Stimmung/Fanverhalten/Aktionen im Stadion

Begonnen von LuKa, Freitag, 29.Apr.2011, 17:08:33

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antistar

Wenn ich sehe, dass der Verein, so ernsthaft bemüht er um einen Dialog mit der aktiven Fanszene ist (und mich das enorm freut!), in Form seines Trainers in der Boulevardpresse die eigenen Fans an die Wand stellt und emotional erpresst, bekomme ich leider das Kotzen. Er kann (wie jeder andere) seine Meinung zu dem Thema haben (und ich sitze dabei tatsächlich zwischen den Stühlen), aber die aufkommenden Gräben zwischen den Fans durch solche Äußerungen noch zu verschärfen, sowas geht gar nicht.
KÖLN-SÜD. We won't change our ways - we will proud remain when the glory fades!

rusk

Zitat von: GL4FC am Montag, 17.Dez.2012, 11:54:38
Nein, der Fussball hat kein generelles Gewaltproblem. Vor allem nicht IN den Stadien. Leider haben gewisse Aktionen, wie Busattacken (München-Nürnberg mit Verlust eines Auges) , Straßenbahnen die ohne Scheiben am Stadion ankommen und andere Wald und Wiesenschlägerei dazu geführt, dass medienwirksam ein Bild des Terrors gezeichnet wurde. Aus meiner Sicht kann man, unabhängig davon wer es war, davon ausgehen, dass uns ein paar Unterbelichtete Benny's ordentlich die Tour vermasselt haben. Die Medien habe es auf übelste Weise ausgeschlachtet und teilweise dazugelogen, aber die Stories haben immer noch die Kiddies/Erlebnisorientierten/Minderbemittelten oder sonstige Konsorten geliefert.


Das ist richtig. Das wird auch in Zukunft nicht verhindern werden können. Was außerhalb des Stadions in dieser Richtung passiert sind Straftaten, die wie solche behandelt werden müssen. Ich sehe schon die Schlagzeilen in 6 Monaten. "Chaoten! Wieder ein Übergriff auf friedliche Fans am Rastplatz XY. Ist der 16-Punkte-Plan gescheitert?"

"Der Keller kann nix dafür! Der hat Transfersperre. Watt soll der denn machen?" - Ausruf eines Armleuchters im Oberrang-Süd gegen den HSV.
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Varanus macraei

Zitat von: rusk am Montag, 17.Dez.2012, 12:16:42

Das ist richtig. Das wird auch in Zukunft nicht verhindern werden können. Was außerhalb des Stadions in dieser Richtung passiert sind Straftaten, die wie solche behandelt werden müssen. Ich sehe schon die Schlagzeilen in 6 Monaten. "Chaoten! Wieder ein Übergriff auf friedliche Fans am Rastplatz XY. Ist der 16-Punkte-Plan gescheitert?"

Ich glaube eher, dass die Verhärtung der Froten inkl. der Folge "Sicherheitspapier" vor allem eine Folge der Bilder exzessiver Pyroaktionen im Stadion sind. Sei es Dresden in Dortmund/Hannover, wir gegen Bayern, Hertha in D'dorf etc. Das sind nunmal "schöne" Aufnahmen und lassen sich gut ausschlachten, ganz unabhängig davon, ob von Magnesiumfackeln der Weltfrieden bedroht ist.

Daher finde ich es auch so lustig, wenn hier in fast jedem Posting krampfhaft erwähnt wird, dass es ja allgemein gar nicht um Pyro geht. Vielleicht nicht explizit in den Punkten des Papiers (obwohl beim Nacktabtasten wohl verstärkt nach Pyro gesucht würde), zur Herbeiführung dessen hat es aber gewiss gesorgt!

Daher würde ich einfach nur mal 0,001 % Einsicht gut finden, statt immer nur dieses Protestieren um des Protestierens willen. Weil man halt so proforma gegen alles und jeden ist.
Das bird ist das word!
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GL4FC

Zitat von: rusk am Montag, 17.Dez.2012, 12:16:42

Das ist richtig. Das wird auch in Zukunft nicht verhindern werden können. Was außerhalb des Stadions in dieser Richtung passiert sind Straftaten, die wie solche behandelt werden müssen. Ich sehe schon die Schlagzeilen in 6 Monaten. "Chaoten! Wieder ein Übergriff auf friedliche Fans am Rastplatz XY. Ist der 16-Punkte-Plan gescheitert?"



