Unvergessen - Ehemalige FC Spieler

Begonnen von veedelbock, Mittwoch, 25.Jan.2012, 17:59:16

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Povlsen

Zitat von: girrent am Donnerstag, 11.Jun.2020, 10:07:03
Immer mit dem Finger auf Veh und den alten Vorstand zu zeigen, ist mir viel zu einfach. Die Familie Wirtz kommt mir viel zu gut weg. Was heißt denn bitte, der FC habe sich nicht intensiv bemüht oder nicht ausreichend gekümmert? Meiner Meinung nach hat sich der FC über 10 Jahre ausgezeichnet gekümmert, und zwar in einer Art und Weise die dazu geführt hat, dass Wirtz vermutlich ein richtig guter Bundesligaspieler werden wird.  Ich finde es ziemlich unanständig dann ausgerechnet auf die andere Rheinseite zu wechseln. Auch wenn diese Branche grundsätzlich unanständig ist, so erwarte ich hier trotzdem wenigstens eine kleine Portion Anstand. Gibt es aber nicht, Vater Wirtz tut nur so als ob und der Sohnemann zuckt mit den Schultern. Es gibt Dinge, die tut man einfach nicht.

Hier hat weder Nestwärme, Hofiererei oder eine sportliche Perspektive gefehlt. Was gefehlt hat war ein voller Koffer, nichts anderes. Wirtz mag ausgesorgt haben und vermutlich wird er auch gegen uns Tore schießen, aber mit ruhigen Gewissen und ohne Angst wird er nie wieder durch Köln laufen können. Das hat er sich verdient.

Du sitzt leider dem Irrtum auf, dass Mitglieder der Fußballszene auf den Fußball genauso schauen, wie Du oder ich. Für mich käme NIEMALS ein Wechsel zu Bayer 04 in Frage. Nie, nie, nie. Aber ich bin Fan und nicht Teilnehmer im Spiel Bundesliga. Wirtz ist nie Fan gewesen, davon kannst Du wahrscheinlich ausgehen. Die wenigsten Spieler sind echte Fans ihres Vereins, dafür werden die wahrscheinlich viel zu früh auf die Regeln dieses Systems eingestellt. Die kennen natürlich Rivalitäten etc., aber die begreifen sich alle als Kollegen in einem großen Gesamtgeschäft, das die Vereine nur als unterschiedliche Abteilungen begreift. Man ist Fußballprofi und kennt sich vereinsübergreifend gut über die Verbandsauswahlen etc. Die Berührungsängste zu Lizenznehmern, die anders strukturiert sind als die Traditionsvereine fehlen da völlig, das bekommen die auch gar nicht vermittelt. Außerdem musst Du bedenken, dass die heutige Spielergeneration nach 2000 geboren wurde. Die lachen Dich und mich aus über unseren anachronistischen Blick auf die Liga.

