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Schach-Thread

Begonnen von Lattenkreuz, Freitag, 11.Nov.2016, 20:16:32

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Kaio

Carlsen hat auch die zweite Schnellschach-Partie gewonnen. Braucht damit nur noch einen halben Punkt, d.h. das Match ist praktisch vorbei.
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Mr. Mamosa

Ja toll. Da verpasst man einmal den Beginn der Partien, schaltet verspätet ein und schon ist das WM-Match im Grunde genommen schon gelaufen  :-/ :D
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Lattenkreuz

Zitat von: Mr. Mamosa am Mittwoch, 28.Nov.2018, 18:11:35
Ja toll. Da verpasst man einmal den Beginn der Partien, schaltet verspätet ein und schon ist das WM-Match im Grunde genommen schon gelaufen  :-/ :D
Hmmm, ja wahrscheinlich... nach dem Verlauf der 12. Partie für mich mit einem faden Beigeschmack. Parallele zum Karjakin-Match...
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Tacheles

Merkwürdiger Verlauf zum Ende hin. In der 12. verschenkt Carlsen leichtfertig den Sieg, um dann heute in beiden Partien von Beginn an nichts anbrennen zu lassen. Wollte er vielleicht am Montag absichtlich (noch) nicht den Deckel drauf machen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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Mr. Mamosa

Zitat von: Tacheles am Mittwoch, 28.Nov.2018, 18:45:42
Merkwürdiger Verlauf zum Ende hin. In der 12. verschenkt Carlsen leichtfertig den Sieg, um dann heute in beiden Partien von Beginn an nichts anbrennen zu lassen. Wollte er vielleicht am Montag absichtlich (noch) nicht den Deckel drauf machen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Aber was wäre denn da das Motiv Carlsens?
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Tacheles

Vielleicht die unter Vermarktungsgesichtspunkten am heutigen Tag besonders hohe Kontaktquote.
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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Lattenkreuz

Zitat von: Mr. Mamosa am Mittwoch, 28.Nov.2018, 18:58:00
Aber was wäre denn da das Motiv Carlsens?
Tja, Carlsen stand in der 12. Partie zwar besser (Stellung, Zeit), aber Caruana hatte sich in den Partien zuvor als hartnäckiger Verteidiger auch in schwierigen/komplexen Situationen gezeigt.
Insofern sehe ich mögliche Motive für das angebotene, frühe Remis:
- Carlsen ist sich absolut sicher, dass er im Kurzschach überlegen sein wird und verzichtet deshalb auf eine mögliche Siegoption - wo es aber auch immer noch eine Wendung geben könnte - in der 12. Partie.
- Carlsen erhält eine höhere Prämie für das Spielen des Tiebreaks (und ist sicher, dass er im Kurzschach Caruana überlegen sein wird)
- Vielleicht gab es auch einfach nur persönliche Befindlichkeiten (Unwohlsein, Magen/Darm, ...) und Carlsen war froh, die Partie remis beenden zu können...
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Mr. Mamosa

Gut, das Ergebnis ist jetzt ziemlich eindeutig, aber so klar stärker ist Carlsen im Schnellschach eigentlich nicht. Im Blitz vielleicht, aber nicht im Schnellschach. Ich glaube nicht, dass er rein aus Marketingzwecken seinen WM-Titel riskiert. Außerdem ist es ja auch eine nette Story im allerletzten regulären Spiel zu gewinnen.
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Mr. Mamosa

Und am Ende noch mit 2 Uschis auf dem Feld, der alte Schlawiner.
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Kaio

Tiebreak 3:0 und Ende. Schade, hätte mir etwas mehr Dramatik erhofft. Und bin auch nach wie vor der Meinung, dass eine Weltmeisterschaft nicht mit kurzen Bedenkzeiten entschieden werden sollte. Carlsen ist einfach viel stärker als Caruana im Schnellschach, aber in den langen Partien war es ein völlig ausgeglichener Kampf, und wer weiß, was da noch alles passiert wäre, wenn es wie früher über 24 Partien gegangen wäre.
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Superwetti

Zitat von: Mr. Mamosa am Mittwoch, 28.Nov.2018, 18:58:00
Aber was wäre denn da das Motiv Carlsens?


