Stefan Müller-Römer - Ehemaliger Vorsitzender des MR

Begonnen von Mirai_Torres, Montag, 11.Mär.2019, 21:24:15

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I.Ronnie

Ein gesunder Fußballclub bekommt immer noch günstiges Fremdkapital für Infrastrukturprojekte. Eigenkapital durch Anteilsverkauf ist langfristig teurer.

globobock77

Zitat von: Müngersdorf am Montag, 18.Mär.2019, 14:09:28
Ich stelle das jedes Mal aufs Neue gerne zur Diskussion. Wenn man sich komplett für Investoren öffnet, dann heben wir das ganze Gebilde auf ein noch perverseres finanzielles Niveau und dennoch ziehen (nur) 4 Teams in die CL, spielen max 3 Teams Europa-League und trotz aller Investóren steigen am Ende 2 (3) Mannschaften ab.

Das alles unter der Aufgabe der Selbstbestimmung der Vereine.

Warum will man das?
Man hat dann aber wenigstens Chancengleichheit. Ein Vorrecht für Erfolg gibt es ja nicht.
Wenn man so will gibt es auch unter Traditionsvereinen keine Chancengleichheit - Stichwort Standortvor- bzw. Nachteil.

Hansiki hat schon recht - die Komerzialisierung des Fussballs ist längst auf dem Weg. Deutschland ist doch eine der letzten bzw. sogar die letzte Bastille des Widerstands, wenn man die großen Ligen sieht. Die Haupteinnahmequelle der großen Vereine ist längst nicht mehr das Stadion sondern die Fernsehrechte (siehe England).

Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, nicht mit auf diese Welle zu schwimmen, müssen wir auch akzeptieren einen permanenten Nachteil gegenüber unseren Mitbewerbern zu haben. Sternstunden wie Europapokal werden zwar nicht unmöglich sein, aber nicht dauerhaft zu erwarten.

Ich bin ehrlich - ein FC der dauerhaft im Fahrstuhl sitzt wird bei mir irgendwann seinen Reiz verlieren - das merke ich doch schon an der jetzigen Zweitligasaison.
Deshalb fiebere ich diess mal mit Liverpool mit, nächstes Jahr dan für jemand Anderen... als Fussballfan eben.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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Hansiki

Zitat von: I.Ronnie am Montag, 18.Mär.2019, 14:29:11
Ein gesunder Fußballclub bekommt immer noch günstiges Fremdkapital für Infrastrukturprojekte. Eigenkapital durch Anteilsverkauf ist langfristig teurer.

Das stimmt nicht! Günstiges Fremdkapital für einen Fussballclub..., mit Sicherheit nicht?!

Selbst die Bayern...die ja unbestritten als gesund zu werten sind, haben 25 % ihrer Anteile an Audi, Allianz und Adidas
verkauft.

Hier gibt es einfach zu viele Fußballromantiker.. 
effzeh-forum.köln. Der Buddha unter den Foren :)
Ignore Funktion, das Eingestehen der eigenen Schwäche, einen Artikel nicht einfach ignorieren zu können.
Meine Signatur staubt ja schon:)
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van Gool

Zitat von: koelner am Montag, 18.Mär.2019, 13:27:22
Zumindest der effzeh war in den letzten 2-3 Jahren ein positives Beispiel dafür wie man es nicht machen sollte.

Allerdings zuvor auch 4 Jahre lang ein teils gutes Beispiel, wie es funktionieren könnte...
Die wilde 1317
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koelner

Zitat von: van Gool am Montag, 18.Mär.2019, 14:41:19
Allerdings zuvor auch 4 Jahre lang ein teils gutes Beispiel, wie es funktionieren könnte...
Das ist richtig.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Müngersdorf

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:39:35
Das stimmt nicht! Günstiges Fremdkapital für einen Fussballclub..., mit Sicherheit nicht?!

Selbst die Bayern...die ja unbestritten als gesund zu werten sind, haben 25 % ihrer Anteile an Audi, Allianz und Adidas
verkauft.

