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Olympische Sommerspiele 2020

Begonnen von Müngersdorf, Samstag, 07.Sep.2013, 22:34:57

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Oxford

Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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jerry

Manche haben Moral - einige sogar Doppelmoral
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Ich werfe meine Sorgen in den Fluss und freue mich auf jeden neuen Tag. (Tünn/04.03.2019)
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ecki

Einfach Glückwunsch. Der Beste in diesem Turnier hat gewonnen.
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koelner

🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Drahdiaweng

Glückwunsch Sascha. Mit Herz und Kopf bei der Sache gewesen.
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Paradoxon

Sehr starke Leistung, Chapeau!  :tu:
Struller raus!!!
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Oxford

Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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I.Ronnie

Zitat von: weisweiler am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:29:45
Klar folgt die. Kannst du natürlich auch ignorieren, wenn sie dir nicht passt. Ganz wie du magst.

Uff, ich habe den zweiten Absatz tatsächlich nicht gelesen. Also bis dahin mea culpa.

Allerdings finde ich die Begründung recht dünn. Andere Länder sind wohl deutlich patriotischer aber keineswegs erfolgreicher als Deutschland bei den Olympischen Spielen, etwa die europäischen Nachbarn.

Deutsche waren immer Vereinsmeier. Daher gab es wenig Förderung von Aktivitäten außerhalb der Schulen. Das betrifft den Sport wie die Kunst. Vom Sport an Universitäten mal ganz zu schweigen. Es gibt auch in Deutschland keinen Grund, Sport und Bildung zu vermengen, weil es nicht notwendig ist, sich Bildung durch sportliche Leistung "zu verdienen".
Und hier folge ich den Beobachtung der Lehrer und Sportwissenschaftler in diesem Thread: Vereine sind uncool geworden.

Hinzu kommt aber aus meiner Laienbeobachtung noch ein zweiter Punkt: Es gibt keinen wettbewerbsfördernden Staatsdualismus mehr. Der Sport war nach dem zweiten Weltkrieg auch der Wettkampf der zwei Systeme zwischen der BRD und der DDR. Entsprechend gab es auch den staatlichen Druck, der sich sicher auch in der Berichterstattung widerspiegelte oder in der Förderung durch die Bundeswehr (oder die Medizin).

Ich kann jedenfalls nicht erkennen, wo mehr Patriotismus zu mehr sportlichem Erfolg führen würde.
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Cikaione

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NurKölnSonstNichts

Schön, jetzt kann Zverev ja wieder mit seiner Entourage peinliche Partys abhalten und unter völliger Ignoranz jegliche Hygienerichtlinien bzw Schutzmaßnahmen ad absurdum führen.
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Oxford

Tom Bartels (ausgerechnet) hat das heute Nacht beim Schwimmen recht gut erklärt. In Australien kriegen die Spitzen-Schwimmer eine lebenslange Rente, sind Stars, können sich ganz auf den Sport fokussieren. In den USA hast du das College-System.

In Deutschland müssen sich SportlerInnen selbst um die "Karriere" danach kümmern. Längst nicht alle sind bei der Bundeswehr oder Polizei. Viele studieren nebenbei. Den Schwimmern werde keine gute Perspektive für die Zeit nach der Karriere angeboten. Daher würde sich weniger überhaupt für diesen "unsicheren" Pfad entscheiden. Und das macht sich dann eben bei den Leistungen in der Breite und er Spitze bemerkbar.

Ob es wirklich alles so stimmt, weiß ich nicht, aber es klang für mich plausibel.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).

globobock77

Luka gegen Spanien!
Leckerbissen.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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Drahdiaweng

Zitat von: NurKölnSonstNichts am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:48:28
Schön, jetzt kann Zverev ja wieder mit seiner Entourage peinliche Partys abhalten und unter völliger Ignoranz jegliche Hygienerichtlinien bzw Schutzmaßnahmen ad absurdum führen.

