Stimmung/Fanverhalten/Aktionen im Stadion

Begonnen von LuKa, Freitag, 29.Apr.2011, 17:08:33

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rusk

Zitat von: Cinnamon am Montag, 14.Sep.2015, 16:54:22
Solange die FC Fründe Ihre Klarinette nicht vergessen kann doch gar nichts passieren.
:D :D
"Der Keller kann nix dafür! Der hat Transfersperre. Watt soll der denn machen?" - Ausruf eines Armleuchters im Oberrang-Süd gegen den HSV.
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frankissimo

Zitat von: Hassia-Colonia am Montag, 14.Sep.2015, 16:45:16
Versteh mich nicht falsch, ich bin genauso wie du ein normaler Fan der jetzt auch von dem Stimmungsboykott betroffen ist. Dass die Verantwortlichen erst mal zweitrangig vom Boykott betroffen sind ist ebenso klar. Aber dennoch ist es doch einer dieser Verantwortlichen, der in Abstimmung (!) Mit DFB und Mönchengladbach dieses Sicherheitskonzept erarbeitet hat. Er hätte sich bewusst sein können, dass dies solche Konsequenzen nach sich zieht.

Allgemein will ich noch 2 Punkte ansprechen:

1) natürlich wird die Polizei die Liste erhalten. Was gegen eine Personalosierung spricht ist zu genüge dargelegt. Niemand kann allen ernstes glauben, dass die Polizei sich diese Informationen entgehen lässt,  wo doch sogar klipp und klar geregelt ist dass sie sie erhalten darf.

2) Auch wenn immer wieder von vielen suggeriert, es handelt sich NICHT um eine Solidarisierung mit. Es geht darum mit Konsequenz für die eigenen Werte einzustehen, um zu verhindern, dass solche Auflagen Gang und Gäbe werden. Über die Methode lässt sich streiten, aber dass man zu Worten steht, was ja oft auch verlangt wird, sollte doch eher anerkannt werden.

Das sind Werte die eigene Mannschaft und die Mitfans zu strafen, um gegen Sanktionen zu protestieren, die man uns allen durch eigenes Fehlverhalten eingebrockt hat.
Solche Auflagen verhindert man am besten, wenn man nicht auf den Rasen rennt, wenn man dort nichts zu suchen hat.
Es gab keine Personalauflagen gegen Meppen, nicht in Stuttgart und nicht in Frankfurt. Es gibt auch keinen Trend in diese Richtung.   
Dieses widerliche Sicherheitskonzept war ausschließlich Resultat dieser Ereignisse in Gladbach und diente dazu härtere Sanktionen gegen unseren Verein zu abzuwenden.
Das jetzt Vertreter der Verursacher jetzt wegen ihrer Werte im e.V. jetzt über Sanktionen gegen unsere Mannschaft entscheiden finde ich doch mehr als nur ein wenig anmassend.

Ich habe eine Auswärtsdauerkarte und bin deshalb immer meiner Karte zuzuordnen. Wenn ich nicht kann muss ich schon seit dem Hamburger Trommelstöckchen dem FP namentlich mitteilen wer denn meine Karte bekommen hat. Diese Sanktion trage ich schon seit Jahren. Übrigens auch seit und weil jemand aus der aktiven Fanszene etwas in das Stadioninnere geworfen hatte.
Das hat aber keinen der großen Fanclubs je interessiert ob da vielleicht gegen meine Rechte verstossen würde. Selbst hatte man ja ADKs ohne Zuordnung.   

Hassia-Colonia

Zitat von: frankissimo am Montag, 14.Sep.2015, 17:33:23
Das sind Werte die eigene Mannschaft und die Mitfans zu strafen, um gegen Sanktionen zu protestieren, die man uns allen durch eigenes Fehlverhalten eingebrockt hat.
Solche Auflagen verhindert man am besten, wenn man nicht auf den Rasen rennt, wenn man dort nicht zu suchen hat.
Es gab keine Personalauflagen gegen Meppen, nicht in Stuttgart und nicht in Frankfurt. Es gibt auch keinen Trend in diese Richtung.   
Dieses widerliche Sicherheitskonzept war ausschließlich Resultat dieser Ereignisse und diente dazu härtere Sanktionen gegen unseren Verein zu abzuwenden.
Das jetzt Vertreter der Verursacher jetzt wegen ihrer Werte im e.V. jetzt über Sanktionen gegen unsere Mannschaft entscheiden finde ich doch mehr als nur ein wenig anmassend.

