Wolff-Christoph Fuss und all das, was sich noch "Fußballkommentator" nennt...

Begonnen von I.Ronnie, Donnerstag, 26.Apr.2012, 11:16:30

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joerg85

Werde ihn auch definitiv vermissen. Keine Stimme verbinde ich so mit Nationenturnieren wie mit seiner.

Ich habe den Hate auf ihn nie verstanden. Mal über einen blöden Kommentar oder Fehler meckern ist natürlich erlaubt, aber er war in keinem Moment so schlecht wie er von vielen gemacht wurde. Und auch nicht so senil wie zB der Reif.

Also klar war da auch viel Stuss dabei, aber man muss ja nicht alles auf die Goldwaage legen und sein Anspruch war wohl auch nie perfekt zu sein. Unterhaltsam war er allemal. Einfach mal fünfe grade sein lassen war vom geneigten deutschen Meckerkonsumenten manchmal wohl zu viel verlangt.

Wird definitiv schwierig ihn zu ersetzen. Von den meisten Kommentatoren kenne ich nichtmals die Namen. Einfach weil die alle gleich sind.

Rakete

Zitat von: joerg85 am Mittwoch, 14.Dez.2022, 22:37:39
Werde ihn auch definitiv vermissen. Keine Stimme verbinde ich so mit Nationenturnieren wie mit seiner.

Ich habe den Hate auf ihn nie verstanden. Mal über einen blöden Kommentar oder Fehler meckern ist natürlich erlaubt, aber er war in keinem Moment so schlecht wie er von vielen gemacht wurde. Und auch nicht so senil wie zB der Reif.

Also klar war da auch viel Stuss dabei, aber man muss ja nicht alles auf die Goldwaage legen und sein Anspruch war wohl auch nie perfekt zu sein. Unterhaltsam war er allemal. Einfach mal fünfe grade sein lassen war vom geneigten deutschen Meckerkonsumenten manchmal wohl zu viel verlangt.

Wird definitiv schwierig ihn zu ersetzen. Von den meisten Kommentatoren kenne ich nichtmals die Namen. Einfach weil die alle gleich sind.

Sich über Sportkommentatoren aufregen gehört aber auch iwie dazu. Und je mehr und je wichtiger die Spiele sind die du kommentierst, desto größer die Angriffsfläche.
Ist aber ggf auch ein deutsches und vielleicht sogar ein fussball deutsches Phänomen. Ich schaue ja gerne Eishockey und gerne auch mit amerikanischem Ton. Da wird deutlich mehr das Geschehen auf dem Eis wiedergegeben, aber es passiert halt auch mehr als beim Fußball. Hinzu kommt mehr Werbung, ergo weniger Zeit um Blödsinn zu erzählen.
Hate professional football. Reclaim your life.
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J.R.

Ich werde Bela Rethy genauso vermissen wie Fritz von Thurn und Taxis. Diesen herrlichen und unterhaltsamen Blödsinn können die meisten heute gar nicht mehr. Alles gute, Bela.
Keller muss weg!

petit07

Der Niederrheiner weiß nix, kann aber alles erklären. Umgekehrt: Wenn man ihm etwas erklärt, versteht er nichts, sagt aber dauernd: Is doch logisch. (H-D Hüsch)
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märkel

wenn einer aus zwei metern gegen den pfosten schießt, regen die leute sich halt auf. wenn einer das sprachliche äquivalent dazu abliefert, auch. nur, dass ein kicker das nicht jahrelang machen könnte und am ende noch von einigen masochisten vor den meckerkonsumenten beschützt werden würde.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

WES FC

Zitat von: J.R. am Donnerstag, 15.Dez.2022, 00:05:23
Ich werde Bela Rethy genauso vermissen wie Fritz von Thurn und Taxis. Diesen herrlichen und unterhaltsamen Blödsinn können die meisten heute gar nicht mehr. Alles gute, Bela.

