Werner Wolf - Präsident des 1. FC Köln

Begonnen von Mirai_Torres, Dienstag, 10.Sep.2019, 08:55:32

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Dr. Mabuse

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 22:39:20Ich verstehe deinen Punkt und ich finde es auch bemerkenswert, wie klar Löer öffentlich Behauptungen aufstellt, die der FC eigentlich nicht unwidersprochen stehen lassen kann.
Allerdings halte ich den Vorgang aus zwei Gründen dann doch für plausibel:

1. Die Hybris des FC. Ich glaube sofort, dass man sich zwar relativ klar über den Rechtsbruch war, aber mindestens auch so sicher, mit dem Stunt durchzukommen.

2. Wehrle hat andere unterschreiben lassen.
Zu 2.: Es könnte tatsächlich sein, dass Wehrle nicht umsonst als "Cleverle" bezeichnet wurde. Es könnte vielleicht tatsächlich sein, dass er bewußt nicht selbst diesen Vertrag unterschrieben hat. Könnteste ein Volltreffer mit gelandet haben ;-)

Doktor_Kraesch

Wenn das alles so stimmt, warum dann hat man letzten Sommer noch mit einem anderen CAS Urteil gerechnet?
Das ist überhaupt nicht nachzuvollziehen... :-/
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I.Ronnie

Ich bin kein Jurist. Und selbst wäre ich ein Jurist, hieße das noch nicht, ich könnte den Sachverhalt fachlich richtig beurteilen.

Mir erscheint es aber möglich, dass es zum damaligen Zeitpunkt eine Sicht auf den Vorgang gegeben hat, die es Zierold und Türoff ermöglichte, davon auszugehen, mit ihrer Vertragsunterschrift keinen Rechtsbruch zu begehen (und ihre (Mit-)Täterschaft zu belegen). Aber sie könnten trotzdem gewusst haben, dass der FC sich einem Rechtsbruch schuldig gemacht haben könnte. 
Und um das zu konstruieren, müsste man die Vertragsunterschrift nach dem eigentlichen Rechtsbruch ansiedeln. 
Der eigentliche Rechtbruch wäre dann die Kontaktaufnahme zur Partei des Spielers und die Vollendung des Rechtsbruches wäre die Kündigung des Vertrages durch die Mutter. 

Dr. Mabuse

Zitat von: Doktor_Kraesch am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:15:56Wenn das alles so stimmt, warum dann hat man letzten Sommer noch mit einem anderen CAS Urteil gerechnet?
Das ist überhaupt nicht nachzuvollziehen... :-/
Ich glaube ja mittlerweile, dass die alle lügen wie gedruckt und die Mitgliederschaft aber sowas von verarschen.

J.R.

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:18:06Ich bin kein Jurist. Und selbst wäre ich ein Jurist, hieße das noch nicht, ich könnte den Sachverhalt fachlich richtig beurteilen.

Mir erscheint es aber möglich, dass es zum damaligen Zeitpunkt eine Sicht auf den Vorgang gegeben hat, die es Zierold und Türoff ermöglichte, davon auszugehen, mit ihrer Vertragsunterschrift keinen Rechtsbruch zu begehen (und ihre (Mit-)Täterschaft zu belegen). Aber sie könnten trotzdem gewusst haben, dass der FC sich einem Rechtsbruch schuldig gemacht haben könnte.
Und um das zu konstruieren, müsste man die Vertragsunterschrift nach dem eigentlichen Rechtsbruch ansiedeln.
Der eigentliche Rechtbruch wäre dann die Kontaktaufnahme zur Partei des Spielers und die Vollendung des Rechtsbruches wäre die Kündigung des Vertrages durch die Mutter.

Ja. Genauso sehe ich das inzwischen. Tatbestand ist 'Anstiftung zum Vertragsbruch'.

Der Vertragsbruch ist nicht der Abschluss des neuen Vertrages mit dem FC, sondern die offensichtlich nicht rechtmäßige Kündigung des vorherigen Vertrags mit dem slowenischen Verein. Und strafbar ist die Anstiftung hierzu. Und die erfolgte dann wohl durch Jakobs. Dessen Handeln wird zwar dem FC zugerechnet, aber nur weil man unterstellt, dass er als Berater im Auftrag des FC gehandelt hat.

