Quo Vadis, 1. FC Köln?

Begonnen von Kalle Wirsch, Dienstag, 21.Mai.2024, 09:53:48

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Kalle Wirsch

,,Ich bin kein Rassist, ist ein gewagter Satz. Besser: Ich will
auf keinen Fall einer sein. Das macht einen wachsamer.,, (Dirk Kurbjuweit)
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magic

Zitat von: Kalle Wirsch am Dienstag, 21.Mai.2024, 09:53:48https://www.ralf-friedrichs.de/aktuelles/nach-dem-7-abstieg-debatte-%C3%BCber-%C3%A4nderungen
Hat er recht?

Eher nein ...  :)

Spaß beiseite, es hat schon ordentlich Feedback (Lob & Prügel) dafür gegeben. Um es besser einordnen zu können, noch einige Infos dazu: Wer den Kommentar genau gelesen hat, hat gesehen, dass ich niemals ,,Investoren rein" gefordert habe. Ich habe lediglich gesagt, dass wir uns früher oder später einer Debatte darüber stellen müssen. Mein persönlicher Standpunkt dazu ist dabei auch völlig irrelevant. Wer es dennoch wissen will: Stand heute wäre ich nach wie vor dagegen, weil mir die Nachteile sehr wohl bewusst sind. Allerdings spüre ich schon seit längerem, dass diese Haltung bei vielen bröckelt, weil wir immer wieder aus den verschiedensten Gründen versagen. Auch wenn es stimmt, dass es vor allem oft große Fehler des aktuellen Personals waren, die uns in den jeweiligen Untergang trieben, war es oft der Tatsache geschuldet, dass wir uns keine Fehler leisten können, weil sie direkt fatale Folgen haben. Eine Ausnahme war sicher der Abstieg 2018, als wir – für FC-Verhältnisse – finanziell gut aufgestellt abgestiegen sind.

Es kann noch Jahre dauern, aber es kann auch ganz schnell gehen, dass die Frage nach veränderten finanziellen Strukturen auf den Tisch kommt. Mir wäre es lieber, wir als Mitglieder und Fans steuern diese Sache selbst, bevor sie uns vorgesetzt wird. Als Feedback kam dann natürlich Lob und auch verbale Prügel, was ich in Kauf genommen habe, weil es in dieser sensiblen Thematik auch erwartbar war. 

Eines jedoch fand ich bei den Reaktionen merkwürdig: Mir wird und wurde bereits zuvor immer wieder unterstellt, ich sei Teil von Dieter Prestins ,,Kompetenzteam". Dazu ein ganz klares Statement von mir: Weder bin ich mit Dieter Prestin aktuell im Kontakt, noch sympathisiere ich mit seinem bisherigen Vorgehen in der Angelegenheit. Gesehen und gesprochen habe ich ihn lediglich am Tag der Beerdigung von Heinz Simmet sowie am Vorabend in der Talkrunde ,,Loss mer schwade". Davor haben wir uns mehrere Jahre nicht gesehen oder gesprochen, und auch nach diesen beiden Treffen kam es zu keinem weiteren Kontakt. Zu seinen Ideen kann ich rein gar nichts sagen, weil sie nur in Auszügen bekannt sind und mir das als Bewertungsgrundlage zu dünn ist. Seine Vorgehensweise habe ich mehr als einmal öffentlich kritisiert, unter anderem in meinen eigenen Podcasts und ihm gegenüber persönlich bei jenem ,,Loss mer schwade"-Talk. Dass ich inhaltlich mit Teilen der Kritik Prestins übereinstimme, ist richtig, macht mich aber noch lange nicht zu einem Mitglied seines Kompetenzteams. Damit sollte auch das geklärt sein.

Es war mir also ein rein persönliches Anliegen nachzuhören, wie die Angelegenheit aktuell bewertet wird, weil ich spüre, dass an manchen Stellen die Fronten aufweichen. Das hat sicher auch damit zu tun, dass der spezielle Weg des 1. FC Köln nicht zum gewünschten Erfolg der soliden Erstligazugehörigkeit geführt hat und wir aufgrund zu vieler Abstiege mehr und mehr den Anschluss daran verlieren.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

Gorki25

Zum Großteil hat er Recht.

Es gibt trotzdem auch noch "kleinere Vereine", die sich im Haifischbecken Bundesliga zumindest deutlich besser behaupten als der FC, obwohl sie gleiche oder ähnliche Strukturen haben. Musterbeispiel ist natürlich Eintracht Frankfurt. Die haben es eben geschafft, sich über 10,15 Jahre peu a peu hochzuarbeiten. Und haben sogar ein paar Titel geholt in dieser Zeit. Offenbar ist es also doch möglich, auch als normaler Fußballverein ein deutlich besseres Management & Scouting aufzustellen und sich - wenn dann noch eine entsprechend große Fanbase dazukommt - sich auch so zwischen den ganzen Werksclubs zu behaupten.