da reiht sich für mich tatsächlich noch Gerd Rubenbauer ein. Kürzlich noch in der Tube einen Ausshnitt vom WM Finale 90 gesehen... da kommen Erinnerungen auf
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Oxford

Exakt... was die Intonation und das "Timbre" angeht, bleiben nur wenige Kommentatoren in Erinnerung. Fassbender und Rubenbauer haben meine Jugend geprägt. Rethy geht in eine ähnliche Richtung. Die modernen Reporter von heute hingegen wirken fast alle "gleich". Wolff Fuss würde ich mal ausnehmen. Aber im ÖR gibt es niemandem, der einem noch dieses gewisse "Gefühl" vermittelt nur durch seine Stimme und die Art zum Kommentieren.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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KHHeddergott

三人成虎。
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Sichel

Klar Bela Rethy ist unverkennbar. Aber ich finde halt nicht unverkennbar gut. Ich finde es nicht unbedingt schade, dass er aufhört. Für die Zukunft natürlich alles Gute.

frankissimo

Für mich war  Bela Rethy jahrelang der Aufreger. Neben dem Spiel mussten zu viele Geschichten und bemerkenswerte Dinge gesponnen werden.
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p_m

Zitat von: Sichel am Donnerstag, 15.Dez.2022, 08:24:27
Klar Bela Rethy ist unverkennbar. Aber ich finde halt nicht unverkennbar gut. Ich finde es nicht unbedingt schade, dass er aufhört. Für die Zukunft natürlich alles Gute.
Ich finde es auch nicht schade. Er war sportlich inkompetent und sprachlich schwer erträglich. Im Gegensatz zu den jüngeren Schreihälsen wie Fuss hatte ich bei ihm aber wenigstens das Gefühl, dass er das, was er gesehen hat, kommentieren und keine Ballermannshow daraus machen wollte. Er konnte auch während eines Spiels einfach mal still sein, das waren dann meistens seine Glanzmomente.

Dass wenige gute Leute nachkommen, hat sich die Medienbranche selbst zuzuschreiben. Vermutlich, weil sich die Frankbuschmannisierung über tausendfach "im Netz gefeierte" Videoschnipsel in den Köpfen der Senderchefs festgesetzt hat. Zurückhaltende Menschen schaffen es nicht mehr ans Mikrofon. Das finde ich wiederum schade.
"In der Dummheit liegt eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte."

KHHeddergott

Zitat von: p_m am Donnerstag, 15.Dez.2022, 09:19:08
Dass wenige gute Leute nachkommen, hat sich die Medienbranche selbst zuzuschreiben. Vermutlich, weil sich die Frankbuschmannisierung über tausendfach "im Netz gefeierte" Videoschnipsel in den Köpfen der Senderchefs festgesetzt hat. Zurückhaltende Menschen schaffen es nicht mehr ans Mikrofon. Das finde ich wiederum schade.

Das ist doch eher eine Kostenfrage, und nicht eine des Stils. Fernsehrechte für drölf Fantastilliarden müssen wieder eingespielt werden, und das soll am besten gelingen, wenn die Darbietungen in Dauerschleife als das beste, tollste, nochniegesehenste Wasauchimmer angepriesen werden. Marketing im Marketing.
三人成虎。
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Povlsen

Zitat von: KHHeddergott am Donnerstag, 15.Dez.2022, 09:24:33
Das ist doch eher eine Kostenfrage, und nicht eine des Stils. Fernsehrechte für drölf Fantastilliarden müssen wieder eingespielt werden, und das soll am besten gelingen, wenn die Darbietungen in Dauerschleife als das beste, tollste, nochniegesehenste Wasauchimmer angepriesen werden. Marketing im Marketing.



