit 17 besser ist als jeder andere gestandene FC Profi und ihm nichtmals regelmäßig bei den Profis mittrainieren zu lassen, ist an Inkompetenz nur schwer zu schlagen.

Es geht ja auch nur bedingt darum, wie Wirtz sich entschieden hätte, wenn wir uns um ihn bemüht hätten, da das wohl niemand sagen kann aber wenn der Hauptverantwortliche es nicht für nötig hält sich das Finale der U17 überhaupt nur anzuschauen und im Aufstiegsjahr keinem einzigen Talent der Weg zu den Profis ermöglicht wird, dann ist das wirklich nicht zu entschuldigen. Vermutlich sitzt Veh heute vor dem TV, sieht Wirtz im Lev-Trikot und denkt "wow, der war in der FC-Jugend? Überragendes Talent"
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Andrew_Fisser

Wie war denn die fussballerische Sozialisation im Hause Wirtz? Ich meine, der kommt aus meiner Heimatstadt und da sind alle eingefleischte FC Fans. Selbst die Leute, die nur am Rande mit Fussball zu tun haben, winken verächtlich ab, wenn man denen mit Leverkusen oder Gladbach kommt.

Das die Schwester bereits beim Bayer Frauenfussball gespielt hat, könnte natürlich auch ein geschickter Move gewesen sind im Wissen um den "weit aus wichtigeren" Bruder. Aber bevor ich beim Bayer anfange (den ich zuvor zigmal im Stadion beschimpft habe) faulen mir eher die Füsse ab.
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kylezdad

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Povlsen

Zitat von: Andrew_Fisser am Mittwoch, 23.Dez.2020, 19:52:32
Wie war denn die fussballerische Sozialisation im Hause Wirtz? Ich meine, der kommt aus meiner Heimatstadt und da sind alle eingefleischte FC Fans. Selbst die Leute, die nur am Rande mit Fussball zu tun haben, winken verächtlich ab, wenn man denen mit Leverkusen oder Gladbach kommt.

Das die Schwester bereits beim Bayer Frauenfussball gespielt hat, könnte natürlich auch ein geschickter Move gewesen sind im Wissen um den "weit aus wichtigeren" Bruder. Aber bevor ich beim Bayer anfange (den ich zuvor zigmal im Stadion beschimpft habe) faulen mir eher die Füsse ab.

Ja, ich könnte da auch niemals spielen. Das geht nur, wenn man Profi ist und alles andere ausblendet. Genau das tun heute immer mehr Spieler, es gehört zum modernen Profisein dazu. Skurrile Profis wie Podolski sind die Ausnahme, aber für junge Spieler kein Vorbild. Die heutigen Spieler sehen sich als große Familie und die Clubs sind im Grunde alle austauschbar. Es geht darum, bei einem der 18 Erstligisten anzuheuern, und sei es Union oder Augsburg. Flair interessiert nicht. Da geht es nur ums sportliche und finanzielle Fortkommen. Um Gefühl für den Verein geht es schon sooooo lange nicht mehr, dass das schon für die Spieler gilt, die ihre Karrieren in den letzten 10 Jahren beendet haben. Seit Bosman ist das Thema Vereinsbindung Geschichte. Seitdem die Ausländerregelung (zurecht) gekippt wurde, erst recht. Seitdem ist jeder Spieler überall vorstellbar und nur ganz wenige Spieler sind längerfristig bei ihrem Verein. Bezeichnenderweise trifft das in erster Linie auf den FC Bayern zu, bei dem ja viele Spieler inzwischen 8 oder 10 Jahre, oder gar ihre ganze Karriere spielen, wenn sie den Sprung aus der Jugend schaffen. Die haben ja auch keinen Grund mehr, woanders hin zu wechseln, weil sie die Spitze ihrer Karriere schon erreicht haben. Solange sie gut genug für Bayern sind, bleiben sie da. Heruntergebrochen auf die anderen Vereine heißt das, dass alle Spieler danach streben, für den nächstbesseren Lizenznehmer zu spielen. Ein Junge aus Bergheim ist daher ganz klar ein Adressat für Bayer Leverkusen. Ich bin auch sicher, dass in Bergheim eine Menge Jungs Fans der Leverkusener Spieler sind und nicht Fans der FC-Ab- und Aufsteiger. Ich weiß nicht, wie ich auf die Bundesliga schauen würde, wenn ich heute 10 Jahre alt wäre. Der FC würde mich jedenfalls nicht sonderlich faszinieren, schätze ich.

