Investor zum Effzeh?

Begonnen von Yassir_Zaccaria, Dienstag, 03.Feb.2015, 17:37:11

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MLM

Würde die Gleichung in diesem abstrusen Artikel auch nur irgendetwas mit der Realität zu tun haben, hätte der MR 28,6% der Anteile. Noch gröberer Unfug ist es dann wenn das mit den Partnern der Bayern gleichgestellt wird.

Und wer einen Investor will soll doch einen ranschaffen. Oder um es etwas kleiner zu machen, entsprechende Satzungsänderungsanträge einreichen oder von anderen eingereichten, zustimmen. Da es ja anscheinend Massen an "modern denkenden" Mitgliedern gibt dürfte es ein leichtes sein diejenigen auszubremsen die nur in der Vergangenheit leben.
Na Palm

NurKölnSonstNichts

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:38:51
Du unterscheidest zwischen Fan und Kunde. Damit suggerierst du, es gäbe ein klare Grenze. Dies ist ein Irrglaube, ich bin Fan schon länger als die meisten hier. Ich habe ein Meisterglas von 1978 und es war eine meiner ersten Besuche vor Ort. Damals und lange Zeit danach, waren Heimspiele eher so eine Veranstaltung die davon lebte, dass die Frage nach der Höhe des Sieges Thema war, oder in den 80er schaffen wir mehr als 10.000 Zuschauer?!

Das was du Fan nennst, ist wohl die Abteilung Ultra oder ähnliches. Dies ist der Teil, der für sich beansprucht der wahre Fan zu sein, alle anderen sind Konsumenten. Dies ist falsch!

Ich bin Fan, Kunde und manchmal auch noch Hooligan...wenn meine Familie mich lässt :)

Ich fahre ins Stadion und möchte unterhalten werden, es darf geschunkelt werden und konsumiert. Aber im wesentlichen möchte ich, dass mein Verein wieder um die Meisterschaft
mitspielt, oder im Finale in Berlin vertreten ist. Es geht darum das Spiel zu gewinnen.
Aus keinem anderen Grund spielt man nämlich Fußball, jeder der etwas anderes behauptet, hat nie selber gegen den Ball getreten!!

Das freut mich für dich. Ich hingegen interessiere mich nicht sonderlich für Meisterschaften, Pokalsiege oder Eigenkapitalgeschwätz. Mir geht's mehr um die Einstellung zur Sache, Aufrechterhaltung traditioneller Werte, berechtigtes Empfinden für Stolz auf den Verein (unabhängig der Ligazugehörigkeit oder sportlicher Erfolge), klare Haltungen und Ansichten die den Sport von der niedrigsten Ebene an aufwärts beeinflussen. Ich gucke mir lieber mit 1700 Menschen (ich nenne sie in diesem Zuge dann eben Fans) aufm Ascheplatz irgendein Gerumpel meines Vereins an, als einem vermeintlich sportlichem Erfolgsbestreben hinterherzulaufen, dessen Grundlage unter Umständen nichts anderes als der Verkauf der eigenen Seele bedeuten würde.
Mir ist bewusst, dass ich in diesem Fall ausschließlich nur emotional-behaftet argumentieren kann, aber für mich war der FC auch nie etwas anderes als Emotion und soll es auch nicht sein. Daher kann ich zu einer rational-sachlichen Diskussion im Hinblick auf wirtschaftliche Fragen und Antworten oder "strategischer Ausrichtung" nichts beitragen.  Will ich aber auch nicht, weil das, was mir persönlich wichtig ist, nichts mit mit ökonomischen Zielen oder sportlicher Konkurrenzfähigkeit zu tun hat.

koelner

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:38:51
Du unterscheidest zwischen Fan und Kunde. Damit suggerierst du, es gäbe ein klare Grenze. Dies ist ein Irrglaube, ich bin Fan schon länger als die meisten hier. Ich habe ein Meisterglas von 1978 und es war eine meiner ersten Besuche vor Ort. Damals und lange Zeit danach, waren Heimspiele eher so eine Veranstaltung die davon lebte, dass die Frage nach der Höhe des Sieges Thema war, oder in den 80er schaffen wir mehr als 10.000 Zuschauer?!

Das was du Fan nennst, ist wohl die Abteilung Ultra oder ähnliches. Dies ist der Teil, der für sich beansprucht der wahre Fan zu sein, alle anderen sind Konsumenten. Dies ist falsch!

Ich bin Fan, Kunde und manchmal auch noch Hooligan...wenn meine Familie mich lässt :)

Ich fahre ins Stadion und möchte unterhalten werden, es darf geschunkelt werden und konsumiert. Aber im wesentlichen möchte ich, dass mein Verein wieder um die Meisterschaft
mitspielt, oder im Finale in Berlin vertreten ist. Es geht darum das Spiel zu gewinnen.
Aus keinem anderen Grund spielt man nämlich Fußball, jeder der etwas anderes behauptet, hat nie selber gegen den Ball getreten!!
Die Gnade der frühen Geburt, ich bin nicht so lange effzeh Fan, kann dafür aber nichts.

Ich bin kein Ultra, auch kein Allesfahrer und habe auch keine Dauerkarte. Ob ich aber weiterhin Fan sein kann wenn man den Verein verkauft, würde ich stand heute bezweifen. Werte zählen für mich mehr als Erfolg.
Zumal ich auch bezweifle dass man durch einen Investor Erfolg kaufen kann.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Hansiki

Zitat von: NurKölnSonstNichts am Dienstag, 07.Sep.2021, 12:20:23
Das freut mich für dich. Ich hingegen interessiere mich nicht sonderlich für Meisterschaften, Pokalsiege oder Eigenkapitalgeschwätz. Mir geht's mehr um die Einstellung zur Sache, Aufrechterhaltung traditioneller Werte, berechtigtes Empfinden für Stolz auf den Verein (unabhängig der Ligazugehörigkeit oder sportlicher Erfolge), klare Haltungen und Ansichten die den Sport von der niedrigsten Ebene an aufwärts beeinflussen. Ich gucke mir lieber mit 1700 Menschen (ich nenne sie in diesem Zuge dann eben Fans) aufm Ascheplatz irgendein Gerumpel meines Vereins an, als einem vermeintlich sportlichem Erfolgsbestreben hinterherzulaufen, dessen Grundlage unter Umständen nichts anderes als der Verkauf der eigenen Seele bedeuten würde.
Mir ist bewusst, dass ich in diesem Fall ausschließlich nur emotional-behaftet argumentieren kann, aber für mich war der FC auch nie etwas anderes als Emotion und soll es auch nicht sein. Daher kann ich zu einer rational-sachlichen Diskussion im Hinblick auf wirtschaftliche Fragen und Antworten oder "strategischer Ausrichtung" nichts beitragen.  Will ich aber auch nicht, weil das, was mir persönlich wichtig ist, nichts mit mit ökonomischen Zielen oder sportlicher Konkurrenzfähigkeit zu tun hat.