Bin bei Kritik an Zverev immer vorne dabei, aber ich finde das gehört hier gerade nicht hin.
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T.O. Show

Was für eine Leistung von Zverev. Ich finde heute war sofort zu erkennen, dass dieser mentale Einbruch nicht kommen wird. Bei den vielen GS-Niederlagen aufgrund seiner Nervosität spielte er in wichtigen Situationen komplett passiv. Legte es lieber in die Hand des Gegners bevor er selbst einen Fehler macht. Aber so schlägt man dann idR vielleicht Top 20 oder 30 Spieler aber selten Top 5 oder Top 10 Spieler. Heute hingegen hat er von Beginn bis Ende aggressiv gespielt, Khachanov die Bälle um die Ohren geschlagen und ich hatte nie das Gefühl, dass er erneut mental einbrechen könnte. Ich bin jetzt nur sehr gespannt, ob er diese Stärke von heute in die GS übertragen kann oder ob er sich da weiterhin selbst so einen Druck macht endlich ein GS Turnier zu gewinnen, dass er dann in knappen und entscheidenden Situationen doch wieder einbricht. Ich habe bisher gedacht, wenn er ein GS Turnier gewinnt, dann ist dieser Druck vielleicht weg und hilft ihm weitere zu gewinnen aber vielleicht hilft dafür ja auch dieser Titel es Olympiasieger. Das war heute jedenfalls erneut wieder absolute Weltklasse! Und das ist nach so einem emotionalen 1/2 Final Sieg gg den Djoker oft um so schwerer, dann den gleichen Fokus erneut zu bringen. Ganz stark!

Wormfood

Gesendet von meinem Atari ST mit Akustikkoppler
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Wildharry

Patriotismus ist mir wuppe, auch bei Olympia. Hauptsache wir überholen die Franzosen noch im Medaillenspiegel. :D
Bleiben sie ordentlich!
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Drahdiaweng

Aris Donzelli:"Die Goldmedaille passt zu seinen Ketten..."

:D
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NurKölnSonstNichts

Zitat von: Drahdiaweng am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:53:42
Bin bei Kritik an Zverev immer vorne dabei, aber ich finde das gehört hier gerade nicht hin.

Naja, sehe ich anders. Ich könnte nicht die sportliche Leistung objektivieren und die Person bzw den Charakter außen vor lassen. Für mich gehört das immer ein Stück weit zusammen, aber das ist ja dann mein Problem. Zverev ist ein Fatzke sondergleichen. Wird er auch immer bleiben.
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kilino

Zitat von: T.O. Show am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:54:23
Was für eine Leistung von Zverev. Ich finde heute war sofort zu erkennen, dass dieser mentale Einbruch nicht kommen wird. Bei den vielen GS-Niederlagen aufgrund seiner Nervosität spielte er in wichtigen Situationen komplett passiv. Legte es lieber in die Hand des Gegners bevor er selbst einen Fehler macht. Aber so schlägt man dann idR vielleicht Top 20 oder 30 Spieler aber selten Top 5 oder Top 10 Spieler. Heute hingegen hat er von Beginn bis Ende aggressiv gespielt, Khachanov die Bälle um die Ohren geschlagen und ich hatte nie das Gefühl, dass er erneut mental einbrechen könnte. Ich bin jetzt nur sehr gespannt, ob er diese Stärke von heute in die GS übertragen kann oder ob er sich da weiterhin selbst so einen Druck macht endlich ein GS Turnier zu gewinnen, dass er dann in knappen und entscheidenden Situationen doch wieder einbricht. Ich habe bisher gedacht, wenn er ein GS Turnier gewinnt, dann ist dieser Druck vielleicht weg und hilft ihm weitere zu gewinnen aber vielleicht hilft dafür ja auch dieser Titel es Olympiasieger. Das war heute jedenfalls erneut wieder absolute Weltklasse! Und das ist nach so einem emotionalen 1/2 Final Sieg gg den Djoker oft um so schwerer, dann den gleichen Fokus erneut zu bringen. Ganz stark!
Zverev hat das Talent ein paar GS-Titel zu gewinnen und wird das auch. Er ist kein Federer, kein Djokovic und kein Nadal. Diese Konstanz der drei zu erreiche. ist aber auch immer unrealistisch gewesen, ebenso ist aber auch die Fixierung auf die GS nicht fair, wenn man Zverev bewertet, auch wenn die in der deutschen Betrachtung immer weit vorne stehen. Ein Masters zu gewinnen benötigt auch eine herausragende Woche und ist eventuell sogar schwieriger als einen GS zu gewinnen. Zverev muss gegen die ganz großen lernen aggressiver zu spielen und nicht passiv mehrere Meter hinter der Grundlinie zu warten und sich auf den eigenen Aufschlag verlassen. Das gelingt phasenweise schon besser, man sieht Fortschritte, aber sich etwas jahrelang angewöhntes abzugewöhnen ist vermutlich bei einem Sport wie Tennis, wo es um Routinen geht, unglaublich schwierig. Aber das Talent ist zu groß als das er sich das nicht abgewöhnen wird.
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."
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Oxford