KRius27

Was Povlsen sagt, hat sicherlich auch etwas damit zu tun, wie man heute Profi wird. Nachwuchsleistungszentrum, ganz früh ein unfassbar durchstrukturierter Tagesablauf, wo man die Schule irgendwo auch noch unterbringen muss. Häufig Internat, alles darauf ausgerichtet, Profi zu werden. Man muss halt funktionieren. Ich glaube, frühere Generationen wollten es nicht zuerst aus finanziellen Gründen in die Bundesliga schaffen. Zuerst war da die Liebe zum Sport und der Traum, vor einer vollen Hütte zu spielen. Natürlich ging es im Profifußball immer auch um die Kohle...
Heute ist das aber schon so früh Fulltime-Job, dass genannte Faktoren viel weniger eine Rolle spielen. Ob ich nun im Internat des FC lebe oder im Internat der Pillen, ich glaube, den riesen Unterschied merkst du da wahrscheinlich wirklich nicht und wahrscheinlich spielt es auch einfach keine große Rolle. Das Ziel ist Profi, Geld, Luxus etc.

Dawomir

Zitat von: KRius27 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 23:33:07
Was Povlsen sagt, hat sicherlich auch etwas damit zu tun, wie man heute Profi wird. Nachwuchsleistungszentrum, ganz früh ein unfassbar durchstrukturierter Tagesablauf, wo man die Schule irgendwo auch noch unterbringen muss. Häufig Internat, alles darauf ausgerichtet, Profi zu werden. Man muss halt funktionieren. Ich glaube, frühere Generationen wollten es nicht zuerst aus finanziellen Gründen in die Bundesliga schaffen. Zuerst war da die Liebe zum Sport und der Traum, vor einer vollen Hütte zu spielen. Natürlich ging es im Profifußball immer auch um die Kohle...
Heute ist das aber schon so früh Fulltime-Job, dass genannte Faktoren viel weniger eine Rolle spielen. Ob ich nun im Internat des FC lebe oder im Internat der Pillen, ich glaube, den riesen Unterschied merkst du da wahrscheinlich wirklich nicht und wahrscheinlich spielt es auch einfach keine große Rolle. Das Ziel ist Profi, Geld, Luxus etc.


Ist richtig, aber was ist schlimm daran? Und was hat die Liebe zum Sport damit zu tun, bei welchem Verein man spielt? Die Jungs wollen Fußball spielen und das so hoch wie möglich und natürlich so gut wie möglich verdienen. Jemand, der es schafft Profi zu werden, sprich in die ersten drei Ligen, hat sich das mit Sicherheit auch hart erarbeitet und warum sollte man dann nicht auch im Luxus leben dürfen?
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KRius27

Zitat von: Dawomir am Donnerstag, 24.Dez.2020, 00:29:26
Ist richtig, aber was ist schlimm daran? Und was hat die Liebe zum Sport damit zu tun, bei welchem Verein man spielt? Die Jungs wollen Fußball spielen und das so hoch wie möglich und natürlich so gut wie möglich verdienen. Jemand, der es schafft Profi zu werden, sprich in die ersten drei Ligen, hat sich das mit Sicherheit auch hart erarbeitet und warum sollte man dann nicht auch im Luxus leben dürfen?

Nichts, ich habe nur versucht zu erklären, angelehnt an Povlsens Beitrag, woher diese Entwicklung kommt und warum viele Fans mit dieser Spielergeneration fremdeln.
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Oropher