Du hast recht. Mit dem Sicherheitspapier hat das eigentlich nichts zu tun. Trotzdem werden diese Straftaten leider "im Auftrag des Fussballs" begangen (rot-weisse FC-Pflastersteine) und können deshalb in Verbindung gebracht werden. Genau wie unsere zwei "Freunde", die sich vor kurzem vor Gericht als FC-Fans geoutet haben.
In den letzten Jahren sind einige Sachen aus dem Ruder gelaufen. Für den/die DFB/DFL ist das ein Steilpass freihstehend vor dem Tor ohne Torwart. Das die jetzt jede kleine Verfehlung für populistische Äußerungen nutzen, dass sollte keinen wundern. Für die aktuelle Fankultur sieht es leider sehr düster aus, wenn einige Ballermann-Touristen ihre Agressionen weiterhin auswärts ausleben müssen und glauben, dass sie nur das kleinste Wörtchen mitzureden haben. Die Verantwortlichen sitzen einfach am längeren Hebel. Am Ende bleibt leider nur das Fernbleiben, so wie es einige große Ultra-Gruppen mittlerweile in Italien tun. Das ist nämlich die Krux an der Sache. Die Ultras tun das was sie eigentlich nicht wollen (draußen bleiben und/oder keine Stimmung machen) und die Verantwortlichen wollen warscheinlich genau das was die Ulltras gerade tun. Wer gewinnt?

girrent

Zitat von: antistar am Montag, 17.Dez.2012, 12:15:10
Wenn ich sehe, dass der Verein, so ernsthaft bemüht er um einen Dialog mit der aktiven Fanszene ist (und mich das enorm freut!), in Form seines Trainers in der Boulevardpresse die eigenen Fans an die Wand stellt und emotional erpresst, bekomme ich leider das Kotzen. Er kann (wie jeder andere) seine Meinung zu dem Thema haben (und ich sitze dabei tatsächlich zwischen den Stühlen), aber die aufkommenden Gräben zwischen den Fans durch solche Äußerungen noch zu verschärfen, sowas geht gar nicht.


Besser sind noch einige Mitfans. Die beschweren sich über den Boykott, fahren aber selber nie zu Auswärtsspielen. Denen geht das Papier am Arsch vorbei, weil sie eben nicht betroffen sind. Wenn wir aber jetzt nicht gewinnen bzw. am Mittwoch verlieren, dann beschimpfen sie die Ultras, weil diese eben nicht aktiv, sondern so passiv sind, wie sie. 

Einer ist es immer schuld. Wir gewinnen zusammen und verlieren alleine. 
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Nidhoegger

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die verantwortlichen wirklich wollen ,dass die Ultras schweigen. Habt ihr euch mal die Kommentare zu den vergangenen Spieltagen angehört/gelesen? Da waren alle ziemlich genervt von der toten Stimmung.
Da hat man tatsächlich ein Mittel gefunden, die Vereine und DFB/DFL sowie Medien zu schaden, OHNE als Vollassis dazustehen.
Die Ultras sollten die WP nutzen, um wieder gemeinsam Buli/2.Liga - weit ein gemeinsames Vorgehen zu koordienieren, bspw. weiterhin 12 Minuten schweigen, oder erst nach 12 Minuten reinkommen etc. Damit trifft man, wenn dies deutschlandweit geschieht, AUCH die richtigen!
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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Ted

Man muss sich immer wieder die Frage stellen: "Bringt es was"?
Grundsätzlich befürworte ich hier sowohl die Aktion "Stimmungsboykott", als auch "12:12". Auch als Nicht-DK-Inhaber. Nur, ich stelle mir tatsächlich die Frage, ob das fruchtbar ist?

Damit schädigt man, wie Nidhoegger richtigerweise erwähnt, die Richtigen (DFB/DFL/Medien) - aber eben auch die Falschen (Die eigene Mannschaft). Anders geht es jedoch leider nicht.

Das Problem sehe ich nicht einmal in der fehlenden Stimmung. Ich glaube sogar, den Verbänden ist es scheiß egal, ob Stimmung in den Stadien ist, oder nicht. Indiz dafür ist, dass sie Hopp/Bayer/Volkswagen konsequent durchgehen lassen, obwohl diese Vereine gewisse Wettbewerbsvorteile haben - auf Kosten der Stimmung.
Wichtig ist den Verbänden doch vielmehr, dass die Kohle fließt. Deshalb müssten die Stadien mal für 1, 2 Spieltage gänzlich leer bleiben (mit inbegriffen: Keine Ticketkäufe!), und auch Sky boykottiert werden.
Das würde den Verbänden richtig Druck machen, denn wenn niemand ins Stadion geht und die Einschaltquoten bei Sky in den Keller gehen, dann werden die Verbände zum Umdenken gezwungen, wollen sie weiter Kohle machen.
Nur: Auch hier schädigt man wiederum den eigenen Verein. Leere Stadien könnten für klammere Vereine (auch uns!) tödlich sein, da man mit den Einnahmen an Ticketverkäufen kalkuliert.