Dich interessiert das sportliche also nicht? Für mich ist der 1.FC Köln ein Fußballverein, er tritt zum ersten Spieltag an um ein Spiel zu gewinnen, er tritt im Wettbewerb an und spielt um die deutsche Meisterschaft. Im Prinzip machen das in Liga1 grundsätzlich alle erst einmal.

Wenn das nicht mehr das wichtigste ist, dann kannst du auch Hallen Halma Fan sein, ist auch sehr traditionell, oder Schach?!
Jeder der sich mal Fußballschuhe geschnürt hat, der auf den Platz marschiert ist (egal ob Asche, Kunstrasen, Naturrasen, große Arena ) und dem Anpfiff entgegengefiebert hat, wollte nur eins, dass Spiel gewinnen.

effzeh-forum.köln. Der Buddha unter den Foren :)
Ignore Funktion, das Eingestehen der eigenen Schwäche, einen Artikel nicht einfach ignorieren zu können.
Meine Signatur staubt ja schon:)
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MG56

Die Erfolge des großen Gönners Wernze bei der Viktoria zeigen doch gerade, dass Investorengeld eben nicht automatisch zu sportlichem Höhenflug führt.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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Kaio

Zitat von: Povlsen am Dienstag, 07.Sep.2021, 10:11:41
Das ist halt die Frage. Ich bin da zwiegespalten und die Thematik ist komplex, weil es nicht um reine Rationalität geht. Zwar möchte ich die Identität des FC erhalten, andererseits bin ich nicht Fußballfan geworden, um Zweitligafußball zu schauen. Ich will nach wie vor den maximalen Erfolg für den FC und ich träume nach wie vor davon, dass die Begegnung Bayern München - 1. FC Köln noch mal ein Spitzenspiel wird (oder wenigstens Dortmund gegen Köln) und nicht die Partie eines Goliath gegen Micky Maus. Wahrscheinlich ist das utopisch, aber ich gehe ins Stadion, um Topfußball zu sehen, kombiniert mit der Emotion, dass da unten nicht irgendwer spielt, sondern mein Lieblingsverein. Dass Ambition und Realität in den letzten 30 Jahren immer stärker auseinanderfallen, was nicht nur daran liegt, dass wir sehr viel von früherer Kompetenz eingebüßt haben, sondern auch durch die ungerechte Kapitalverteilung in der Liga, weiß ich, ich werde mich damit aber wohl nie endgültig abfinden können. Dabei suche auch ich nach Wegen, wie der FC wieder eine gute Rolle in der Liga spielen kann, ohne seine Identität zu verlieren.

Kann ich sehr gut nachvollziehen! Ich glaube aber, dass man mit guter, kontinuierlicher Arbeit und den richtigen Personen in der Verantwortung sportlich auch in der jetzigen Situation noch eine wesentlich bedeutendere Rolle spielen könnte als wir es aktuell tun. Dafür bedarf es keines Investors, sondern Kompetenz in der Führungsetage - ein Investor würde dabei womöglich sogar eher hinderlich sein.

Wenn man sich vor Augen führt, wer bei uns in den letzten 3 Jahrzehnten alles als Präsident, Manager, Trainer oder in einer Position drumherum tätig war, ist doch das eigentliche Wunder nicht, warum wir um den Klassenerhalt kämpfen, sondern eher, warum wir trotz allem als einer von ganz wenigen Traditionsvereinen überhaupt noch in der 1. Liga spielen dürfen. Wenn wir umgekehrt die Kompetenz und Kontinuität in der sportlichen Leitung hätten, wie es sie z.B. bei Freiburg gibt oder seit einigen Jahren auch in Gladbach, könnte man umgekehrt natürlich auch in Köln in europäischen Wettbewerben mitspielen, das wäre nach wie vor ohne Weiteres möglich.

Und da zählt für mich auch nicht das Argument, kontinuierliche gute Arbeit wie in Freiburg, Mainz, Augsburg, etc. wäre in Köln nicht möglich - natürlich ist das Umfeld unruhiger, aber die Kontinuität ist einzig und allein abhängig vom sportlichen Erfolg und dieser wiederum von der Kompetenz. Mit dem sportlichen Erfolg kommen mehr Fernsehgelder, mehr und bessere Sponsorenverträge, mehr Transfererlöse. Wir haben es aber über Jahrzehnte hinweg nicht geschafft, in eine solche Aufwärtsspirale hineinzukommen.

Wir hatten vor ein paar Jahren mit der Qualifikation zum internationalen Geschäft einen Fuß in der Tür zu einer erfolgreichen Zukunft und in Verbindung mit 35 Mio. Transfererlös durch den Modeste-Verkauf die Möglichkeit, ähnlich wie Gladbach in die Phalanx der oberen 4-8 (Bayern, BVB und jetzt RB sind außen vor) vorzustoßen, diese Chance wurde durch eine desaströse Transferperiode verspielt, in der man der Mehrfachbelastung nicht Rechnung trug (ich erinnere mich noch an Sprüche wie "Belastung durch kluge Flug-Planung reduzieren") und fast das gesamte Transferbudget für Cordoba verplemperte, der damals ein 5-Tore-Stürmer war. Auch wenn er später besser wurde, hätte man den Kader statt dessen auf 5 Positionen verbessern/verbreitern können, aber man hatte kein Konzept und keine Spieler auf dem Zettel. Für die damals vertane Chance ist maßgeblich Schmadtke verantwortlich, und nach der folgerichtigen Krise kam wieder das übliche Wechselspiel auf sämtlichen Führungspositionen mit schlimmen und schlimmsten Personalien.