Bis auf das, dass ich schon denke dass solche Sanktionsmittel verstärkt eingesetzt werden, alles richtig.
Ich sag ja auch nicht, unsere aktive Fanszene sei unschuldig. Natürlich gehen diese Maßnahmen auf Fehlverhalten von Kölner und Gladbacher Chaoten zurück. Aber trotzdem kann man doch gegen diese Form der Bestrafung sein und seinen Unmut darüber ausdrücken.

Drastisches Beispiel: Mord muss bestraft werden. Aber sollte es die Todesstrafe geben?
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Niggelz

Es ist doch z.B. im Internet auch nicht viel anders: Dein Internetprovider sammelt und speichert ebenfalls sämtliche Datenspuren, die du im Internet hinterlässt, für eine gewisse Zeit. Bei hinreichendem Anfangsverdacht, dass illegale Aktivitäten über deinen Internetzugang erfolgt sind, werden deine Daten auf richterlichen Beschluss hin an die Polizei weitergeleitet. Aber auch nur dann. (Verschwörungstheoretiker bitte hier ansetzen!)
Sprich: Solange die Namen der Ticketinhaber personalisierter Eintrittskarten ausschließlich bei konkretem Verdacht an die Polizei weitergereicht werden, verstehe ich nicht, was an der Sache eine solche Katastrophe darstellt, dass man nun schon die Todesstrafe ins Spiel bringt. Dass sich die Präventivmaßnahmen bei solchen Spielen nach den Vorfällen der letzten Jahre verschärfen, kann nun doch niemanden überraschen.
The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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rutunwiess

Der überwiegende Teil der Smartphone-Nutzer verteilt über Facebook, Whatsapp und sonstige Dienste, Informationen zu persönlichen Vorlieben, dem Einkaufsverhalten, dem Sexualleben, seinem Aufenthaltsort, seinen Kontodaten und den persönlichen Daten sämtlicher Freunde, Geschäftspartner und Familie aus den Kontaktdaten. Niemand weiß wofür diese Daten alle herhalten müssen. Datenschutz sucht man dort immer noch vergeblich.

Bei personalisierten Tickets wird aber dann der Untergang des Abendlandes beschworen, weil die Polizei unter Umständen Daten erhält, die sie laut Datenschutz nur zu bestimmten Zwecken verwenden darf.
Wenn ich das Diskussionthema nicht schon absurd finden würde, könnte ich mich durchaus fragen, was dieser Sturm im Wasserglas eigentlich soll.
Grundlos glücklich!
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rancH

 Was ist denn so schwer daran zu begreifen, dass ich selbst entscheiden möchte, wer meine Daten bekommt?

P.A.Trick

Zitat von: rancH am Montag, 14.Sep.2015, 19:05:19
Was ist denn so schwer daran zu begreifen, dass ich selbst entscheiden möchte, wer meine Daten bekommt?

Steht dir doch frei. Du kannst Facebook meiden und nicht zum Fußball gehen.  :twisted:
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renemat

Alles klar. Wer nicht unterscheiden kann, ob eine staatliche Stelle oder ein privater Werbefutzi meine Daten bekommt, sollte noch einmal in sich gehen oder zumindest kapieren, dass es Menschen gibt, für die das einen Unterschied macht. Und nur aus Unverständnis heraus zu unterstellen, dass man ansonsten im Internet alles über sich preis gibt, macht klar, dass er sich selbst über nichts Gedanken macht. Ich möchte mich nicht anderen gegenüber begründen müssen, warum ich den Datenschutz wichtig finde. Informationelle Selbstbestimmung ist (für mich) ein Grundrecht, das ich nicht durch einen Besuch eines Fußballspiels aufgebe. Und das einzig und allein den Behörden gegenüber. Der FC kann auch so davon ausgehen, dass ich das Spiel besuche, für das ich eine Karte gekauft habe.

john doe

was nützt es, wenn man theoretisch weiß welche 50.000 menschen im stadion sind?
ich gehe doch immer noch davon aus, dass man jeden bestraft dem man eine straftat nachweisen kann. aus meiner sicht haben personalisierte karten keinen nutzen. kann und muss man daher auch sein lassen.
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frankissimo