Die Unterschrift unter den neuen Vertrag wäre dann haftungsrechtlich irrelevant, weil der Tatbestand schon vorher verwirklicht war.
Keller muss weg!
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I.Ronnie

Zitat von: J.R. am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:30:34Ja. Genauso sehe ich das inzwischen. Tatbestand ist 'Anstiftung zum Vertragsbruch'.

Der Vertragsbruch ist nicht der neue Vertrag mit dem FC, sondern die offensichtlich nicht rechtmäßige Kündigung des vorherigen Vertrags mit dem slowenischen Verein. Und strafbar ist die Anstiftung hierzu. Und die erfolgte dann wohl durch Jakobs.


Keine Ahnung, ob das so ist. Aber für mich ist es die einzige plausible Erklärung, weshalb Zierold und Türoff den Vertrag unterschrieben haben. Ich tue mich sehr schwer damit, davon auszugehen, dass sie in dem Bewusstsein einen Vertrag unterschrieben haben, damit einen Rechtsbruch zu begehen und sich dem Risiko auszusetzen, persönlich haftbar gemacht zu werden. 
Gerade bei Türoff ergibt das überhaupt keinen Sinn. Wieso sollte er sowas tun? Er hatte ja überhaupt keine Aktien in diesem Fall. 
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Lattenkreuz

a) Spieler kündigt aus triftigem (sportlich, gehaltstechnisch, sonstig) Grund, neuer Verein schließt einen Vertrag mit dem Spieler -> tutto bene!
b) Spieler kündigt aus nicht triftigem  Grund (hierfür wird dann auch der Spieler sanktioniert), neuer Verein schließt einen Vertrag mit dem Spieler -> Anstiftung zum Vertragsbruch (Es sei denn, man kann das Gegenteil beweisen)
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dixie

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:38:57Keine Ahnung, ob das so ist. Aber für mich ist es die einzige plausible Erklärung, weshalb Zierold und Türoff den Vertrag unterschrieben haben. Ich tue mich sehr schwer damit, davon auszugehen, dass sie in dem Bewusstsein einen Vertrag unterschrieben haben, damit einen Rechtsbruch zu begehen und sich dem Risiko auszusetzen, persönlich haftbar gemacht zu werden.
Gerade bei Türoff ergibt das überhaupt keinen Sinn. Wieso sollte er sowas tun? Er hatte ja überhaupt keine Aktien in diesem Fall.
Zitat von: J.R. am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:30:34Ja. Genauso sehe ich das inzwischen. Tatbestand ist 'Anstiftung zum Vertragsbruch'.

Der Vertragsbruch ist nicht der Abschluss des neuen Vertrages mit dem FC, sondern die offensichtlich nicht rechtmäßige Kündigung des vorherigen Vertrags mit dem slowenischen Verein. Und strafbar ist die Anstiftung hierzu. Und die erfolgte dann wohl durch Jakobs. Dessen Handeln wird zwar dem FC zugerechnet, aber nur weil man unterstellt, dass er als Berater im Auftrag des FC gehandelt hat.

Die Unterschrift unter den neuen Vertrag wäre dann haftungsrechtlich irrelevant, weil der Tatbestand schon vorher verwirklicht war.

Nur so rein interessehalber: Die Kündigung des Vertrags bei Ljubljana durch Potocniks Mutter muss ja vor dem Termin erfolgt sein, als Türoff und Zierold den Vertrag mit Potocnik unterzeichnet haben.

Hätten Zierold und Türoff den Vertrag nicht unterzeichnet, wäre dann dieser Vorgang von der FIFA verfolgt und geahndet worden und hätte der FC dort auf der Anklagebank gesessen?
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J.R.

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:38:57Keine Ahnung, ob das so ist. Aber für mich ist es die einzige plausible Erklärung, weshalb Zierold und Türoff den Vertrag unterschrieben haben. Ich tue mich sehr schwer damit, davon auszugehen, dass sie in dem Bewusstsein einen Vertrag unterschrieben haben, damit einen Rechtsbruch zu begehen und sich dem Risiko auszusetzen, persönlich haftbar gemacht zu werden.
Gerade bei Türoff ergibt das überhaupt keinen Sinn. Wieso sollte er sowas tun? Er hatte ja überhaupt keine Aktien in diesem Fall.