Hier gibt es einfach zu viele Fußballromantiker.. 
Ronnie ging es nicht darum OB Anteile verkauft werden, sondern ob man sich als gesunder Verein günstige Kredite am Kapitalmarkt beschaffen kann, um eben nicht investorabhängig zu sein.

Und ich bin gerne Fußballromantiker, wenn ich als Mitglied immer noch die Geschicke meines Vereins mitbestimmen kann, auch wenn ich sportlich nicht ganz oben mit dabei wäre, als das ich abhängig bin vom Goodwill eines fremden Investors.

Povlsen

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:04:05
Echt jetzt...in den letzten 2-3 Jahren? Qualifikation für den Europapokal ist also kein Erfolg...?
Dann warst du nicht mit in London..! Es sind bestimmt Fehler gemacht worden, insbesondere im Sommer nach der Qualifikation was zum "Unfall" geführt hat. Wer sich gänzlich gegen Investoren ausspricht, der wird dauerhaft Fan eines
Fahrstuhlteams sein und immer vor max. 50000 Zuschauern spielen, ich kann damit leben...mach ich auch schon viele zu lange, ich habe aber auch schon Erfolge gefeiert mit dem FC..

Die Fehler sind schon vorher gemacht worden, den Erfolg 2017 redet aber niemand klein oder leugnet ihn sogar, dafür haben sich wirklich alle darüber sehr gefreut. Aber ich hab schon an diesem schönsten FC-Tag seit Jahrzehnten auf der Tribüne gestanden (wer saß da schon?) und dachte an das Folgejahr und dass das sehr hart werden würde, wenn Schmadtke nicht richtig ins Rollen käme, insbesondere durch den ja da schon mehr oder weniger feststehenden Abgang von Modeste. Da Schmadtke schon ein Jahr vorher nicht viel gemacht hatte und auch während der laufenden Saison schon andeutete, dass er dem Kader vertraut und nur punktuell Notwendigkeiten sah, war ich schon damals sehr in Sorge. Das Nichthandeln von Schmadtke setzte sich dann ja auch fort. Die Mannschaft wurde nicht verstärkt, sondern geschwächt. Und das war alles schon 2016 absehbar.

Warum ich das alles wiederkäue: Nicht die Investoren sind die Problemlöser, sondern die Menschen, die mit dem Geld arbeiten müssen. Um in Steine zu investieren, brauchen wir auch keine Investoren, weil man damit Werte schafft, die jederzeit finanziert werden können, zur Zeit sogar immer noch sehr günstig. Schulden für Spieler aufzunehmen, ist hingegen riskant.

Ich bin gegen Anteilsverkäufe, auch wenn sie für Stadion- oder andere Neubauten vorgesehen wären, vor einigen Jahren war ich da auch noch offener für, aber ich habe mich informiert und denke heute anders darüber. Denn die Gelder, die wir für Anteilsverkäufe bis 25% einnehmen würden, würden nicht ausreichen, um ein Stadion zu bauen oder zu kaufen. Es müsste also immer noch zu einem großen Teil fremdfinanziert werden. Zudem würden wir genau hinsehen müssen, an wen wir verkaufen. Wir würden eben nicht an den meistbietenden verkaufen, denn Chinesen und andere Investoren aus totalitären Staaten scheiden sowieso aus. Ich würde aber auch nicht wollen, dass Ford Anteile am FC kauft, das wäre ja noch der potenteste Geldgeber mit halbwegs lokalem Anstrich. Ich halte das alles für wenig greifbar zur Zeit und viel Spekulation. Wir können aber nicht mehr warten, um uns konkurrenzfähig aufzustellen. Wenn der FC am GBH nicht klarkommt, muss er woanders sein neues Vereinszentrum bauen. Dafür braucht man aber keine Anteilsverkäufe, das kann man aus dem operativen Geschäft finanzieren. Gladbach hat auch keine Anteile veräußert und die CL-Teilnahme war auch keine Voraussetzung für den Bau ihres Wellblechpalastes und des Fohlencampus.