Es war aber auch schon immer so, dass die Spieler dorthin gewechselt sind, wo sie für sich die beste Perspektive sahen. Irgendwelche Sentimentalitäten gegenüber dem eigenen aktuellen Verein hat es auch früher nur selten gegeben. Uwe Seeler und Wolfgang Overath sind da sicherlich Ausnahmen. Beide hätten woanders mehr verdienen können, dafür haben sie aber auch in Hamburg bzw. Köln wie Könige gelebt, hatten ein Standing im Verein, das sie woanders nicht gehabt hätten, und das ist ja auch was wert. Außerdem spielten beide auch in Spitzenclubs. Aber schon damals gab es Spieler, die ihr eigenes materielles oder sportliches Fortkommen über das Wohl des eigenen Vereins gestellt haben. Dagegen ist auch nichts zu sagen. Du kannst das unsympathisch finden, aber gerade in der heutigen Zeit ist das völlig normales Verhalten bei der jüngeren Generation. Wir werden es schwer haben, junge Topspieler zu halten, wenn wir ihnen keine internationale Perspektive aufzeigen können, aber chancenlos sind wir, wenn wir ihnen nicht mal Spielpraxis in der ersten Mannschaft garantieren können bzw. wollen. Bei Wirtz war man wohl völlig unkonkret, wie man sich die Zukunft von ihm vorstellt. Man wollte verlängern, aber hat ihm keinen klaren Plan aufzeigen können, wie man gedenkt, ihn an die Bundesliga heranzuführen. Mittrainieren ja, den Rest sieht man dann. Bayer hat es konkret gemacht, hat ihm einen festen Platz im Profikader in Aussicht gestellt und regelmäßige Spielpraxis bei entsprechender Leistung. Das war der Unterschied. Dass man in LEV nebenbei auch noch das Doppelte verdienen kann, ist dann ohnehin das Totschlagargument. Möglicherweise hätte daher auch ein klarer Plan des FC für Wirtz nichts geändert. Es ist halt dumm gelaufen, dass genau in der Entscheidungsfindung der Familie Wirtz der FC im sportlichen Bereich ohne handlungsfähige Führung war. Heldt war noch nicht da oder gerade erst da und Veh hatte es vorher versäumt. Der war ja nicht mal beim U17-Finale dabei. Deutlicher kann man ja nicht zeigen, dass man die Jugendspieler nicht für relevant hält. Das hätte ich allerdings mindestens vom FC erwartet und dass nicht nur der Interimspräsident mit dem Jungen und seiner Familie spricht. Ein völlig bizarrer Vorgang in meinen Augen. Der FC hat sich da einfach wie so oft dilettantisch verhalten und lernt einfach nicht dazu. Ich hoffe, dass die aktuellen Verlängerungen mit Lemperle, Voloder und Co. auch einem Sinneswandel geschuldet sind und nicht nur dem wirtschaftlichen Zwang, weil man sich fertige Spieler nicht leisten kann.
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MC41

Und man kann trotzdem ganz plump spekulieren, dass selbst wenn der FC sich mehr gekümmert hätte um die Familie Wirtz es dann am nächsten Faktor gescheitert wäre: Geld.

Er ist weg, er wollte weg.
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Povlsen

Zitat von: MC41 am Donnerstag, 11.Jun.2020, 10:57:42
Und man kann trotzdem ganz plump spekulieren, dass selbst wenn der FC sich mehr gekümmert hätte um die Familie Wirtz es dann am nächsten Faktor gescheitert wäre: Geld.

Er ist weg, er wollte weg.

Richtig, kann man. Aber meine Kritik gilt ja unabhängig von Wirtz: Wir müssen da endlich eine andere Einstellung hinkriegen und die Moralkeule zu schwingen, hilft uns nicht weiter. Heldt scheint eine andere Einstellung zur Jugend zu haben, das freut mich. Es wird immer Spieler geben, die uns enttäuschen und dem Mammon hinterher rennen. Wir selbst dürfen aber niemals Gründe liefern, dass uns Toptalente verlassen.
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FC Karre

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Povlsen

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FC Karre

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Humorkritik

Die endgültige Teilung des Forums - das ist unser Auftrag (frei nach Chlodwig Poth).
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Niggelz

The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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Der Templer

Hat der immer noch drei Nieren, sechs Lungen und vier Därme?
FC: spürbar schlecht
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mutierterGeißbock

Zitat von: Der Templer am Montag, 15.Jun.2020, 16:01:45
Hat der immer noch drei Nieren, sechs Lungen und vier Därme?
Ja und ein paar der Organe gehören immer noch dem Wernze.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

ACL

ZitatDenn der Stürmer soll [...] in den Fokus mehrerer englischer Spitzenklubs wie Arsenal, Tottenham und Chelsea sowie einiger französischer Vereine gerückt sein. ,,Klubs in England und aus ganz Europa haben Interesse an Serhou signalisiert, nachdem er für Amiens so gut performt hat", erklärte Berater Mark McKay zuletzt im ,,Mirror".


Halb London ruft und winkt mit Geldbündeln, Serhou selbst möchte aber zu...Stade Rennes. Weil das ja klar ist.


https://www.express.de/sport/fussball/1--fc-koeln/beim-fc-gefloppt-frankreich-klub-winkt-mega-gewinn-mit-stuermer-guirassy-36852778
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Alci

Was waren wir damals froh, dass die nach ihrem Klassenerhalt die 6 Millionen hinlegen mussten.