Es ist derzeit eine schwierige Situation, in der wir uns befinden. Und die "perfekte Reaktion" gibt es m.E. nicht.
Aber untätig zusehen kann man auch nicht.
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Mighty Cologne

Keine Eintrittskarten kaufen schadet nur dem 1.FC Köln. Das können wir im Moment gar nicht gebrauchen. An einem Spieltag nicht Sky gucken bringt bei Jahresverträgen auch recht wenig! Weitere friedliche Protestdemos an Spieltagen vor oder nach den Spielen in Innenstädten, an denen sich dann auch "Sitzplatzottos" wie ich beteiligen würden, brächten da viel mehr. Diese Selbstzerfleischung der Fans im Stadion spielt der DFL nur in die Hände.
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veedelbock

Zitat von: Nidhoegger am Montag, 17.Dez.2012, 13:20:00
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass die verantwortlichen wirklich wollen ,dass die Ultras schweigen. Habt ihr euch mal die Kommentare zu den vergangenen Spieltagen angehört/gelesen? Da waren alle ziemlich genervt von der toten Stimmung.
Da hat man tatsächlich ein Mittel gefunden, die Vereine und DFB/DFL sowie Medien zu schaden, OHNE als Vollassis dazustehen.
Die Ultras sollten die WP nutzen, um wieder gemeinsam Buli/2.Liga - weit ein gemeinsames Vorgehen zu koordienieren, bspw. weiterhin 12 Minuten schweigen, oder erst nach 12 Minuten reinkommen etc. Damit trifft man, wenn dies deutschlandweit geschieht, AUCH die richtigen!

Da muss ich Dir Recht geben.

Habe gestern die beiden Sonntagsspiele nebenbei bei Liga Total laufen lassen, beide Reporter waren ziemlich entnervt von dem Thema, wiesen dauernd darauf hin, dass es ab Min. 13 normal wird, schlossen auch von einem direkten Zusammenhang zum schwachen Spiel der Teams nicht aus und wirkten beinahe etwas verzweifelt, dass das nun weiter geht, ohne ein absehbares Ende.

Insofern, ja, die TV Lobby wird sicherlich Druck auf die DFL machen, denn sie zahlen im Endeffekt für das Spektakel.

Gleichzeitig werden aber die Nicht Ultra Anhänger ebenso ungedulig werden. Konnte man gestern schon in Bremen beobachten, wo die restlichen Tribünen den Boykott gebrochen haben, unter Pfiffen der Ostlurve.

Oder Münster, wo das Statement gegen Pyro vom Restpublikum sehr deutlich ausfiel.

Es ist nun mal ein gängiges Politikmuster, die Interssensgruppen aufeinander zu jagen, um vom eigentlichen Thema ab zu lenken. Und leider funktioniert das Sündenbockprinzip immer wieder. Diese Nichteinigkeit wird man poltisch nutzen wollen.

Deshalb befürchte ich, dass sich über kurz oder lang dann in jedem Stadion zwei Lager bilden werden.

Und das letzte was ich hier brauche, sind Fanverhältnisse wie bei PSG.
"Man kommt vom FC nicht mehr los, wenn man einmal in Köln war. Der FC macht süchtig." (Lukas Podolski)

bibo

Zitat von: Mighty Cologne am Montag, 17.Dez.2012, 13:40:05
@CCAA
Keine Eintrittskarten kaufen schadet nur dem 1.FC Köln. Das können wir im Moment gar nicht gebrauchen. An einem Spieltag nicht Sky gucken bringt bei Jahresverträgen auch recht wenig! Weitere friedliche Protestdemos an Spieltagen vor oder nach den Spielen in Innenstädten, an denen sich dann auch "Sitzplatzottos" wie ich beteiligen würden, brächten da viel mehr. Diese Selbstzerfleischung der Fans im Stadion spielt der DFL nur in die Hände.