Auf der anderen Seite muss man sagen: In der zweiten Liga sind nächste Saison 9 Gründungsmitglieder der Bundesliga, in der ersten Liga gerade mal noch 4. Der Frankfurter Weg wird immer schwieriger nachzuahmen, weil die freien Plätze in der Bundesliga sukzessive immer weniger geworden sind. Immer mehr Plätze werden halt von Konzerntrupps blockiert. Deshalb ist es m.E. auch dringend notwendig, dass sich die Traditionsclubs endlich deutlich stärker zusammenschließen, um ihre Interessen zu vertreten. Die Macht dieser Clubs in Liga 2 wird doch immer größer, je mehr das Zuschauerinteresse in den Stadien auf Liga 2 kippt. Diese Traditionsclubs müssten sich viel stärker zusammenschließen und geschlossen auftreten. Dann könnten Sie auch die TV-Gelder mit Sicherheit noch stärker zu ihren Gunsten ausrichten. Und wenn es nicht gelingt - warum nicht irgendwann mit einer eigenen Liga drohen? Die Superreichen machen es doch genauso. Sollen sie doch endlich in ihre Super-Liga gehen. Ich denke viele Fans in Deutschland würden eine Bundesliga ohne Bayern und 2-3 Werksclubs inzwischen sogar begrüßen. Warum können/sollen die Traditionsclubs über einen großen Zusammenschluss dahingehend nicht selber darauf hinarbeiten?!? Um den Wettbewerb im Fußball wieder zu erhöhen braucht es eine viel stärkere Gleichverteilung der TV-Gelder. Sowohl innerhalb der ersten Liga. Aber auch die Kluft zur zweiten Liga muss geringer werden. Hierauf müssen alle Traditionsclubs geschlossen hinarbeiten. Es ist mir bis heute unbegreiflich, dass die Traditionsclubs diese Interessensvertretung nicht viel besser hinbekommen. Stattdessen sterben die ganzen Schalkes, HSVs, Herthas, FCs, FCKs usw. lieber stillschweigend den gleichen Tod...

mutierterGeißbock

Ich merke wie ich so langsam immer müder werde, wenn es um diese Themen geht.

Kann man alles diskutieren, ich weiß nur nicht was uns mehr Geld bringen soll, wenn wir das schon vorhandene Geld so schlecht einsetzen? Es deutet ja nun mittlerweile viel darauf hin, dass im letzten Sommer Geld dagewesen wäre um die Mannschaft zu verstärken.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

Kalle Wirsch

Mir ist bewusst, dass diese Debatte hier und in anderen Medien schon bis zum Erbrechen geführt wurde und viele zu recht keine Lust mehr haben, sie nicht mehr zu führen. Dennoch sehe ich es wie Magic, dass wir an einem Punkt angekommen sind, wo man umdenken kann.

Ich selbst bin der Meinung (und mir ist auch bewusst, dass meine Meinung irrelevant ist), dass wir uns Investoren öffnen sollten. Denn Geld schießt nunmal Tore.

Aber:
Es gibt in beiden Ligen (nein, eigentlich nur in Liga 2) Beispiele, wo der Investoreneinsatz zu nichts geführt hat. Der HSV bekommt seit einer Dekade von einem Kühne die Kohle in den Hintern geblasen, hat aber ein offenbar ziemlich unfähiges Management, das damit umgehen kann. Hertha hatte einen ebenso potenten Investor, aber das Management der Hertha hat nichts besseres zu tun, als sich mit ihm zu überwerfen.
Einzig der VFB hat was aus dem Investoreneinsatz machen können - zumindest Stand heute. Man kann von Wehrle halten was man will, aber den Job macht er zur Zeit nicht schlecht.

Was ich damit sagen will: ohne ein vernünftiges und professionelles Management nutzt der beste, größte, zurückhaltenste Investor nichts. Aber er kann den Erfolg unterstützen.
,,Ich bin kein Rassist, ist ein gewagter Satz. Besser: Ich will
auf keinen Fall einer sein. Das macht einen wachsamer.,, (Dirk Kurbjuweit)
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LinkeKlebe

Zitat von: magic am Dienstag, 21.Mai.2024, 10:05:10Wer den Kommentar genau gelesen hat, hat gesehen, dass ich niemals "Investoren rein" gefordert habe. Ich habe lediglich gesagt, dass wir uns früher oder später einer Debatte darüber stellen müssen.
Diese Debatte hat es doch längst gegeben. Sie gipfelte darin, dass die Satzung durch Streichung der "Investoren-Klausel" noch einmal nachgeschärft wurde. Nach Investoren wird in solchen Phasen immer gerne geschrien. Dabei ist das Argument im Grunde schwächer, je schlechter der FC dasteht. Wenn du Investoren reinholen willst (und das ist in großes Wenn), dann aus einer Position der Stärke heraus, weil du deutlich mehr Geld für deine Anteile erhältst. Nach einem Abstieg dürfte der denkbar ungünstigste Zeitpunkt sein, weil du dich unter Wert verkaufen würdest. 

Die Gegenargumente liegen alle auf dem Tisch und wurden 100fach durchgekaut. Mit einigen prominenten Gegenbeispielen dürfen wir uns kommende Saison in Liga 2 messen. 

  

Wildharry

Selbst wenn der FC 100 Mio. frisches Invstorengeld bekommen würde lehrt uns ja die Vergangenheit dass die das verblasen würden ohne dass sich etwas bessert.
Bleiben sie ordentlich!

mutierterGeißbock

Okay, sagen wir mal der FC verkauft Anteile und bekommt dafür ein bisschen Spielgeld. Nehmen wir mal Werder Bremen als Vergleich, die sind ja ungefähr unsere Größe was Fanbase usw. angeht. Die haben sagenhafte 38 Millionen für 18,5% Anteile bekommen. Das sind umgerechnet ungefähr vier Jannes Horns. Die Kohle wäre doch bei uns schneller weg als unser begnadetes Social Media Team #immerdo schreiben kann.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

Gorki25

Yip. Du brauchst wenn einen dauerhaften Geldfluss. Jahr für Jahr. Die Konzernvereine bekommen das von ihren Müttern VW, Bayer, Hopp, RB & Co. Bayern und Dortmund bekommen das über ihr TV-Geldranking, welches durch die UEFA-Reformen noch immer weiter zementiert wird, und ihre Outstanding deutschlandweiten Fan-Bases.