So's Leben.
Wir spiel'n nie wieder im Europapokal!
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ACL

Zitat von: THC-Ben am Dienstag, 16.Jun.2020, 17:06:21
2 Millionen Gewinn gemacht, eins der wenigen Tore international für den Effzeh geschossen.
Was will man mehr.
Ja, bin vollkommen zufrieden mit dem damaligen Transfer, davon hätten wir viel mehr gebraucht. Ich fand hier nur die Behauptungen des Beraters über das große internationale Interesse an Guirassy etwas sehr beraterig und amüsant: Arsenal, Tottenham, Chelsea bekunden Interesse und Stade macht das Rennes? Da scheint mir viel Wunschdenken bei.
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MLM

Stade Rennes hat einen allmächtigen Milliardär als Investor der vor ein paar Monaten den Präsidenten mal auf die Schnelle entlassen hat. Die spielen in der nächsten Saison CL, und verhandeln mit Arsene Wenger als neuem, starken, Mann. Das Gebot wurde gerade auf 15M + Boni erhöht, Amiens ist aber noch nicht einverstanden und verlangt 20M direkt.
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Double 1978

Zitat von: MLM am Dienstag, 16.Jun.2020, 17:42:48
Stade Rennes hat einen allmächtigen Milliardär als Investor der vor ein paar Monaten den Präsidenten mal auf die Schnelle entlassen hat. Die spielen in der nächsten Saison CL, und verhandeln mit Arsene Wenger als neuem, starken, Mann. Das Gebot wurde gerade auf 15M + Boni erhöht, Amiens ist aber noch nicht einverstanden und verlangt 20M direkt.
haben wir eine Gewinnbeteiligungsklausel in den Ablösevertrag geschrieben?
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MLM

Zitat von: Double 1978 am Dienstag, 16.Jun.2020, 17:57:06
haben wir eine Gewinnbeteiligungsklausel in den Ablösevertrag geschrieben?


Wir hatten Armin Veh, Frage beantwortet? ;-)
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ACL

Zitat von: MLM am Dienstag, 16.Jun.2020, 17:42:48
Stade Rennes hat einen allmächtigen Milliardär als Investor der vor ein paar Monaten den Präsidenten mal auf die Schnelle entlassen hat. Die spielen in der nächsten Saison CL, und verhandeln mit Arsene Wenger als neuem, starken, Mann. Das Gebot wurde gerade auf 15M + Boni erhöht, Amiens ist aber noch nicht einverstanden und verlangt 20M direkt.
Urgh, okay, das erklärt es dann. War mir nicht klar.
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saesch

https://www.zeit.de/sport/2020-06/dieter-mueller-buch-biografie-interview

"31 Minuten lang war ich quasi tot"

Er war ein Jahrhundertstürmer, doch Dieter Müllers Leben ist auch von Schicksalsschlägen gezeichnet. Ein Gespräch über Tore, den Tod seines Sohnes – und seinen eigenen.

märkel

unglaublich, dass helmut schön, der doch angeblich so ein sensibler mensch war, einen klaus fischer dem ausnahmestürmer dieter müller vorzog.
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
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Patrick Bateman

Zitat von: märkel am Freitag, 19.Jun.2020, 03:26:02
unglaublich, dass helmut schön, der doch angeblich so ein sensibler mensch war, einen klaus fischer dem ausnahmestürmer dieter müller vorzog.

Habe natürlich das Buch gekauft und in einem Rutsch gelesen.
Müller war/ist ein toller Mensch wie es scheint, ein Sensibelchen zwar, aber er hat auch so einiges mitgemacht, das Leben hat es nicht immer gut mit ihm gemeint.
Sportlich war er für den FC immer ein Klassemann, da gibt es nichts zu kritisieren, zwar hat er auch mal ein paar Spiele Ladehemmung gehabt, aber ansonsten war auf ihn Verlass.
Helmut Schön war tatsächlich nicht sein Freund, ohnehin war er dem FC nicht sehr zugetan, Flohe hat er ja auch lange ignoriert.
Das er seinerzeit Fischer vorgezogen hat, hat mich natürlich geärgert, fairerweise muss man aber zugeben, dass dieser in seiner Glanzzeit ein Klassestürmer war, technisch vielleicht nicht sehr stark, aber wuchtig und dynamisch, vor allen Dingen kopfballstark...ansonsten ein arroganter und strunzdummer Schnösel, hatte mal eine Diskussion mit ihm an einer Kölner Tanke.