Sehe ich auch so. Die DFL wird darauf hoffen, dass in der Winterpause Gras über die Sache wächst. Dass das passiert, sollte man vermeiden und in der Rückrunde vielleicht wieder koordinierte Aktionen starten - Zeit für Diskussionen und Abstimmungen ist schließlich jetzt da.
Schweigen stellt im Prinzip aber jetzt schon die ultima ratio dar - als weiterer Schritt bliebe in der Tat nur noch der vollständige Boykott, und der schadet nunmal den Vereinen mehr als der DFL und wird außerdem Reaktionen wie "Endlich sind wir sie los!" heraufbeschwören, die jede weitere Aktion erschweren. Es ist und bleibt ein Dilemma, aber ich fürchte es wird kein Weg daran vorbeiführen, die Oberhand in der öffentlichen Wahrnehmung zu gewinnen. Das wird schwer genug, aber bloßes Schweigen, das bestenfalls als bockig wahrgenommen wird, wird da mMn leider nichts helfen.
Princess Leia lost her entire planet, father, husband and son and was abandoned by her brother, and yet she was never tempted by the dark side. Y'all Skywalker boys are weak as shit.
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difösi

Zitat von: Mighty Cologne am Montag, 17.Dez.2012, 13:40:05
Keine Eintrittskarten kaufen schadet nur dem 1.FC Köln. Das können wir im Moment gar nicht gebrauchen. An einem Spieltag nicht Sky gucken bringt bei Jahresverträgen auch recht wenig! Weitere friedliche Protestdemos an Spieltagen vor oder nach den Spielen in Innenstädten, an denen sich dann auch "Sitzplatzottos" wie ich beteiligen würden, brächten da viel mehr. Diese Selbstzerfleischung der Fans im Stadion spielt der DFL nur in die Hände.

Anstatt ein Ticket zu kaufen, die Kohle dem fc spenden und zu Hause bleiben. Und der Sky Heini steht dann bei der anmoderation vor der leeren südkurve. Das gebe doch ein schönes Bild ab.
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ungerwägs

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie lächerlich die Kritik am Schweigen der Ultras ist. Gerade die, die über Jahre einen nicht unerheblichen Teil der Auswärtsfahrer gestellt haben, die unter der Woche Aktionen vorbereitet haben, die höchst selten schweigend in der Kurve stehen und fast immer Gas geben (jaja , Dauer-Lala  :-/ :roll: ) werden nun kritisiert, weil sie mal 180 Minuten ruhig sind, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen?
Ich bin kein Mitglied einer der Ultragruppierungen, aber unterstütze die Aktion zu 100 %.
Jungs und Mädels, lasst euch ja nicht unterkriegen!


Und nebenbei: das Schweigen schadet dem FC? Wenn man dem Produkt der DFL schaden will, dann bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Mitgliedern der DFL zu schaden. Der FC ist eins von 36 Mitgliedern, auch wenn man sich am 12.12. enthalten hat. Wenn alle Kurven bei einem Protest mitmachen, entsteht zumindest kein sportlicher Nachteil im Verhältnis zu anderen Vereinen. Außerdem kann ich mich an zig Klatschen in den letzten Jahren erinnern, wo ich nachher keine Stimme mehr hatte, aber die Frise der meisten FC-Spieler noch erstaunlich gut saß und das Trikot fleckenfrei und nahezu unverschwitzt aussah. Wenn sich Spieler trotz des Supports hängen lassen können, dann sollten sie auch ohne Support aufm Platz Gas geben können, oder? Im Gegensatz zu den Ultras ist es nämlich ihr gottverdammter Job, sich jeden Tag den Arsch für den FC aufzureißen.
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GL4FC

Zitat von: veedelbock am Montag, 17.Dez.2012, 13:41:47
Gleichzeitig werden aber die Nicht Ultra Anhänger ebenso ungedulig werden. Konnte man gestern schon in Bremen beobachten, wo die restlichen Tribünen den Boykott gebrochen haben, unter Pfiffen der Ostlurve.

Oder Münster, wo das Statement gegen Pyro vom Restpublikum sehr deutlich ausfiel.

Es ist nun mal ein gängiges Politikmuster, die Interssensgruppen aufeinander zu jagen, um vom eigentlichen Thema ab zu lenken. Und leider funktioniert das Sündenbockprinzip immer wieder. Diese Nichteinigkeit wird man poltisch nutzen wollen.

Deshalb befürchte ich, dass sich über kurz oder lang dann in jedem Stadion zwei Lager bilden werden.

Und das letzte was ich hier brauche, sind Fanverhältnisse wie bei PSG.