Zitat von: KRius27 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 17:49:49
Wir sind finanziell so drittklassig, dass wir 6Mio für nen Invaliden wie Andersson problemfrei raushauen, Modeste nen Rentenvertrag mit kolpotierten 3Mio p.a. geben, 28jährigen Zweitligaspielern vier Jahresverträge geben usw. usw. Die Liste ist bekannt und lässt sich beliebig fortführen. Wirtz hat bei den FC-Profis doch gar keine Rolle gespielt, war meines Wissens nichtmal im Training, geschweige denn im Kader oder irgendwie auf dem Sprung dahin. Man wusste nur, in der B-Jugend soll ein extrem starker offensiver Mittelfeldspieler sein, der eine große Zukunft haben. Dann wechselt der zu den Pillen und ist dort binnen wenigen Wochen im Kader und Einwechselspieler und nach einem halben Jahr Stammspieler. Bei einer Top6- Mannschaft in der Bundesliga. Und bei uns sieht man nichtmal, dass er in die Profi-Mannschaft gehört. Das hat nichts mit Geld oder Perspektive zu tun, sondern mit Inkompetenz. Da scheinen (ehemalige) entscheidende Leute in der sportlichen Führung schlichtweg ihren Job nicht gemacht zu haben oder überhaupt keine Ahnung zu haben. Oder beides.
Es ist klar, dass Wirtz nicht ewig beim FC geblieben wäre, aber selbstverständlich hätte es eine Chance gegeben, wenn man früh genug gepeilt hätte, was da für ein Spieler in der eigenen Jugend ist. Wenn ich dann aber nichts unternehme und mit U21 oder A-Jugend um die Ecke komme, der Spieler aber schon besser ist als die halbe Profimannschaft - dann brauch ich mich auch nicht wundern.
Jetzt mit "Kann man halt nichts machen, wir hatten eben keine Chance" um die Ecke zu kommen, ist doch abenteuerlich! Wirtz hat seine Jugend beim FC verbracht und wenn man früh und kompetent einen Weg aufgezeigt hätte, wie er hier zum Profi wird, natürlich hätte er sein Debut dann hier gegeben. Wie lange er dageblieben wäre, das ist eine andere Frage.

Er war aber erst eine Woche vor seinem Pillendebut überhaupt alt genug um Bundesliga zu spielen, also hätte man ihn Monate vorher mit der ersten Mannschaft trainieren lassen sollen?

Glaubst du echt Käthe hätte dann seinem Eltern über die Schwester weniger Druck gemacht?

Wäre Wirtz geblieben hätte er auch nicht früher Bundesliga spielen können.
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FC Karre

Zitat von: Oropher am Donnerstag, 24.Dez.2020, 01:46:10
Er war aber erst eine Woche vor seinem Pillendebut überhaupt alt genug um Bundesliga zu spielen, also hätte man ihn Monate vorher mit der ersten Mannschaft trainieren lassen sollen?

Glaubst du echt Käthe hätte dann seinem Eltern über die Schwester weniger Druck gemacht?

Wäre Wirtz geblieben hätte er auch nicht früher Bundesliga spielen können.

er hätte gar nicht erst einen nur noch sechs monate laufenden vertrag haben. das hat man im vorfeld definitiv verkackt. und wenn der hier einen laufenden vertrag hat und mit 17 in den profikader kommt, hat man diese Diskussionen erst nach dem profidebüt.
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TC70

Zitat von: T.O. Show am Mittwoch, 23.Dez.2020, 18:40:57
Vermutlich sitzt Veh heute vor dem TV, sieht Wirtz im Lev-Trikot und denkt "wow, der war in der FC-Jugend? Überragendes Talent"

Denke eher, dass er selbstverliebt wie er ist denkt, "seht, denn hab ich entwickelt!"
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tuenn1960