Ja, es ist aber auch Zeitgeist, alles möglichst laut und übertrieben darzustellen. Negativ wie positiv. Rethy fand ich schlimm, auch ohne dass er ein Schreihals war. Er kann einfach nicht natürlich reden, hat eine unmögliche Sprachmelodik, ist fachlich bei weitem nicht so kompetent, wie er in letzter Zeit dargestellt wird, war oft nicht auf Ballhöhe des Geschehens und einfach auch viel zu lange da. Alle wichtigen Spiele hat er kommentiert, das nervte mich total und hat mein TV-Erlebnis nachhaltig getrübt. Aber er ist auch kein singuläres Ereignis. Ich habe mich schon immer über die Reporter aufgeregt, es gab über die Jahrzehnte nur eine Hand voll, denen ich gerne zugehört habe. Ernst Huberty war der Beste und ist bis heute unerreicht. Das sagt alles. Im Radio ist die Quote höher. Aber im TV war es schon immer größtenteils grausam. Fritz von T & T. war auch jahrzehntelang im Grunde unsendbar, erst zum Schluss fand ich ihn dann so schlecht, dass er schon wieder unterhaltsam war. Von Entertainment (auch unfreiwilligem) war und ist Rethy aber meilenweit entfernt. Ich bin froh, dass er aufhört, auch wenn nichts Besseres nachrückt.
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magic

Nette Diskussion, habe in dem Zusammenhang mal überlegt, welche Fußballsprüche bei mir hängen geblieben sind:

Herbert Zimmermann: " "Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn – am Ball. Er hat den Ball – verloren diesmal gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt, Kopfball – Abgewehrt! Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt ... Tor, Tor, Tor, Tor."  - Zwar nicht selbst live gehört, aber es ist nun mal ,,the one and only". Natürlich auch weitere Sprüche aus dem Spiel, wie ,,Toni, du bist ein Fußballgott" usw.
Rudi Michel: ,,Nein, nicht im Tor. Oder doch. Jetzt, was entscheidet der Linienrichter?" – WM 66, Finale, legendär, aber auch nicht live mitbekommen. Auch aus dem Spiel, dieser Spruch zum Zeitspiel der Engländer: ,,Ich sag´s ja immer, die Engländer haben das Fairplay erfunden, aber nicht alle Spieler wissen es."

Ernst Huberty: "Ausgerechnet Schnellinger, werden die Italiener sagen, ausgerechnet Schnellinger!" WM 70, Jahrhundertspiel. Im gleichen Spiel: "Meine Damen und Herren, wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt"

Werner Schneider: "Ja, der Ball ist im Tor" - Ein völlig verdutzter ZDF-Kommentator der das 2:0 von Martin Peters im Viertelfinale der WM 70 - England-Deutschland - erst nach einer Ewigkeit von 30 Sekunden im Tor der Deutschen verortete, obwohl alles, was England war, ausgelassen jubelte.

Rudi Michel: "Tore, die Müller macht, die eigentlich nur Gerd Müller macht, weil er die kürzesten Reflexe hat" und später ... "Noch ist das Spiel nicht aus .... doch jetzt" - Endspiel 1974 gg. Niederlande

Edi Finger: "I wear narrisch" - Cordoba 78, nicht live gehört, weil Radio-Reportage (Österreich). Aber da kam einfach keiner dran vorbei. Keiner. Bis heute.

Eberhard Stanjek: "__________________________________________________________"   ... Kommentator des Spiels Deutschland-Österreich bei der WM 1982, das lange Schweigen hat alles über dieses Spiel ausgesagt.

Rolf Kramer: "Toni, halt den Ball ... nein" - WM 86 Endspiel Deutschland-Argentinien. Im gleichen Spiel: ",,Ist denn das die Möglichkeit ... schauen Sie sich das an: wieder eine Ecke, wieder eine Kopfballvorlage, sie schlagen sie da, wo sie unschlagbar schienen, in der Luft bei hohen Bällen und da fliegt der Pumpido (Torwart ARG) durch die Gegend. Und jetzt ... steh' ich auf ..."