Dagegen sind einmalige Investorengelder von 50 oder 100 Mio. € für ein paar Anteile, die dann für immer weg sind, doch ein Fliegenschiss...

john doe

Zitat von: Gorki25 am Dienstag, 21.Mai.2024, 10:48:54Yip. Du brauchst wenn einen dauerhaften Geldfluss. Jahr für Jahr! Die Konzernvereine bekommen das von ihren Müttern VW, Bayer, Hopp, RB & Co. Bayern und Dortmund bekommen das über ihr TV-Geldranking und ihre Outstanding deutschlandweiten Fan-Bases.

Dagegen sind einmalige Investorengelder von 50 oder 100 Mio. € doch ein Fliegenschiss...


definitiv braucht ein verein wie der effzeh nicht kurzfristig mehr kohle, die dann zu 95% sinnlos an berater oder in verträge eines spielertyps selke, kainz oder schmitz gehen.
man braucht eine gute scouting abteilung. mit unserer u21 hat man auch doch in den letzten ein gutes untergerüst gehabt.
man muss sich davon verabschieden dauerhaft oben mitzuspielen bzw. auch mal einkalkulieren abzusteigen. natürlich muss der kader und die vertragssituation immer diesen abstieg als mögliches szenario berücksichtigen. man darf niemals davon ausgehen, dass ein abstieg unrealistisch ist.
und sicherlich kann man auch mit einem geringen etat, aber einem ausgewogenen kader in der bundesliga die klasse halten.
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Blub.

Mal ganz abseits von diesbezüglichen Grundsatzdiskussionen: 
diese Thematik nach dieser Saison - mit all seinen hanebüchenen Fehleinschätzungen, der permanent zur Schau gestellten Arroganz und der himmelschreienden Beratungsresistenz auf sämtlichen Ebenen - aufzugreifen, zielt m.E. nicht nur komplett an bestehenden Problemlagen vorbei, sondern ist obendrein vereinspolitisch höchst bedenklich. 

Damit rollt man nicht nur den handelnden Personen einen zusätzlichen roten Teppich zum Basar der Ausflüchte aus, in einer im Augenblick vorherrschenden Melange aus Enttäuschung und Fassungslosigkeit suggeriert das Thema einen vermeintlich einfachen Lösungsweg, der aktuell weniger rational denn je diskutiert werden würde und plötzlich Türen aufstößt, die nicht mehr zu schließen sind. 

Abseits davon, dass ich die verzweifelte Suche nach einer Lösung natürlich nachvollziehen kann und deinen unermüdlichen Einsatz für den Verein zu schätzen weiß (@magic), die tatsächlich zentralen Probleme liegen auf der Hand (Bsp. Frankfurt; Geld im Sommer vorhanden; Sperre absehbar, Lösungsmöglichkeiten bspw. über Leihmodelle ausgelassen; Umgang mit der Jugend etc. pp.) und haben zunächst einmal nichts mit der zunehmenden Dichte an Retortenclubs zu tun, sondern mit der eigenen Inkompetenz. 

Nach den zu ziehenden Konsequenzen sollte die zentrale Frage m.E. sein, wie man bestehende Gremien und Kontrollmechanismen stärkt und wie man eine dermaßene Ansammlung (sowohl personell als auch zeitlich) von Nicht-Leistung und aus dem Ruder laufenden Ego-Trips zukünftig kurzfristiger in den Griff bekommt.

I.Ronnie

Zitat von: Gorki25 am Dienstag, 21.Mai.2024, 10:48:54Yip. Du brauchst wenn einen dauerhaften Geldfluss. Jahr für Jahr. 

Das ist der Punkt. Es braucht einen Investor, der dauerhaft Geld zuschießt und Verluste ausgleicht. Das macht aber kein Investor, der nicht 75+1 Anteile an einem Club hält. 
 
Auch deswegen ist es gerade wenig sinnvoll, Anteile zu veräußern. Fällt irgendwann 50+1 in der Bundesliga, sind genau die Clubs im Vorteil, die noch keine Anteile veräußert haben, weil sie es leichter haben werden, genau einen solchen Investor/Eigentümer zu finden.

Ich habe es neulich schon einmal versucht aufzuzeigen. Der Kapitalbedarf des 1.FC Köln, um von der Substanz her zu den Top 7 der Liga aufzuschließen, beträgt sicherlich 300-500 Mio. €. Eine Summe übrigens, die Hertha schon verbraten hat - allerdings mit Erfolg. Die Hertha hat es damit geschafft, zu den Top 7 der Liga aufzuschließen - der zweiten Liga.

Conjúlio

Zitat von: Gorki25 am Dienstag, 21.Mai.2024, 10:48:54Dagegen sind einmalige Investorengelder von 50 oder 100 Mio. € für ein paar Anteile, die dann für immer weg sind, doch ein Fliegenschiss...
Sie helfen vor allem Null weiter, wenn man meint diese in Beine investieren zu müssen.