Im Strassenverkehr würde man es vorausschauendes Fahren nennen. Vielleicht war er sich jetzt sicher in den Schnellschachpartien zu gewinnen und wollte mit dem Remis zeigen, das er im Tiebreak eh nicht geschlagen werden kann, in der Hoffnung das der nächste Kandidat versucht vorher schon risikoreicher zu spielen um gar nicht in den Tiebreak zu müssen. Mehr Risiko bedeutet meist auch mehr Fehler.
Super-Wetti
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Tacheles

Der norwegische Schachweltmeister Magnus Carlsen hat seine internationale Ausnahmestellung mit einem Rekord untermauert. Der 29-Jährige kam am Dienstag beim Tata-Steel-Schachturnier im niederländischen Wijk aan Zee gegen Lokalmatador Jorden van Foreest zu einem Remis und baute seine Serie ohne Niederlage damit auf 111 Partien mit klassischer Bedenkzeit aus.


https://www.spiegel.de/sport/schachweltmeister-magnus-carlsen-ist-seit-111-partien-ungeschlagen-rekord-a-ed05a833-9494-4ab2-b171-7607b5c1ad50
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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Badabing

Gibt es hier welche, die auf Chess.com unterwegs sind?
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Tacheles

Zitat von: Badabing am Mittwoch, 15.Jan.2020, 21:21:30
Gibt es hier welche, die auf Chess.com unterwegs sind?

Ich schon mal auf Schacharena.
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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girrent

Dank Corona konnte ich die letzten Wochen an meinem Eröffnungsspiel arbeiten und habe nun tatsächlich bereits 2 x einen Gegner mit Elo 1800+ bezwingen können. Hätte ich niemals für möglich gehalten, aber inzw. habe ich richtig Lust auf Vereinsschach  :)
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Tacheles

Zitat von: girrent am Freitag, 24.Apr.2020, 19:52:23
Dank Corona konnte ich die letzten Wochen an meinem Eröffnungsspiel arbeiten und habe nun tatsächlich bereits 2 x einen Gegner mit Elo 1800+ bezwingen können. Hätte ich niemals für möglich gehalten, aber inzw. habe ich richtig Lust auf Vereinsschach  :)

Stark!!!
Wenn sich nichts ändert, dann bleibt das so wie es ist.
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Mr. Mamosa

So, die Schach-WM geht wieder los! Magnus Carlsen (NOR) muss sich diesmal in Dubai dem Herausforderer Jan Nepomniachtchi (RUS) stellen.

Beide Spieler sind der gleiche Jahrgang und zu Jugendzeiten hatte Jan auch einen deutlich positiven Score im klassischen Format gegen Magnus. Dann hatte er, im Gegensatz zu Magnus, das professionelle Schach spielen ein bisschen schleifen lassen und lieber am PC gezockt.  :D Scheinbar war er da nicht so erfolgreich wie beim Schach, schließlich ist er ja später wieder mit der nötigen Ernsthaftigkeit ans Brett zurückgekehrt (zum Glück!).
Jan als einer der ganz wenigen Spieler eine positiven Bilanz im klassischen Format gegen Carlsen (+4, −1, =6). Viele Punkte reichen zwar aus Jugendzeiten zurück, trotzdem war Magnus bis heute erst ein einziges Mal überhaupt in der Lage, Jan im klassischen Format zu schlagen. Will ja auch was heißen. Die Befürchtung, dass Magnus wie zuletzt gegen Sergej Karjakin und Fabio Caruana auf Remis spielt, um seine Überlegenheit in den Schnell- und Blitzpartien auszuspielen, ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Außerdem hat er da gegen Jan eine positive Bilanz, allerdings hat es Jan zuletzt auch geschafft, Magnus in diesen Formaten zu schlagen. Ein Selbstläufer wird das also nicht. Außerdem wurde die Spielzahl von 12 auf 14 erhöht, um den Spielern ein wenig die Angst zu nehmen, mit einer einzigen Niederlage das gesamte Turnier zu verlieren. Ob diese Anpassung ein Remis-Snoozefest verhindert? Mal sehen.