Oder in Düsseldoof, wo die Ultras garnicht da waren und der Rest der Kurve so getan hat als wäre nix passiert. Genau! Die Leute werden ungeduldig, weil ihnen der Spass am Fussball verdorben wird. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass 70 Prozent unserer West-, Nord- und Osttribünenbewohner wegen der Stimmung ins Stadion gehen, selber aber nur bedingt welche machen wollen, sich aber definitiv nicht für Aktionen wie 12:12 einsetzen würden, weil sie sich dann doch nicht so sehr für Fussball interessieren. Sie zahlen Eintritt und wollen dafür das Stadionerlebnis 1. FC Köln haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Vielleicht noch eine Frage an die ultraaffinen Leute hier. Wo seht ihr die Parallelen der deutschen Ultra-Kultur zur Italienischen und warum glaubt ihr das es in Deutschland anders laufen kann? In Italien haben sich immerhin schon über 30 Jahre alte Ultragruppierungen aufgelöst.
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MG56

Meiner unmaßgeblicher Meinung nach war der direkte Sprung zum Totalboykott nicht glücklich.

Man hätte 12:12 besser daumenschraubenmäßig ausweiten sollen.
Zuerst auf 20, dann 30, dann 40 Minuten.
Dann eine ganze Halbzeit ohne Support.
Dann auch in deutlichen Schritten die zweite Halbzeit immer länger beschweigen.

Das aber auch zwischen den Fangruppen der Vereine abgestimmt.

So bliebe man auch nach der Winterpause über Wochen im Gespräch.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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.Aspirin

Zitat von: GL4FC am Montag, 17.Dez.2012, 14:12:27
Oder in Düsseldoof, wo die Ultras garnicht da waren und der Rest der Kurve so getan hat als wäre nix passiert. Genau! Die Leute werden ungeduldig, weil ihnen der Spass am Fussball verdorben wird. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass 70 Prozent unserer West-, Nord- und Osttribünenbewohner wegen der Stimmung ins Stadion gehen, selber aber nur bedingt welche machen wollen, sich aber definitiv nicht für Aktionen wie 12:12 einsetzen würden, weil sie sich dann doch nicht so sehr für Fussball interessieren. Sie zahlen Eintritt und wollen dafür das Stadionerlebnis 1. FC Köln haben. Nicht mehr und nicht weniger.


Genau so ist es!

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epop

Zitat von: veedelbock am Montag, 17.Dez.2012, 13:41:47

Und das letzte was ich hier brauche, sind Fanverhältnisse wie bei PSG.


Wenngleich Du Dir davor hier glaube ich keine Sorgen machen musst. In Paris gab es zwei Kurven (je Ober- und Unterrang) die nahezu ausschließlich mit Ultras, ultraaffinen Leuten und Hools besetzt waren. Der Konflikt zwischen beiden Kurven wiederum war in großen Teilen politischer Natur. Der Kop war rechtsoffen bis rechtsradikal besetzt, die Virage Auteuil mehrheitlich multikulturell und linksoffen. Hier ist zum einen die Anzahl der Ultras, ultraaffinen und Hools sehr überschaubar, zum anderen das Konfliktpotential, das derartige Zustände »rechtfertigen« würde bei weitem nicht so explosiv.[size=78%] [/size]
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DSR-Schnorri

Zitat von: CCAA am Montag, 17.Dez.2012, 13:33:14
Ich glaube sogar, den Verbänden ist es scheiß egal, ob Stimmung in den Stadien ist, oder nicht. Indiz dafür ist, dass sie Hopp/Bayer/Volkswagen konsequent durchgehen lassen, obwohl diese Vereine gewisse Wettbewerbsvorteile haben - auf Kosten der Stimmung.

Sollte die Entwicklung in der Bundesliga mit absoluten Stimmungskrachern wie Hopp,Bayer, Volkswagen, Augsburg, Fürth weitergehen und die Tendenz in Richtung gähnende Langeweile gehen, dann wird auch kein Schwein mehr viel für das Premiumprodukt "Langweilig gegen Öde" zahlen. Die Einschaltquoten sind doch bei 4-5 von 9 Partien mittlerweile absolut erbärmlich, die Kommentatoren stänkern regelmäßiger und das Zeigbare wird erheblich weniger. Der 1.FC Köln fehlt an allen Ecken und Enden.  :cool:

Alci

Ich kann mich nur wiederholen: Ein Stimmungsboykott in Stuttgart wäre ganz arm und würde nicht nur bei mir so manche Sympathie, die noch vorhanden ist, vollkommen wegfegen.

Wir spiel'n nie wieder im Europapokal!
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SagittariusA

Zitat von: Alci am Montag, 17.Dez.2012, 14:45:52
Ich kann mich nur wiederholen: Ein Stimmungsboykott in Stuttgart wäre ganz arm und würde nicht nur bei mir so manche Sympathie, die noch vorhanden ist, vollkommen wegfegen.