Zitat von: Hassia-Colonia am Montag, 14.Sep.2015, 17:38:45
Bis auf das, dass ich schon denke dass solche Sanktionsmittel verstärkt eingesetzt werden, alles richtig.
Ich sag ja auch nicht, unsere aktive Fanszene sei unschuldig. Natürlich gehen diese Maßnahmen auf Fehlverhalten von Kölner und Gladbacher Chaoten zurück. Aber trotzdem kann man doch gegen diese Form der Bestrafung sein und seinen Unmut darüber ausdrücken.

Drastisches Beispiel: Mord muss bestraft werden. Aber sollte es die Todesstrafe geben?

Gut. An dem Punkt gegen solche Sanktionen zu bekämpfen sind wir zwei uns ja ohnehin einig.
Nur finde ich ja eben das die Methode entscheidend. Mit einem Boykott befördert man wieder die Spaltung der Fanszene. Bei 12:12 hätte man lernen können wie man mit einem kreativen Protest gewinnt, beeindruckt und alle Fans einbezieht. Diese Chance ist durch einen Boykott gegen die eigene Mannschaft erneut verspielt.  Weil man die anderen Fans eben nicht respektiert.


   
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Okudera

Zitat von: condomi am Montag, 14.Sep.2015, 16:18:09
Die Dauerkarte ist übertragbar und auch bei einem Kontingent von einer Karte pro Mitglied kann man diese problemlos weitergeben. Bei Gladbach ist es jetzt so, dass die Karte auch nur vom Käufer genutzt werden kann, weil diese am Eingang mit dem Perso abgeglichen wird. Das ist ein meilenweiter Unterschied.

dann richtet sich der protest also gegen die übertragbarkeit der eintrittskarte?
Denn wenn ich sie nicht weitergeben möchte, bin ich ja als käufer mit der Person identisch, die das Stadion betritt
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condomi

Da der FC aber nicht weiß, wer die Karte nutzt, ist die Info nutzlos, weil sie prinzipiell jeder benutzen könnte.
We see things they'll never see, you and I are gonna live forever. (Oasis-Live Forever)
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P.A.Trick

Zitat von: renemat am Montag, 14.Sep.2015, 20:04:49
Alles klar. Wer nicht unterscheiden kann, ob eine staatliche Stelle oder ein privater Werbefutzi meine Daten bekommt, sollte noch einmal in sich gehen oder zumindest kapieren, dass es Menschen gibt, für die das einen Unterschied macht. Und nur aus Unverständnis heraus zu unterstellen, dass man ansonsten im Internet alles über sich preis gibt, macht klar, dass er sich selbst über nichts Gedanken macht. Ich möchte mich nicht anderen gegenüber begründen müssen, warum ich den Datenschutz wichtig finde. Informationelle Selbstbestimmung ist (für mich) ein Grundrecht, das ich nicht durch einen Besuch eines Fußballspiels aufgebe. Und das einzig und allein den Behörden gegenüber. Der FC kann auch so davon ausgehen, dass ich das Spiel besuche, für das ich eine Karte gekauft habe.
Für dich ist es also ein riesen Unterschied, wenn ein kommerzieller Werbefuzzi weiß, was du so treibst, wo du wohnst, was du kaufst und wohin du in Urlaub fährst oder ob ein Fußballverein weiß, wer bei ihm zu Gast ist und diese Informationen ggf. an die Polizei weitergibt, wenn es dafür einen Grund gibt? In beiden Fällen erfolgt die Abgabe der Informationen ja freiwillig, da man auf die Teilnahme ja auch verzichten kann. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Im Zweifel sehe ich meine Daten beim FC und der Polizei besser aufgehoben als bei einen kommerziellen Datenverkäufer.