Das Buch von Dieter Müller kann ich nur jedem empfehlen, liest sich locker und kann man in knapp drei Stunden als "gelesen und für unterhaltsam empfunden" ins Regal stellen.
Müller und Flohe...meine ganz großen FC-Stars.

lynnejim

Zitat von: Patrick Bateman am Freitag, 19.Jun.2020, 06:54:09
Habe natürlich das Buch gekauft und in einem Rutsch gelesen.
Müller war/ist ein toller Mensch wie es scheint, ein Sensibelchen zwar, aber er hat auch so einiges mitgemacht, das Leben hat es nicht immer gut mit ihm gemeint.
Sportlich war er für den FC immer ein Klassemann, da gibt es nichts zu kritisieren, zwar hat er auch mal ein paar Spiele Ladehemmung gehabt, aber ansonsten war auf ihn Verlass.
Helmut Schön war tatsächlich nicht sein Freund, ohnehin war er dem FC nicht sehr zugetan, Flohe hat er ja auch lange ignoriert.
Das er seinerzeit Fischer vorgezogen hat, hat mich natürlich geärgert, fairerweise muss man aber zugeben, dass dieser in seiner Glanzzeit ein Klassestürmer war, technisch vielleicht nicht sehr stark, aber wuchtig und dynamisch, vor allen Dingen kopfballstark...ansonsten ein arroganter und strunzdummer Schnösel, hatte mal eine Diskussion mit ihm an einer Kölner Tanke.

Das Buch von Dieter Müller kann ich nur jedem empfehlen, liest sich locker und kann man in knapp drei Stunden als "gelesen und für unterhaltsam empfunden" ins Regal stellen.
Müller und Flohe...meine ganz großen FC-Stars.

Hätte er nur den Rechtsschuss aus ca. 8 Metern aus halbrechter Position allein im Strafraum in der 1. HZ des Rückspiels gegen Nottingham hinter Peter Shilton im Netz versenkt.
Ich kann mit einem Eierlöffel Fledermäuse töten.
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Wildharry

Zitat von: lynnejim am Freitag, 19.Jun.2020, 22:34:18
Hätte er nur den Rechtsschuss aus ca. 8 Metern aus halbrechter Position allein im Strafraum in der 1. HZ des Rückspiels gegen Nottingham hinter Peter Shilton im Netz versenkt.
Diese Niederlage damals steckt mir heute noch in den Knochen. Wir waren in beiden Spielen sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft.
Bleiben sie ordentlich!

Blutrausch

Eigentlich müsste für meinen Beitrag der Thread ,,unvergessen FC-Spiele" heißen. Mein persönliches Highlight,
meiner FC Fan-Karriere war die UEFA-Cup Saison 89/90. Ich war damals 19 Jahre jung und hatte noch keinen Führerschein, konnte aber meinen Bruder nötigen mich zu den Heimspielen zu fahren und ich habe sie alle mitgenommen.
Das erste Spiel war gegen die Fußballweltmacht Plastika Nitra, aus Tschechien (glaub ich.) Ich erinnere mich nur noch an 2 Dinge. Es waren unfassbar wenig Zuschauer im Stadion, ich glaube nichtmal 10.000:-) und vor dem Spiel drängte mir ein Tschechischer Fan ein Mannschaftsfoto mit den Spielern von Plastika Nitra auf, welches ich aus Höflichkeit natürlich kaufte, auch wenn ich nicht gerade mein ganzes Leben darauf gewartet hatte....


