Stimmung/Fanverhalten/Aktionen im Stadion

Begonnen von LuKa, Freitag, 29.Apr.2011, 17:08:33

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come_on_fc

Zitat von: frankissimo am Dienstag, 03.Sep.2013, 16:08:00
Ich kann Dir versichern, das es genug Angebote für Helmes gegeben hat.
Das wir seine letzte Chance sein sollen, Fußball zu spielen, kann nur ein Witz sein.Es gibt einige bessere Stürmer, aber -Gesundheit vorausgesetzt- kaum jemand mit diesen Vollstreckerqualitäten. 

Wenn man den auf den Markt gestellt hätte und zu den vermuteten Bedingungen hätten sich Dutzende Interessenten gefunden. Allerdings fragt man auf der Suche nach Verstärkungen in günstig eher ganz zuletzt bei VW nach. Das sind die Spieler schon besonders gut bezahlt,
Ins Ausland wollte er tatsächlich nie. Es mußte immer ein Verein sein, wo man mit einem entsprechenden PKW(die liebt er und hat er) zügig Siegen und Köln erreichen konnte.

Das kannst du? Ich mein - nicht das ich belegen könnte das er keine wieteren Angebote hatte, aber wie kannst du es mir versichern?

Über die Qualität vom Helmes brauchen wir nicht reden und er würde einigen Erstligisten direkt weiterhelfen können. Aber ich glaube das wenige oder sogar gar keiner das Risiko eingegangen wäre, da er als extrem Verletzungsanfällig und Problemfall gilt. Er hatte bei beiden Werksvereinen Probleme mit den jeweiligen Trainern. An wem es lag interessiert da ja nicht. Für mich lag es eher an den Trainer, aber ist nur meine Meinung.

Außerdem muss ein Spieler heute doch nicht mehr direkt auf dem Markt angeboten werden, damit es Angebote für ihn gibt. Drecksdorf soll doch auch angefragt haben, warum dann kein Verein aus Liga 1???

Ich weiß ist mittlerweile eher was für nen anderen Thread.
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koelner

Zitat von: come_on_fc am Mittwoch, 04.Sep.2013, 11:36:54
Das kannst du? Ich mein - nicht das ich belegen könnte das er keine wieteren Angebote hatte, aber wie kannst du es mir versichern?



Es gab recht glaubwürdige Gerüchte das Leverkusen ihn anstatt Derdiyok verpflichten wollten. Bei den Pillen hätte er auch auf weniger Geld verzichten müssen. Allerdings wollte Helmes spielen und sich nicht auf die Bank setzten.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Harris

Zitat von: koelner am Mittwoch, 04.Sep.2013, 11:41:11

Es gab recht glaubwürdige Gerüchte das Leverkusen ihn anstatt Derdiyok verpflichten wollten. Bei den Pillen hätte er auch auf weniger Geld verzichten müssen. Allerdings wollte Helmes spielen und sich nicht auf die Bank setzten.


Das hat doch User Renato hier auch im Spekulatius Thread so geschrieben.
Wer einsnull führt, der leicht verliert.
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come_on_fc

Zitat von: koelner am Mittwoch, 04.Sep.2013, 11:41:11

Es gab recht glaubwürdige Gerüchte das Leverkusen ihn anstatt Derdiyok verpflichten wollten. Bei den Pillen hätte er auch auf weniger Geld verzichten müssen. Allerdings wollte Helmes spielen und sich nicht auf die Bank setzten.

Also ist er zu uns gekommen, weil er woanders nicht gespielt hätte?  ;)

Spaß bei Seite, ich geb mich geschlagen. Hab auch keine Lust mehr über den Wechsel zu diskutieren. Er ist wieder einer von uns und wir müssen das so aktzeptieren. Die Mehrheit freut sich riesig und ein paar vielleicht nicht so sehr, aber kann man nix machen.

Wichtig ist nur der FC, wer die Tore macht is drissejal.
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Martin Avis

Verwählt Euch nicht... ;)

ZitatTV-Duell um TV-Duell, Politdebatte um Politdebatte. Keiner stellt die Fragen, die uns als Fußballfans wirklich interessieren? Wir haben es getan und die Jugendorganisationen der fünf Parteien  befragt, die zurzeit im deutschen Bundestag vertreten sind. Die Antworten findet Ihr Woche für Woche bis zur Bundestagswahl hier. Los geht's mit den Jusos.

Zitat
Coloniacs: In Ägypten, in der Türkei und auch in Deutschland hat sich gezeigt, dass Ultras nicht nur Krawallmacher sondern in hohem Maße auch politisierte und politisierende Menschen sind. Wie sehen Sie Ultras im Zusammenhang mit diesen ,,Freiheitskämpfen"? Welchen Beitrag leisten Ultras Ihrer Meinung nach zu unserer Gesellschaft?

Jusos: Die Ultras bieten eine kommerzialisierungskritische und kollektiv-selbstorganisierte Jugend- bzw. Subkultur im Fußball. Für uns sind darin emanzipatorische Werte angelegt, die aber von unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich stark genutzt werden. Ob die Ultras in Deutschland die gesamtgesellschaftliche Rolle derjenigen in der Türkei und in Ägypten einnehmen könnten ist schwer einzuschätzen, da sich die Situation kaum vergleichen lässt. Außerdem sind Ultra-Gruppierungen nicht einheitlich organisiert, sodass es schwierig ist, allgemeine Prognosen über ,,die Ultras" anzustellen. So sind z.B. viele, aber eben nicht alle Ultra-Gruppen politisch interessiert oder aktiv.

Coloniacs: Erkennen Sie aus Ihrer Perspektive zentrale Werte, die die Ultrakultur vertritt? Wenn ja, welche sind das?