Wer sich die volle Dröhnung geben möchte, der kann die Spiele im Livestream z.B. auf https://chess24.com/de auf Deutsch bzw. https://chess24.com/en/ auf Englisch anschauen.
Wer lieber kurze, knackige Zusammenfassungen mag, dem empfehle ich Agadmators Schachkanal auf YouTube: https://www.youtube.com/c/AGADMATOR


Ick freu mir jedenfalls. Mal sehen, ob es dieses Jahr wieder so emotional wird, wie die letzte WM  :D

Mr. Mamosa

So, Magnus konnte gestern die 1. Partie für sich entscheiden. Nach 136 Zügen bzw. knapp 8 (!) Stunden gab Jan auf. Dies war gleichzeitig die längste Partie, die jemals in einem WM-Match gespielt wurde. Beeindruckende körperliche Leistung von beiden Spielern.
Auf jeden Fall erfreulich, dass mit dem 1. Sieg mehr Dynamik in die Konstellation kommt und Jan nun noch aggressiver spielen muss. Wobei die Remis-Partien ja nun bisher auch nicht so schlecht waren. Zumindest nicht so ein Berliner Mauer Gedrisse wie bei den letzten Weltmeisterschaften.  :psycho:
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Mr.Miyagi

Die Partie war nicht nur lang, sonder endlich auch mal sehr spannend. Es gab etliche Chancen für Nepo, aber Magnus spielt die letzten 60 Züge (!) wie ein Uhrwerk, um seine Batterie aus Turm, Springer und 2 Bauern nach vorne zu treiben. Das war schon echt stark.
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Mr. Mamosa

Jan war nach der 1. Niederlage mental scheinbar ziemlich angeschlagen. Mal sehen, ob er sich noch einmal zusammenreißen und die WM spannend gestalten kann. 2 Niederlagen sind aber natürlich ein ziemliches Brett.
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Badabing

Wer - wie ich - selbst nicht auf Vereinsniveau spielt, aber trotzdem die Schach-WM so verfolgen möchte, dass man das, was auf dem Brett passiert, einigermaßen verstehen möchte, dem kann ich den folgenden YouTube-Kanal empfehlen:

https://youtube.com/c/AGADMATOR

Hier geht es direkt zu Spiel 8:

https://youtu.be/ZMwF2zCjOQ4

Aber nicht nur für die WM, sondern auch für andere Spiele finde ich den Kanal sehr sehenswert.
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Mr. Mamosa

Damit ist der Drops wohl gelutscht. 27. c5 war schon wieder ein dicker Patzer von Jan. Schade, die Marathonpartie hat ihn völlig aus der Bahn geworfen.
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Eigelsteiner

Babbsagg
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TC70

Zitat von: Mr. Mamosa am Dienstag, 07.Dez.2021, 18:25:39
Damit ist der Drops wohl gelutscht. 27. c5 war schon wieder ein dicker Patzer von Jan. Schade, die Marathonpartie hat ihn völlig aus der Bahn geworfen.

Habe null Ahnung von Schach. Aber ist das wirklich so, dass so eine Mammutpartie komplett den Stecker ziehen kann? 
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Mr. Mamosa

Zitat von: TC70 am Dienstag, 07.Dez.2021, 20:52:16
Habe null Ahnung von Schach. Aber ist das wirklich so, dass so eine Mammutpartie komplett den Stecker ziehen kann? 