Wenn man sich dann in einer solchen Position wie damals (internationaler Wettbewerb und Geld für Transfers) befindet, muss man primär massiv in den Nachwuchs investieren, und zwar nicht nur in die Entwicklung der eigenen Jugendspieler, sondern auch junge Talente aus dem Ausland verpflichten. Borussia Dortmund macht das aus meiner Sicht genau richtig, und obwohl sie die besten Spieler regelmäßig abgeben müssen, haben sie aus meiner Sicht mit ihrer Transferpolitik den Verbleib in der Spitzengruppe über Jahrzehnte sichergestellt. Spieler wie Moukoko, Bellingham, etc. werden unzählige Millionen in die Kassen spülen. Es ist überhaupt kein Risiko, ein paar Millionen für solche Spieler zu investieren. Befindet man sich erstmal in einer solchen Position der Stärke, lassen sich über Transfererlöse enorme Gewinne erwirtschaften, die man dann wieder in neue Talente investieren kann. Das ist eine Spirale, die immer weiter nach oben führt. Natürlich waren wir damals noch längst nicht in der Situation wie jetzt Dortmund, aber in kleinerem Maßstab hätte man auch bei uns in die Zukunft investieren können.

Die Situation "Goliath gegen Mickey Mouse" ist aus meiner Sicht zum größten Teil selbstverschuldet und hat mit der Investorenfrage relativ wenig zu tun. Aber wenn man über 30 Jahre fast nur falsche Entscheidungen trifft und am Ende bei Veh und Heldt oder Gisdol und Funkel landet, kann man davon ausgehen, dass man auch wieder viele, viele Jahre mit überwiegend guten Entscheidungen braucht, um irgendwann wieder sportliche Bedeutung zu erlangen. Wenn solche Leute in der Verantwortung stehen, kann man so viel Investorengeld reinpumpen wie man will, das ist dann einfach weg - siehe Windhorst-Millionen bei Hertha, wo ähnlich "kompetente" Leute agieren.
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Hansiki

Zitat von: koelner am Dienstag, 07.Sep.2021, 12:49:36
Die Gnade der frühen Geburt, ich bin nicht so lange effzeh Fan, kann dafür aber nichts.

Ich bin kein Ultra, auch kein Allesfahrer und habe auch keine Dauerkarte. Ob ich aber weiterhin Fan sein kann wenn man den Verein verkauft, würde ich stand heute bezweifen. Werte zählen für mich mehr als Erfolg.
Zumal ich auch bezweifle dass man durch einen Investor Erfolg kaufen kann.

Ich bin auch nicht mehr Fan als andere, nur weil ich aufgrund meines Alters länger dabei bin. Ich kann nur mit der Definition Werte an dieser Stelle nichts anfangen.
Littbarski oder Tünn haben im Verhältnis zu heute für Nüsse Fußball gespielt. Uwe Seeler noch für 15.000 Mark.
Ein Mittelrheinligist ( fünfte Liga ) bezahlt pro Kopf bereits 1000 Euro im Monat, ohne Investoren/Sponsoren oder ähnliches geht es da auch nicht mehr und die erwarten ebenfalls
eine Gegenleistung.

Und wer glaubt, wir wären ohne Einfluss von außen, der ist zusätzlich noch blauäugig. Souque Rewe (Aufsichtsratsvorsitzender) und  Dr. Klaus Behrenbeck, Mitbegründer des Kölner Büros von McKinsey ( Vorsitzender des Beirates ) haben gut 28 % Stimmanteil im GA.

Ist ne Menge Mitspracherecht...findest du nicht?
effzeh-forum.köln. Der Buddha unter den Foren :)
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NurKölnSonstNichts

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 12:54:04
Dich interessiert das sportliche also nicht? Für mich ist der 1.FC Köln ein Fußballverein, er tritt zum ersten Spieltag an um ein Spiel zu gewinnen, er tritt im Wettbewerb an und spielt um die deutsche Meisterschaft. Im Prinzip machen das in Liga1 grundsätzlich alle erst einmal.

Wenn das nicht mehr das wichtigste ist, dann kannst du auch Hallen Halma Fan sein, ist auch sehr traditionell, oder Schach?!
Jeder der sich mal Fußballschuhe geschnürt hat, der auf den Platz marschiert ist (egal ob Asche, Kunstrasen, Naturrasen, große Arena ) und dem Anpfiff entgegengefiebert hat, wollte nur eins, dass Spiel gewinnen.

Es geht mir ausschließlich nur darum, dass ich für sportlichen Erfolg keine für mich übergeordneten Werte über Bord werfe. Ende. Ich habe selber auch lange genug aktiv Fußball gespielt und kann demnach einschätzen, was es bedeutet erfolgreich sein zu wollen. Aber ich erinnere mich tatsächlich auch noch daran, dass mein Vater mir damals mal nach einer 1-7 Klatsche (C-Jugend) offenbarte, dass der Gegner drei sehr gute Spieler von einem Konkurrenten gegen Geld "geholt" hat. Für mich war das damals unvorstellbar, man war immerhin eine Dorfmannschaft. Mit dieser Information war die Niederlage und besagter Gegner für mich völlig sekundär, da ich für mich und meine Mannschaft sicher sein konnte, dass wir zwar zu den schlechteren Teams gehörten, aber dafür immerhin "ehrlichen" Fussball spielten. Auch wenn das Beispiel nun vllt nicht passen mag (und rückblickend meinerseits auch falsch interpretiert wurde) und ich deinen Standpunkt durchaus nachvollziehen kann, bleibe ich dabei, dass ehrlicher, aufrichtiger und werteorientierter Fussball für mich immer einen höheren Stellenwert haben wird als auf Biegen und Brechen sportlichen Erfolg erzielen zu wollen.

baenderriss

Zitat von: J.R. am Dienstag, 07.Sep.2021, 12:08:43
Was ist denn bitte eine "Digitalisierung des Vereins"? 1,5 Mio. € Investitionsvolumen hierfür ist weniger als die Hälfte dessen, was man für Limnios aus dem Fenster geworfen hat. Soll das jetzt etwa als Begründung dafür herhalten, dass man einen Investor ins Boot holen sollte? Das ist doch Unfug.