Heribert Faßbender: ,,Schickt ihn ganz schnell zurück in die Pampa" WM 1990, Achtelfinale gegen Holland, der argentinische Schiedsrichter konnte den Kommentator mit seiner Leistung nicht überzeugen.

Gerd Rubenbauer: ,,Alles wie gehabt: mit rechts flach ins linke Eck. Goycochea wusste alles, nur halten konnte er ihn nicht." Finale 1990

Béla Réthy: ,,Bierhoff kann sich durchsetzen, Koooubaaa, uuund... Deutschland ist Europameister!" – Finale EM 96

Günter Jauch/ Marcel Reif (Torfall von Madrid 1998, Spiel gg. BVB): Kompletter Kommentar, ein Dialog daraus:  Reif: ,,Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan" ... Jauch: ,,Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen."

Ab den 2000ern wird das eher schwierig, weil Leute wie Steffen Simon oder Gerd Gottlob und auch Tom Bartels irgendwie keine Bonmots für längere Dauer lieferten. Okay, mit einer Ausnahme:
Tom Bartels: ,,Mach ihn, mach ihn, er macht ihn" ... das ist wirklich hängen geblieben und passt auch perfekt zur Situation im so intensiven Finale der WM 2014.
Béla Réthy: ,,Deutschland führt mit 2:0. Wahnsinn! [...] Lahm, Müller lässt durch, Kroos! Was ist denn hier los!? 3:0, es ist unglaublich! ... 3:0, noch keine halbe Stunde gespielt ... [...] Also sowas habe ich noch nicht erlebt ... 4:0 in der 26. Minute, drei Tore in drei Minuten ... Phänomenal! [...] Khedira, Özil, wieder Khediraaaaa, Wahnsinn, Waaahnsinn, was geht denn hier ab!? 5:0! Deutschland – Brasilien, 5:0. Es ist wahr, Sie träumen nicht, es ist der 8. Juli 2014." – Halbfinale gg. Brasilien

Rund um den FC gibt es komischerweise wenige Sprüche von Kommentatoren, die hängen blieben. Das 73er Pokalfinale, welches Ernst Huberty kommentierte, da hat er ob des dramatischen Spielverlaufs erzählt, dass er schon lange auf den Fußballplatz geht, aber solche Spiele sähe man nur selten, was er im Anschluss an eine kleine Sprechpause wiederholte ,,Die sieht man nur selten". 77er Pokalfinale, da wurde das Wiederholungsspiel am Pfingstmontag gegen Berlin gar nicht live gezeigt, sondern nur eine spät am Tag gesendete 60-minütige Aufzeichnung. Begründung des DFB: Man nehme den Amateuren, die ihre Pfingstturniere ausspielen sonst die Zuschauer weg. Da gibt es nicht viel zum Erinnern. 1978 war es das ZDF mit Dieter Kürten, welches das Pokalfinale übertrug, da ist vom Originalkommentar aber auch wenig hängen geblieben. Das Finale 83 wurde von Heribert Fassbender kommentiert, ein einfaches ,,... und da ist es passiert" als Littbarski den Siegtreffer markierte konnte ich mir auf YouTube ansehen, gemerkt hatte ich es mir nicht. Das lag auch am eher mauen Spiel und den Umständen nach dem Abpfiff. Die Pfiffe für den Pokalsieg im eigenen Stadion waren beschämend.

Erinnerungswürdig war noch der erste Aufstieg, als der damals noch recht junge Thomas Wagner mit Lotte und Voigt nach dem 5:3 in Hannover bei den Feierlichkeiten sein Talent am Glas belegte. Kommentatorensprüche sind mir da aber keine in Erinnerung geblieben. Wolf Fuss hatte später dann das Spiel erwischt, als Ümit Özat plötzlich umkippte. Das ,,Ach du Jammer ... ach du Jammer" ist mir in Erinnerung geblieben, als er erkannte, was da Sache war. 

