Bei Katterbach bin ich Fanboy, bei Jakobs bin ich noch vorsichtig. Ich mag den Jungen. Er ist ungemein charismatisch und sympathisch. Auf dem Platz hat er genau das ins Team gebracht, was dieser Truppe fehlte. Er ist physisch richtig stark und geschickt im Defensivzweikampf, hat aber auch das Glück, auf seiner Position einigermaßen viele Freiheiten zu haben und mit Katterbach schon eingespielt zu sein. Die beiden harmonieren richtig gut.
Auf seiner Position fehlt es ihm aber ein wenig an Technik und Geschick im Offensivzweikampf. Sein Passspiel ist okay, aber nicht überdurchschnittlich. Der auffallendste Unterschied zu Katterbach ist die Ruhe am Ball und die Übersicht (ja, auch wenn Katterbach zwischendrin ein paar Kamikazepässe spielt). Das hat er nicht im Repertoire.
Bisher lebt sein Spiel extrem von seinem Einsatz und seinem Tempo. Da wird irgendwann eine Phase kommen, wo die Spannung nachlässt und er nicht mehr jeden Gegner noch an der eigenen Eckfahne abgrätschen wird. Sein Spiel kostet auch mental Substanz. Ich kenne wenige Spieler, die das ihre ganze Karriere so durchziehen konnten und "nur" von der Rennerei und dem Einsatz lebten. Ich hoffe, er hat sich bis dahin so weiterentwickelt, dass er auch spielerisch bestehen kann. Das klingt jetzt kritischer, als es gemeint ist, denn ich glaube schon, dass er das im Tank hat.