Häh??? Wo behaupte denn ich oder irgendjemand sonst, dass man für die Digitalisierung des Vereins zwingend einen Investor ins Boot holen soll. Leute, denkt doch mal nach, bevor ihr etwas postet!

Was ich geschrieben habe, ist, dass ich von einem Konzept zur Digitalisierung des Vereins noch nichts gehört hatte und deshalb dankbar bin, es über den Artikel erfahren zu haben. Auch wusste ich nicht, dass auch auf dieser Ebene Dinge aus Kostengründen aktuell nicht realisiert werden können.
baenderriss = bänderriss
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Lückenfüller

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 12:54:04
Dich interessiert das sportliche also nicht? Für mich ist der 1.FC Köln ein Fußballverein, er tritt zum ersten Spieltag an um ein Spiel zu gewinnen, er tritt im Wettbewerb an und spielt um die deutsche Meisterschaft. Im Prinzip machen das in Liga1 grundsätzlich alle erst einmal.

Wenn das nicht mehr das wichtigste ist, dann kannst du auch Hallen Halma Fan sein, ist auch sehr traditionell, oder Schach?!
Jeder der sich mal Fußballschuhe geschnürt hat, der auf den Platz marschiert ist (egal ob Asche, Kunstrasen, Naturrasen, große Arena ) und dem Anpfiff entgegengefiebert hat, wollte nur eins, dass Spiel gewinnen.



Meiner Meinung nach schließt das eine das andere nicht aus! Ich bin auch in den Zeiten verhaftet, als die Bundesligavereine noch "Vereine" waren und sich hauptsächlich über ihr sportliches Abschneiden und die wirtschaftliche Qualität/Strukturen ihres Umfelds finanziert haben (wobei es natürlich auch damals schon grenzwertige Auswüchse gab). Sobald der FC sein erstes % verkauft, ist der FC für mich erledigt. Gleichzeitig wünsche ich mir aber natürlich auch den maximal möglichen Erfolg für den FC. Entscheidend ist für mich aber hier die Formulierung "maximal möglicher Erfolg". So war für mich der 5. Platz unter Stöger fast so schön wie eine Meisterschaft, weil wir in der Saison der höchstplatzierte Verein im deutschen Profifussball waren, der noch zu 100% im Vereinsbesitz war (bzw. kein anderweitig 50+1 umgehendes Konstrukt war).

Man muss halt immer schauen, mit wem man konkurriert. Ich hätte z.B. auch überhaupt nichts gegen eine Superleague (in einem geschlossenen System nach amerikanischem Vorbild) auf internationaler oder sogar auf nationaler Ebene einzuwenden, in der dann all die kaputten Konstrukte/Franchisenehmer miteinander konkurrieren können - einzige Bedingung: diese Teams dürfen dann nicht mehr in der Bundesliga teilnehmen. Dann mag die Bundesliga sportlich nur noch "zweitklassig" sein, aber alle Vereine würden zumindest wieder unter ähnlichen Bedingungen konkurrieren. Und dann wäre für mich eine Meisterschaft in der Bundesliga genauso viel Wert, wie in der "guten alten Zeit". 
There is always an easy solution to every problem - neat, plausible, and wrong.

Povlsen

Zitat von: Kaio am Dienstag, 07.Sep.2021, 13:11:01

Die Situation "Goliath gegen Mickey Mouse" ist aus meiner Sicht zum größten Teil selbstverschuldet und hat mit der Investorenfrage relativ wenig zu tun. Aber wenn man über 30 Jahre fast nur falsche Entscheidungen trifft und am Ende bei Veh und Heldt oder Gisdol und Funkel landet, kann man davon ausgehen, dass man auch wieder viele, viele Jahre mit überwiegend guten Entscheidungen braucht, um irgendwann wieder sportliche Bedeutung zu erlangen. Wenn solche Leute in der Verantwortung stehen, kann man so viel Investorengeld reinpumpen wie man will, das ist dann einfach weg - siehe Windhorst-Millionen bei Hertha, wo ähnlich "kompetente" Leute agieren.

Da sind wir uns völlig einig. Im Grundsatz lehne ich Anteilsverkäufe nach wie vor ab. Ich will mich aber eben auch nicht mit dauerhafter Zweitklassigkeit abfinden und zusehen, wie uns Vereine wie Mainz, Union, Augsburg und Co. dauerhaft überholen. Ein Investor macht nur Sinn, wenn er eine Aufwärtsspirale, wie Du sie richtig skizziert hast, initiiert. Dafür gibt es natürlich keine Garantien, wie man in Berlin sehen kann, wobei da auch noch nicht klar ist, wie deren Weg langfristig aussehen wird. Der Investor muss nach meiner Meinung die Mittel bereit stellen, um uns a) infrastrukturell wettbewerbsfähig zu machen und b) Leute hierher zu locken, die eben wissen, was man tun muss, um eine erfolgreiche Fußballmannschaft zu bauen. Wir wussten das damals, als das Profitum begann, besser als alle anderen. Gute Leute und Konzepte kosten halt Geld, auch neben dem Platz. Solange wir diese aber nicht haben, werden wir weiterhin Ablösesummen versenken und nichts Nachhaltiges aufbauen.

Sicher ist das im Moment noch möglich, aus eigener Kraft dahin zu kommen, aber es wird mit jedem Jahr schwieriger werden.
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Lückenfüller

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 13:14:29
Und wer glaubt, wir wären ohne Einfluss von außen, der ist zusätzlich noch blauäugig. Souque Rewe (Aufsichtsratsvorsitzender) und  Dr. Klaus Behrenbeck, Mitbegründer des Kölner Büros von McKinsey ( Vorsitzender des Beirates ) haben gut 28 % Stimmanteil im GA.

Ist ne Menge Mitspracherecht...findest du nicht?

Sorry, aber diesen Stimmanteil von Aufsichtsratsmitgliedern mit dem Mitspracherecht eines Investors zu vergleichen, ist doch bei den Haaren herbeigezogen! Dann könnte man ja auch so argumentieren, dass jeder der im Aufsichtsrat sitzt seinen Stimmenanteil und seine persönlichen Interessen hat, und daher der ganze Klub zu 100% in fremden Händen ist...