Einmalige Investorengelder, welche durch Anteilsverkäufe zustande kommen würden, müssten ausschließlich in die Infrastruktur fließen. Wir dürften keinen Cent davon für Spieler/Berater ausgeben weil das Risiko viel zu groß ist, dass unsere "Helden aus dem sportlichen Bereich" zu 100% daneben greifen.

Ich wäre also nur offen für Investorengelder wenn man damit nachweislich Anlagevermögen schafft.

Wie es nicht geht hat ja die Hertha gezeigt und erst Bernstein hat versucht, diesen Irrsinn zu beheben. Mit den Konzernteams können wir niemals das Zocken auf dem Transfermarkt mit Investorengeldern gewinnen. Wir müssen es über Investitionen in Steine, Strukturen und professionelle Bedingungen schaffen die Lücke wenigstens etwas zu schließen.

Wir wären aber bestimmt so dämlich einen auf Hertha 2.0 zu machen. Deswegen sehe ich Investorengelder beim FC kurz- bis mittelfristig weit weg von einer sinnvollen Verwendung. Eher wäre es der entgültige Sargnagel.
- Kutten raus aus Oberrang Nord -

Sprühwurst

Ich will so ein Red Bull/Bayer Cheat-Modell. Ich bin schon lange bereit, alle Prinzipien über Bord zu werfen. 
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kilino

Zitat von: Conjúlio am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:10:57Sie helfen vor allem Null weiter, wenn man meint diese in Beine investieren zu müssen.

Einmalige Investorengelder, welche durch Anteilsverkäufe zustande kommen würden, müssten ausschließlich in die Infrastruktur fließen. Wir dürften keinen Cent davon für Spieler/Berater ausgeben weil das Risiko viel zu groß ist, dass unsere "Helden aus dem sportlichen Bereich" zu 100% daneben greifen.

Ich wäre also nur offen für Investorengelder wenn man damit nachweislich Anlagevermögen schafft.

Wie es nicht geht hat ja die Hertha gezeigt und erst Bernstein hat versucht, diesen Irrsinn zu beheben. Mit den Konzernteams können wir niemals das Zocken auf dem Transfermarkt mit Investorengeldern gewinnen. Wir müssen es über Investitionen in Steine, Strukturen und professionelle Bedingungen schaffen die Lücke wenigstens etwas zu schließen.

Wir wären aber bestimmt so dämlich einen auf Hertha 2.0 zu machen. Deswegen sehe ich Investorengelder beim FC kurz- bis mittelfristig weit weg von einer sinnvollen Verwendung. Eher wäre es der entgültige Sargnagel.
Selbst dann weiß man ja nicht, wann der Investor seine Anteile weiterverkaufen möchte. Kein Investor sagt ja ,,hier sind 100 Mio., bau mal ein modernes Trainingszentrum. Danke, wir sehen uns in 15 Jahren wenn das Ding fertig ist". 

Wenn ein Weiterverkauf zufällig mit dem Ende von 50+1 zusammenfällt ist man ganz schnell Teil der City Football Group, Ineos oder sonst was und fungiert als Farmteam. Man muss sich in Zeiten von Multi Club Ownership ja wirklich nur mal 5 Minuten mit den Irrungen und Wirrungen auseinandersetzen, die derzeit im internationalen Fussball so abgehen um zu wissen das es die eierlegende Investorensau einfach nicht gibt. Zu 95% zieht man eine Niete und hat einfach nur eine weitere Ebene eingezogen mit der man sich beschäftigen muss oder man hat sowas wie die Saudis, die einen in die CL pumpen, dafür aber auch ihr ganz eigenes sympathisches Werterad mitbringen.
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."
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märkel

Zitat von: magic am Dienstag, 21.Mai.2024, 10:05:10Eher nein ...  :)

Spaß beiseite, es hat schon ordentlich Feedback (Lob & Prügel) dafür gegeben. Um es besser einordnen zu können, noch einige Infos dazu: Wer den Kommentar genau gelesen hat, hat gesehen, dass ich niemals ,,Investoren rein" gefordert habe. Ich habe lediglich gesagt, dass wir uns früher oder später einer Debatte darüber stellen müssen. Mein persönlicher Standpunkt dazu ist dabei auch völlig irrelevant. Wer es dennoch wissen will: Stand heute wäre ich nach wie vor dagegen, weil mir die Nachteile sehr wohl bewusst sind. Allerdings spüre ich schon seit längerem, dass diese Haltung bei vielen bröckelt, weil wir immer wieder aus den verschiedensten Gründen versagen. Auch wenn es stimmt, dass es vor allem oft große Fehler des aktuellen Personals waren, die uns in den jeweiligen Untergang trieben, war es oft der Tatsache geschuldet, dass wir uns keine Fehler leisten können, weil sie direkt fatale Folgen haben. Eine Ausnahme war sicher der Abstieg 2018, als wir – für FC-Verhältnisse – finanziell gut aufgestellt abgestiegen sind.

Es kann noch Jahre dauern, aber es kann auch ganz schnell gehen, dass die Frage nach veränderten finanziellen Strukturen auf den Tisch kommt. Mir wäre es lieber, wir als Mitglieder und Fans steuern diese Sache selbst, bevor sie uns vorgesetzt wird. Als Feedback kam dann natürlich Lob und auch verbale Prügel, was ich in Kauf genommen habe, weil es in dieser sensiblen Thematik auch erwartbar war. 