Jusos: Traditionspflege, Kommerzkritik, Ehrenamtliches Engagement, zum Teil auch (alltags)politische Reflexion über das Gesellschaftsfeld Fußball.

Coloniacs: Es ist Spieltag, der FC tritt in Hamburg an! Eigentlich eine gute Gelegenheit eine der schönsten Städte Deutschlands zu erkunden, wäre man nicht zahlreichen Repressalien ausgesetzt. Es ist fast unmöglich sich frei zu bewegen, ohne handfeste Konflikte mit der Polizei auszulösen. Sind diese Einschränkungen für Sie akzeptabel? Wie sind diese zu rechtfertigen? Werden durch solche Maßnahmen nicht tausende Fußballfans unter einen Generalverdacht gestellt?

Jusos: Die von Ihnen beschriebenen Einschränkungen sind inakzeptabel. Sie widersprechen sowohl den geltenden Prinzipien der polizeilichen Prävention als auch der strafrechtlichen Repression. Denn abgestellt wird nicht auf eine konkrete Gefahr oder einen konkreten Tatverdacht, sondern auf eine, in der Regel nicht näher spezifizierte ,,Gewaltprognose". Fußballfans sind keine VerbrecherInnen. Dennoch werden die Repressionen in völlig inakzeptabler Weise auf alle ausgedehnt. Akzeptabel ist für uns lediglich ein gezieltes Vorgehen gegen diejenigen, die möglicherweise Straftaten begehen, wobei dies eher Einzelfälle sein dürften. Alle Eingriffe von Sicherheitsbehörden haben nach Recht und Gesetz zu erfolgen.

Coloniacs: Dass die Polizei nicht gerade zimperlich beim Durchsetzen ihrer Interessen (oder der Interessen der Politik) ist, haben Stuttgart 21 und die Blockupy Proteste gezeigt. Für uns als Fußballfans gehört der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken durch die Polizei zum Standardrepertoire bei vielen Auswärtsspielen. Wann kommt die bundesweite Kennzeichnungspflicht für Polizisten? Setzen Sie sich dafür ein? Warum / Warum nicht?

Jusos: Die Jusos setzen sich seit Jahren für die Kennzeichnungspflicht von PolizistInnen im Einsatz ein. Wir sind in dieser Frage zweifelsohne die aktivste Triebkraft in der SPD. Der Grund für diesen Einsatz ist, dass wir denken, dass sich die übergroße Mehrheit der PolizistInnen auch unter Stress an die Vorschriften hält, es aber regelmäßig unverhältnismäßige Einsätze auf Demonstration und auch im Umfeld von Sportereignissen gibt. Wir denken, dass die Polizei in einem demokratischen Rechtsstaat keinen Grund hat anonym zu sein. Eine Kennzeichnungspflicht hilft allen. Dabei gilt es, Druck auf die jeweiligen Landesregierungen auszuüben, da diese für die Kennzeichnung der Polizei zuständig sind. Auf Initiative der Jusos ist es so z.B. in Berlin bereits gelungen, eine Kennzeichnungspflicht durchzusetzen.

Coloniacs: Zusätzlich wird immer wieder die Forderung nach einer finanziellen Beteiligung der Vereine an den Einsatzkosten laut. Ist das mit gültigem Deutschen Recht vereinbar? Besteht die Notwendigkeit einer solchen Beteiligung?

Jusos: Die Garantie der öffentlichen Sicherheit ist eine hoheitliche Aufgabe. Sie hat durch den Staat zu erfolgen. Eine Beteiligung Privater darf nicht Voraussetzung für die Garantie der öffentlichen Sicherheit sein. Eine Kostenerstattung Privater ist für uns dann gerechtfertigt, wenn der Einsatz der Polizei wegen einer bestehenden Gefahr tatsächlich notwendig war und diese Gefahr schuldhaft (!) von einem Privaten verursacht wurde. Diese Voraussetzungen werden bei Einsätzen der Polizei bei Fußballspielen indes selten gegeben sein, insb. wird wohl der Verein nicht Verursacher der Gefahr sein. Deshalb ist die politische Diskussion darüber größtenteils unsachlich. Ausgeblendet wird, dass es auch zahlreiche andere Großeinsätze der Polizei gibt, die Kosten für den Staat verursachen. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass ein Fußballspiel auch umfangreiche Steuereinnahmen generiert. Vereine finanzieren die Polizei daher ohnehin mit.

Coloniacs: Die Stadionverbotsproblematik wurde aus rechtlicher Perspektive bereits ausreichend beleuchtet. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, ob Stadionverbote ein probates Mittel zur Problemlösung sind. Unsere These: Stadionverbote verlagern die Probleme lediglich vor die Tore der Stadien. Wie stehen Sie dazu? Welche Alternativen sehen Sie zu Stadionverboten? In welcher Form setzen Sie sich für eine Durchsetzung solcher alternativer Wege ein?

Jusos: Grundsätzlich sind Stadionverbote privatrechtliche Auflagen, die aber Konsequenzen für die öffentliche Sicherheit haben. Wie auch bei Überwachungsmaßnahmen gibt es natürlich Ausweicheffekte. Besonders Gruppenstrafen ohne Nachweis individueller Täterschaft sind problematisch. Tatsächlich gibt es aber auch Fangruppen, die regelmäßig rassistische, antisemitische oder homophobe Anfeindungen als wesentliche Kerninhalte transportieren. Vereine müssen das Recht haben, sich von diesen zu distanzieren. Wir würden eine klarere allgemeine Regeln des Komplexes Stadionverbote befürworten. Dabei wären freiwillig einzuhaltende Standards vermutlich der beste Weg, da es schwierig sein dürfte, den Vereinen die Ausübung ihres Hausrechts im Wege des ,,Stadionverbots" zu verbieten.