Warum ist es ein Drama, wenn man weiß, wer alles in einem Fußballstadion ist? Ich verstehe es nicht. Ich weiß zwar auch nicht, wem die Info helfen soll, aber das kann ja nicht das Torschlagargument dagegen sein.
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tuenn1960

Man nimmt die viel zu wichtig. Wenn sie nicht kommen wollen, dann sollen sie wegbleiben. Auf jeden Fall strafen sie die falschen, da hat Schmadtke schon recht.
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rutunwiess

Zitat von: renemat am Montag, 14.Sep.2015, 20:04:49
Alles klar. Wer nicht unterscheiden kann, ob eine staatliche Stelle oder ein privater Werbefutzi meine Daten bekommt, sollte noch einmal in sich gehen oder zumindest kapieren, dass es Menschen gibt, für die das einen Unterschied macht. Und nur aus Unverständnis heraus zu unterstellen, dass man ansonsten im Internet alles über sich preis gibt, macht klar, dass er sich selbst über nichts Gedanken macht. Ich möchte mich nicht anderen gegenüber begründen müssen, warum ich den Datenschutz wichtig finde. Informationelle Selbstbestimmung ist (für mich) ein Grundrecht, das ich nicht durch einen Besuch eines Fußballspiels aufgebe. Und das einzig und allein den Behörden gegenüber. Der FC kann auch so davon ausgehen, dass ich das Spiel besuche, für das ich eine Karte gekauft habe.
Dann lass ich dich mal in dem Glauben, dass du das noch selbst bestimmen kannst, obwohl du dich im Internet bewegst.
Grundlos glücklich!

renemat

Zitat von: P.A.Trick am Montag, 14.Sep.2015, 21:23:20
Für dich ist es also ein riesen Unterschied, wenn ein kommerzieller Werbefuzzi weiß, was du so treibst, wo du wohnst, was du kaufst und wohin du in Urlaub fährst oder ob ein Fußballverein weiß, wer bei ihm zu Gast ist und diese Informationen ggf. an die Polizei weitergibt, wenn es dafür einen Grund gibt? In beiden Fällen erfolgt die Abgabe der Informationen ja freiwillig, da man auf die Teilnahme ja auch verzichten kann. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Im Zweifel sehe ich meine Daten beim FC und der Polizei besser aufgehoben als bei einen kommerziellen Datenverkäufer.

Warum ist es ein Drama, wenn man weiß, wer alles in einem Fußballstadion ist? Ich verstehe es nicht. Ich weiß zwar auch nicht, wem die Info helfen soll, aber das kann ja nicht das Torschlagargument dagegen sein.
Ja, ist es. Der Grund muss berechtigt sein und darf nicht per se gegeben sein. Mit ist es auch zu müßig, wenn du das nicht verstehen willst, aber ich erwarte zu akzeptieren, dass es eine informationelle Selbstbestimmung gibt und ich mich darauf berufen möchte. Der Staat hat eben nur auf gerechtfertigtem Wege Herr meiner Daten zu werden, und nicht aus präventiven Gründen, weil das Fußballstadion ein Herd gesellschaftlichen Übels ist.

Ich bin mir keiner Schuld bewusst, zerstöre oder beschädige nichts mutwillig, verletze niemanden oder lehne mich gegen die Polizisten auf, die zu meinem und deinem Schutz ihre Arbeit verrichten. Also hat sie auch nichts dazu berechtigt meine Daten zu erhalten.

Die Personalisierung meiner Karte hilft nachträglich auch nicht dem FC, wenn sich jemand im Stadion maskiert und sich seiner Karte entledigt hat. Es ist Schikane.
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renemat

Zitat von: rutunwiess am Montag, 14.Sep.2015, 22:03:29
Dann lass ich dich mal in dem Glauben, dass du das noch selbst bestimmen kannst, obwohl du dich im Internet bewegst.
Danke für deine kluge Anspielung. Klüger wäre es aber den von mir nun mehrfach erklärten Unterschied zu erkennen. Google weiß mehr über mich als jede natürliche Person auf dieser Welt. Da ich zu unbedeutend bin, bin ich auch zu uninteressant, um mit diesen Daten etwas für mich Relevantes anzufangen. Mulmig wäre mir jedoch, wenn der Staat die Legitimation dazu hätte, all dies grundlos über mich zu erfahren.

Solange dieser Unterschied nicht erkannt wird, sehe ich keine Gesprächsgrundlage über die Geeignetheit des Mittels Boykott. Die Wahl des Mittels und die Kommunikation sehe ich auch nicht unkritisch.