Eines jedoch fand ich bei den Reaktionen merkwürdig: Mir wird und wurde bereits zuvor immer wieder unterstellt, ich sei Teil von Dieter Prestins ,,Kompetenzteam". Dazu ein ganz klares Statement von mir: Weder bin ich mit Dieter Prestin aktuell im Kontakt, noch sympathisiere ich mit seinem bisherigen Vorgehen in der Angelegenheit. Gesehen und gesprochen habe ich ihn lediglich am Tag der Beerdigung von Heinz Simmet sowie am Vorabend in der Talkrunde ,,Loss mer schwade". Davor haben wir uns mehrere Jahre nicht gesehen oder gesprochen, und auch nach diesen beiden Treffen kam es zu keinem weiteren Kontakt. Zu seinen Ideen kann ich rein gar nichts sagen, weil sie nur in Auszügen bekannt sind und mir das als Bewertungsgrundlage zu dünn ist. Seine Vorgehensweise habe ich mehr als einmal öffentlich kritisiert, unter anderem in meinen eigenen Podcasts und ihm gegenüber persönlich bei jenem ,,Loss mer schwade"-Talk. Dass ich inhaltlich mit Teilen der Kritik Prestins übereinstimme, ist richtig, macht mich aber noch lange nicht zu einem Mitglied seines Kompetenzteams. Damit sollte auch das geklärt sein.

Es war mir also ein rein persönliches Anliegen nachzuhören, wie die Angelegenheit aktuell bewertet wird, weil ich spüre, dass an manchen Stellen die Fronten aufweichen. Das hat sicher auch damit zu tun, dass der spezielle Weg des 1. FC Köln nicht zum gewünschten Erfolg der soliden Erstligazugehörigkeit geführt hat und wir aufgrund zu vieler Abstiege mehr und mehr den Anschluss daran verlieren.

ich habe mich ja auch kritisch dazu geäußert, wobei ich deinen standpunkt ja kenne und natürlich nicht die legitimität von gedankenspielen oder abfrage anderer meinungen in abrede stellen möchte.
vielleicht hast du recht, und wir müssen uns einer debatte über investoren stellen. gefühlt müssen wir das ohnehin nach jeder sportlichen niederlage, genau wie der debatte über ,,strukturen". nach dem einzug in den europapokal interessiert das merkwürdiger weise keine sau.
ich persönlich habe deshalb keine lust auf die debatte, weil sie nie wirklich sachlich geführt wird. das fängt bei dem meist vorhandenen erregungszustand an, der überhaupt zur debatte führt, über die völlige unkenntnis der ,,strukturen", die man gerade kritisiert, das larmoyante wechselspiel zwischen der gram um den geliebten ,,verein" und dem spontanen auf alles scheißen, was einen verein ausmacht, bis hin zur komplett undifferenzierten betrachtung, was ,,ein investor" überhaupt sein soll. leverkusen, rattenball, hopp, bayern, vw, augsburg, stuttgart, frankfurt, dortmund, die haben alle ,,investoren" und dennoch ist die ungleichheit auch zwischen denen genauso hoch wie zwischen denen und uns. solange 50+1 systematisch ausgehebelt wird, kannst du mit noch so viel anteilsverkäufen niemals ausgleichen, was die werksvereine reingeblasen bekommen. dazu kommt die systematische wettbewerbsverzerrung in der liga durch die cl-gelder. bayern spielt eine lächerliche saison und darf sich trotzdem an den gleichen töpfen bedienen, als wären sie meister geworden.
ich glaube viele in köln gehen gedanklich am liebsten den einfachsten weg. ,,soll doch rewe ein paar millionen in den fc stecken". für klein erna ist das ganz einfach. und nach ihr halt die sintflut.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

Alter Mann

Zitat von: Sprühwurst am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:26:26Ich will so ein Red Bull/Bayer Cheat-Modell. Ich bin schon lange bereit, alle Prinzipien über Bord zu werfen.
1. FC Ford Köln?
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MichaFC1948

Ich muss ja ein bisschen schmunzeln, wenn jetzt wieder von verschiedenen Seiten gefordert wird Investoren an Bord zu holen. Und ich will jetzt auch gar keinen Monolog darüber führen, warum ich die Meinung derer, die Investoren fordern, nicht teile.
Aber eine Frage in Richtung der Pro Investoren Gemeinde würde ich dann doch gerne stellen: was glaubt ihr eigentlich, wie viel ein Investor zurzeit für Anteile zahlen würde?
Wir spielen jetzt erst einmal auf unbestimmte Zeit in der zweiten Liga, sprich die Erlöse werden auf unbestimmte Zeit deutlich runtergehen. Wir haben in Form von Geschäftsführung ein Management, das bewiesen hat komplett unfähig zu sein. Unsere Infrastruktur ist so dermaßen schlecht, viele Drittligisten sind uns da mittlerweile überlegen.
Wir haben kaum Substanz, kurz- bis mittelfristig keine vernünftige Perspektive, sprich wir sind eine richtig hässliche Braut, für die selbst die besten Berater, Investment Banker etc. keine tolle equity story schreiben könnten.
Also nochmal die Frage: welchen finanziellen Einsatz erwartet ihr realistischerweise von einem Investor? 20 Millionen für 20 Prozent? Ich würde es für einen riesigen Fehler halten zu einem Zeitpunkt, zu dem der FC noch nie so wenig wert war wie heute, Anteile zu verkaufen.
ALLE RAUS!!!
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Gorki25

Zitat von: Alter Mann am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:32:111. FC Ford Köln?
Mit so ner amerikanischen Auto-Bude kommst Du doch nicht weit... 