Am Ende bleibt es dem Stadionsprecher vorbehalten, den Spruch der 2000er zu setzen: ,,Meine Damen und Herren, soeben schellte in Kopenhagen das Telefon" ist für mich jedenfalls bis dato einer der prägsamsten Sprüche rund um den FC in den letzten gut 20 Jahren.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

JoeFC

Ich weiß nicht, warum mir das so in Erinnerung ist...aber Fritz von Thurn und Taxis zum Abschied von Philipp Lahm:

"Jetzt will der Lahm kochen lernen. Das klingt nicht gut für seine Frau. Mal sehen was das wird. Ein Gulasch vielleicht."

:D sensationeller Typ. Der hat so viel Unsinn erzählt, dass man ihm stundenlang zuhören konnte.

CMBurns

#fritzlove

Unvergessen "Osako, der Schlängler".

Wir haben da eine Zombie-Serie für Sie. Extreeem spannend!
Ein möglicher Vorwurf, die Administration habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für das Forum, entbehrt jeder Grundlage.

Bootney Farnsworth

Zitat von: Povlsen am Donnerstag, 15.Dez.2022, 10:09:58

Ja, es ist aber auch Zeitgeist, alles möglichst laut und übertrieben darzustellen. Negativ wie positiv. Rethy fand ich schlimm, auch ohne dass er ein Schreihals war. Er kann einfach nicht natürlich reden, hat eine unmögliche Sprachmelodik, ist fachlich bei weitem nicht so kompetent, wie er in letzter Zeit dargestellt wird, war oft nicht auf Ballhöhe des Geschehens und einfach auch viel zu lange da. Alle wichtigen Spiele hat er kommentiert, das nervte mich total und hat mein TV-Erlebnis nachhaltig getrübt. Aber er ist auch kein singuläres Ereignis. Ich habe mich schon immer über die Reporter aufgeregt, es gab über die Jahrzehnte nur eine Hand voll, denen ich gerne zugehört habe. Ernst Huberty war der Beste und ist bis heute unerreicht. Das sagt alles. Im Radio ist die Quote höher. Aber im TV war es schon immer größtenteils grausam. Fritz von T & T. war auch jahrzehntelang im Grunde unsendbar, erst zum Schluss fand ich ihn dann so schlecht, dass er schon wieder unterhaltsam war. Von Entertainment (auch unfreiwilligem) war und ist Rethy aber meilenweit entfernt. Ich bin froh, dass er aufhört, auch wenn nichts Besseres nachrückt.

Bei Radio muss ich immer an den Werner Hansch denken, den fand ich früher bei den Buli Konferenzen im WDR immer gut. Als er dann zum TV wechselte und 90min statt immer nur ein paar Minuten auf Sendung war, mutierte er zum Ruhrpottschreihals, wobei ich aber glaube dass man ihn dazu von redaktioneller Seite animiert/angewiesen hat.
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Povlsen

Zitat von: Bootney Farnsworth am Donnerstag, 15.Dez.2022, 11:28:09
Bei Radio muss ich immer an den Werner Hansch denken, den fand ich früher bei den Buli Konferenzen im WDR immer gut. Als er dann zum TV wechselte und 90min statt immer nur ein paar Minuten auf Sendung war, mutierte er zum Ruhrpottschreihals, wobei ich aber glaube dass man ihn dazu von redaktioneller Seite animiert/angewiesen hat.

Ganz genau, im Radio mochte ich Werner Hansch gerne, als er dann ins TV wechselte, hat er sämtliche Authentizität eingebüßt. Völlig drüber war er da. Schade eigentlich.
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magic

Zitat von: Bootney Farnsworth am Donnerstag, 15.Dez.2022, 11:28:09
Bei Radio muss ich immer an den Werner Hansch denken, den fand ich früher bei den Buli Konferenzen im WDR immer gut. Als er dann zum TV wechselte und 90min statt immer nur ein paar Minuten auf Sendung war, mutierte er zum Ruhrpottschreihals, wobei ich aber glaube dass man ihn dazu von redaktioneller Seite animiert/angewiesen hat.