Ich habe auch keine Ahnung, ob das so ist. Aber anstelle von Türoff und Zierold würde ich jedenfalls so argumentieren.
Keller muss weg!
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I.Ronnie

Noch einmal: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich versuche nur zu verstehen, wieso Türoff und Zierold den Vertrag unterschrieben haben, wenn Sie gewusst haben sollen, dass der FC sich der Anstiftung zum Vertragsbruch vermutlich/(aller) wahrscheinlich(keit nach) schuldig gemacht hat. Dann funktioniert das in meiner Logik nur, wenn sie davon ausgingen, dass die (ihre) Vertragsunterschrift nicht teil des Rechtsbruches war.
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Dr. Mabuse

Zitat von: dixie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:45:54Nur so rein interessehalber: Die Kündigung des Vertrags bei Ljubljana durch Potocniks Mutter muss ja vor dem Termin erfolgt sein, als Türoff und Zierold den Vertrag mit Potocnik unterzeichnet haben.

Hätten Zierold und Türoff den Vertrag nicht unterzeichnet, wäre dann dieser Vorgang von der FIFA verfolgt und geahndet worden und hätte der FC dort auf der Anklagebank gesessen?
Klares NEIN! Der FC hätte in diesem Fall mit dem Spieler nichts zu tun. Es ist nicht untersagt generell mit möglichen Neuzugängen ins Gespräch zu kommen und zu verhandeln. Man hätte jederzeit behaupten können, die Vertragsverhandlungen hätten sich auf einen Status der ordentlichen Kündigung (oder nach Ablauf des bestehenden Vertrages) bezogen. Dann wäre es allenfalls Sache der FIFA (oder von Olympia) gewesen zu beweisen, dass die Mutter nur wegen des FC's gekündigt hat, was eigentlich kaum möglich ist, wenn man sich nicht zu blöde anstellt.
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globobock77

Zitat von: J.R. am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:30:34Ja. Genauso sehe ich das inzwischen. Tatbestand ist 'Anstiftung zum Vertragsbruch'.

Der Vertragsbruch ist nicht der Abschluss des neuen Vertrages mit dem FC, sondern die offensichtlich nicht rechtmäßige Kündigung des vorherigen Vertrags mit dem slowenischen Verein. Und strafbar ist die Anstiftung hierzu. Und die erfolgte dann wohl durch Jakobs. Dessen Handeln wird zwar dem FC zugerechnet, aber nur weil man unterstellt, dass er als Berater im Auftrag des FC gehandelt hat.

Die Unterschrift unter den neuen Vertrag wäre dann haftungsrechtlich irrelevant, weil der Tatbestand schon vorher verwirklicht war.

Ohne Unterschrift des neuen Vertrags wäre der Anstiftungsvorwurf haltlos - es gibt keine Motivation dazu.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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globobock77

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:51:39Noch einmal: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich versuche nur zu verstehen, wieso Türoff und Zierold den Vertrag unterschrieben haben, wenn Sie gewusst haben sollen, dass der FC sich der Anstiftung zum Vertragsbruch vermutlich/(aller) wahrscheinlich(keit nach) schuldig gemacht hat. Dann funktioniert das in meiner Logik nur, wenn sie davon ausgingen, dass die (ihre) Vertragsunterschrift nicht teil des Rechtsbruches war.
Dann wären sie einfach nur doof.

Oh warte, nein, sie hatten sich ja rechtlich beraten lassen.
#Rechtsgutachten

LOL.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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drago

Zitat von: I.Ronnie am Donnerstag, 09.Mai.2024, 23:51:39Noch einmal: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich versuche nur zu verstehen, wieso Türoff und Zierold den Vertrag unterschrieben haben, wenn Sie gewusst haben sollen, dass der FC sich der Anstiftung zum Vertragsbruch vermutlich/(aller) wahrscheinlich(keit nach) schuldig gemacht hat. Dann funktioniert das in meiner Logik nur, wenn sie davon ausgingen, dass die (ihre) Vertragsunterschrift nicht teil des Rechtsbruches war.
glaub mir , im fussball ist sowas gang und gebe. nur die meisten kommen damit durch, weil sie nicht so dumm sind wie unsereins
Wenns so is, isses so, ich bin das ganze Leben schon Fan dieser massenkarambolage, da kommt es darauf auch nicht mehr an.  (c) Eigelsteiner
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Trilby

Für mich gibt es momentan nur einen der für mich als Präsident in Frage kommt, und der heißt Andreas Rettig!
Er hat immer noch eine Bindung zum Club und könnte mit seinem Fachverstand und seiner ruhigen, verlässlichen Persönlichkeit vieles besser machen.
Im Management sehe ich ihn auch nicht mehr, aber dieser Posten könnte jetzt passen. Er müsste nur wollen - und vorgeschlagen werden.