Coloniacs: Mehrere Medien berichteten in der Vergangenheit über V-Männer in der Fußballfanszene. Unserer Ansicht nach eine total überzogene und äußerst diskussionswürdige Maßnahme. Benötigen wir V-Männer Ihrer Meinung nach in der Fußballfanszene? Warum / Warum nicht? Stellt der Verfassungsschutz einen Teil von Fußballfans mit solch einer Handlung auf eine Stufe mit Hells Angels und NSU? Haben sich V-Leute nicht bereits mehrfach als ungeeignet erwiesen? Wie stehen Sie zu einer generellen Abschaffung von V-Leuten?

Jusos: Wir lehnen den Einsatz von V-Leuten generell ab und fordern ihre Abschaffung.

Coloniacs: Sie sprechen sich für / gegen die finanzielle Förderung von sozialpädagogischen Fanprojekten aus? Warum?

Jusos: Wir sind grundsätzlich dafür. Prävention geht vor Repression. Wichtig ist die sorgfältige Auswahl der Träger. Die Länder dürfen sich nicht aus der Finanzierungsverantwortung stehlen, wie es in einzelnen konservativ regierten Bundesländern der Fall ist.

Coloniacs: In einer großangelegten Kampagne, ,,Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren" haben sich deutschlandweit Fußballfans für ein kontrolliertes Abbrennen von Pyrotechnik eingesetzt und eine nicht erahnte Dialogbereitschaft gezeigt. Welche Meinung vertreten Sie zum kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Fankurven?

Jusos: Unser Bundesverband hat dazu keine Beschlusslage. Allerdings sehen wir den sog. ,,Dialog" seitens DFB/DFL, den es vor einiger Zeit gegeben hat und der sich dann als reine Dialogsimulation herausgestellt hat, sehr kritisch und glauben, dass dies die schlechteste Möglichkeit war, mit dem Thema umzugehen.

Coloniacs: Fanbündnisse wie ProFans, Fanmedia und BAFF erregen selten bundesweite Aufmerksamkeit. Bei anderen Interessenverbänden ist das offensichtlich anders. Woran liegt das? Wie stehen Sie grundsätzlich zur Arbeit von Fanbündnissen?

Jusos: Wir begrüßen es, wenn Fanbündnisse die politischen Interessen von Fußballfans bündeln und als Verhandlungspartner auftreten. Je mehr Fans sie tatsächlich vertreten, desto besser. Generell haben Interessenverbände, die finanzstärker sind und klar abgeschlossene Gruppen vertreten, es leichter ihren Interessen Gehör zu verschaffen. Das hat strukturelle Ursachen. So ist es zum Beispiel Verbänden, die einmal einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht haben, in der Zukunft viel leichter, sich Gehör zu verschaffen als unbekannten Verbänden. Eine aktive Pressearbeit gerade der kleineren Verbände benötigt deshalb spektakuläre und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Dass das gelingen kann, hat zum Beispiel die Aktion 12:12 gezeigt.




Coloniacs: Zum Abschluss ein paar Fragen/Aussagen, die sich in Kurzform beantworten/ergänzen lassen:

- Hat der Fußball ein Gewaltproblem?

Psychische und physische Gewalt sind in von Ungleichheit geprägten Gesellschaften immer gegenwärtig. Der Fußball bietet sicher einen Resonanzraum für Gewalt, aber ist nicht ursächlich dafür. Für ZuschauerInnen ist der Fußball in Deutschland insgesamt außerordentlich sicher.

- Fankultur ist für uns schützenswert weil,...

... Fußball mehr ist als Kommerz und Unterhaltung

- Ultras sind wichtiger Bestandteil einer intakten Gesellschaft und Fankultur weil,...

... sie die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs ernst nehmen und bearbeiten.

- Bietet Deutschland momentan ausreichend Freiraum zur Entfaltung von Subkulturen?

Nein.

- Subkulturen sind wichtig, weil...

... sie Selbstbestimmung und kulturelle Erfahrungen abseits von kommerzialisierten Umgebungen ermöglichen.

http://www.coloniacs.com/?p=3870
König Martin der Zehn-vor-Fünfte
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MC41

Zitat von: Martin Avis am Mittwoch, 04.Sep.2013, 22:06:20
Verwählt Euch nicht... ;)

http://www.coloniacs.com/?p=3870

Typischer Stimmfang Bullshit...

Ich sage das was du hören willst...

Vintage Wahlkampf
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märkel

ich dachte, jusos und coloniacs sind das gleiche. stellen dann die boyz die fragen an die jungen nationaldemokraten? :angel:
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

p_m

Zitat von: MC41 am Mittwoch, 04.Sep.2013, 22:52:24
Typischer Stimmfang Bullshit...

Ich sage das was du hören willst...

Vintage Wahlkampf
Hm, ich habe die Debatte innerhalb der NRW-Jusos durchaus mit Interesse verfolgt und im Konsens eigentlich genau diese Standpunkte herausgehört. Insofern ist es ziemlich unverschämt, das Ganze einfach als "Vintage Wahlkampf" abzutun. Zumal es ja durchaus Fußballfans geben soll, die sich auch fanmäßig engagieren. Aber natürlich ist es bedeutend einfacher, alles als Populismus zu bezeichnen, statt sich zu informieren.
"In der Dummheit liegt eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte."
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MC41

Zitat von: p_m am Donnerstag, 05.Sep.2013, 00:57:09
Hm, ich habe die Debatte innerhalb der NRW-Jusos durchaus mit Interesse verfolgt und im Konsens eigentlich genau diese Standpunkte herausgehört. Insofern ist es ziemlich unverschämt, das Ganze einfach als "Vintage Wahlkampf" abzutun. Zumal es ja durchaus Fußballfans geben soll, die sich auch fanmäßig engagieren. Aber natürlich ist es bedeutend einfacher, alles als Populismus zu bezeichnen, statt sich zu informieren.