Die Spiele gegen Spartak und Antwerpen waren relativ souveräne Spiele. Das absolute Highlight war das Spiel, oder soll ich besser sagen ,,der Krieg" gegen Roter Stern Belgrad. Nachdem man, ich glaube vor 100.000 fanatischen Zuschauern in Belgrad 2:0 verlor, war das Rückspiel sehr schwer, sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Platz. Der schlechte Ruf der Belgrader Fans erreichte auch mich und meine Familie. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Stadion erinnere ich mich an Belgrader Fans, die wirklich zum Fürchten aussahen. Tätowiert und mit Kriegsbemalung im Gesicht, der Körper von jugoslawischen Fahnen umhüllt, und absoluten Fanatismus in den Augen. Wahnsinn!


Auf den Rängen sah man die Nordkurve brennen. Bengalos, ein hin- und hergerenne sondergleichen. Heutzutage unvorstellbar. Damals war die TV-Berichterstattung den Umständen entsprechend unaufgeregt. Ich versuche mir die Schnappatmung heutiger Berichterstatter vorzustellen. Ich glaube, es gäbe tagelang ,,Brennpunkte" im TV und es würde über nichts anderes, als über Fangewalt gesprochen. Auf dem Platz ein dramatisches Spiel, dass aus meiner Erinnerung heraus lange 0:0 stand und erst relativ spät in Halbzeit 2 egalisiert wurde. Kurz vor Schluß erzielte, ich meine Ordenewitz wars, das 3:0 und damit das Weiterkommen. Das Stadion wäre fast auseinandergeflogen. Völliger Wahnsinn!!!


Auch das Halbfinale habe ich live im Stadion sehen dürfen. Es fing mit einer Panne an. Wir bekamen unsere Karten, die wir uns im Vorverkauf sicherten, nicht und ich dachte ausgerechnet dieses Spiel könnte ich nicht live sehen, aber dann regelte mein Schwager es so, dass wir uns Ersatzkarten an der Tageskasse abholen konnten. Puuhhh.:-)


Vor dem Stadion sprach Pierre Littbarski zu den Leuten über die Stadionlautsprecher. Und meinte, wir müssten uns keine Sorgen machen, wir würden ins Finale einziehen...Ich glaube er konnte damals nicht spielen, weiß aber nicht mehr wieso.


Das Spiel war lange relativ ereignislos. Da ein 1:0 gereicht hätte, da man das Hinspiel in Juve 3:2 verloren hatte, war die Taktik relativ zurückhaltend. Ich erinnere mich hauptsächlich an einen Schuß von Paul Steiner, kurz vor dem Abpfiff. Der Ball wäre im Winkel eingeschlagen und nach meinem Dafürhalten war es eine fast unmenschliche Parade. Leider kratzte der italienische Torwart, ich glaub Stefano Tacconi, hieß der Mann, den Ball aus dem Winkel. Fuck off. Ich war mit der Birne schon unter dem Stadiondach, und dann die Ernüchterung, es wäre der Finaleinzug gewesen.


Wie so oft in unserer Vereinshistorie hat immer ein Tickchen zum großen Glück gefehlt.

Kataklysmus

Zitat von: Blutrausch am Freitag, 19.Jun.2020, 23:53:58
Eigentlich müsste für meinen Beitrag der Thread ,,unvergessen FC-Spiele" heißen. Mein persönliches Highlight,
meiner FC Fan-Karriere war die UEFA-Cup Saison 89/90. Ich war damals 19 Jahre jung und hatte noch keinen Führerschein, konnte aber meinen Bruder nötigen mich zu den Heimspielen zu fahren und ich habe sie alle mitgenommen.
Das erste Spiel war gegen die Fußballweltmacht Plastika Nitra, aus Tschechien (glaub ich.) Ich erinnere mich nur noch an 2 Dinge. Es waren unfassbar wenig Zuschauer im Stadion, ich glaube nichtmal 10.000:-) und vor dem Spiel drängte mir ein Tschechischer Fan ein Mannschaftsfoto mit den Spielern von Plastika Nitra auf, welches ich aus Höflichkeit natürlich kaufte, auch wenn ich nicht gerade mein ganzes Leben darauf gewartet hatte....