CMBurns

Rettig raus!




Hier habt ihr es zuerst gelesen.
Ein möglicher Vorwurf, die Administration habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für das Forum, entbehrt jeder Grundlage.

Povlsen

Zitat von: Trilby am Samstag, 11.Mai.2024, 04:05:50Für mich gibt es momentan nur einen der für mich als Präsident in Frage kommt, und der heißt Andreas Rettig!
Er hat immer noch eine Bindung zum Club und könnte mit seinem Fachverstand und seiner ruhigen, verlässlichen Persönlichkeit vieles besser machen.
Im Management sehe ich ihn auch nicht mehr, aber dieser Posten könnte jetzt passen. Er müsste nur wollen - und vorgeschlagen werden.
Kein schlechter Vorschlag. 

I.Ronnie

Zitat von: drago am Freitag, 10.Mai.2024, 17:16:20glaub mir , im fussball ist sowas gang und gebe. nur die meisten kommen damit durch, weil sie nicht so dumm sind wie unsereins


Ich brauche dir nix zu glauben, mein Bild des Geschäftsmodells Profifußball ist nicht weniger moralisch marode. 

Aber mir geht es doch nur um die Frage, wieso ausgerechnet Zierold und Türoff im Wissen einen Vertrag unterschrieben haben sollen, dass sie damit einen Rechtsbruch vollenden, der ein erhebliches wirtschaftliches Risiko für den Club bedeutete und beide - aber insbesondere Türoff - in die persönliche Haftung nehmen könnte. 

Ich will mal zu Gunsten der Integrität und Intelligenz Türoffs annehmen, dass er unmittelbar nach Antritt einer neuen Geschäftsführerposition in einer Branche, die er noch nicht kennt, nicht direkt vorsätzlich einen solchen Stunt hinlegt. 

Würden wir hier über Wehrle, Veh/Heldt reden - ich zweifelte keine Sekunde über deren Vorsatz. Aber ich bin mir sehr sicher, dass Türoff in jenem Moment der Überzeugung gewesen ist, nichts rechtswidriges zu tun. 

Drahdiaweng

Zitat von: Povlsen am Samstag, 11.Mai.2024, 10:00:38Kein schlechter Vorschlag.
Definitiv. Ein hochinteressanter Name, der, so bin ich sicher, ein gutes Team zusammenstellen könnte. Die Chance, dass er da Interesse dran hat ist aber im 1-stelligen Prozentbereich zu sehen, würde ich meinen. 
I forget to pray for the angels, so the angels forgot to pray for us...
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Trilby

Zitat von: Drahdiaweng am Samstag, 11.Mai.2024, 10:28:04Definitiv. Ein hochinteressanter Name, der, so bin ich sicher, ein gutes Team zusammenstellen könnte. Die Chance, dass er da Interesse dran hat ist aber im 1-stelligen Prozentbereich zu sehen, würde ich meinen.
Es müsste zumindest erstmal eine Bewegung entstehen, die ihm die Tür öffnet und den Weg ein Stück weit bereitet. Dass er sich wie ein Prestin selbst in's Spiel bringt ist jedenfalls noch unwahrscheinlicher.
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Mcearth

Also Rettig raus gab es sehr häufig. Hat er damals nicht auch zu sehr sparen müssen und lieber drei schlechte statt einen guten Spieler geliefert?
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Colonia64

Ich glaube, dass Rettig in seiner Wahrnehmung einen Sechser im Lotto gezogen hat. Beim DFB mit Völler und Nagelsmann die nächsten zwei Jahre gestalten zu können und dann noch dafür sehr viel Geld zu bekommen... warum sollte er sich da den FC bei aller Liebe antun. Für mich unvorstellbar .

Jupp23

Wir werfen wir einige Sachverhalte und vor allem Begrifflichkeiten und ,,Tatbestände" durcheinander.