Vlt. 1. FC Flossbach von Storch Köln ;)
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Povlsen

Ein Investor würde dann Sinn machen, wenn die Summe garantieren würde, dass wir kurzfristig an die Fleischtöpfe kommen, da dann aber auch dauerhaft bleiben. Das wäre vielleicht vor 25 Jahren noch gegangen, inzwischen gibt es 10 oder noch mehr Lizenznehmer, die das Ziel "internationales Geschäft" anstreben. Daher ist Erfolg heute viel weniger planbar als früher, wenn man nicht fixe Einnahmen in erforderlicher Höhe sicher hat. Das trifft nur auf die Konzernclubs plus Bayern und teilweise Dortmund zu. Aber wir sehen ja an Wolfsburg, dass auch das kein Automatismus ist. 
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Smiza

Versammlungsleiter Ritterbach: "Psssssshhhhhhhhht!"
Versammlungsleiter Wolf: "Einfach weitermachen, Jana!" / "Simmer durch?" /"Ich soll die Arme nicht verschränken hat man mir gesagt."
Ho zu Sauren: "Ecki, antworte doch nicht auf sowas!"
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KimJones

Zitat von: Alter Mann am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:32:111. FC Ford Köln?
Mitte der 80er hatten wir doch schon so ein Angebot vom Besitzer des Phantasialand....hätte halt nur den Namen des Phantasialand in den Vereinsnamen aufnehmen müssen
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Alter Mann

Zitat von: KimJones am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:41:45Mitte der 80er hatten wir doch schon so ein Angebot vom Besitzer des Phantasialand....hätte halt nur den Namen des Phantasialand in den Vereinsnamen aufnehmen müssen
Naja wenn ich mir so unsere Vergangenheit anschaue hätte der Name ja gepasst.  :roll:
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magic

Zitat von: märkel am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:29:16ich habe mich ja auch kritisch dazu geäußert, wobei ich deinen standpunkt ja kenne und natürlich nicht die legitimität von gedankenspielen oder abfrage anderer meinungen in abrede stellen möchte.
vielleicht hast du recht, und wir müssen uns einer debatte über investoren stellen. gefühlt müssen wir das ohnehin nach jeder sportlichen niederlage, genau wie der debatte über ,,strukturen". nach dem einzug in den europapokal interessiert das merkwürdiger weise keine sau.
ich persönlich habe deshalb keine lust auf die debatte, weil sie nie wirklich sachlich geführt wird. das fängt bei dem meist vorhandenen erregungszustand an, der überhaupt zur debatte führt, über die völlige unkenntnis der ,,strukturen", die man gerade kritisiert, das larmoyante wechselspiel zwischen der gram um den geliebten ,,verein" und dem spontanen auf alles scheißen, was einen verein ausmacht, bis hin zur komplett undifferenzierten betrachtung, was ,,ein investor" überhaupt sein soll. leverkusen, rattenball, hopp, bayern, vw, augsburg, stuttgart, frankfurt, dortmund, die haben alle ,,investoren" und dennoch ist die ungleichheit auch zwischen denen genauso hoch wie zwischen denen und uns. solange 50+1 systematisch ausgehebelt wird, kannst du mit noch so viel anteilsverkäufen niemals ausgleichen, was die werksvereine reingeblasen bekommen. dazu kommt die systematische wettbewerbsverzerrung in der liga durch die cl-gelder. bayern spielt eine lächerliche saison und darf sich trotzdem an den gleichen töpfen bedienen, als wären sie meister geworden.
ich glaube viele in köln gehen gedanklich am liebsten den einfachsten weg. ,,soll doch rewe ein paar millionen in den fc stecken". für klein erna ist das ganz einfach. und nach ihr halt die sintflut.

Du hast Recht, diese Debatte wird nie wirklich sachlich geführt und die Reaktionen darauf bestätigen es. Damit meine ich nicht nur die kritischen, die mir Lack geben sondern auch diejenigen, die meinen Kommentar als Aufruf zur Freigabe an Investoren verstehen und deswegen Hurra rufen.

Vielleicht war es ein Fehler einfach mal laut zu denken, um diesen wieder einmal furchtbaren Abstieg Nummer 7 zu verarbeiten. Ich hatte halt keinen Bock auf die üblichen Personalien Shitstorms (obwohl ich Keller und den Vorstand für massiv gescheitert halte) und schlicht einmal das große Ganze diskutieren wollte. Der Investorenansatz war ja nur ein Teil daraus.

Am Ende sind wir wohl alle ein wenig mit verantwortlich für den ganzen Wahnsinn. Wir wollten einen Mitgliederrat und haben das geschafft. Wir wollten das alte Präsidium loswerden und haben das geschafft. Wir wollten die vom MR vorgeschlagene Wolf-Truppe und haben das geschafft (da habe ich auch meinen Anteil dran, weil sie sich bei mir mehrfach präsentieren durften). Nun sehen wir das Ergebnis daraus und am Ende sind wir alle ein bißchen mitverantwortlich, das es erneut zum Abstieg kam.