Mit Sicherheit. Zum einen kommt die körperliche Anstrengung, 8h lang auf allerhöchster Präzision zu spielen. Beide Spieler haben gesagt, dass sie auch in der 8. Partie noch nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen konnten, weil sie noch die Auswirkungen des 6. Spiels spürten.
Für Jan kam dann zusätzlich noch der mentale Druck dazu, gegen Magnus gewinnen zu müssen. Bei Weltmeisterschaften wird ohnehin eher defensiv gespielt, denn meist kann halt eine Partie darüber entscheiden, wer Weltmeister wird. Wenn man dann auch noch gegen Magnus Carlsen gewinnen muss, der unfassbar stabil ist und im Endspiel nahezug unbesiegbar ist, dann kann es halt passieren, dass man zu riskant spielt oder einfach die falschen Entscheidungen trifft, um das Ruder noch mal rumzureißen. Und im Grunde genommen war es das auch. Jan hat unter der körperlichen und mentalen Belastung jetzt einfach ein paar schlechte Entscheidungen hintereinander getroffen, die er so wahrscheinlich nicht gefällt hätte, wenn das 6. Spiel gewesen wäre. Und der Patzer, der ihm jetzt in der letzten Partie unterlaufen ist, passiert Großmeistern dieses Kalibers im Grunde genommen nicht. Angesichts dessen, dass Jan bis zur 6. Partie famoses Schach gespielt hat, merkt man schon den deutlichen Knick.
Das ist aber übrigens etwas, was Magnus Carlsen gerne mal macht, Spieler an die körperliche Belastungsgrenze zu bringen. Er weiß, dass er im Endspiel besser ist, deshalb "überspielt" er gerne mal Partien, einfach um die Gegner körperlich mürbe zu machen. In seinem WM Match gegen den deutlich älteren und dadurch körperlich nicht ganz so fitten Vishy Anand hat er das auch mal gemacht, eine Partie übermäßig lang in die Länge gezogen. Davon hat er dann in den Folgepartien aufgrund seiner besseren Fitness profitiert.

Kaio

Zitat von: TC70 am Dienstag, 07.Dez.2021, 20:52:16
Habe null Ahnung von Schach. Aber ist das wirklich so, dass so eine Mammutpartie komplett den Stecker ziehen kann? 

So eine Schach-WM ist eine enorme physische und psychische Belastung, da kann so eine superlange Verlustpartie, in der man lange ums Remis gekämpft hat, schon richtig reinhauen.

Nur mal zur Einordnung: So einen grober Fehler, wie Nepomniachtchi in der 8. Partie begangen hat (21. ... b5?), sieht man nur selten von Spielern >2200 ELO (Nepomniachtchi hat knapp 2800). Einen totalen Aussetzer wie in der 9. Partie (27. c5??) würde man normalerweise nur auf Clubniveau erwarten. Natürlich haben auch Großmeister gelegentlich Aussetzer, aber sowas wie 27.c5?? passiert einem 2800 ELO-Spieler vielleicht einmal in 500 Turnierpartien mit langer Bedenkzeit außerhalb einer Zeitnotphase. Da sieht man schon ganz deutlich den riesigen Effekt der 6. Partie.

Lattenkreuz

Die Belastung, der Druck, die Erschöpfung muss exorbitant hoch sein! Wenn man mich nachts um drei mit 2 Promille weckt und mir die Stellung vor dem 27. Zug vorsetzt, selbst dann würde ich wohl nicht c5 ziehen. Und ich spiele nur auf einem Niveau, dass die theoretische statistische Wahrscheinlichkeit gegen Nepomnjaschtschi zu gewinnen bei < ca. 1:50.000 liegt...  :D Wenn ich jeden Tag eine Partie gegen ihn spielen würde, wäre das nach ca. 137 Jahren der Fall... :D
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Superwetti

Zitat von: Lattenkreuz am Donnerstag, 09.Dez.2021, 00:13:13
Die Belastung, der Druck, die Erschöpfung muss exorbitant hoch sein! Wenn man mich nachts um drei mit 2 Promille weckt und mir die Stellung vor dem 27. Zug vorsetzt, selbst dann würde ich wohl nicht c5 ziehen. Und ich spiele nur auf einem Niveau, dass die theoretische statistische Wahrscheinlichkeit gegen Nepomnjaschtschi zu gewinnen bei < ca. 1:50.000 liegt...  :D Wenn ich jeden Tag eine Partie gegen ihn spielen würde, wäre das nach ca. 137 Jahren der Fall... :D

Du könntest doch aber genauso gut die erste Partie gewinnen und dir einfach die restlichen 49.999 Partien schenken.
Super-Wetti
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Mr.Miyagi

So, da isser, der alte neue Champion.
Nepo war ihm einfach komplett unterlegen, an seinen Fehlern wird er lange Knabbern. Magnus Karlsen ist so gut und noch so jung, es ist schwer vorstellbar, dass er bald entthront wird, aber wer weiss.
Der junge Iraner Alireza Firouza könnte, wenn er sich weiter so schnell verbessert, bald Herausforderer werden.
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Mr. Mamosa

Glückwunsch an Magnus! Das war nach der 6. Partie ein Klassenunterschied.
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