Niggelz

Zitat von: renemat am Montag, 14.Sep.2015, 22:18:37
Danke für deine kluge Anspielung. Klüger wäre es aber den von mir nun mehrfach erklärten Unterschied zu erkennen. Google weiß mehr über mich als jede natürliche Person auf dieser Welt. Da ich zu unbedeutend bin, bin ich auch zu uninteressant, um mit diesen Daten etwas für mich Relevantes anzufangen. Mulmig wäre mir jedoch, wenn der Staat die Legitimation dazu hätte, all dies grundlos über mich zu erfahren.

Solange dieser Unterschied nicht erkannt wird, sehe ich keine Gesprächsgrundlage über die Geeignetheit des Mittels Boykott. Die Wahl des Mittels und die Kommunikation sehe ich auch nicht unkritisch.

Ja, werden die Daten denn vom FC an die Polizei sofort weitergeleitet oder nur, wenn es zwingend notwendig scheint? Das ist doch der Knackpunkt.
The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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Hassia-Colonia

Zitat von: frankissimo am Montag, 14.Sep.2015, 20:11:23
Gut. An dem Punkt gegen solche Sanktionen zu bekämpfen sind wir zwei uns ja ohnehin einig.
Nur finde ich ja eben das die Methode entscheidend. Mit einem Boykott befördert man wieder die Spaltung der Fanszene. Bei 12:12 hätte man lernen können wie man mit einem kreativen Protest gewinnt, beeindruckt und alle Fans einbezieht. Diese Chance ist durch einen Boykott gegen die eigene Mannschaft erneut verspielt.  Weil man die anderen Fans eben nicht respektiert.




Ich denke unsere Standpunkte sind gar nicht so unterschiedlich. Auch ich finde die Form des Protests nicht sonderlich gelungen und auch ich werde Samstag wieder alles geben, um den paar Gladbachern, die dann doch noch kommen, meinen Unmut über sie entgegen zu brüllen. Ein Ausdruckbringen des Protests kann sicherlich kreativer sein, warum nicht mal eine Demo vor der DFB-Zentrale in Frankfurt?

Zitat von: sendeschluss am Montag, 14.Sep.2015, 21:20:02
zu 2.) Sag bitte nicht suggerieren, das empfinde ich als unfair, denn ich bin sicher, für die Vielen - mich eingeschlossen - wirkt die Aktion konsertiert und das Unverständnis dafür ist ehrlich. Warum die Aktion ausgerechnet zusammen mit der Seite der man (zu recht) vorwirft mitverantwortlich zu sein, und aus der Sache mehr oder weniger ungestraft davongekommen zu sein und die vorher selbst überhaupt keine Unterstützung bei dem Thema gegeben hat. Warum wird die Aktion erst dann angekündigt, nachdem die Gladdies ihren Boykott angekündigt haben. Ich kann das einfach nicht verstehen. Tickets zu personalisieren geht für mich auch überhaupt nicht. Die Kritik daran ist definitiv berechtigt, gerade deswegen kriege ich das aber überhaupt nicht mit der Südkurven.e.V.-Aktion zusammen, weil man das Gegenteil damit erreichen wird - Unverständnis.

An dem Wort "suggerieren" solls nicht scheitern :D Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass es bei dem Protest nicht um eine Solidarisierung mit den Ostholländern sondern um ein Protest gegen falsch empfundene Auflagen geht.

Ich denke man hat so lange mit der Bekanntgabe gewartet, da man abwarten wollte was Gladbach macht. Angenommen die wären trotz allem mit Sack und Pack ins Müngersdorfer Stadion gekommen und hätten supportet wie normal, meinetwegen, wie von vielen hier von unseren aktiven Fanclubs gewünscht, mit 12:12 Minuten Schweigen zu Beginn oder Ähnliches. Stell dir vor der Südkurve e.V. hätte dann schon einen Stimmungsboykott beschlossen. Hätte man dann den Gladbachern kampflos die Stimmungshoheit überlassen oder hätte man sich die Blöße gegeben und zurück gerudert?
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renemat

Zitat von: Niggelz am Montag, 14.Sep.2015, 22:26:18
Ja, werden die Daten denn vom FC an die Polizei sofort weitergeleitet oder nur, wenn es zwingend notwendig scheint? Das ist doch der Knackpunkt.
Da wäre wohl zu definieren, was "zwingend notwendig" heißt. Im Zusammenhang mit Fußball geht die Tendenz gen Wildpinkeln denn schwerer Körperverletzung oder Raub.
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Niggelz

Zitat von: renemat am Montag, 14.Sep.2015, 22:29:11
Da wäre wohl zu definieren, was "zwingend notwendig" heißt. Im Zusammenhang mit Fußball geht die Tendenz gen Wildpinkeln denn schwerer Körperverletzung oder Raub.