Meine zentrale Frage im Artikel - die aufgrund der so schön polarisierenden Investoren-Thematik von so gut wie allen übersehen wurde - war ja eigentlich auch, welchen 1. FC Köln wir in Zukunft haben wollen? Darauf hat noch so gut wie niemand geantwortet.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"
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Alter Mann

Habe auch ne Überschrift vom Express im Kopf dass man Michael Schumacher als Investor ins Boot holen wollte. 
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SOIA

Ein Investor der Betrag X für X Anteile überweist? Und unsere Führung darf das Geld dann gezielt und sinnvoll "einsetzen"? Da bin ich guter Dinge dass wir bald unter den ersten 5 der Liga sind.

Meiner Meinung nach totaler Schwachsinn. Seriös, ehrlich und gut vernetzte Führungskräfte mit einem guten Scouting und ein Verein kann sich durchaus im Mittelfeld der Bundesliga festsetzen. Dafür müssen aber 8 von 10 Sommertransfers sitzen und davon 3-4 mit saftigem Aufpreis nach 1-2 Jahren wieder verkauft werden. Nur so kann das funktionieren. Gefahr: wenn das mal 1-2 Saison nicht so gut funktioniert hängt man schnell wieder unten drin. Gibt ja genug Beispiele die ein paar Jahre lang gut performt haben und plötzlich wieder im unteren, biederen Mittelfeld hängen.

Aber ganz sicher nicht so, einem Haufen selbstverliebten Stümpern auf einmal und plötzlich XX oder XXX Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
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Alter Mann

Zitat von: magic am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:50:22Du hast Recht, diese Debatte wird nie wirklich sachlich geführt und die Reaktionen darauf bestätigen es. Damit meine ich nicht nur die kritischen, die mir Lack geben sondern auch diejenigen, die meinen Kommentar als Aufruf zur Freigabe an Investoren verstehen und deswegen Hurra rufen.

Vielleicht war es ein Fehler einfach mal laut zu denken, um diesen wieder einmal furchtbaren Abstieg Nummer 7 zu verarbeiten. Ich hatte halt keinen Bock auf die üblichen Personalien Shitstorms (obwohl ich Keller und den Vorstand für massiv gescheitert halte) und schlicht einmal das große Ganze diskutieren wollte. Der Investorenansatz war ja nur ein Teil daraus.

Am Ende sind wir wohl alle ein wenig mit verantwortlich für den ganzen Wahnsinn. Wir wollten einen Mitgliederrat und haben das geschafft. Wir wollten das alte Präsidium loswerden und haben das geschafft. Wir wollten die vom MR vorgeschlagene Wolf-Truppe und haben das geschafft (da habe ich auch meinen Anteil dran, weil sie sich bei mir mehrfach präsentieren durften). Nun sehen wir das Ergebnis daraus und am Ende sind wir alle ein bißchen mitverantwortlich, das es erneut zum Abstieg kam.

Meine zentrale Frage im Artikel - die aufgrund der so schön polarisierenden Investoren-Thematik von so gut wie allen übersehen wurde - war ja eigentlich auch, welchen 1. FC Köln wir haben wollen? Darauf hat noch so gut wie niemand geantwortet.
Einen FC Köln in dem die Werte professionelles Arbeiten nicht ausschließen. 
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I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:36:59Ein Investor würde dann Sinn machen, wenn die Summe garantieren würde, dass wir kurzfristig an die Fleischtöpfe kommen, da dann aber auch dauerhaft bleiben. Das wäre vielleicht vor 25 Jahren noch gegangen, inzwischen gibt es 10 oder noch mehr Lizenznehmer, die das Ziel "internationales Geschäft" anstreben. Daher ist Erfolg heute viel weniger planbar als früher, wenn man nicht fixe Einnahmen in erforderlicher Höhe sicher hat. Das trifft nur auf die Konzernclubs plus Bayern und teilweise Dortmund zu. Aber wir sehen ja an Wolfsburg, dass auch das kein Automatismus ist.

Aber an Wolfsburg sieht man ja auch gut, wie abhängig der Club in den Planungen vom Eigentümer wird, wenn die wesentlichen Geldflüsse von diesem kommen.
Wenn VW gerade keine Lust darauf hat, hohe zweistellige Millionenverluste in der Konzernbilanz zu konsolidieren, weil es gerade bei den Aktionären nicht opportun ist, dann bekommt der VfL Wolfsburg erhebliche Probleme, das Niveau zu halten. 

Würden die Scheichs morgen PSG und ManCity sich selbst überlassen, würde da auch alles kollabieren. Auch diese Clubs haben nicht die Substanz, die heute anfallenden Ausgaben ohne die steten Geldflüsse aus Katar zu begleichen. 
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CitizenK

Die ersten beiden Jahre Spinner waren die Erfolgreichsten der jüngeren Vereinsgeschichte, weil da ein zwar streitbares aber zielorientiertes Team war, das unbedingt Erfolg wollte und sich dafür den Hintern aufgerissen hat. DANN kommt auch der Erfolg.

Sobald es aber um Posten geht, Sonnenkönige, Präsidentenämter, sich einmal die Woche per Telefon über alles informieren zu lassen und ansonsten sein eigenes Süppchen zu kochen (Stadion, Werterad etc.), und einfach im Sonnenschein zu repräsentieren, endet es IMMER in einer Katastrophe.

Daran würde auch kein Geld der Welt etwas ändern. Es würde dann im Zweifel etwas länger dauern und auf höherem Niveau scheitern, aber es würde noch immer scheitern, wenn hier keine echten Arbeiter mit dem unbedingten Willen zum Erfolg am Werk sind.