Die Spiele gegen Spartak und Antwerpen waren relativ souveräne Spiele. Das absolute Highlight war das Spiel, oder soll ich besser sagen ,,der Krieg" gegen Roter Stern Belgrad. Nachdem man, ich glaube vor 100.000 fanatischen Zuschauern in Belgrad 2:0 verlor, war das Rückspiel sehr schwer, sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Platz. Der schlechte Ruf der Belgrader Fans erreichte auch mich und meine Familie. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Stadion erinnere ich mich an Belgrader Fans, die wirklich zum Fürchten aussahen. Tätowiert und mit Kriegsbemalung im Gesicht, der Körper von jugoslawischen Fahnen umhüllt, und absoluten Fanatismus in den Augen. Wahnsinn!


Auf den Rängen sah man die Nordkurve brennen. Bengalos, ein hin- und hergerenne sondergleichen. Heutzutage unvorstellbar. Damals war die TV-Berichterstattung den Umständen entsprechend unaufgeregt. Ich versuche mir die Schnappatmung heutiger Berichterstatter vorzustellen. Ich glaube, es gäbe tagelang ,,Brennpunkte" im TV und es würde über nichts anderes, als über Fangewalt gesprochen. Auf dem Platz ein dramatisches Spiel, dass aus meiner Erinnerung heraus lange 0:0 stand und erst relativ spät in Halbzeit 2 egalisiert wurde. Kurz vor Schluß erzielte, ich meine Ordenewitz wars, das 3:0 und damit das Weiterkommen. Das Stadion wäre fast auseinandergeflogen. Völliger Wahnsinn!!!


Auch das Halbfinale habe ich live im Stadion sehen dürfen. Es fing mit einer Panne an. Wir bekamen unsere Karten, die wir uns im Vorverkauf sicherten, nicht und ich dachte ausgerechnet dieses Spiel könnte ich nicht live sehen, aber dann regelte mein Schwager es so, dass wir uns Ersatzkarten an der Tageskasse abholen konnten. Puuhhh.:-)


Vor dem Stadion sprach Pierre Littbarski zu den Leuten über die Stadionlautsprecher. Und meinte, wir müssten uns keine Sorgen machen, wir würden ins Finale einziehen...Ich glaube er konnte damals nicht spielen, weiß aber nicht mehr wieso.


Das Spiel war lange relativ ereignislos. Da ein 1:0 gereicht hätte, da man das Hinspiel in Juve 3:2 verloren hatte, war die Taktik relativ zurückhaltend. Ich erinnere mich hauptsächlich an einen Schuß von Paul Steiner, kurz vor dem Abpfiff. Der Ball wäre im Winkel eingeschlagen und nach meinem Dafürhalten war es eine fast unmenschliche Parade. Leider kratzte der italienische Torwart, ich glaub Stefano Tacconi, hieß der Mann, den Ball aus dem Winkel. Fuck off. Ich war mit der Birne schon unter dem Stadiondach, und dann die Ernüchterung, es wäre der Finaleinzug gewesen.


Wie so oft in unserer Vereinshistorie hat immer ein Tickchen zum großen Glück gefehlt.

Roter Stern. Es war wirklich wahrhaft fantastisch! 😆

https://youtu.be/eVPJCkHN6dY
Religion, was für ein Quatsch! Das ist so ein ideologischer Rollator für Menschen, die ein bisschen Denkfaul sind und ihre Schwächen delegieren.

Wildharry

Jau, war ein netter Abend gegen Belgrad. :D
Und Blutrausch, der mit der vergebenen Chance gegen Juve 5 Minuten vor Schluss war glaube ich Andy Gielchen als er von links in den Strafraum lief und versuchte den Ball ins lange Eck zu schlenzen.
Bleiben sie ordentlich!

Patrick Bateman

Zitat von: lynnejim am Freitag, 19.Jun.2020, 22:34:18
Hätte er nur den Rechtsschuss aus ca. 8 Metern aus halbrechter Position allein im Strafraum in der 1. HZ des Rückspiels gegen Nottingham hinter Peter Shilton im Netz versenkt.

Ja...dennoch der beste Stürmer, den der FC jemals hatte.
Zum Spiel gegen Nottingham, als das 0-1 fiel, wusste ich, das war es...man hatte noch diese eine Riesenchance, als Shilton den Gewaltschuss von Konopka aus dem Winkel fischte.
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