Achso, dieses Interview, bei dem es wirklich nur Antworten gibt, die man als engagierter Fan lesen will ist um diese Zeit des Jahres natürlich kein Wahlkampf der klassischsten Sorte?

Es sei mir verziehen, dass dieses Thema für mich alles andere als Wahlrelevant ist und ich dieses ja Sager Interview nur müde belächeln kann und mich nicht 5 Std informiere und anderes, ob und wenn ja welche Partei mir beim Fussball die Jogginghose nicht runterzieht.

GL4FC

Es ist leider wirklich ein Ich-sag-dir-was-du-hören-willst-Interview.

Den Passus mit der Kennzeichnungspflicht für Berliner Polizisten finde ich allerdings sehr interessant. Weiß da jemand mehr zu?
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El Cativo

Die Coloniacs sollten sich schämen!! So eine gelogene Scheisse der Jusos auch noch zu vervielfältigen. Beim nächsten Interview erzählt die Junge Union wahrscheinlich das sie sich dafür einsetzt das der teuerste Platz im Stadion maximal nen 10er kosten darf
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p_m

Zitat von: MC41 am Donnerstag, 05.Sep.2013, 06:28:02
Achso, dieses Interview, bei dem es wirklich nur Antworten gibt, die man als engagierter Fan lesen will ist um diese Zeit des Jahres natürlich kein Wahlkampf der klassischsten Sorte?

Es sei mir verziehen, dass dieses Thema für mich alles andere als Wahlrelevant ist und ich dieses ja Sager Interview nur müde belächeln kann und mich nicht 5 Std informiere und anderes, ob und wenn ja welche Partei mir beim Fussball die Jogginghose nicht runterzieht.
Okay, dann hatte ich das erst falsch verstanden. Dass das zum Wahlkampf gehört, kann ich nicht bestreiten. Wohl aber die Behauptung, dass da nur nach dem Mund der Ultras geredet wird, denn so ist es definitiv nicht.
"In der Dummheit liegt eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte."
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colognefc

Es ist doch wie immer in der Politik bzw. vor Wahlen, am Ende muss jeder selber für sich filtern, welche Dinge er glaub und welche nicht. Von daher sehr es doch einfach als gut gemeintes Angebot der Coloniacs, die Meinung der einzelnen Jugendorganisationen zu Fußballthemen zu hören. Wieviel ihr davon dann in eure Wahlentscheidung mit aufnehmt, bleibt doch jedem selbst überlassen. Am Besten informiert ihr euch wahrscheinlich, wenn ihr die einzelnen Wahlprogramme lest. Aber das macht ja sowieso kaum einer.
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Oxford

Ich bezweifle einfach mal ganz stark, dass die Parteien auf die Ultras als Wählergruppe angewiesen sind. Zahlenmäßig haben die doch gar keinen Einfluss auf irgendwas. Zumal von denen sicher auch einige Nichtwähler sind.

Insofern frage ich mich gerade schon, was die Jusos davon hätten, den Ultras nach dem Mund zu reden? Im Zweifel schaden die sich doch eher damit, weil doch eine Mehrhheit der Bürger (und auch eine Mehrheit der Fußballfans) eher gegen Ultras eingestellt sind.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Nidhoegger

Zitat von: Oxford am Donnerstag, 05.Sep.2013, 10:36:29
Ich bezweifle einfach mal ganz stark, dass die Parteien auf die Ultras als Wählergruppe angewiesen sind. Zahlenmäßig haben die doch gar keinen Einfluss auf irgendwas. Zumal von denen sicher auch einige Nichtwähler sind.

Insofern frage ich mich gerade schon, was die Jusos davon hätten, den Ultras nach dem Mund zu reden? Im Zweifel schaden die sich doch eher damit, weil doch eine Mehrhheit der Bürger (und auch eine Mehrheit der Fußballfans) eher gegen Ultras eingestellt sind.

Mag sein. Da aber Texte einer Ultra-Internet-Seite eher nicht bis selten über das anvisierte Zielpublikum hinaus ein Echo finden, kann man da auch recht wenig falsch mit machen.
Lieber Mond, du hast es schwer,
hast allen Grund zur Klage.
Du bist nur 12 mal voll im Jahr,
ich bin es alle Tage.
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condomi

Zitat von: El Cativo am Donnerstag, 05.Sep.2013, 09:20:02
Die Coloniacs sollten sich schämen!! So eine gelogene Scheisse der Jusos auch noch zu vervielfältigen. Beim nächsten Interview erzählt die Junge Union wahrscheinlich das sie sich dafür einsetzt das der teuerste Platz im Stadion maximal nen 10er kosten darf
Bist du etwa nicht in der Lage etwas zu lesen, kritisch zu hinterfragen und die eigene Meinung zu bilden? Ich verstehe nicht wo das Problem ist, dass die Coloniacs die Positionen der Parteien (bzw. der Jugendverbände) zu fanrelevanten Themen veröffentlichen. Dich stört aber alles, was über "Fußball, ficken, Alkohol" hinausgeht...
We see things they'll never see, you and I are gonna live forever. (Oasis-Live Forever)
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Humorkritik

Zitat von: condomi am Freitag, 06.Sep.2013, 06:50:30
Dich stört aber alles, was über "Fußball, ficken, Alkohol" hinausgeht...
Fußball ist doch unpolitisch! Und unerotisch. :)
Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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Conjúlio

- Kutten raus aus Oberrang Nord -
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Humorkritik

Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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rusk