Das hat man beim FC definitiv verschlafen, Basta !  Mit einer halbwegs profihaften Vereinsführung wäre dies nicht passiert.
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Mittwoch, 23.Dez.2020, 22:34:58
Ja, ich könnte da auch niemals spielen. Das geht nur, wenn man Profi ist und alles andere ausblendet. Genau das tun heute immer mehr Spieler, es gehört zum modernen Profisein dazu. Skurrile Profis wie Podolski sind die Ausnahme, aber für junge Spieler kein Vorbild. Die heutigen Spieler sehen sich als große Familie und die Clubs sind im Grunde alle austauschbar. Es geht darum, bei einem der 18 Erstligisten anzuheuern, und sei es Union oder Augsburg. Flair interessiert nicht. Da geht es nur ums sportliche und finanzielle Fortkommen. Um Gefühl für den Verein geht es schon sooooo lange nicht mehr, dass das schon für die Spieler gilt, die ihre Karrieren in den letzten 10 Jahren beendet haben. Seit Bosman ist das Thema Vereinsbindung Geschichte. Seitdem die Ausländerregelung (zurecht) gekippt wurde, erst recht. Seitdem ist jeder Spieler überall vorstellbar und nur ganz wenige Spieler sind längerfristig bei ihrem Verein. Bezeichnenderweise trifft das in erster Linie auf den FC Bayern zu, bei dem ja viele Spieler inzwischen 8 oder 10 Jahre, oder gar ihre ganze Karriere spielen, wenn sie den Sprung aus der Jugend schaffen. Die haben ja auch keinen Grund mehr, woanders hin zu wechseln, weil sie die Spitze ihrer Karriere schon erreicht haben. Solange sie gut genug für Bayern sind, bleiben sie da. Heruntergebrochen auf die anderen Vereine heißt das, dass alle Spieler danach streben, für den nächstbesseren Lizenznehmer zu spielen. Ein Junge aus Bergheim ist daher ganz klar ein Adressat für Bayer Leverkusen. Ich bin auch sicher, dass in Bergheim eine Menge Jungs Fans der Leverkusener Spieler sind und nicht Fans der FC-Ab- und Aufsteiger. Ich weiß nicht, wie ich auf die Bundesliga schauen würde, wenn ich heute 10 Jahre alt wäre. Der FC würde mich jedenfalls nicht sonderlich faszinieren, schätze ich.


Ich weiß nicht. Ich glaube, wir romantisieren auch ein bisserl zu sehr die Zeit vor Bosman oder eher die Zeit vor dem medialen Overflow. Spieler wie Uwe Seeler gelten als Prototypen vereinstreuer und vereinsverbundener Spieler aus "besseren Jahren", die Antipoden zu den heutigen "Söldnern". Ich glaube, dass das alles Käse ist. Man kann die Zeiten nicht miteinander vergleichen. Die Menschen sind heute anders sozialisiert. Und damit meine ich nicht, dass sie heute schlechter sozialisiert sind. Was Seeler in Hamburg gehalten hat, war doch nicht nur Vereinsverbundenheit. Der Wechsel ins Ausland zu jener Zeit, nach Italien bspw., ist heute vielleicht noch mit einem Wechsel zum Moonbasis II Interstellar FC zu vergleichen. Die Welt ist zusammengewachsen, kosmopolitisch - damals war sie kleinbürgerlich, spießig. In anderen Zusammenhängen rümpfen wir über die Generation von damals die Nase, weil sie heute mit Liberalisierung und Weltoffenheit nicht klar kommt. Aus dem Blickwinkel des Fußballs waren sie dann heimattreu bzw. vereinstreu.

Ich glaube auch nicht daran, dass man sich als (angehender) Profifußballer noch auf gleiche Art mit seinem Fußballclub/Arbeitgeber identifizieren kann wie als Fan. Das funktioniert ja schon für uns teilweise nicht mehr, je näher wir an den Club heranrücken, je mehr wir erfahren, was im Club passiert und wie die Leute da drauf sind. Da hat sich sicher etwas im Gegensatz zu früher verändert. Bei den Clubs ist nichts mehr heimelig und beschaulich. Es gibt keine Nestwärme mehr.

Die Profis von Heute sind eben Menschen von Heute und die Fußballclubs sind halbseidene Selbstbereicherungsfabriken in einem korrupten, kriminellen Verbandsumfeld. Die Fußballfamilie ist ein geschlossener Zirkel, der für unseren Blick auf den Fußball nur ein müdes Lächeln übrig hat. Und das gilt bei näherer Betrachtung vermutlich auch für einen Podolski oder Hector.
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I.Ronnie

Zitat von: Oropher am Donnerstag, 24.Dez.2020, 01:46:10
Glaubst du echt Käthe hätte dann seinem Eltern über die Schwester weniger Druck gemacht?

Hat er die im Keller der Bay-Arena angekettet gefoltert? Was konstruierst du dir denn für einen Blödsinn zusammen?

Der FC hat es verkackt. Ende.
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MC41

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 24.Dez.2020, 11:40:34


Hat er die im Keller der Bay-Arena angekettet gefoltert? Was konstruierst du dir denn für einen Blödsinn zusammen?