Zitat von: Drahdiaweng am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:59:11
Aris Donzelli:"Die Goldmedaille passt zu seinen Ketten..."

:D

Bei den US Open hängt die dann um seinen Hals.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Drahdiaweng

Zitat von: NurKölnSonstNichts am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:59:32
Naja, sehe ich anders. Ich könnte nicht die sportliche Leistung objektivieren und die Person bzw den Charakter außen vor lassen. Für mich gehört das immer ein Stück weit zusammen, aber das ist ja dann mein Problem. Zverev ist ein Fatzke sondergleichen. Wird er auch immer bleiben.

Kann ich schon nachvollziehen. Ich hatte ihn schon als das Bayer Leverkusen des Herren-Tennis abgestempelt. Hat mich positiv überrascht wie ernst er das Turnier genommen hat und das nicht nur BlaBla gewesen ist. Insofern, Respekt. Im Kopf darf er trotzdem gerne noch ein bisschen wachsen.
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globobock77

Zitat von: NurKölnSonstNichts am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:59:32
Naja, sehe ich anders. Ich könnte nicht die sportliche Leistung objektivieren und die Person bzw den Charakter außen vor lassen. Für mich gehört das immer ein Stück weit zusammen, aber das ist ja dann mein Problem. Zverev ist ein Fatzke sondergleichen. Wird er auch immer bleiben.
Naja bei der Party an der Adria war Djoker der Gastgeber.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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Oxford

Zitat von: globobock77 am Sonntag, 01.Aug.2021, 12:03:42
Naja bei der Party an der Adria war Djoker der Gastgeber.

War das die Party, wo Manuel Neuer rechtsradikale Lieder gesungen hat?
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Superwetti

Zitat von: I.Ronnie am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:41:11

Vereine sind uncool geworden.



Das ist das eine. Du findest kaum noch freiwillige, die sich in Vereinen engagieren. Und wenn du keine Leute hast die Bock auf den Verein haben und gute Trainer an der Basis hast, dann wirst du da schon keine gute Jugendarbeit machen können.

Das andere ist die immer schlechtere Situation an Sporthallen und Plätzen auf kommunaler Ebene.
Seit 12 Jahren wurschteln wir bei uns im Ort rum. Wir haben drei Marode Sporthallen, die ersetzt werden müssen. In diesem Zug sollte auch das ,,Leichtathletik Stadion" erneuert werden. Es gab gute Lösungen, mit zwei Zweichfachsporthallen, die auch so gebaut werden konnten, dass diese zuerst stehen und dann die alten Hallen abgerissen werden, so das durchgehend Sport getrieben werden kann. Zusätzlich sollte das Stadion an anderer Stelle gebaut werden, damit man ein Wettkampftaugliches Stadion bekommt. Dazu muss man sagen das im ganzen Leichtathletikkreis und der besteht aus zwei Kreisen, nur ein Stadion vorhanden ist, welches Wettkampftauglich ist.