Der komplette Boykott ist absoluter Blödsinn. Das wissen die hierfür verantwortlichen auch ganz genau. Allerdings kommen sie aus der Nummer jetzt nicht mehr raus, ohne "das Gesicht zu verlieren". Da können wir alle noch so guten Argumente auffahren, es wird nichts nützen. Wir können uns schon mal damit anfreunden, dass in Stuttgart auf der Tribüne und auf dem Platz tote Hose herrschen wird. Traurig.
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Wuff

Zitat von: SagittariusA am Montag, 17.Dez.2012, 14:55:55
Der komplette Boykott ist absoluter Blödsinn. Das wissen die hierfür verantwortlichen auch ganz genau. Allerdings kommen sie aus der Nummer jetzt nicht mehr raus, ohne "das Gesicht zu verlieren". Da können wir alle noch so guten Argumente auffahren, es wird nichts nützen. Wir können uns schon mal damit anfreunden, dass in Stuttgart auf der Tribüne und auf dem Platz tote Hose herrschen wird. Traurig.


Du scheinst ja eine Menge zu wissen. Erzähl mir doch mal wie du darauf kommst...!
Traurig ist einzig und allein, dass du anscheinend nicht in der Lage bist den Standpunkt der Ultragruppen zu akzeptieren!
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koelner

Zitat von: Mighty Cologne am Montag, 17.Dez.2012, 13:40:05
Keine Eintrittskarten kaufen schadet nur dem 1.FC Köln. Das können wir im Moment gar nicht gebrauchen. An einem Spieltag nicht Sky gucken bringt bei Jahresverträgen auch recht wenig! Weitere friedliche Protestdemos an Spieltagen vor oder nach den Spielen in Innenstädten, an denen sich dann auch "Sitzplatzottos" wie ich beteiligen würden, brächten da viel mehr. Diese Selbstzerfleischung der Fans im Stadion spielt der DFL nur in die Hände.


Genau so sieht es leider aus....  Vor einer Woche sah  es so aus das die Fans ("Normales" und "Ultras") so vereint sind wie lange nicht mehr zusammen stehen.... nun hat sich das Blatt leider vollständig gewendet. Es müssen endlich alle einsehen das wir alle gemeinsam an einen Strang ziehen müssen.... ansonsten schaden wir uns nur selbst.

Edith sagt noch: Mit "wir" meinte ich uns Fußballfans und nicht nur uns Kölner.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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GL4FC

Zitat von: koelner am Montag, 17.Dez.2012, 15:08:31

Genau so sieht es leider aus....  Vor einer Woche sah  es so aus das die Fans ("Normales" und "Ultras") so vereint sind wie lange nicht mehr zusammen stehen.... nun hat sich das Blatt leider vollständig gewendet. Es müssen endlich alle einsehen das wir alle gemeinsam an einen Strang ziehen müssen.... ansonsten schaden wir uns nur selbst.

Edith sagt noch: Mit "wir" meinte ich uns Fußballfans und nicht nur uns Kölner.

Es werden aber niemals alle Fussballfans an einem Strang ziehen. Im Prinzip kann man den Personenkreis auf die aktive Fanszene eingrenzen. Die macht bei uns vielleicht 15.000 Mann aus. Und selbst da muss man abstufen. Ich sehe mich als aktiven Fan. Fahre zu Heim und Auswärtsspielen. An der Demo habe ich aber z.B. nicht teilgenommen. Den Rest interessiert der 1. FC Köln und Fussball, aber nicht mehr.
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Alci

Zitat von: SagittariusA am Montag, 17.Dez.2012, 14:55:55
Der komplette Boykott ist absoluter Blödsinn. Das wissen die hierfür verantwortlichen auch ganz genau. Allerdings kommen sie aus der Nummer jetzt nicht mehr raus, ohne "das Gesicht zu verlieren". Da können wir alle noch so guten Argumente auffahren, es wird nichts nützen. Wir können uns schon mal damit anfreunden, dass in Stuttgart auf der Tribüne und auf dem Platz tote Hose herrschen wird. Traurig.

Richtig.


Aus Sturheit schadet man nun der Mannschaft und dem Verein in finanzieller Hinsicht. Gespannt bin ich auf die Argumentation der Ultras, sollte die Mannschaft nun den Kampf ihres Lebens zeigen und souverän weiterkommen.

Ist der Support also dann doch nicht so wichtig und geht nächstes Jahr weiter?