Ich versuche das mal nach meinem Verständnis aufzudröseln:
Der Potocnik-Vertrag ist nicht illegal. Die Unterschrift unter dem Vertrag nicht strafbar. Wir müssen hier auf verschiedene Ebenen schauen.

Zunächst im FIFA/UEFA-Kosmos:

Die Anstiftung zur Kündigung allein ist nicht schlimm. Jakobs kann gerne zu Mama Potocnik sagen: "Wenn ich höre, dass Jaka nicht mit den Profis trainieren darf, ich würde den Verein wechseln. Und wenn ich du wäre, kündige. Kündige fristlos. Jemand wie Jaka findet doch sofort 10 bessere Vereine." Alles entspannt. Wird Ljubljana nicht nett finden, aber darüber hinaus kein Problem.

Der Vertrag des 1. FC Köln mit Potocnik ist auch noch kein Problem. FIFA/UEFA können es dem Effzeh und der Familie Potocnik nicht verbieten, einen Vertrag zu schließen. (Es sei denn der Vertrag selbst würde gegen Gesetze verstoßen – das ist hier aber nicht der Fall, und wenn, dann nicht Job der FIFA.)

FIFA/UEFA kommen erst ins Spiel, wenn der Effzeh Potocnik als Spieler des Vereins meldet, der in FIFA/UEFA- bzw. assoziierten Wettbewerben mitspielen soll. Da sagt die FIFA: nur zu unseren Bedingungen. Mit Recht. Da kommen die FIFA-Paragraphen ins Spiel.
Und die sagen: Einen Minderjährigen zur Kündigung anstiften UND einen Vertrag mit dem eingehen (Vertrag hier als Beweis der Anstiftung) UND den Spieler für unseren Spielbetrieb anmelden, nee Leute, das geht nicht. Das finden wir richtig sch***.
Wer das macht, den sanktionieren wir – innerhalb von unserem Kosmos.

Das alles hat mit Strafrecht nix zu tun.


Eine ganz andere Diskussion ist die Frage der Managerhaftung der Geschäftsführer und von Zierold.

Gegen eine FIFA-Regel zu verstoßen ist noch lange kein Auslöser hierfür. Unternehmen und Angestellte verstoßen permanent gegen Regeln. Und das ist okay. Niemand kann alle Regeln und Gesetze zu 100% befolgen.
Man haftet erst dann, wenn das eigene Handeln vorsätzlich oder grob fahrlässig z. B. zu Unfällen, zu Verletzungen, oder zu Rechtsbrüchen (Korruption, VW) führt. Das alles ist hier aber nicht der Fall.

Der relevante Aspekt der Manager-/Mitarbeiterhaftung wäre hier, wenn sie der GmbH und Co.KGaA Schaden zugefügt hätten. Und das in der Regel nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
Die Frage ist also nicht: Haben Türoff und Zierold vorsätzlich oder grob fahrlässig gegen eine FIFA-Regel verstoßen? Sondern: Haben sie vorsätzlich oder grob fahrlässig dem Effzeh geschadet? (Ersteres könnte natürlich ein Indiz für Zweiteres sein.)

Vorsatz können wir denke ich ausschließen.

Spannend wird es bei der groben Fahrlässigkeit. Bei Türoff dürfte die auch relativ leicht zu verneinen sein, wenn man der Story folgt: "Anfänger im Job, folgt nach Risikoabwägung der Empfehlung vom Alt-GF."
Bei Zierold könnte es komplizierter sein, aber (unter ganz viel Unsicherheit mangels Kenntnis der Details) spricht ebenfalls viel für ein Nein. Ich neige dazu die Vertragsunterschrift als bloße "Technicality" zu sehen. Wir werden ja auch nicht den Sachbearbeiter belangen, der Potocnik im Transferportal angemeldet hat.

Wenn wir fragen, ob jemand dem Effzeh hier grob fahrlässig geschadet hat, dann würde ich diese Frage für die Person oder das Gremium aufwerfen, dass den Beschluss getroffen / die Entscheidung abgesegnet hat: Lasst uns Potocnik auf Basis der Risikoanalyse unter Vertrag nehmen.