Niggelz

Zitat von: Povlsen am Montag, 18.Mär.2019, 14:45:34
Aber ich hab schon an diesem schönsten FC-Tag seit Jahrzehnten auf der Tribüne gestanden (wer saß da schon?) und dachte an das Folgejahr und dass das sehr hart werden würde, wenn Schmadtke nicht richtig ins Rollen käme, insbesondere durch den ja da schon mehr oder weniger feststehenden Abgang von Modeste.

Alles richtig, aber diese Gedanken habe zumindest ich mir frühestens ab dem darauffolgenden Montag gemacht. Sonntags war der Kater noch zu heftig :D
The natural state of the football fan is bitter disappointment, no matter what the score. - Nick Hornby
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koelner

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:39:35
Das stimmt nicht! Günstiges Fremdkapital für einen Fussballclub..., mit Sicherheit nicht?!

Selbst die Bayern...die ja unbestritten als gesund zu werten sind, haben 25 % ihrer Anteile an Audi, Allianz und Adidas
verkauft.

Hier gibt es einfach zu viele Fußballromantiker..
Bayern ist ein Somderfall den ich so nicht mit anderen Vereinen vergleichen würde. Auch gibt es dann beim Sponsorenwechsel immer das Problem, wie jetzt bei Bayern mit Audi und BMW. Audi hat seine Anteile für 90 Millionen gekauft und verkauft sie nun für 800 Millionen... Davon sieht Bayern nichts mehr.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Superwetti

Zitat von: koelner am Montag, 18.Mär.2019, 14:56:07
. Audi hat seine Anteile für 90 Millionen gekauft und verkauft sie nun für 800 Millionen... Davon sieht Bayern nichts mehr.

beträgt das Gesamtpaket nicht 800 Mio? Also incl. der Sponsoringverinbarung die BMW mit Bayern über mehrere Jahre trifft?
Super-Wetti
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FC Karre

Zitat von: koelner am Montag, 18.Mär.2019, 14:56:07
Bayern ist ein Somderfall den ich so nicht mit anderen Vereinen vergleichen würde. Auch gibt es dann beim Sponsorenwechsel immer das Problem, wie jetzt bei Bayern mit Audi und BMW. Audi hat seine Anteile für 90 Millionen gekauft und verkauft sie nun für 800 Millionen... Davon sieht Bayern nichts mehr.


nein, audi bekommt keine 800 millionen. die summe wurde mmn. nicht veröffentlicht.
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facepalm

Zitat von: globobock77 am Montag, 18.Mär.2019, 14:31:02
Man hat dann aber wenigstens Chancengleichheit. Ein Vorrecht für Erfolg gibt es ja nicht.

nein, diese chancengleichheit existiert nicht. ein verkauf von anteilen ist eine einmalige sache während konstrukte eine summe x jährlich erneut zur verfügung gestellt bekommen. davon abgesehen wäre es schon deshlab zweifelhaft will ein nicht-verbundener investor eine andere art von roi wollte als es dem werbewert von bayer und co. entspricht.

facepalm

Zitat von: Povlsen am Montag, 18.Mär.2019, 14:45:34
Die Fehler sind schon vorher gemacht worden, den Erfolg 2017 redet aber niemand klein oder leugnet ihn sogar, dafür haben sich wirklich alle darüber sehr gefreut.

vor allen dingen sind die erfolge der vergangenheit eben ohne investor möglich gewesen. lustigerweise sind diejenigen die den erfolg erspielten auch noch zu der zeit an land gezogen worden als das geld knapp war. schlussendlich gibt es eben auch heute noch clubs die fremdgeld nicht als allheilmittel sehen, sondern für die marktkenntnis und scouting etwas bedeutender sind. erfolgreiche clubs wissen eben das knowhow viel entscheidender ist.
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koelner

Zitat von: Superwetti am Montag, 18.Mär.2019, 14:58:06
beträgt das Gesamtpaket nicht 800 Mio? Also incl. der Sponsoringverinbarung die BMW mit Bayern über mehrere Jahre trifft?