Ja, im Aufsichtsrat mögen Leute sitzen, die "Interessenskonflikte" haben, weil sie sich auch finanziell im Verein engagieren. Aber der entscheidende Unterschied zu einem Investor ist doch, dass diese Personen trotzdem der Vereinssatzung und zu einem gewissen Grad der Kontrolle der Vereinsmitglieder unterstehen, denn diese können durch ihr Mitbestimmungsrecht dazu beitragen, dass eben jene Personen zur Not entfernt werden (zur Not durch Satzungsänderungen oder durch die Wahl eines Präsidiums/Mitgliederrates, der dieses forcieren würde). Einen Investor wird man höchstens los, indem man seine Beteiligungen am Verein abkauft - wenn der Investor denn dazu bereit ist (schau mal nach England, wie das dort läuft und wie schwierig es dort ist, Investoren wieder loszuwerden, selbst wenn denen nicht viel am sportlichen Erfolg liegt).
Ein weiterer wichtiger Unterschied zu einem Investor mit Mitspracherecht ist der, dass diese Personen (bzw. die Organisationen, die sie vertreten) keine direkten Werte aus dem Verein abziehen können (klar, sie können ihr Sponsoring einstellen, aber dann werden sie eben durch einen anderen Sponsor ersetzt und das würde sich dann auch nur auf zukünftige Einnahmen auswirken, nicht auf vorhandene Werte) oder direkte (materielle) Rendite erwarten können. Im Gegenteil zu Investoren, die eventuell hauptsächtlich auf finanzielle Rendite aus sein mögen, sollte es den Leuten in unserem Aufsichtsrat daran gelegen sein, dass der FC sich auch sportlich gut entwickelt, denn dann zahlt sich auch ihr Sponsoring mehr aus.
There is always an easy solution to every problem - neat, plausible, and wrong.
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Lückenfüller

Zitat von: Povlsen am Dienstag, 07.Sep.2021, 14:00:50
Da sind wir uns völlig einig. Im Grundsatz lehne ich Anteilsverkäufe nach wie vor ab. Ich will mich aber eben auch nicht mit dauerhafter Zweitklassigkeit abfinden und zusehen, wie uns Vereine wie Mainz, Union, Augsburg und Co. dauerhaft überholen. Ein Investor macht nur Sinn, wenn er eine Aufwärtsspirale, wie Du sie richtig skizziert hast, initiiert. Dafür gibt es natürlich keine Garantien, wie man in Berlin sehen kann, wobei da auch noch nicht klar ist, wie deren Weg langfristig aussehen wird. Der Investor muss nach meiner Meinung die Mittel bereit stellen, um uns a) infrastrukturell wettbewerbsfähig zu machen und b) Leute hierher zu locken, die eben wissen, was man tun muss, um eine erfolgreiche Fußballmannschaft zu bauen. Wir wussten das damals, als das Profitum begann, besser als alle anderen. Gute Leute und Konzepte kosten halt Geld, auch neben dem Platz. Solange wir diese aber nicht haben, werden wir weiterhin Ablösesummen versenken und nichts Nachhaltiges aufbauen.

Sicher ist das im Moment noch möglich, aus eigener Kraft dahin zu kommen, aber es wird mit jedem Jahr schwieriger werden.

Augsburg ist aber ein extrem schlechtes Beispiel, denn die haben sich ja komplett verkauft...
There is always an easy solution to every problem - neat, plausible, and wrong.
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Povlsen

Zitat von: Lückenfüller am Dienstag, 07.Sep.2021, 14:06:19
Augsburg ist aber ein extrem schlechtes Beispiel, denn die haben sich ja komplett verkauft...

Eben, deshalb habe ich die auch genannt. Wenn sich langfristig alle verkaufen, nur wir nicht, haben wir uns eben aus dem Wettbewerb freiwillig verabschiedet. Das fänd ich genauso beschissen wie einen Verkauf des FC an Investoren. Wenn die Betätigungsgrundlage fehlt, macht es keinen Sinn mehr. Denn "Verkauf des FC" bedeutet ja nicht Auflösung des Vereins. Es würde ja "nur" die Lizenzspielergesellschaft anteilsweise verkauft. Den e.V., der in der Kreisklasse spielen könnte, gäbe es ja nach wie vor.
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Greenkeeper

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:11:01



Das Problem ist, die Vergangenheit ist in finanzieller Hinsicht nicht mir der Zukunft vergleichbar. Von daher hilft die Erkenntnis an dieser Stelle nicht weiter.
Daraus zu schließen, dass der vernünftige Einsatz der vorhandenen Kapazitäten ( und selbst das ist bisher ja immer schon ein Problem gewesen ) ausreicht, um zukünftig sicher die Klasse zu halten, oder evtl. sogar etwas höher zu landen, dies ist gelinde gesagt unrealistisch.
Auf dieses Konstrukt bauen zu viele, es können daher nicht alle sorgenfrei sein.



Natürlich ist das finanzielle Niveau, auf dem wir uns heute bewegen, nicht mit dem aus den 90er- oder 00er Jahren vergleichbar, nicht mal mit den ersten Jahren der zweiten Dekade im 21. Jahrhundert. Wenn man allerdings das in dieser Zeit beobachtete wirtschaftliche Handeln einfach mit noch mehr Geld kombiniert sage ich voraus, dass kein besseres Ergebnis dabei heraus kommt. An dieser Stelle müssten sich Invesorenbefürworter und -Gegner eigentlich einig sein. ...

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:38:51
Ich fahre ins Stadion und möchte unterhalten werden, es darf geschunkelt werden und konsumiert. Aber im wesentlichen möchte ich, dass mein Verein wieder um die Meisterschaft
mitspielt, oder im Finale in Berlin vertreten ist. Es geht darum das Spiel zu gewinnen.
Aus keinem anderen Grund spielt man nämlich Fußball, jeder der etwas anderes behauptet, hat nie selber gegen den Ball getreten!!