Du pinkelst in den Block? :oezil: :D

Und ohne es böse zu meinen: Aber im Zeitalter von Vorratsdatenspeicherung und NSA ist es auch im Internet nicht allzu weit hergeholt, dass die Behörden grundlos deine Daten sammeln. Über die Notwendigkeit kann man lange streiten (ich sehe es auch kritisch), aber das ist eher eine politische Frage. Wenn der FC als Veranstalter sich in einem derart brenzligen Spiel zu solchen Schritten entscheidet, kann man das sinnlos finden, aber total überzogen finde ich das nach den letzten Jahren nicht.
The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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renemat

Zitat von: Niggelz am Montag, 14.Sep.2015, 22:33:03
Du pinkelst in den Block? :oezil: :D
Nein, so betrunken war ich im Stadion noch nicht ;-) In Freiburg hat das an Ostern aber einer geschafft. Mir ist es nicht recht, wenn wegen dem Trottel die Polizei meine Teilnahme an einem Fußballspiel erfährt. Und bei der nächsten Auswärtsfahrt... Und der nächsten...

Zitat von: Niggelz am Montag, 14.Sep.2015, 22:33:03Und ohne es böse zu meinen: Aber im Zeitalter von Vorratsdatenspeicherung und NSA ist es auch im Internet nicht allzu weit hergeholt, dass die Behörden grundlos deine Daten sammeln. Über die Notwendigkeit kann man lange streiten (ich sehe es auch kritisch), aber das ist eher eine politische Frage. Wenn der FC als Veranstalter sich in einem derart brenzligen Spiel zu solchen Schritten entscheidet, kann man das sinnlos finden, aber total überzogen finde ich das nach den letzten Jahren nicht.
Was die NSA macht ist ein nogo, aber auf die Daten hat der Bund ja zu meinem Glück und seinem Leid keinen Zugriff. Und falls du das BfV meinst, die haben zumindest gesetzliche Rgelungen (ich möchte hier auch gar nicht weiter ausholen). In eine Polizeikontrolle wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung, einer Lärmbelästigung oder Ähnlichem möchte ich aber auch nicht kommen, wenn dann im Register über mich drin steht, dass ich im gleichen Block stand wie ein paar Pyrozündler an heißen Derbytagen. Dazu kommt noch, dass ich einen Bart, schwarze Haare und einen dunkleren Teint habe... Und Zack darf ich aus dem Auto aussteigen, meine Taschen entleeren und den Kofferraum öffnen.

Da habe ich einfach keinen Bock drauf.

Meine Freundin musste sich in FFM übrigens "nochmal kurz" ihrer Klamotten entledigen, bevor wir in den Innenraum durften. Mal ebenso unter Generalverdacht gestellt. Das ist ätzend.
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Effzinho

Für mich ist das hartnäckige Festhalten am Argument, man müsse/wolle gegen die Personalisierung von Ticketes oder die Reduzierung bereitgestellter Auswärtskontingente protestieren, lediglich eine Ablenkung vom eigentlich Problem - dass der Adressat mit der gewählten Form verfehlt wird. Die Leute können doch protestieren, soviel sie wollen (z.B. vor der DFB-Zentrale, am GBH oder auf der Mitgliederversammlung), solange die Mannschaft davon nicht betroffen ist. Frankissimo schrieb vor einigen Posts, dass Boykott gegen die Mannschaft nur die letzte Option sein kann und nur dann gewählt werden sollte, wenn er sich tatsächlich gegen sie richten soll. Dem schließe ich mich an. Das Kleinreden der Auswirkungen dient dabei lediglich als Rechtfertigung oder Relativierung des eigenen Verhaltens.

