Selbstverständlich ist Beierlorzer angezählt. Er kam her mit einer klaren Vorstellung Fußball spielen zu lassen. Das ging in die Hose. Und eben nicht, weil wir ein Aufsteiger sind und das Auf-und-Ab eben normal ist, sondern weil er den Kader überschätzt und die Liga unterschätzt hat. Amateure, die in den letzten 25 Jahren mehr Abstiegskampf gesehen haben als die Gewerkschaft der Postkutscher, konnten das wissen/ haben es gewusst. Jetzt läuft er mit der Truppe schon im "Das Schlimmste verhindern"-Modus. Einzelne Personalentscheidungen muss man da noch gar nicht diskutieren. Aber auch hier ist es nicht so, als würde sich die Mannschaft von selbst aufstellen. Und wer ein bisserl Empathie mitbringt und die letzten Jahre nicht im Paralleluniversum gelebt hat, kann sich vorstellen, was sich Geschäftsführer beim FC denken, die sich eigentlich auf die Schulter klopfen lassen wollten, Modeste zurückgeholt und mit Meré verlängert zu haben. Dass Horn, mit weitem Abstand bestbezahlter Torhüter der FC-Geschichte, gerade dabei ist, Tiger Kraft als größten Fliegenfänger der Nachkriegszeit zu verdrängen, könnte den Geduldsfaden einiger FC-Verantwortlicher langsam überstrapazieren. Denn im Gegensatz zur allgemeinen Wahrnehmung, ist Horn im Club schon lange nicht mehr sakrosankt. Vielleicht eine der wenigen hellen Momente unseres GF-Sport.
Es ist nicht die Frage, ob ein Trainerwechsel nun sinnvoll ist oder welche Alternativen es gibt, wenn man feststellt, dass Beierlorzers Lernkurve noch ein bisserl steiler werden muss, wenn er zur FC-Weihnachtsfeier eingeladen werden möchte.