... Inwiefern ein Anteilsverkauf dann genug Geld in die Kassen spült um nachhaltig oben mitspielen zu können, also auch wenn die Kohle nicht mehr da ist, ist eine andere Frage. Selbst wenn der Verein die von mir bezweifelten 400 Mio. Euro wert sein sollte und sogar 50% verkauft würden: Das würde immer noch nicht reichen um das von dir ausgegebene Ziel auch nur ansatzweise realistisch zu machen. So ehrlich muss man sein, der Zug ist abgefahren (Ausnahme bestätigt die Regel, aber die ersten Plätze bewegen sich in finaziell anderen Galaxien). Wenn man sagt, das Investment soll diesen Erfolg nicht erkaufen, sondern lediglich den Grundstein legen, sich in die Position zu arbeiten, entgegne ich, dass ich dann lieber ein paar Jahre länger ehrlich arbeite und die Anteile im Haus behalte.
Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:11:01

Zu 2) maßvolles Risiko ist in einzelnen Fällen nun nicht wirklich ein Problem, es war durchaus so kommuniziert...zumindest wenn man das hören wollte.

...wenn aber die finanzielle Entwicklung über die Jahre nur in eine Richtung geht, nach unten, spricht das einerseits ganz grundsätzlich nicht für nachhaltiges Wirtschaften und andererseits auch nicht dafür, Risiken richtig einschätzen zu können.

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 11:11:01

Kapitalbeschaffung ohne Gegenleistung wird nicht so einfach werden, wie der ein oder andere hier vorrechnet.
Und zweite Liga möchte ich ebenfalls nicht, ich möchte im Rhein Energie Stadion Zadock the Priest hören.
Wer sich mit weniger zufrieden gibt, der hat in Köln und dem Umland genug Möglichkeiten sich auszuleben, einen Anspruch auf die heile Fussballwelt, nur weil man organisiert ist, nice shice.


Was alles möglich ist, hat man bereits in den ersten beiden Spielen in dieser Saison gesehen, aber dies muss langfristig auf 17 Heimspiele adaptiert werden,
Im übrigen ganz ohne Capo..., einfach nur aus der Euphorie des guten Spieles.


So etwas möchte ich in jedem Spiel sehen, dann kann ich auch mal mit einer Niederlage leben...

Der Verweis, wem es hier nicht passt könne sich ja einen anderen Verein suchen ist übrigens ebenso überheblich, wie die Unterstellung, "die" Ultras würden sich selbst als einzig wahre Fans ansehen. Ebenso könnte man ja Fans wie Dir entgegnen, dass auf der anderen Rheinseite oder auf dem holländischen Land im durchschnitt der letzten Jahre erfolgreicherer Fußball gespielt wird, und du dich diesen Mannschaften anschließen kannst. Du merkst selbst, dass diese Empfehlungen wenig sinnvoll sind.
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Lobi

Zitat von: Povlsen am Dienstag, 07.Sep.2021, 14:32:29
Eben, deshalb habe ich die auch genannt. Wenn sich langfristig alle verkaufen, nur wir nicht, haben wir uns eben aus dem Wettbewerb freiwillig verabschiedet. Das fänd ich genauso beschissen wie einen Verkauf des FC an Investoren. Wenn die Betätigungsgrundlage fehlt, macht es keinen Sinn mehr. Denn "Verkauf des FC" bedeutet ja nicht Auflösung des Vereins. Es würde ja "nur" die Lizenzspielergesellschaft anteilsweise verkauft. Den e.V., der in der Kreisklasse spielen könnte, gäbe es ja nach wie vor.

Ich bin immer noch der Überzeugung dass wir bei vernünftiger Arbeit im sportlichen und dadurch zwangsläufig auch im finanziellen Bereich auch ohne Investoren deutlich vor Vereinen wie Augsburg stehen müssten. Dazu hatte man vor nicht all zu langer Zeit eine fast perfekte Ausgangslage gehabt sich zumindest in der Bundesliga zu stabilisieren. Diese finanzielle und sportliche Basis wurde dann im Eiltempo teils größenwahnsinnig und teils mutwillig zerstört. Und das müsste man auch bei einem Investoreneinstieg befürchten, diesmal mit der Konsequenz dass es tatsächlich auf Asche endet.

Kaio

Zitat von: Povlsen am Dienstag, 07.Sep.2021, 14:00:50
Da sind wir uns völlig einig. Im Grundsatz lehne ich Anteilsverkäufe nach wie vor ab. Ich will mich aber eben auch nicht mit dauerhafter Zweitklassigkeit abfinden und zusehen, wie uns Vereine wie Mainz, Union, Augsburg und Co. dauerhaft überholen. Ein Investor macht nur Sinn, wenn er eine Aufwärtsspirale, wie Du sie richtig skizziert hast, initiiert. Dafür gibt es natürlich keine Garantien, wie man in Berlin sehen kann, wobei da auch noch nicht klar ist, wie deren Weg langfristig aussehen wird. Der Investor muss nach meiner Meinung die Mittel bereit stellen, um uns a) infrastrukturell wettbewerbsfähig zu machen und b) Leute hierher zu locken, die eben wissen, was man tun muss, um eine erfolgreiche Fußballmannschaft zu bauen. Wir wussten das damals, als das Profitum begann, besser als alle anderen. Gute Leute und Konzepte kosten halt Geld, auch neben dem Platz. Solange wir diese aber nicht haben, werden wir weiterhin Ablösesummen versenken und nichts Nachhaltiges aufbauen.

Sicher ist das im Moment noch möglich, aus eigener Kraft dahin zu kommen, aber es wird mit jedem Jahr schwieriger werden.