Der FC hat es verkackt. Ende.

Vollkommen klar, die waren dort angekettet und haben die Hymne gesungen und Völler hat die mit immer mehr Geld zugeschüttet bis die nicht mehr singen konnten, furchtbar.
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Superwetti

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 24.Dez.2020, 11:39:18
  Und das gilt bei näherer Betrachtung vermutlich auch für einen Podolski oder Hector.
Das war so schön geschrieben und endet mit so einem 💥. Poldi und Hector sind heilig!
Super-Wetti
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rudde

Volker Streut, der bekannte Spielerberater wurde gefragt ob er eine Funktion beim FC übernehmen möchte. " Nein". antwortete er "auf keinen Fall, die ganze Struktur beim FC ist falsch. Der Verein hat nie seine Hausaufgaben gemacht!" Genau das ist der Punkt, nicht die Trainerfrage ist das Problem, die operative Leitung des Vereins ist die Eiterbeule.
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MLM

Na Palm
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I.Ronnie

Hat er Recht. Die operative Leitung ist das Problem.
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Marc_Niehl

Für so ein Top-Talent wie Wirtz war der Wechsel doch karrieremäßig das Beste. Oder glaubt irgendjemand, dass er die gleichen Entwicklungschancen auch beim FC bekommem hätte. Unser Profikader ist eben 1-2 Klassen schlechter. Und ein Talent wie er entwickelt sich eben besser, wenn auch die Truppe um ihn herum besser ist. Also rein sportlich betrachtet, ist das für den Kerl der richtige Schritt gewesen. Wäre er heute beim FC, würden wir nicht das sehen, was er bei denen zeigt.

MG56

Zitat von: rudde am Donnerstag, 24.Dez.2020, 18:56:07
Volker Streut, der bekannte Spielerberater wurde gefragt ob er eine Funktion beim FC übernehmen möchte. " Nein". antwortete er "auf keinen Fall, die ganze Struktur beim FC ist falsch. Der Verein hat nie seine Hausaufgaben gemacht!" Genau das ist der Punkt, nicht die Trainerfrage ist das Problem, die operative Leitung des Vereins ist die Eiterbeule.

Stimmt. Leute, die es zulassen, dass dieser Parasit regelmäßig den Verein ausnehmen kann, sind das wirkliche Problem.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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KHHeddergott

Zitat von: KRius27 am Mittwoch, 23.Dez.2020, 17:49:49
Es ist klar, dass Wirtz nicht ewig beim FC geblieben wäre, aber selbstverständlich hätte es eine Chance gegeben, wenn man früh genug gepeilt hätte, was da für ein Spieler in der eigenen Jugend ist. Wenn ich dann aber nichts unternehme und mit U21 oder A-Jugend um die Ecke komme, der Spieler aber schon besser ist als die halbe Profimannschaft - dann brauch ich mich auch nicht wundern.

Immer wieder faszinierend, was man alles ausblenden kann, wenn es nur dem eigenen Narrativ dient. Natürlich lag es am Blumenstrauss, den Völler Frau Wirtz migebracht hat, und nicht an der Zahl, der er auf die Serviette geschmiert hat. Natürlich wäre Familie Wirtz auch gerne in Köln geblieben. Zumindest würden sie heute aber sicher nicht erzählen, daß Bayer sie einfach mit so viel Geld zugeschissen hat, daß alles andere eh keine Rolle gespielt hätte. Womit sie womöglich gar gerechnet haben, und deshalb auch schon längst keinem mittelfristigen Vertrag mehr zugestimmt hätten vorher.

Aber nein, alles Driss beim Köln Fussball Verein, da muss dann eine Dreierpartie aus Köln, Bayer und Familie Wirtz eben auf Vehrle zusammenschrumpfen, damit auch weiterhin alles Driss bleibt. Die anderen beiden Parteien sind selbstverständlich nur schmückendes Beiwerk ohne aktive Rolle.
三人成虎。

MLM

Faszinierend ist auch, dass es mit Blick auf diesen Verein gar nicht darum gehen kann ob es die Chance gab ihn zu halten oder nicht, sondern darum es gar nicht erst zu versuchen. Das spricht weitaus wichtigere Bände als alle blanke Theorie.
Na Palm
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