Zitat von: condomi am Freitag, 06.Sep.2013, 06:50:30
Bist du etwa nicht in der Lage etwas zu lesen, kritisch zu hinterfragen und die eigene Meinung zu bilden? Ich verstehe nicht wo das Problem ist, dass die Coloniacs die Positionen der Parteien (bzw. der Jugendverbände) zu fanrelevanten Themen veröffentlichen. Dich stört aber alles, was über "Fußball, ficken, Alkohol" hinausgeht...
ich würde mir sogar den ganzen Schmonz mal durchlesen, wenn, ja wenn die sowas mal 3 Wochen nach der Wahl veröffentlichen würden. Wer sich jetzt erst seine politische Meinung bildet oder für ne Partei entscheidet, der sollte am besten gar nicht wählen gehen.
"Der Keller kann nix dafür! Der hat Transfersperre. Watt soll der denn machen?" - Ausruf eines Armleuchters im Oberrang-Süd gegen den HSV.
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LinkeKlebe

Zitat von: rusk am Freitag, 06.Sep.2013, 08:09:27
ich würde mir sogar den ganzen Schmonz mal durchlesen, wenn, ja wenn die sowas mal 3 Wochen nach der Wahl veröffentlichen würden. Wer sich jetzt erst seine politische Meinung bildet oder für ne Partei entscheidet, der sollte am besten gar nicht wählen gehen.

Ich habe mir 3 Antworten durchgelesen und wusste gleich, dass man das nicht all zu ernst nehmen sollte. Viel Honig ums Maul und wohl eher wenig dahinter. Zumal man sein Kreuzchen nicht unbedingt danach richten sollte, welche Parteijugend sich am dollsten für die Ultras einsetzt - auch als Ultra nicht.
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Oxford

Zitat von: Nidhoegger am Donnerstag, 05.Sep.2013, 18:59:10
Da aber Texte einer Ultra-Internet-Seite eher nicht bis selten über das anvisierte Zielpublikum hinaus ein Echo finden

So wie hier gerade?
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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Varanus macraei

Zitat von: Nebukadnezar am Freitag, 06.Sep.2013, 08:12:39
Ich habe mir 3 Antworten durchgelesen und wusste gleich, dass man das nicht all zu ernst nehmen sollte. Viel Honig ums Maul und wohl eher wenig dahinter. Zumal man sein Kreuzchen nicht unbedingt danach richten sollte, welche Parteijugend sich am dollsten für die Ultras einsetzt - auch als Ultra nicht.

Du hast zwar Recht, ich glaube aber (auch wenn das eher in den Politikthread gehört), dass gerade diese persönlichen Randthemen für viele Wähler wahlrelevant sind. Die übergeordneten Themen geschehen doch sowieso irgendwie und schaffen kaum persönliche Impulse, gerade bei Jungwählern, wie Steuern etc.
Für mich persönlich gibts auch zwei wichtige Themen. Eine große Partei will die Branche meines Arbeitsplatzes stärken, sichert so meinen Arbeitsplatz. Eine andere will die Branche zerschlagen.
Ein weiteres Thema ist die Haltung "exotischer" Haustiere. Wenn bestimmte Parteien das Rennen machen, darfst du bald nicht einmal mehr gewisse Hamsterarten zuhause halten, so wie in Holland nun, ganz gleich ob du erfahren bist und den Tieren große Anlagen bietest.
Das sind natürlich Dinge, die auf meinem Stimmzettel Berücksichtigung finden, obwohl sie für die Mehrheit der Bundesbürger irrelevant sind.

Zum Thema Stimmung: Voll jeiel, ey!
Das bird ist das word!
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LinkeKlebe

Zitat von: Varanus macraei am Freitag, 06.Sep.2013, 08:43:32

Du hast zwar Recht, ich glaube aber (auch wenn das eher in den Politikthread gehört), dass gerade diese persönlichen Randthemen für viele Wähler wahlrelevant sind. Die übergeordneten Themen geschehen doch sowieso irgendwie und schaffen kaum persönliche Impulse, gerade bei Jungwählern, wie Steuern etc.
Für mich persönlich gibts auch zwei wichtige Themen. Eine große Partei will die Branche meines Arbeitsplatzes stärken, sichert so meinen Arbeitsplatz. Eine andere will die Branche zerschlagen.
Ein weiteres Thema ist die Haltung "exotischer" Haustiere. Wenn bestimmte Parteien das Rennen machen, darfst du bald nicht einmal mehr gewisse Hamsterarten zuhause halten, so wie in Holland nun, ganz gleich ob du erfahren bist und den Tieren große Anlagen bietest.
Das sind natürlich Dinge, die auf meinem Stimmzettel Berücksichtigung finden, obwohl sie für die Mehrheit der Bundesbürger irrelevant sind.

Zum Thema Stimmung: Voll jeiel, ey!

Mein politisches Interesse geht zugegebenermaßen gen null. Von meinem uninformierten und uninteressierten Standpunkt aus gesehen, macht es ohnehin keinen Unterschied wohin ich mein Kreuz setze. Aber wenn, würde es mir schon um die übergeordneten, vermeintlich großen Themenkomplexe gehen. Die, die potentiell die meisten Leute betreffen. Und natürlich, wie in deinem Fall, würde ich mich natürlich auch danach richten, was mich direkt und existenziell betrifft. Aber wir führen hier seit Jahren eine Debatte, die Politik sollte sich aus dem Fußball raushalten, und jetzt holen sich die Ultras Meinungen von den Parteien, bzw. von deren Jugendorganisationen ein, die, wie im aktuellen Fall, doch ohnhin nur erzählen was der Fragesteller gerne hören möchte. Und das soll ich dann ernst nehmen?