Aber auch hier tendiere ich zu einem: Dumm ja, sehr dumm. Aber nein, nicht grob fahrlässig.
Denn es war nicht so, dass die Folge der Transfersperre eine automatische, bereits feststehende war. Der Effzeh war mit einem ähnlichen Stunt mit Modeste durchgekommen. Der Effzeh konnte davon ausgehen, dass eine hinreichend große Chance bestand, dass die Kündigung rechtens sei, dass Ljubljana nicht klagen würde, dass sie eine außergerichtliche Einigung schaffen, dass es nur eine Geldstrafe werden würde oder dass man vor dem CAS Erfolg haben würde.

Die Diskussion um strafrechtliche Konsquenzen und Haftungsfragen ist für mich eine Ablenkung. Die Hürden hierfür sind hoch. Sehr hoch. Zurecht sehr hoch. 
Die Konsequenz sollte keine strafrechtliche sein. Die Konsequenz sollte ein personelle sein.

I.Ronnie

Zitat von: Povlsen am Samstag, 11.Mai.2024, 10:00:38Kein schlechter Vorschlag.

Wieso eigentlich? 

Ich weiß bei Rettig überhaupt nicht, wofür er steht. Er erschien mir immer sehr opportunistisch. Für mich ist er genau da, wo er hingehört - astreiner Bürokrat. 

Trilby

Zitat von: Mcearth am Samstag, 11.Mai.2024, 12:00:54Also Rettig raus gab es sehr häufig. Hat er damals nicht auch zu sehr sparen müssen und lieber drei schlechte statt einen guten Spieler geliefert?
Damals gab es noch keinen SpoDi oder Kaderplaner. Horstmann war für die Finanzen zuständig und Rettig für's sportliche. Und ja, da wurde eher blind einer von der Bank bei den Bayern geholt, als Spieler durch gutes Scouting zu holen und zu entwickeln. Wenn man das aber mal Beiseite lässt, ist er meiner Meinung nach jemand, der einen hohen Sachverstand in "fußballpolitischen Themen" besitzt und Ist diesen Weg ja jetzt auch schon  außerhalb des Vereinsfußballs gegangen. 
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Koelnleon

Zitat von: Jupp23 am Samstag, 11.Mai.2024, 12:12:04Wir werfen wir einige Sachverhalte und vor allem Begrifflichkeiten und ,,Tatbestände" durcheinander.

Ich versuche das mal nach meinem Verständnis aufzudröseln:
Der Potocnik-Vertrag ist nicht illegal. Die Unterschrift unter dem Vertrag nicht strafbar. Wir müssen hier auf verschiedene Ebenen schauen.

Zunächst im FIFA/UEFA-Kosmos:

Die Anstiftung zur Kündigung allein ist nicht schlimm. Jakobs kann gerne zu Mama Potocnik sagen: "Wenn ich höre, dass Jaka nicht mit den Profis trainieren darf, ich würde den Verein wechseln. Und wenn ich du wäre, kündige. Kündige fristlos. Jemand wie Jaka findet doch sofort 10 bessere Vereine." Alles entspannt. Wird Ljubljana nicht nett finden, aber darüber hinaus kein Problem.

Der Vertrag des 1. FC Köln mit Potocnik ist auch noch kein Problem. FIFA/UEFA können es dem Effzeh und der Familie Potocnik nicht verbieten, einen Vertrag zu schließen. (Es sei denn der Vertrag selbst würde gegen Gesetze verstoßen – das ist hier aber nicht der Fall, und wenn, dann nicht Job der FIFA.)

FIFA/UEFA kommen erst ins Spiel, wenn der Effzeh Potocnik als Spieler des Vereins meldet, der in FIFA/UEFA- bzw. assoziierten Wettbewerben mitspielen soll. Da sagt die FIFA: nur zu unseren Bedingungen. Mit Recht. Da kommen die FIFA-Paragraphen ins Spiel.
Und die sagen: Einen Minderjährigen zur Kündigung anstiften UND einen Vertrag mit dem eingehen (Vertrag hier als Beweis der Anstiftung) UND den Spieler für unseren Spielbetrieb anmelden, nee Leute, das geht nicht. Das finden wir richtig sch***.
Wer das macht, den sanktionieren wir – innerhalb von unserem Kosmos.

Das alles hat mit Strafrecht nix zu tun.


Eine ganz andere Diskussion ist die Frage der Managerhaftung der Geschäftsführer und von Zierold.