Am Ende ist alles anders gekommen. Nachdem 12 Jahre immer gesagt wurde das dem Sport kein Nachteil entsteht und erst neue Hallen gebaut werden bevor alte abgerissen werden, kommt es jetzt wo es bald losgehen soll doch anders. Man hat festgestellt das die Schule dringender eine neue Mensa braucht wie bisher angenommen, da durch Corona die Plätze nicht so ausgefüllt werden können und will mit dem Bau der Mensa als erstes beginnen, dafür muss aber die erste Halle abgerissen werden. Da dort dann in unmittelbarer Nähe zwei Großbaustellen gleichzeitig wären, weiß man nicht ob man mit dem Bau der ersten Sporthalle schon beginnen könnte, ganz davon abgesehen das sowas in öffentlicher Hand ja eh ewig braucht bevor es fertig ist. Unsere schlechte Sporthallensituation ( wir Tischtennisspieler haben eine Hallenzeit pro Woche zum Training, damit machst du nicht nur keine Spitzensportler, du bekommst damit nicht mal überdurchschnittlich gute Spieler hin) wird sich dadurch für zwei bis drei Jahre noch weiter verschlechtern.

Das Leichtathletikstadion an anderer Stelle wurde auch verworfen, es wir an gleicher Stelle renoviert. Führt natürlich auch dazu das dort ein Jahr nicht trainiert werden kann. Zwischenzeitlich war man soweit das man aus einer 400 Meter Bahn eine 300 Meter Bahn machen wollte, würde ja locker reichen. Jetzt werden es doch wieder 400 Meter aber in angespeckter Version mit nur der halben Breite an Bahnen, also auch nicht tauglich um Wettkämpfe dort durchzuführen. Obwohl wir nur ein kleiner Ort sind, haben wir eine gute Jugendarbeit in der Leichtathletik, mit immer wieder Teilnehmern an deutschen Meisterschaften. Die gucken ob der Situation natürlich voll in die Röhre.

Vieles von dem guten Plänen ist gescheiter, weil man nicht das benötigte Geld in die Hand nehmen wollte. Die abgespeckten Versionen werden aber durch die Zeit der Diskussion über die Kosten natürlich nicht billiger, das Bauen wird ja aktuell immer kostspieliger.

Das Geld was man in den Schul und Vereinssport nicht investieren wollte, war aber im Fußball kein Problem. Zwei neue Kunstrasenplätze im Wert von je 500.000 € wurden beantragt und innerhalb kürzester Zeit genehmigt, nur wurden aus 500.000 € pro Platz am Emde 900.000 € pro Platz.
Super-Wetti

globobock77

Zitat von: Oxford am Sonntag, 01.Aug.2021, 12:04:30
War das die Party, wo Manuel Neuer rechtsradikale Lieder gesungen hat?
Nein das war in Chorweiler.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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NurKölnSonstNichts

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KHHeddergott

Zitat von: weisweiler am Samstag, 31.Jul.2021, 18:11:28
Und entsprechend schwierig ist es bei uns öffentliche Gelder für den nationalen Spitzensport zu rekrutieren. Das kommt einfach nicht gut an.

Gut eintausend Athleten werden mit Stellen bei Bundeswehr, Zoll und Bundespolizei alimentiert. Dazu bekommen mittlerweile weitere eintausend Athleten deutlich aufgestockte jährliche Zahlungen. Insgesamt beträgt allein die jährliche Spitzensportförderung des Bundes über 250 Millionen €, die gesamte öffentliche Sportförderungen ist schwer zu bemessen, dürfte aber knapp im zweistelligen Milliardenbereich liegen.

ZitatDazu kommt, dass viele Randsportarten in anderen Ländern nicht nur öffentlich, sondern privat subventioniert werden. In den USA etwa, auch in GB gibt es über Universitäten Stipendien und Förderpools. Menschen mit viel Geld geben ihre Kröten so in den nationalen Leistungssport und können sich dann damit brüsten Patrioten zu sein. Bei uns würde sich damit niemand brüsten, weil man das eher skeptisch bis ablehnend beäugt.

Ja, man sollte Bildungschancen unbedingt an sportliches Talent knüpfen. Nicht. Nebenbei ist in den USA der Sport an den Hochschulen schlicht Marketing im Kampf um zahlungskräftige Studenten.

In UK liegt die Sache gänzlich anders. Nach massiver und breiter Förderung im Vorfeld der Spiele in London (da wurden bspw dann auch zweit- und drittklassige Handballspieler ins Land geholt, um irgendwie eine konkurrenzfähige Truppe auf die Platte zu bekommen, im Nicht-Handballland Großbritannien) hat man seitdem gezielt nur noch Athleten mit Medaillenchance gefördert, dh UK gibt deutlich mehr Geld aus für deutlich weniger Athleten (allein bis zu 40k € Grundförderung/Jahr, in Deutschland liegt der Höchstsatz direkter Förderung bei 17k €(?)). Weniger Breite, mehr Medaillen. Der technologische Fortschritt in vielen Disziplinen sorgt dafür, daß Talent und Ehrgeiz allein halt nicht mehr reichen.