Das mit dem 2. FC Köln und dem Karnevalsverein stimmt aber. Auch Schmadtke ist weniger gescheitert, weil er fachlich ein schlechter GF Sport gewesen wäre, sondern daran, dass das Publikum Stöger mehr geliebt hat als den Erfolg. Und auch das wäre gar nicht passiert, wenn die Risse im Vorstand nicht immer tiefer geworden wären und man sich nicht immer weniger um Sport und Erfolg gekümmert hätte. Die hatten ja selbst nach eigenen Angaben gar nichts mehr mitbekommen.

Erfolg beim FC ist keine Geldfrage. Es ist eine Frage des Willens. Von offensichtlichen Ausnahmen wie Keller mal abgesehen, der mag wollen, kann es aber nicht. Der Unterschied von heute zum FC vergangener Zeiten ist, dass man damals erfolgreich war und sich hier niemand leisten konnte, den Sonnenkönig zu spielen, weil Misserfolg sofort auffiel. Heute engagiert man sich dann eben anderweitig »und die Anderen waren ja auch nicht erfolgreicher«, dann haben wir hier wenigstens ein Werterad.

Erst wenn man es schafft, mit den Mitteln, die man hat, Erfolg zu haben, könnte man darüber reden, dass zu den Top-Platzierungen das Geld fehlt. Aber davon sind wir weit entfernt. Die Diskussion über Investoren ist also völlig überflüssig. Wer darüber nachdenkt, soll sich einfach vorstellen, mit Daum hätten wir damals in der zweiten Liga bereits den halben Verein verkauft. Deshalb würden wir heute kein Bisschen besser dastehen, uns würde der Verein nur nicht mehr gehören und wir hätten sowieso gar keine Option mehr für Investoren.

Was wir hier brauchen, ist kein Geld, sondern den unbedingten Willen zum Erfolg. Wenn wir diesen Willen hätten, wäre ein Keller (und andere) schon lange nicht mehr hier und nur ein kurzes Missverständnis gewesen. Kann auch den Besten mal passieren, korrigiert man und kämpft weiter für Erfolg.

Ja, auch das komplette Management bis zum Präsidenten müssen für den Erfolg kämpfen und ihn wollen. Nicht nur die Spieler. Und wenn ich da den Schluffen von Wolf sehe...  :roll:
User, die ich auf ignore habe und deren Kommentare ich weder sehen noch kommentieren könnte (auch wenn sie mich betreffen): Wildharry, globobock77.

Müngersdorf

Zitat von: magic am Dienstag, 21.Mai.2024, 11:50:22Du hast Recht, diese Debatte wird nie wirklich sachlich geführt und die Reaktionen darauf bestätigen es. Damit meine ich nicht nur die kritischen, die mir Lack geben sondern auch diejenigen, die meinen Kommentar als Aufruf zur Freigabe an Investoren verstehen und deswegen Hurra rufen.

Vielleicht war es ein Fehler einfach mal laut zu denken, um diesen wieder einmal furchtbaren Abstieg Nummer 7 zu verarbeiten. Ich hatte halt keinen Bock auf die üblichen Personalien Shitstorms (obwohl ich Keller und den Vorstand für massiv gescheitert halte) und schlicht einmal das große Ganze diskutieren wollte. Der Investorenansatz war ja nur ein Teil daraus.

Am Ende sind wir wohl alle ein wenig mit verantwortlich für den ganzen Wahnsinn. Wir wollten einen Mitgliederrat und haben das geschafft. Wir wollten das alte Präsidium loswerden und haben das geschafft. Wir wollten die vom MR vorgeschlagene Wolf-Truppe und haben das geschafft (da habe ich auch meinen Anteil dran, weil sie sich bei mir mehrfach präsentieren durften). Nun sehen wir das Ergebnis daraus und am Ende sind wir alle ein bißchen mitverantwortlich, das es erneut zum Abstieg kam.

Meine zentrale Frage im Artikel - die aufgrund der so schön polarisierenden Investoren-Thematik von so gut wie allen übersehen wurde - war ja eigentlich auch, welchen 1. FC Köln wir in Zukunft haben wollen? Darauf hat noch so gut wie niemand geantwortet.
Ganz klar, was du selbst geschrieben hast: Einen 1.FC Köln, dessen oberste Maxime der sportliche Erfolg ist.

Ohne Wenn und Aber.

Darauf muss das gesamte Handeln ausgerichtet sein.

Ob dadurch auch folkloristische, politische, oder soziale Komponenten bedient werden können, ist für mich nachrangig und zunächst einmal nicht die Kernaufgabe eines Leistungssportvereins.

Sollte man alles auf dieses Ziel ausgerichtet haben, dann kann ich noch vorhandene Kapazitäten in andere Bereiche, im besten Falle als Synergieeffekt, stecken.

Das gilt dann von den Profis der Senioren, über die Profis der Damen, sämtliche Nachwuchsmannschaften und andere Sportarten, die der 1.FC Köln bespielt.

Wenn wir das ganze ohne Slogan, Social-Media-Abteilung zum Fremdschämen, Karnevalsmusik, Selbstbesoffenheit und ohne den vermeintlichen Stolz auf die ach so tolle kölsche Kultur machen müssen, gerne.

Wir sind ein Profi(fußball)verein und das steht an aller oberster Stelle.
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