Anstatt eine: Jetzt-erst-recht-brüllen-wir-die-Mannschaft-nach-vorne-Einstellung, will man es der DFL mit Schweigen zeigen? Die lachen sich, zu Recht, kaputt.

Kann ich leider nicht verstehen.
Wir spiel'n nie wieder im Europapokal!
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SagittariusA

Zitat von: Wuff am Montag, 17.Dez.2012, 14:58:57

Du scheinst ja eine Menge zu wissen. Erzähl mir doch mal wie du darauf kommst...!
Traurig ist einzig und allein, dass du anscheinend nicht in der Lage bist den Standpunkt der Ultragruppen zu akzeptieren!

Welchen Standpunkt denn bitte? Das ist nichts anderes als eine undurchdachte Trotzreaktion! Sag mir doch bitte, welchen Effekt man sich durch den Boykott erhofft? Ich habe bisher nur negative gesehen. Negativ für den neuerlichen Zusammenhalt der Fanszene insgesamt, negativ für den Verein, negativ für die Mannschaft. Negativ für die DFL? Definitiv nicht. Also? Wo ist der verdammte Sinn??

mutierterGeißbock

Zitat von: GL4FC am Montag, 17.Dez.2012, 14:12:27
Vielleicht noch eine Frage an die ultraaffinen Leute hier. Wo seht ihr die Parallelen der deutschen Ultra-Kultur zur Italienischen und warum glaubt ihr das es in Deutschland anders laufen kann? In Italien haben sich immerhin schon über 30 Jahre alte Ultragruppierungen aufgelöst.

Ich würde mich da jetzt nicht als Experte bezeichnen. Aber da ich von 2004 bis 2008 so um die 40 Spiele (darunter auch einige Derbies und Hochsicherheitsspiele) in Italien gesehen habe, kann ich da glaub ich schon ein paar Sachen schreiben.
Alleine der Altersdurchschnitt in den Ultragruppierungen ist vollkommen anders, in Italien stehen(bzw. standen) teilweise 50 jährige Capos auf dem Zaun. In Deutschland verschwindet der größte Teil mit Mitte 20 aus den Ultragruppierungen. Dafür gibt es in Italien das "Phänomen" Modefan eigentlich überhaupt nicht.
Man kann die Situationen insgesamt nicht vergleichen, die Fanszene in Italien war schon als ich 2008 (Römer Derby und Pisa-Modena) das letzte mal da war quasi Tod. Damals gab es schon Gesichtsscanner an den Drehkreuzen in Pisa. Der Tod von Raciti (spätestens die Ausschreitungen nach dem Tod von Gabriele Sandri) waren der endgültige Sargnagel für die italienische Fanszene!
Obwohl die Verhältnisse nicht einmal annähernd so krass sind wie in Italien (ich habe zumindest in Deutschlands Stadien noch keine Molotow-Cocktails gesehen :D ),  glaube ich das wir mit den Italienern früher oder später das gleiche Schicksal teilen werden.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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GL4FC

Zitat von: diva am Montag, 17.Dez.2012, 15:43:28
ein riesenunterschied ist auch, dass die italienischen fanszenen zu keinem zeitpunkt wirklich in der lage waren, bündnisse einzugehen, um gemeinsam für ihre interessen zu kämpfen. die deutschen ultras tun das ziemlich intensiv - bringen tut es ihnen allerdings nix, wie man gerade wieder sieht.

von daher: ja, die bewegung ist tot. oder vielmehr: stirbt gerade. und es werden sich genug finden, die noch auf die leiche pissen werden vor freude.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es ohne ultraorientierten Support nicht geht in Müngersdorf. Ich habe keine Lust alle 3 Minuten 1. Fussball-Club Köln zu singen, nur weil das jeder aus der Klapsmühle kennt. Das mit der Koordination ist auch Mist. Daher würde ich mir wünschen, dass die Ultras etwas mehr Überlebensdrang an den Tag legen. Man MUSS seine Prinzipien haben, aber zu welchem Preis? Wenn es keine Ultras mehr gibt, dann bringt einem die Mentalita Ultrà herzlich wenig.
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Nutz

Ich verstehe die ganze Diskussion mal wieder nicht! Ich habe bereits versucht zu erläutern, dass es den Ultras hier um mehr geht als gegen irgendwas zu protestieren oder ihr Ego durchzuziehen. Hier geht es um eigene Vorstellung und eigene Werte. Niemand aber auch wirklich niemand würde die eigenen Werte einfach so über Bord werfen...!