Wie gesagt. Ich interessiere mich nicht für Politik, daher bin ich auch im Politikthread nie vertreten (was einige dort sicher sehr freut  ;) ). Das Thema hat mich nur irgendwie gerade kurz aus meinem politischen Dornröschenschlaf aufwachen lassen. Ich leg mich jetzt aber wieder hin  :D
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El Cativo

Zitat von: condomi am Freitag, 06.Sep.2013, 06:50:30
Dich stört aber alles, was über "Fußball, ficken, Alkohol" hinausgeht...

Das hast du gut zusammen gefasst  :D
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ruhrpott

bin mal gespannt, was die junge union sagt

und die liberalen sollen den coloniacs mal sagen, dass sie endlich mal arbeiten sollen ;)
leistung muss sich wieder lohnen :D
ich hasse internet
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LinkeKlebe

Zitat von: ruhrpott am Freitag, 06.Sep.2013, 09:10:35
bin mal gespannt, was die junge union sagt

und die liberalen sollen den coloniacs mal sagen, dass sie endlich mal arbeiten sollen ;)
leistung muss sich wieder lohnen :D

Die Coloniacs sollten einfach jeder Partei, die meint sich zu dem Thema äußern zu müssen, ein trockenes "Fahr erst ma auswärts, du Otto!" hinrotzen.
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Kallendresser - CNS

Da das letzte Interview mit den Jusos hier schon so gut ankam, jetzt auch der zweite Teil mit der Jungen Union  ;)