Kann man wollen, muss man aber nicht. Wenn es darum geht, beim Einsatz von Mitteln zwischen sportwissenschaftlich optimal betreuten Medaillenathleten und Leichtathletiktrainingsmöglichkeiten im Breitensport zu entscheiden, bin ich für letzteres. Natürlich nur, weil ich es als Unpatriot nicht als persönliche Schande empfinde, wenn Deutschland im Medaillenspiegel der Olympischen Spiele von Usbekistan überholt wird. Weil das ja klar ist.
三人成虎。

globobock77

"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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weisweiler

Zitat von: I.Ronnie am Sonntag, 01.Aug.2021, 11:41:11


Uff, ich habe den zweiten Absatz tatsächlich nicht gelesen. Also bis dahin mea culpa.

Allerdings finde ich die Begründung recht dünn. Andere Länder sind wohl deutlich patriotischer aber keineswegs erfolgreicher als Deutschland bei den Olympischen Spielen, etwa die europäischen Nachbarn.

Deutsche waren immer Vereinsmeier. Daher gab es wenig Förderung von Aktivitäten außerhalb der Schulen. Das betrifft den Sport wie die Kunst. Vom Sport an Universitäten mal ganz zu schweigen. Es gibt auch in Deutschland keinen Grund, Sport und Bildung zu vermengen, weil es nicht notwendig ist, sich Bildung durch sportliche Leistung "zu verdienen".
Und hier folge ich den Beobachtung der Lehrer und Sportwissenschaftler in diesem Thread: Vereine sind uncool geworden.

Hinzu kommt aber aus meiner Laienbeobachtung noch ein zweiter Punkt: Es gibt keinen wettbewerbsfördernden Staatsdualismus mehr. Der Sport war nach dem zweiten Weltkrieg auch der Wettkampf der zwei Systeme zwischen der BRD und der DDR. Entsprechend gab es auch den staatlichen Druck, der sich sicher auch in der Berichterstattung widerspiegelte oder in der Förderung durch die Bundeswehr (oder die Medizin).

Ich kann jedenfalls nicht erkennen, wo mehr Patriotismus zu mehr sportlichem Erfolg führen würde.

Okay, meine These ist ja: mehr Patriotismus da wo Geld und Einfluss sitzen haben mehr Geld für den Olympischen Sport zu Folge was wiederum zu mehr Medaillen führt.

Natürlich ist das keine singuläre Erklärung und viele andere Faktoren spielen auch eine Rolle. Das teilweise Wegbrechen der Vereinsmeierei ist einer davon. Wobei ich davor warne vom Städtischen aufs Ländliche zu schließen. Da hat sich gar nicht so viel verändert.

Staatlichen Druck/Wettbewerb der Systeme gab es meiner Beobachtung nach damals nur von Seiten des Ostblocks. Das hat bei uns glaube ich nie eine wirkliche Rolle gespielt, da war man hier viel zu selbstbewusst. Und wenn es so wäre, hätte das ja sogar einen patriotischen Touch, der jetzt nicht mehr existiert.

Ein Blick auf den Medaillenspiegel zeigt schon, dass viele Länder, die deutlich patriotischer sind, aber weniger Einwohner haben als Deutschland, mit uns medaillenmäßig mindestens auf Augenhöhe sind.

Wie gesagt - keine singuläre Erklärung, aber es trägt m.E. seinen Teil zum Ergebnis bei.
Bin nur aus Spaß hier!
Deshalb ignorierte Benutzer:
Mister P.
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globobock77

Zitat von: NurKölnSonstNichts am Sonntag, 01.Aug.2021, 12:06:18
Und jetzt?
Dann müsste Dein Diss nicht nur gegen Zverev gerichtet werden. Aber vielleicht findest Du Djoker auch ätzend, dann passt es wieder :D
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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