an SagittariusA: Warum muss den Totenstille herrschen? Manchmal widersprechen sich die Leute wirklich selbst...! Einerseits werfen sie Ultras vor sich selbst als Nabel der Welt zu bezeichnen nun wo die Ultras mal nicht da sind macht man die Stimmung von ihnen abhängig. Mal ungefähr roundabout zusammengerechnet... Boyz und Coloniacs sind (geschätzt ca 50 Personen) WH ist so einfach nicht zu definieren, würde ich Auswärts (an nem Mittwoch) großzügig kalkuliert auf 100 - 150 Aktive ... + Umfeld und Sympathisanten machen die Ultras ca. 250 vllt 300 Personen aus? Bleiben geschätze 2500 Menschen die sich selbst entscheiden dürfen, ob sie Stimmung machen oder nicht! Diese 2500 Menschen dürfen frei und ohne Zwang entscheiden, ob sie weiterhin für den Erhalt der Fankultur schweigen oder die Mannschaft anfeuern? Tritt sowohl das eine oder das andere in Kraft ist dies zu aktzeptieren... Der Mensch ist nun mal (und dafür ein riesen Dank!) in Deutschland in seiner Entscheidung und Meinung frei!!

Ich halte gewisse Aktionen nun grade auf Bezug zur Mannschaft auch nicht optimal, verstehe aber die Meinung jedes einzelnen nun nicht einfach weitermachen zu können... warum? Weil für manch einen Fußball nicht gleich 90 Minuten ist.
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Mighty Cologne

Also wenn man das hier so liest geht es den Ultras um den Erhalt IHRER Fankultur. Das hatte ich bisher noch gar nicht so gesehen. Könnte man mir dann bitte mal erklären warum ich dafür auf die Barikaden gehen soll?
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Jurgi Jurgeleit

Zitat von: SagittariusA am Montag, 17.Dez.2012, 14:55:55
Der komplette Boykott ist absoluter Blödsinn. Das wissen die hierfür verantwortlichen auch ganz genau. Allerdings kommen sie aus der Nummer jetzt nicht mehr raus, ohne "das Gesicht zu verlieren". Da können wir alle noch so guten Argumente auffahren, es wird nichts nützen. Wir können uns schon mal damit anfreunden, dass in Stuttgart auf der Tribüne und auf dem Platz tote Hose herrschen wird. Traurig.

Ist doch jedem selber überlassen, ob er nach Stuttgart fährt und nicht oder doch die Mannschaft unterstützt.
Da haben doch weder der FC, noch die Mannschaft noch die lieben Forumsuser hier einen Anspruch drauf.

Schon die ganze Argumentation ist hirnrissig: Es schade dem Verein, wenn man die Mannschaft nicht anfeuert.
Andersrum ist doch korekt: Danke für Eure Unterstützung der Mannschaft in den Spielen, die da waren und die da noch kommen werden.
Ich tue das, weil ich ein absolut reines Gewissen habe.

märkel

Zitat von: antistar am Montag, 17.Dez.2012, 12:15:10
Wenn ich sehe, dass der Verein, so ernsthaft bemüht er um einen Dialog mit der aktiven Fanszene ist (und mich das enorm freut!), in Form seines Trainers in der Boulevardpresse die eigenen Fans an die Wand stellt und emotional erpresst, bekomme ich leider das Kotzen. Er kann (wie jeder andere) seine Meinung zu dem Thema haben (und ich sitze dabei tatsächlich zwischen den Stühlen), aber die aufkommenden Gräben zwischen den Fans durch solche Äußerungen noch zu verschärfen, sowas geht gar nicht.

blödes gequatsche von stanislawski, wie auch von maroh. das ist nur eine floskel wie "wir sind heute nicht in die zweikämpfe gekommen".
auf der anderen seite nimmt man als fan ja schon ganz gerne mit, wenn ein spieler bestätigt, daß man mit der akustischen unterstützung zum erfolg beigetragen hätte. da muß man dann halt vielleicht auch mal aushalten, wenn das gegenteil behauptet wird.
stanislawski bestätigt mich damit in meiner meinung, daß der krieg mittels totalverweigerung nicht zu gewinnen ist. auch eventottos wie stani müssen leider mitgenommen werden. wie schon mehrfach beschrieben wurde, hatte der 12:12 boykott durchaus erfolg und wurde auch von den tv-kommentatoren wahrgenommen. der kontrast zwischen den 12 minuten und der stimmung nachher machte viel deutlicher, worum es geht, als alle diskussionen, die jetzt laufen. die werden einfach nur gegen die ultragruppierungen geführt werden.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
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