Da hier gerne mit Vergleichen gearbeitet wurde, führe ich auch mal Einen an. Der ist zwar etwas weit hergeholt, verdeutlicht jedoch das Verfehlen des Adressaten eines Potestes: Wenn ein Arzt während einer Operation die Arbeit niederlegt, weil er mehr Gehalt haben möchte, mag sein Anliegen (für einige) gerechtfertigt und nachvollziehbar sein. Der Protest trifft jedoch den Falschen (-> Patient). Dass die Klinikleitung so auch von seinem Protest erfährt, ist lediglich ein Pseudoargument. Der Arzt stellt sein persönliches Interesse über das des Patienten. Er sollte sich Gedanken darüber machen, warum er einst diesen Beruf wählte: Er wollte Menschen helfen oder gar deren Leben retten. Das sollte für ihn an erster Stelle stehen. Ändert sich das, entfernt er sich von seinen Idealen. Fängt er gar an, Menschenleben zu gefährden, hat er an seinem Arbeitsplatz nichts mehr verloren.

m-wie-moni

Zitat von: Effzinho am Dienstag, 15.Sep.2015, 01:17:35
Für mich ist das hartnäckige Festhalten am Argument, man müsse/wolle gegen die Personalisierung von Ticketes oder die Reduzierung bereitgestellter Auswärtskontingente protestieren, lediglich eine Ablenkung vom eigentlich Problem - dass der Adressat mit der gewählten Form verfehlt wird. Die Leute können doch protestieren, soviel sie wollen (z.B. vor der DFB-Zentrale, am GBH oder auf der Mitgliederversammlung), solange die Mannschaft davon nicht betroffen ist. Frankissimo schrieb vor einigen Posts, dass Boykott gegen die Mannschaft nur die letzte Option sein kann und nur dann gewählt werden sollte, wenn er sich tatsächlich gegen sie richten soll. Dem schließe ich mich an. Das Kleinreden der Auswirkungen dient dabei lediglich als Rechtfertigung oder Relativierung des eigenen Verhaltens.

Da hier gerne mit Vergleichen gearbeitet wurde, führe ich auch mal Einen an. Der ist zwar etwas weit hergeholt, verdeutlicht jedoch das Verfehlen des Adressaten eines Potestes: Wenn ein Arzt während einer Operation die Arbeit niederlegt, weil er mehr Gehalt haben möchte, mag sein Anliegen (für einige) gerechtfertigt und nachvollziehbar sein. Der Protest trifft jedoch den Falschen (-> Patient). Dass die Klinikleitung so auch von seinem Protest erfährt, ist lediglich ein Pseudoargument. Der Arzt stellt sein persönliches Interesse über das des Patienten. Er sollte sich Gedanken darüber machen, warum er einst diesen Beruf wählte: Er wollte Menschen helfen oder gar deren Leben retten. Das sollte für ihn an erster Stelle stehen. Ändert sich das, entfernt er sich von seinen Idealen. Fängt er gar an, Menschenleben zu gefährden, hat er an seinem Arbeitsplatz nichts mehr verloren.

Ja da sind sie wieder, ein Protest muss wenn überhaupt nur im stillen Kämmerlein geschehen.

Die GDL hätte ja ihren Streik vorzugsweise auch in Afrika machen können bloß keinen damit ,,belästigen".
Wenn ein Teil auf einen koordinierten Support verzichten will so sollen sie es machen.
Seit wann steht in den AGB: Mit dem Kauf einer Eintrittskarte verpflichtet sich der Besucher zu 90 min trallala damit die Eventfans ihr Rundumpaket Genießen können.
Dein Vergleich mit dem Arzt ist sowas von, nennen wir es mal nicht gelungen. Ein Arzt darf Streiken.  habe jedoch noch nie gehört dass er dieses  während einer OP tut.

Humorkritik

Passenderweise wird heute der Prozess gegen die Siegburger Rastplatz-Aktivisten eröffnet; dreieinhalb Jahre nach dem Vorfall und dreieinhalb Tage vor dem Derby. Super Timing!
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).

Superwetti

Zitat von: Humorkritik am Dienstag, 15.Sep.2015, 09:04:44
Passenderweise wird heute der Prozess gegen die Siegburger Rastplatz-Aktivisten eröffnet; dreieinhalb Jahre nach dem Vorfall und dreieinhalb Tage vor dem Derby. Super Timing!