Kann natürlich sein. Hatte nur dem allerersten google Link vertraut und Blind abgeschrieben, da ich keine Zahlen im Kopf hatte.
https://home.1und1.de/magazine/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern-bmw-kauft-800-millionen-euro-audi-anteile-33597930

Trotzdem besteht natürlich das grundsätzliche Problem, das ein Sponsorenwechsel mal eben nicht so leicht vollzogen werden kann. BMW wollte ja schon länger zu den Bayern.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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frankissimo

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:39:35
Das stimmt nicht! Günstiges Fremdkapital für einen Fussballclub..., mit Sicherheit nicht?!

Selbst die Bayern...die ja unbestritten als gesund zu werten sind, haben 25 % ihrer Anteile an Audi, Allianz und Adidas
verkauft.

Hier gibt es einfach zu viele Fußballromantiker.. 

Nun ja, ich weiß es auch nicht. Du kennst Dich mit der Finanzierung von Fußballvereinen scheinbar gut aus.
Wir haben damals einige Monate recherchiert und hatten Leute an Bord die sich zum Beispiel in der Stadionfinanzierung im In- und Ausland gut auskannten.   
Wenn man dann keine Argumente mehr hat.... kommt man mit den Fußballromantikern?
Uli Hoeness hat letztens auf einer Fachtagung den frühen Verkauf von Anteilen als Fehler bezeichnet.
Adidas und Audi stehen eben nicht mehr in harter Konkurrenz zu anderen möglichen Sponsoren.
Heute würden die Bayern zum Beispiel wesentlich mehr erzielen.   
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globobock77

Zitat von: facepalm am Montag, 18.Mär.2019, 15:10:59
vor allen dingen sind die erfolge der vergangenheit eben ohne investor möglich gewesen. lustigerweise sind diejenigen die den erfolg erspielten auch noch zu der zeit an land gezogen worden als das geld knapp war. schlussendlich gibt es eben auch heute noch clubs die fremdgeld nicht als allheilmittel sehen, sondern für die marktkenntnis und scouting etwas bedeutender sind. erfolgreiche clubs wissen eben das knowhow viel entscheidender ist.
Es ist eine Kombination von Geld zu haben und das Geld vernünftig auszugeben.
Ohne bzw. mit sehr wenig Geld brauchst Du eine hohe Erfolgsrate mit wenig Toleranz für Miese, wein ein einziger teurer Fehltreffer das ganze Schiff zum sinken bringen kann.
Das wäre mir auch zu riskant. Wie gesagt, Unsere Zukunft wäre idealerweise ein SC Freiburg Premium - den selbst die SGE hat ja anscheinend Anteile verkauft.

Ich muss meinen Beotrag von vorher korrigieren - ich könnte mich tatsächlich mit Fahrstuhl anfreunden solange man das Gefühl hat dass immer alles gegeben wird.
Die diesjährige Zweitligaangehörigkeit ist ja leider ein Sonderfall.

Zitat von: facepalm am Montag, 18.Mär.2019, 15:03:30
nein, diese chancengleichheit existiert nicht. ein verkauf von anteilen ist eine einmalige sache während konstrukte eine summe x jährlich erneut zur verfügung gestellt bekommen. davon abgesehen wäre es schon deshlab zweifelhaft will ein nicht-verbundener investor eine andere art von roi wollte als es dem werbewert von bayer und co. entspricht.

Das stimmt natürlich.
Ich meinte auch Chancengleichheit unter den Traditionsvereinen. Parallel dazu müsste man genau einschränken was ein Mutterkonzern in sein Konstrukt einspritzen darf.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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phimosis

Ich möchte 2017 mit Sicherheit nicht schlecht reden, aber wenn das immer als Erfolg der handelnden Personen bewertet wird, darf man bitte auch nicht vergessen, dass wir am letzten Spieltag noch locker neunter hätten werden können, wenn wir nicht gegen Mainz gewonnen hätten und gleichzeitig Freiburg und Hertha verloren hätten.
Also wir haben uns verdammt knapp für Europa qualifiziert und das mit 49 Punkten, 9 mehr als man für den theoretischen Klassenerhalt braucht... Wie gesagt, alles geil gewesen, ein Wahnsinnserfolg, aber objektiv betrachtet war auch etwas Glück dabei. Zwischen Platz 5 und 9 konnte ja quasi alles passieren.