Ja, so eine Art "Anschubfinanzierung", um langfristig wieder in eine bessere Lage zu kommen, wäre natürlich toll. Aber will nicht jeder Investor mitreden, und sind nicht die meisten Investoren in sportlichen Fragen völlig inkompetent (Beispiel Kühne)? Es gibt ein Risiko beim Einstieg (dass der Investor gute Strukturen bzw. Ansätze zerschlägt) und natürlich auch beim Rückzug (z.B. dass er ein Gehaltsgefüge hinterlässt, dass plötzlich nicht mehr bezahlt werden kann). Und wenn man einen Fehler macht, ist er nicht mehr rückgängig zu machen - dem Investor gehören die Anteile, er wird ewig mitreden wollen, immer Einfluss nehmen, und nur er selbst bestimmt, ob und wann er sich zurückzieht und wem er seine Anteile verkauft.
  •  

Der Templer

Solange auf entscheidenden Positionen in diesem Verein die falschen Leute sitzen, wird Fremdkapital genau so verpuffen wie das aktuell im Fall von Hertha BSC zu sehen ist. Da sich in diesem Bereich aber keine bahnbrechenden Veränderungen zum Positiven hin andeuten, bin ich weiterhin kategorisch gegen den Einsatz von Fremdkapital - egal über welche Wege.
FC: spürbar schlecht

Hansiki

Zitat von: Greenkeeper am Dienstag, 07.Sep.2021, 14:35:46
Natürlich ist das finanzielle Niveau, auf dem wir uns heute bewegen, nicht mit dem aus den 90er- oder 00er Jahren vergleichbar, nicht mal mit den ersten Jahren der zweiten Dekade im 21. Jahrhundert. Wenn man allerdings das in dieser Zeit beobachtete wirtschaftliche Handeln einfach mit noch mehr Geld kombiniert sage ich voraus, dass kein besseres Ergebnis dabei heraus kommt. An dieser Stelle müssten sich Invesorenbefürworter und -Gegner eigentlich einig sein. ...

... Inwiefern ein Anteilsverkauf dann genug Geld in die Kassen spült um nachhaltig oben mitspielen zu können, also auch wenn die Kohle nicht mehr da ist, ist eine andere Frage. Selbst wenn der Verein die von mir bezweifelten 400 Mio. Euro wert sein sollte und sogar 50% verkauft würden: Das würde immer noch nicht reichen um das von dir ausgegebene Ziel auch nur ansatzweise realistisch zu machen. So ehrlich muss man sein, der Zug ist abgefahren (Ausnahme bestätigt die Regel, aber die ersten Plätze bewegen sich in finaziell anderen Galaxien). Wenn man sagt, das Investment soll diesen Erfolg nicht erkaufen, sondern lediglich den Grundstein legen, sich in die Position zu arbeiten, entgegne ich, dass ich dann lieber ein paar Jahre länger ehrlich arbeite und die Anteile im Haus behalte....wenn aber die finanzielle Entwicklung über die Jahre nur in eine Richtung geht, nach unten, spricht das einerseits ganz grundsätzlich nicht für nachhaltiges Wirtschaften und andererseits auch nicht dafür, Risiken richtig einschätzen zu können.

Der Verweis, wem es hier nicht passt könne sich ja einen anderen Verein suchen ist übrigens ebenso überheblich, wie die Unterstellung, "die" Ultras würden sich selbst als einzig wahre Fans ansehen. Ebenso könnte man ja Fans wie Dir entgegnen, dass auf der anderen Rheinseite oder auf dem holländischen Land im durchschnitt der letzten Jahre erfolgreicherer Fußball gespielt wird, und du dich diesen Mannschaften anschließen kannst. Du merkst selbst, dass diese Empfehlungen wenig sinnvoll sind.


Ich habe niemanden empfohlen, er möge sich einen anderen Verein suchen...ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es möglicherweise Vereine im Umland gibt, die den Ansprüchen eher entsprechen.

Ich kann doch nicht auf der einen Seite Fan eines Vereines im "bezahlten Profi Fußball" sein und auf der anderen Seite die Art und Weise anklagen, wie das Geld beschafft wird um dieser Bezeichnung gerecht zu werden.
Da der Profifußball nichts selber produziert, sind wir zwangsläufig auf externe Geldeinkünfte angewiesen. Am Ende ist es auch egal, wo die herkommen. Das wenige, was wir aus Merchandising und Würstchenverkauf erwirtschaften ( danke an dieser Stelle an die "Kunden" ) hat noch nie ausgereicht und wird zukünftig immer weniger reichen.


Alles andere ist Augenwischerei.


Diese Art von Fußballromantik mag noch ab Kreisliga A abwärts funktionieren..
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J.R.

Zitat von: Der Templer am Dienstag, 07.Sep.2021, 15:26:31
Solange auf entscheidenden Positionen in diesem Verein die falschen Leute sitzen, wird Fremdkapital genau so verpuffen wie das aktuell im Fall von Hertha BSC zu sehen ist. Da sich in diesem Bereich aber keine bahnbrechenden Veränderungen zum Positiven hin andeuten, bin ich weiterhin kategorisch gegen den Einsatz von Fremdkapital - egal über welche Wege.

Genauso ist es. Geld alleine hilft gar nichts, wie man an diversen Beispielen sehen kann. Entscheidend ist eine professionelle Struktur mit fähigen Leuten auf allen Ebenen, angefangen bei der Führungsspitze. Beides könnten wir, wie andere auch, mit Bordmitteln und ohne externen Investor erreichen. Es würde aber den Willen aller Beteiligten voraussetzen, insbesondere und zuallererst mal den Willen der Mitglieder.
Keller muss weg! Es gibt genügend Argumente: Tigges, Dietz, Adamyan, Waldschmidt, Christensen, Carstensen, Soldo, Heintz, Pedersen, Schultz und CAS!
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Greenkeeper

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 15:28:07
Ich habe niemanden empfohlen, er möge sich einen anderen Verein suchen...ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es möglicherweise Vereine im Umland gibt, die den Ansprüchen eher entsprechen.

Ich kann doch nicht auf der einen Seite Fan eines Vereines im "bezahlten Profi Fußball" sein und auf der anderen Seite die Art und Weise anklagen, wie das Geld beschafft wird um dieser Bezeichnung gerecht zu werden.
Da der Profifußball nichts selber produziert, sind wir zwangsläufig auf externe Geldeinkünfte angewiesen. Am Ende ist es auch egal, wo die herkommen. Das wenige, was wir aus Merchandising und Würstchenverkauf erwirtschaften ( danke an dieser Stelle an die "Kunden" ) hat noch nie ausgereicht und wird zukünftig immer weniger reichen.


Alles andere ist Augenwischerei.


Diese Art von Fußballromantik mag noch ab Kreisliga A abwärts funktionieren..
:roll: :roll:
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LinkeKlebe

Zitat von: Der Templer am Dienstag, 07.Sep.2021, 15:26:31
Solange auf entscheidenden Positionen in diesem Verein die falschen Leute sitzen, wird Fremdkapital genau so verpuffen wie das aktuell im Fall von Hertha BSC zu sehen ist. Da sich in diesem Bereich aber keine bahnbrechenden Veränderungen zum Positiven hin andeuten, bin ich weiterhin kategorisch gegen den Einsatz von Fremdkapital - egal über welche Wege.