Alles geplant gewesen, auch das Gericht ist Köln Fan und hat den Termin so gelegt das andere Sachen in die Schlagzeilen kommen als das 2:6. Die haben das Ergebniss schon lange vorher geahnt ;)
Super-Wetti
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frankissimo

Zitat von: m-wie-moni am Dienstag, 15.Sep.2015, 08:41:57
Ja da sind sie wieder, ein Protest muss wenn überhaupt nur im stillen Kämmerlein geschehen.

Die GDL hätte ja ihren Streik vorzugsweise auch in Afrika machen können bloß keinen damit ,,belästigen".
Wenn ein Teil auf einen koordinierten Support verzichten will so sollen sie es machen.
Seit wann steht in den AGB: Mit dem Kauf einer Eintrittskarte verpflichtet sich der Besucher zu 90 min trallala damit die Eventfans ihr Rundumpaket Genießen können.
Dein Vergleich mit dem Arzt ist sowas von, nennen wir es mal nicht gelungen. Ein Arzt darf Streiken.  habe jedoch noch nie gehört dass er dieses  während einer OP tut.


Ich glaube dein Beitrag geht an der Diskussion komplett vorbei.
Die überwiegende Mehrheit hier würde einen Protest gegen Sanktionen wie etwa auch Erhebung von Daten und etwaige generelle Personalisierung von Tickets unterstützen.
12:12 war das beste Beispiel. Lediglich bleibt unklar warum man dafür die eigene Mannschaft boykottiert.  Das wird so lange man das auch immer diskutiert keinen Sinn ergeben.
Die meisten von uns waren beispielweise gerade frisch in Frankfurt. Da hätte eine Aktion in Fußweite des DFB ganz nahe gelegen. Viele haben darauf sogar gewartet.

Since1948

Weil es sonst keine anderen Druckmittel gibt, als am Samstag im Stadion. Nur wenn es auf den Rängen keine übliche farbenfrohe und lautstarke Unterstützung geben wird, merkt der normale Fan das hier etwas nicht stimmt. Die Mannschaft hat uns Samstag oder all die Jahre in jedem Derby gegen MG auch im Stich gelassen, dann ist dies kommendes WE mal anders rum.
Ausserdem verstehe ich nicht warum hier dauernd von Boykott gesprochen wird?! Es gibt nur keine organisierte Stimmung. Glaube hier sind einige einfach nur angepisst, weil die sonst so bösen Ultras Ihnen keine tolle Bespaßung am Samstag liefern.

Fosco

Zitat von: Since1948 am Dienstag, 15.Sep.2015, 10:15:21
Weil es sonst keine anderen Druckmittel gibt, als am Samstag im Stadion. Nur wenn es auf den Rängen keine übliche farbenfrohe und lautstarke Unterstützung geben wird, merkt der normale Fan das hier etwas nicht stimmt. Die Mannschaft hat uns Samstag oder all die Jahre in jedem Derby gegen MG auch im Stich gelassen, dann ist dies kommendes WE mal anders rum.
Ausserdem verstehe ich nicht warum hier dauernd von Boykott gesprochen wird?! Es gibt nur keine organisierte Stimmung. Glaube hier sind einige einfach nur angepisst, weil die sonst so bösen Ultras Ihnen keine tolle Bespaßung am Samstag liefern.

die mannschaft hat einen spiel verloren, aber niemanden in stich gelassen. die mannschaft könnte am samstag alle unterstützung gebrauchen, weil ich mir vorstellen kann das sie ein wenig verunsichert sein könnte und sich dieses mit einer niederlage noch verstärken würde. ausserdem hat unsere truppe sich in den letzten jahren genug kredit erspielt, so das sie ein boykott, wie auch immer der aussieht schlicht nicht verdient hat.

ausserdem springt man mal wieder dem präsidenten ins gesicht, der dieses auf gar keinen fall verdient hat. irgendwann wird der keinen bock mehr auf den kindergarten haben, und ich bin igespannt ob der nachfolger dann sich überhaupt mit dem kindergarten abgeben wird, oder ganz andere konsequenzen ziehen wird.

Schnatterinchen

Super Erklärung,läßt du mich im Stich ,tu ich das auch.Diess sogenannte Druckmittel wird den wirklichen Adressaten nur peripher tangieren.
Wieder was gelernt,ich persönlich werde das Team unterstützen und später heiser sein.
Ihr seit doch alle nur neidisch, dass nur ich die Stimmen höre.
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