Zitat
Coloniacs: In Ägypten, in der Türkei und auch in Deutschland hat sich gezeigt, dass Ultras nicht nur Krawallmacher sondern in hohem Maße auch politisierte und politisierende Menschen sind. Wie sehen Sie Ultras im Zusammenhang mit diesen ,,Freiheitskämpfen"? Welchen Beitrag leisten Ultras Ihrer Meinung nach zu unserer Gesellschaft?
Lukas Krieger: Der Mut und das Engagement der Ultras in Ägypten und der Türkei im Kampf für Demokratie und Freiheit nötigen uns natürlich größten Respekt ab. Allerdings lässt sich das nicht mit den Verhältnissen hier in Deutschland vergleichen. In unserem Land kann jeder seine Meinung frei äußern und gemeinsam für eine Sache demonstrieren, ohne extreme staatliche Repressionen fürchten zu müssen. Allerdings gibt es natürlich auch in Deutschland Probleme, die alle gesellschaftlichen Gruppen angehen müssen und viele Ultras auch tatsächlich angehen. Neben dem ständigen Einstehen gegen rassistische, extremistische oder homophobe Äußerungen betrifft das beispielsweise auch soziale Probleme. Nicht nur das Thema gleiche Teilhabe für alle an Fußballspielen, welche sich gegen die zu hohen Ticketpreise wehren. Viele Ultras engagieren sich auch über den Fußball hinaus für die Gesellschaft. Bei mir, bei der Hertha BSC, organisieren die Ultras seit Jahren die Aktion ,,Spendet Becher – Rettet Leben", den Pfand der Becher spenden Sie dann an unterschiedliche soziale Einrichtungen, unter anderem an das ,,Berliner Herz". Im nächsten Jahr wird das "Berliner Herz" ein Kindertages- und Nachthospiz eröffnen, wofür noch dringend Gelder benötigt werden. Hier helfen die Ultras. Das ist lediglich ein Beispiel, zeigt aber, dass Ultras in vielen Bereichen für zentrale gesellschaftliche Aufgaben einstehen.
Coloniacs: Erkennen Sie aus Ihrer Perspektive zentrale Werte, die die Ultràkultur vertritt? Wenn ja, welche sind das?
Ingmar Dathe: Alle Ultrabewegungen einigt grundsätzlich die Liebe und Treue für den eigenen Verein und die hierfür gemeinsam organisierte Unterstützung! Darüber hinaus stehen auch viele Ultras, leider nicht alle, gegen die unterschiedlichen Formen von Menschenverachtung ein oder positionieren sich kritisch zu Fehlentwicklungen im Fußball aber auch in der Gesellschaft.
Coloniacs: Es ist Spieltag, der FC tritt in Hamburg an! Eigentlich eine gute Gelegenheit eine der schönsten Städte Deutschlands zu erkunden, wäre man nicht zahlreichen Repressalien ausgesetzt. Es ist fast unmöglich sich frei zu bewegen, ohne handfeste Konflikte mit der Polizei auszulösen. Sind diese Einschränkungen für Sie akzeptabel? Wie sind diese zu rechtfertigen? Werden durch solche Maßnahmen nicht tausende Fußballfans unter einen Generalverdacht gestellt?
Lukas Krieger: Ich war in Hamburg nicht vor Ort und kann mir da im Einzelnen auch keine Beurteilung erlauben. Ich möchte auch nicht in eine allgemeine Polizeikritik einstimmen. Aber auch ich habe schon häufig Polizeieinsätze als übertrieben empfunden. Etwa wenn man von der Polizei quasi vom Bahnhof zum Stadion zurückbegleitet wird und keinerlei Möglichkeit hat, diesen Tross zu verlassen. Ich denke, dass manchmal ein bisschen mehr Zurückhaltung und mehr Deeskalation sinnvoller wären. Manchmal fühlt man sich tatsächlich als Schwerverbrecher, obwohl man nur ein Fußballspiel besuchen möchte. Es bleibt bei der Losung ,,Fußballfans sind keine Verbrecher!"
Coloniacs: Dass die Polizei nicht gerade zimperlich beim Durchsetzen Ihrer Interessen (oder der Interessen der Politik) ist, haben Stuttgart 21 und die Blockupy Proteste gezeigt. Für uns als Fußballfans gehört der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken durch die Polizei zum Standardrepertoire bei vielen Auswärtsspielen. Wann kommt die bundesweite Kennzeichnungspflicht für Polizisten? Setzen Sie sich dafür ein? Warum / Warum nicht?
Ingmar Dathe: Zunächst einmal halte nicht viel von einer allgemeinen Polizistenschelte. Ein Gros der Polizeikräfte macht, selbst unter schwierigsten Bedingungen und hohem Druck, eine gute Arbeit. Genauso wenig wie jeder Fan ein Krimineller ist, ist jeder Polizist ein Schläger! Das muss man auch mal durch die Fanbrille erkennen und sagen können. Klar ist aber auch, dass wenn es zu Überschreitungen durch Polizeikräfte kommt, dass in einem demokratischen Rechtsstaat aufgeklärt werden muss und der Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden muss. Da gibt es keine zwei Meinungen!
Darüber hinaus sollten grundsätzlich alle Polizeieinsätze im Umfeld von Fußballspielen, vielleicht mehr als bisher, unter Beteiligung aller Betroffenen kritisch hinterfragt werden.
Zum Thema Kennzeichnungspflicht für Polizisten gibt es unserem Verband unterschiedliche Auffassungen, aber noch keinen endgültigen Beschluss. Ich persönlich spreche mich für eine Kennzeichnungspflicht aus, damit ein eventuelles Fehlverhalten auch rechtsstaatlich nachgewiesen werden kann. Allerdings muss der jeweilige Beamte selbst entscheiden dürfen, ob er sich anonym mit einer Nummer oder mit seinem Klarnamen kennzeichnen lassen möchte. Auch muss vermieden werden, dass durch die Kennzeichnungspflicht gezielten zur Hetzjagd auf einzelne Polizeikräfte aufgerufen wird.
Coloniacs: Zusätzlich wird immer wieder die Forderung nach einer finanziellen Beteiligung der Vereine an den Einsatzkosten laut. Ist das mit gültigem Deutschen Recht vereinbar? Besteht die Notwendigkeit einer solchen Beteiligung?
Lukas Krieger: Klar und deutlich: Wir als Junge Union Deutschlands lehnen jede Beteiligung der Vereine für die Einsatzkosten der Polizei ab! Zum einen ist zu bedenken, dass Vereine und Fans schon als Unternehmen und Bürger durch die allgemeine Steuerbelastung nicht zu knapp die öffentliche Kasse mit finanzieren und damit auch für die öffentliche Sicherheit zahlen. Außerdem bringen Sportliche Großereignisse wie Fußballspiele auch viel zusätzliches Geld ins Land, bzw. die Stadt. Zum anderen halten wir eine Kostenübernahmepflicht für eine unzulässige Verzerrung des fairen sportlichen Wettbewerbs. Daher sollte, wie nach geltender Rechtslage, ausschließlich Staat die Kosten tragen müssen.
Coloniacs: Die Stadionverbotsproblematik wurde aus rechtlicher Perspektive bereits ausreichend beleuchtet. Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, ob Stadionverbote ein probates Mittel zur Problemlösung sind. Unsere These: Stadionverbote verlagern die Probleme lediglich vor die Tore der Stadien. Wie stehen Sie dazu? Welche Alternativen sehen Sie zu Stadionverboten? In welcher Form setzen Sie sich für eine Durchsetzung solcher alternativer Wege ein?