Gegen eine FIFA-Regel zu verstoßen ist noch lange kein Auslöser hierfür. Unternehmen und Angestellte verstoßen permanent gegen Regeln. Und das ist okay. Niemand kann alle Regeln und Gesetze zu 100% befolgen.
Man haftet erst dann, wenn das eigene Handeln vorsätzlich oder grob fahrlässig z. B. zu Unfällen, zu Verletzungen, oder zu Rechtsbrüchen (Korruption, VW) führt. Das alles ist hier aber nicht der Fall.

Der relevante Aspekt der Manager-/Mitarbeiterhaftung wäre hier, wenn sie der GmbH und Co.KGaA Schaden zugefügt hätten. Und das in der Regel nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit.
Die Frage ist also nicht: Haben Türoff und Zierold vorsätzlich oder grob fahrlässig gegen eine FIFA-Regel verstoßen? Sondern: Haben sie vorsätzlich oder grob fahrlässig dem Effzeh geschadet? (Ersteres könnte natürlich ein Indiz für Zweiteres sein.)

Vorsatz können wir denke ich ausschließen.

Spannend wird es bei der groben Fahrlässigkeit. Bei Türoff dürfte die auch relativ leicht zu verneinen sein, wenn man der Story folgt: "Anfänger im Job, folgt nach Risikoabwägung der Empfehlung vom Alt-GF."
Bei Zierold könnte es komplizierter sein, aber (unter ganz viel Unsicherheit mangels Kenntnis der Details) spricht ebenfalls viel für ein Nein. Ich neige dazu die Vertragsunterschrift als bloße "Technicality" zu sehen. Wir werden ja auch nicht den Sachbearbeiter belangen, der Potocnik im Transferportal angemeldet hat.

Wenn wir fragen, ob jemand dem Effzeh hier grob fahrlässig geschadet hat, dann würde ich diese Frage für die Person oder das Gremium aufwerfen, dass den Beschluss getroffen / die Entscheidung abgesegnet hat: Lasst uns Potocnik auf Basis der Risikoanalyse unter Vertrag nehmen.

Aber auch hier tendiere ich zu einem: Dumm ja, sehr dumm. Aber nein, nicht grob fahrlässig.
Denn es war nicht so, dass die Folge der Transfersperre eine automatische, bereits feststehende war. Der Effzeh war mit einem ähnlichen Stunt mit Modeste durchgekommen. Der Effzeh konnte davon ausgehen, dass eine hinreichend große Chance bestand, dass die Kündigung rechtens sei, dass Ljubljana nicht klagen würde, dass sie eine außergerichtliche Einigung schaffen, dass es nur eine Geldstrafe werden würde oder dass man vor dem CAS Erfolg haben würde.

Die Diskussion um strafrechtliche Konsquenzen und Haftungsfragen ist für mich eine Ablenkung. Die Hürden hierfür sind hoch. Sehr hoch. Zurecht sehr hoch. 
Die Konsequenz sollte keine strafrechtliche sein. Die Konsequenz sollte ein personelle sein.
Keller +Vorstand Raus. Das wären gerade meine Personellen konsequenzen. 
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hegoat

Bei Rettig kommen höchstens  noch 7 Werteräder dazu. Von diesem Sport versteht er ebenso wenig wie Wolf und Keller.
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WES FC

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Povlsen

Zitat von: I.Ronnie am Samstag, 11.Mai.2024, 12:13:39Wieso eigentlich?

Ich weiß bei Rettig überhaupt nicht, wofür er steht. Er erschien mir immer sehr opportunistisch. Für mich ist er genau da, wo er hingehört - astreiner Bürokrat.
Ja, das stimmt. Trotzdem stelle ihn mir in einer Rolle als FC-Präsident wohltuend vor. Fussballsachverstand, der immer gefordert wird, bringt er mit, er kennt die Branche in- und auswendig,  könnte verschiedene Strömungen im Verein zusammenbringen, weil er eben kein Extremist ist. Ein wenig Opportunismus ist in der Rolle und in dieser bekloppten Szene gar nicht verkehrt, finde ich. Beim FC mit Standort Köln ohnehin nicht. Ich glaube aber, dass das aufgrund seines aktuellen Jobs ausgeschlossen ist, wenn es denn überhaupt für ihn einen Gedanken wert wäre.
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Matrix

Prestin fährt schon mal das Faxgerät hoch.
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