Im Radio war er authentischer und auch besser. Bei ranSat1 hatte ich immer das Gefühl, dass ein Gagschreiber mit beteiligt war.

Wenn man mal den Fußball verlässt, da gab es schon ein paar gute oder zumindest erinnerungswürdige Kommentatoren. Rad: Herbert Watterott ("Teufelslappen") und Klaus Angermann. Leichtathletik: Dieter Adler, Gerd Rubenbauer (Baumanns Olympiasieg ... "die Lücke wäre daaa") oder auch der kürzlich verstorbene Wolf-Dieter Poschmann, denen konnte man gut zuhören. Jörg Wontorra fand ich immer etwas drüber, wie beim Schwimm-Olympiasieg von Michael Groß ("Flieg, Albatross, flieg" wirkte einstudiert). Harry Valerien nicht zu vergessen, wenn sich auf der Streif in Kitzbühel mal wieder einer ins Gelände katapultiert hatte (,,Sappradii, Bursch") oder auch Bruno Moravetz, der ellenlang nach einem deutschen Ski-Langläufer fahndete (,,Wo ist Behle?") ...
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

KHHeddergott

Zitat von: Povlsen am Donnerstag, 15.Dez.2022, 11:33:13
Ganz genau, im Radio mochte ich Werner Hansch gerne, als er dann ins TV wechselte, hat er sämtliche Authentizität eingebüßt. Völlig drüber war er da. Schade eigentlich.

Authentizität im Radio: Günther Koch bei Glubbspielen.
Edit: und natürlich Sabine Töpperwien bei Spielen in Leverkusen.

三人成虎。

Orneo

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magic

"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"
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frikamäuschen

Zitat von: magic am Donnerstag, 15.Dez.2022, 11:42:37
Wenn man mal den Fußball verlässt, da gab es schon ein paar gute oder zumindest erinnerungswürdige Kommentatoren. Rad: Herbert Watterott ("Teufelslappen") und Klaus Angermann. Leichtathletik: Dieter Adler, Gerd Rubenbauer (Baumanns Olympiasieg ... "die Lücke wäre daaa") oder auch der kürzlich verstorbene Wolf-Dieter Poschmann, denen konnte man gut zuhören.

Bei der Leichtathletik sind für mich Heinrich und Thiele von Eurosport unübertroffen. Wegen den beiden habe ich mir irgendeine WM in den USA oder Kanada nächtelang um die Ohren geschlagen.
Watterott war auch immer die Eishockeystimme bei Übertragungen von der Lente oder der Brehmstrasse.
Metade do meu coração é Effzeh, a outra metade Effzeh também.

Praise the lord, our time is coming!
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Lattenkreuz

Zitat von: magic am Donnerstag, 15.Dez.2022, 11:42:37
Im Radio war er authentischer und auch besser. Bei ranSat1 hatte ich immer das Gefühl, dass ein Gagschreiber mit beteiligt war.

Wenn man mal den Fußball verlässt, da gab es schon ein paar gute oder zumindest erinnerungswürdige Kommentatoren. Rad: Herbert Watterott ("Teufelslappen") und Klaus Angermann. Leichtathletik: Dieter Adler, Gerd Rubenbauer (Baumanns Olympiasieg ... "die Lücke wäre daaa") oder auch der kürzlich verstorbene Wolf-Dieter Poschmann, denen konnte man gut zuhören. Jörg Wontorra fand ich immer etwas drüber, wie beim Schwimm-Olympiasieg von Michael Groß ("Flieg, Albatross, flieg" wirkte einstudiert). Harry Valerien nicht zu vergessen, wenn sich auf der Streif in Kitzbühel mal wieder einer ins Gelände katapultiert hatte (,,Sappradii, Bursch") oder auch Bruno Moravetz, der ellenlang nach einem deutschen Ski-Langläufer fahndete (,,Wo ist Behle?") ...
Danke, schöne Erinnerungen an fast alle "Sprüche"... Mein Favorit ist aber immer noch der Poetiker unter den Reportern: Carsten Sostmeier! Aber auch den Buschmann fand ich früher beim Basketball gut ("Guten Abend meine Damen und Herren, guten Morgen liebe Studenten").
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Wormfood