Ingmar Dathe: Zeitlich begrenzte Stadionverbote halten wir grundsätzlich für ein probates Mittel. Ein Verein muss nicht jedes Fehlverhalten tatenlos dulden müssen. Außerdem ist es manchmal vielleicht auch für den Betroffenen vorteilhaft, wenn er sich erstmal ,,abkühlen" und über sein Verhalten nachdenken kann. Allerdings möchte ich betonen, das die mitunter gelebte Praxis, jemanden nur aufgrund des (unbegründeten?) Verdachts für drei Jahre aus dem Stadion zu verbannen und damit aus seiner Fancommunity rauszureißen, für uns nicht hinnehmbar ist! Stadionverbote sollten grundsätzlich nur nach einem fairen und rechtsstaatlichen Verfahren erteilt werden dürfen. Darüber hinaus sollte durch präventive Maßnahmen aber auch durch eine Art ,,Selbstregulierung unter den Fans" die Notwendigkeit für Stadionverbote zurückgedrängt werden. Wenn alle gemeinsam für bestimmte Werte eintreten, können auch Ausfallserscheinungen wie Rassismus, Extremismus oder Homophobie weiter zurückgedrängt werden. Stadionverbote dürfen nur das letzte Mittel sein! Ansonsten freuen wir uns aber auch über weitere Anregungen und Ideen von Euch!
Coloniacs: Mehrere Medien berichteten in der Vergangenheit über V-Männer in der Fußballfanszene. Unserer Ansicht nach eine total überzogene und äußerst diskussionswürdige Maßnahme. Benötigen wir V-Männer Ihrer Meinung nach in der Fußballfanszene? Warum / Warum nicht? Stellt der Verfassungsschutz einen Teil von Fußballfans mit solch einer Handlung auf eine Stufe mit Hells Angels und NSU? Haben sich V-Leute nicht bereits mehrfach als ungeeignet erwiesen? Wie stehen Sie zu einer generellen Abschaffung von V-Leuten?
Lukas Krieger: Klar ist, dass eine regelmäßige oder gar flächendeckende Überwachung von Fangruppen ohne Wenn und Aber abzulehnen ist. Klar ist auch, dass der Einsatz von V-Leuten in Stadien in der Vergangenheit nicht immer verhältnismäßig erschien und auch kritisch hinterfragt werden muss. Allerdings sollten wir bei aller gebotenen Vorsicht nicht grundsätzlich auf das Mittel verzichten, da wir es zur Bekämpfung von Kriminalität brauchen. In Stadien kann ich mir allerdings nur wenige Ausnahmekonstellationen (z.B. rechtsextreme Unterwanderung einer bestimmten Fanszene) vorstellen, in denen der Einsatz von V-Leuten gerechtfertigt erscheint.
Coloniacs: Sie sprechen sich für / gegen die finanzielle Förderung von sozialpädagogischen Fanprojekten aus? Warum?
Ingmar Dathe: Wir setzen uns mit großen Nachdruck für mehr Mittel für präventive Maßnahmen wie pädagogische Fanprojekte aus. Den richtigen Träger vorausgesetzt, eröffnen Fanprojekte nicht nur, aber gerade jungen Fans aus sozial benachteiligten Schichten, viele Möglichkeiten, sich gewaltfrei zu engagieren und ihren Verein zu unterstützen. Darüber hinaus werden häufig auch noch wichtige Werte wie Verantwortungsbewusstsein und Zusammenhalt vermittelt und Ausfallserscheinungen wie Rassismus, Extremismus oder Homophobie aktiv bekämpft.
Coloniacs: In einer großangelegten Kampagne, ,,Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren" haben sich deutschlandweit Fußballfans für ein kontrolliertes Abbrennen von Pyrotechnik eingesetzt und eine nicht erahnte Dialogbereitschaft gezeigt. Welche Meinung vertreten Sie zum kontrollierten Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Fankurven?
Lukas Krieger: Hierzu gibt es im Verband unterschiedliche Auffassungen. Einige lehnen jede Form von Pyrotechnik ab, andere hingegen können sich eine Legalisierung unter bestimmten Umständen vorstellen. Ich persönlich, spreche mich offen für die Legalisierung von Pyrotechnik aus, wenn sichergestellt wird, dass hierdurch Dritte nicht gefährdet werden. Neben einer Trennung der ,,Pyrozone" und einem hinreichenden Luftabzug, muss daher für die entsprechenden Löschmittel gesorgt werden. Außerdem sollten nur namentlich bekannte, bzw. dem Veranstalter benannte, und mit dem Einsatz von Feuerwerkskörpern vertraute Personen Pyrotechnik anzünden dürfen. Leider bin ich mit dieser Position auf unserm zweitwichtigsten Beschlussgremium, dem Deutschlandrat der Jungen Union, knapp unterlegen, sodass wir keine offizielle Position zu diesem Thema haben.
Coloniacs: Fanbündnisse wie ProFans, Fanmedia und BAFF erregen selten bundesweite Aufmerksamkeit. Bei anderen Interessenverbänden ist das offensichtlich anders. Woran liegt das? Wie stehen Sie grundsätzlich zur Arbeit von Fanbündnissen?
Ingmar Dathe: Die Gründe hierfür sind sicherlich vielschichtig. Gerade in der jüngeren Vergangenheit war es vermutlich auch sehr schwierig mit den richtigen und wichtigen Fanforderungen durchzudringen, da gewisse Massenmedien sehr einseitig und verzerrt über die Fanszene berichtet haben. Umso wichtiger ist aus unserer Sicht die Arbeit von Fanbündnissen, die über Aktionen wie im Rahmen von 12:12 auf Fanprobleme aufmerksam machen oder in Diskussion mit den entscheidenden Gremien Faninteressen durchsetzen. Wir als Junge Union konnten uns selbst unter anderem mit Vertretern von »Unsere Kurve« austauschen und auf diese Weise von den reichhaltigen Erfahrungen von Fanbündnissen profitieren. Für die Zukunft würden wir uns wünschen, dass demokratisch gewählte Fanvertretungen mehr Einfluss im Verein aber auch bei DFL und DFB erhalten würden.
Coloniacs: Zum Abschluss ein paar Fragen/Aussagen, die sich in Kurzform beantworten/ergänzen lassen:
- Hat der Fußball ein Gewaltproblem?
Nicht mehr und nicht weniger als bei anderen gesellschaftliche Großveranstaltung auch! Man sollte daher Gewalt im Fußball wachsam im Auge behalten, insbesondere wenn extremistische Tendenzen sich abzeichnen, aber man darf es auch nicht dramatisieren. Auf keinen Fall dürfen die Fans, wie häufig, pauschal als Kriminelle abgestempelt werden.
- Fankultur ist für uns schützenswert weil,...
gerade die kreativen Choreographien, das Singen unserer Vereinslieder und das gemeinsame Zusammenstehen den Stadionbesuch erst zu einem Erlebnis werden lassen. Ohne Fans, wie die Ultras, herrscht keine Stimmung im Stadion.
- Ultras sind wichtiger Bestandteil einer intakten Gesellschaft und Fankultur weil,...
... sie den Besuch im Stadion Woche für Woche zu einem Erlebnis machen und zeigen, dass es sich lohnt für eine gemeinsame Sache einzustehen. Ultras sind ein Ort der kreativen Entfaltung und des ehrenamtlichen Engagements weit über den Fußball hinaus.
-   Bietet Deutschland momentan ausreichend Freiraum zur Entfaltung von Subkulturen?
Klares Ja. Auch wenn es vieles zu verbessern gilt, Leben wir doch in einer freiesten Gesellschaften der Menschheitsgeschichte.
- Subkulturen sind wichtig, weil...
... sie Ausdruck unserer menschlichen Vielfalt sind. Individualismus, auch in Gemeinschaft ist für die Junge Union immer ein wichtiges Thema.


http://www.coloniacs.com/?p=3885

Köbes

Gleich im WDR (22:00 Uhr):

die story - Der Feind in meinem Stadion – Brennen für den Verein

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xboehmi

Herrlich, wie sie sich wieder als Opfer darstellen. . . :kotz:
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