Und andersherum wird ohnehin ein Schuh draus. Denn wenn wir mal nachhaltig wirtschaften und gute Arbeit über einen längeren Zeitraum abliefern, wird Fremdkapital für uns gar nicht mehr relevant sein.
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Hansiki

Zitat von: Nebukadnezar am Dienstag, 07.Sep.2021, 16:56:04
Und andersherum wird ohnehin ein Schuh draus. Denn wenn wir mal nachhaltig wirtschaften und gute Arbeit über einen längeren Zeitraum abliefern, wird Fremdkapital für uns gar nicht mehr relevant sein.

Echt jetzt, wir können bei nachhaltiger Arbeit auf die Fernsehgelder verzichten in Höhe von 40 Mio., oder die 6,5 Mio von Rewe? Wie willst du dann die Personalkosten tragen in Höhe von 70 Mio..über nachhaltigen Würstchenverkauf? Ach ja, wir müssen ja nur eigene Spieler entwickeln, die spielen dann für Würstchen, so wie Timo Horn, wenn er den Kasten sauber hält. Oder wir verkaufen in jedem Jahr einen Spieler für 40 Mio, müssen aber gleichzeitig einen neuen verpflichten der genauso gut performt, aber auch wieder für Würstchen spielt.
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LinkeKlebe

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 17:30:48
Echt jetzt, wir können bei nachhaltiger Arbeit auf die Fernsehgelder verzichten in Höhe von 40 Mio., oder die 6,5 Mio von Rewe?


Das ist kein Fremdkapital, das sind unsere regulären Einnahmen aus den TV-Geldern sowie Sponsoring. Mit keinem Wort habe ich davon gesprochen, auf regulären Umsatz zu verzichten.
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J.R.

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 17:30:48
Echt jetzt, wir können bei nachhaltiger Arbeit auf die Fernsehgelder verzichten in Höhe von 40 Mio., oder die 6,5 Mio von Rewe? Wie willst du dann die Personalkosten tragen in Höhe von 70 Mio..über nachhaltigen Würstchenverkauf? Ach ja, wir müssen ja nur eigene Spieler entwickeln, die spielen dann für Würstchen, so wie Timo Horn, wenn er den Kasten sauber hält. Oder wir verkaufen in jedem Jahr einen Spieler für 40 Mio, müssen aber gleichzeitig einen neuen verpflichten der genauso gut performt, aber auch wieder für Würstchen spielt.

Ähm, aber den Unterschied zwischen Einnahmen und Fremdkapital kennst du doch, oder nicht?
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Hansiki

Zitat von: Nebukadnezar am Dienstag, 07.Sep.2021, 17:37:29

Das ist kein Fremdkapital, das sind unsere regulären Einnahmen aus den TV-Geldern sowie Sponsoring. Mit keinem Wort habe ich davon gesprochen, auf regulären Umsatz zu verzichten.


Und die Fernsehgelder entsprechen der romantischen Vorstellung des gemeinen Fußballfan :roll:
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Hansiki

Zitat von: J.R. am Dienstag, 07.Sep.2021, 17:46:59
Ähm, aber den Unterschied zwischen Einnahmen und Fremdkapital kennst du doch, oder nicht?

Nö...in der Vorlesung habe ich am Aasee geschlafen..


Edit sagt: Fremdkapital ist euch zuwider, aber Fernsehgelder sind reguläre Einnahmen? Erkennt ihr die Doppelmoral? Offensichtlich nicht :oezil:
               Wenn wir das Rad zurückdrehen möchten, dann gerne bis Mitte der 80er, da spielten diese sog. Einnahmen keine Rolle, gelle.
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Povlsen

Zitat von: Hansiki am Dienstag, 07.Sep.2021, 17:49:05
Nö...in der Vorlesung habe ich am Aasee geschlafen..


Edit sagt: Fremdkapital ist euch zuwider, aber Fernsehgelder sind reguläre Einnahmen? Erkennt ihr die Doppelmoral? Offensichtlich nicht :oezil:
               Wenn wir das Rad zurückdrehen möchten, dann gerne bis Mitte der 80er, da spielten diese sog. Einnahmen keine Rolle, gelle.

Der Unterschied zwischen Umsatz und Fremdkapital sollte Dir aber auch klar sein, oder? Nach der Logik wären auch Ticketeinnahmen abzulehnen, weil die auch viel teurer sind als in den 80ern.
TV-Gelder sind kein Teufelszeug, sie werden aber leider ungerecht verteilt. Der negative Effekt der Macht des Fernsehens ist allerdings die Zerklüftung des Spieltages. Aber das sieht sicher auch nicht jeder so.
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Kaio

@Hansiki: Und der Unterschied zwischen Fernseheinnahmen, die an alle nach primär sportlichen Kriterien verteilt werden (wenn auch höchst ungerecht) und einem Konzern wie Bayer oder VW, der jedes Jahr x Millionen in einen Verein pumpt, also Unsummen an Geld, das anderen Vereinen schlichtweg nicht zur Verfügung steht und den Wettbewerb komplett verzerrt, ist Dir nicht klar? Das eine basiert auf sportlichem Wettbewerb, das andere wird bestimmten Vereinen einfach in den Arsch geschoben.

Greenkeeper

Zitat von: Der Templer am Dienstag, 07.Sep.2021, 15:26:31
Solange auf entscheidenden Positionen in diesem Verein die falschen Leute sitzen, wird Fremdkapital genau so verpuffen wie das aktuell im Fall von Hertha BSC zu sehen ist. Da sich in diesem Bereich aber keine bahnbrechenden Veränderungen zum Positiven hin andeuten, bin ich weiterhin kategorisch gegen den Einsatz von Fremdkapital - egal über welche Wege.

Ich gebe dir prinzipiell recht, meine nur rauszulesen dass Du Investorengeld meinst was bilanziell Eigenkapital (und kein Fremdkapital) wäre. Sorgt vielleicht auch bei den späteren Postings für Aufklärung...
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