Zitat von: Oxford am Donnerstag, 15.Dez.2022, 08:07:37
Die modernen Reporter von heute hingegen wirken fast alle "gleich". Wolff Fuss würde ich mal ausnehmen. Aber im ÖR gibt es niemandem, der einem noch dieses gewisse "Gefühl" vermittelt nur durch seine Stimme und die Art zum Kommentieren.

Die sonore Stimme von Tom Bartels finde ich sehr markant.

Die Kommentatoren im Privatfernsehen haben etwas von Marktschreiern. Da kann nun mal nicht viel bei herauskommen, wenn sie das Produkt, welches sie bewerten sollen, gleichzeitig bewerben müssen.
Gesendet von meinem Atari ST mit Akustikkoppler
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märkel

ich empfehle den jüngeren ,,5 jahrzehnte fußball im originalton" und ,,rudi michel erzählt" vom hessischen rundfunk. hatte ich früher als kassette, gibt es aber bestimmt inzwischen irgendwo digital.
besonders die ansichten von rudi michel zum thema kommentieren vs. reportieren (bzw. tv vs. radio), parteinahme des reporters und persönliche verbindungen zwischen reporter und spieler, trainer oder funktionär müssten einem großteil seiner nachfolger täglich um die ohren gehauen werden.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
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Wormfood

Zitat von: p_m am Donnerstag, 15.Dez.2022, 09:19:08
Dass wenige gute Leute nachkommen, hat sich die Medienbranche selbst zuzuschreiben.

Die guten Leute machen Radio und Audiostreams. Kommentare beim TV-Fußball sind grundsätzlich problematisch, weil der Zuschauer fast die gleichen Bilder sieht wie der Kommentator im Stadion. Es ist fast so absurd, wie ein Live-Konzert zu kommentieren.
Gesendet von meinem Atari ST mit Akustikkoppler
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Hennessy 8

Tausende standen an den Hängen und Pisten.

Keine Ahnung mehr wer das gesagt hat. Harry Valerien?
Isch schwörs dir in die Hand. Isch blockier disch!
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magic

Zitat von: Hennessy 8 am Donnerstag, 15.Dez.2022, 13:00:14
Tausende standen an den Hängen und Pisten.
Keine Ahnung mehr wer das gesagt hat. Harry Valerien?

Heinz Maegerlein, 1959 bei einer Ski-Übertragung. Von ihm stammt auch der Satz: ,,Und nun wickeln die Damen ihre 100 Meter Brust ab", gesprochen bei der Übertragung eines Schwimmwettbewerbs. (Dank Tante Wiki)
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"
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john doe

Zitat von: Wormfood am Donnerstag, 15.Dez.2022, 12:44:25
Die sonore Stimme von Tom Bartels finde ich sehr markant.

Die Kommentatoren im Privatfernsehen haben etwas von Marktschreiern. Da kann nun mal nicht viel bei herauskommen, wenn sie das Produkt, welches sie bewerten sollen, gleichzeitig bewerben müssen.
tom bartels finde ich vor allem beim skispringen unerträglich.

beim effzeh ist mir ein kommentar vor jahren bei einem spiel gegen leverkusen in erinnerung geblieben.

laut: brecko! breckoo! dann leise: brecko.

gedacht wie messi, gemacht wie brecko.

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