facepalm

Zitat von: globobock77 am Montag, 18.Mär.2019, 15:26:01
Es ist eine Kombination von Geld zu haben und das Geld vernünftig auszugeben.
Ohne bzw. mit sehr wenig Geld brauchst Du eine hohe Erfolgsrate mit wenig Toleranz für Miese, wein ein einziger teurer Fehltreffer das ganze Schiff zum sinken bringen kann.
Das wäre mir auch zu riskant. Wie gesagt, Unsere Zukunft wäre idealerweise ein SC Freiburg Premium - den selbst die SGE hat ja anscheinend Anteile verkauft.

Ich muss meinen Beotrag von vorher korrigieren - ich könnte mich tatsächlich mit Fahrstuhl anfreunden solange man das Gefühl hat dass immer alles gegeben wird.
Die diesjährige Zweitligaangehörigkeit ist ja leider ein Sonderfall.

Das stimmt natürlich.
Ich meinte auch Chancengleichheit unter den Traditionsvereinen. Parallel dazu müsste man genau einschränken was ein Mutterkonzern in sein Konstrukt einspritzen darf.

frankfurt war natürlich in zugzwang, dazu haben die halt anteile an ein konglomerat an "freunden" verkauft. die rückführung ist sicherlich möglicher als ein einen investor.

wir sind aber nicht in zugzwang sondern würden freiwillig veräussern. natürlich ist mehr geld besser als kein oder wenig geld, keine frage. aber das gezeichnete szenario ist für mich nicht richtig. es ist doch nicht die frage ob ohne investor = fahrstuhl. wir sind seltenst am mangelnden geld gescheitert sondern am fehlenden knowhow und an eitelkeiten, die sind aber eben noch genauso wahrscheinlich mit mehr bares in der kasse.

unsere vorletzte tp in 2017 hat unsere höchsten ausgaben in unserer geschichte mit sich gebracht, ergebnis war der abstieg. das ist zwar auch ein sehr vereinfachter umkehrschluss aber das mehr geld = zwangsläufig ein besseres ergebnis mit sich bringt ist eben auch nur ein fantasiegebilde. man sieht doch eben an frankfurt und gladbach, aber eben auch an mainz, augsburg oder freiburg was man mit wissen und schnelligkeit ausgleichen kann. und wenn man diese beispiele nicht mag muss man nur auf uns selbst in den jahren 2012-2015 gucken. da war das geld knapp aber die ergebnisse auf dem transfermarkt deutlich besser als in den jahren danach. das hatte dann eben auch zur folge das mehr transfereinnahmen folgten, alles ohne investor.

und dazu hat man noch gar nicht darüber gesprochen was ein potenzieller investor mit seinem invest eigentlich plant und welchen return er sich davon erwartet, geschenktes geld gibt es einfach nicht.

Roter_Bock

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:04:05
[...]
Fahrstuhlteams sein und immer vor max. 50000 Zuschauern spielen, ich kann damit leben...mach ich auch schon viele zu lange, ich habe aber auch schon Erfolge gefeiert mit dem FC..
Wir haben ein wunderbares Stadion in einer im bundesweiten Vergleich einmalig schönen Lage.
50.000 Zuschauer sind eine stattliche Zahl und gerade richtig um das Stadion auch gegen Sandhausen voll zu machen und um jeden so richtig glücklich zu machen der es auch gegen die Bauern oder Bayern hinein geschafft hat (ohne den Versuch von vornherein aussichtslos erscheinen zu lassen).

Warum sollte ich 75.000 Zuschauer anstreben?
Damit sich Karl-Otto sich auch noch Samstag Vormittags kurzfristig entscheiden kann für die adipöse Family ein nettes Event dazwischenzuschieben?
Die Zuschauerzahlen spielen auf der Einnahmenseite auch nicht mehr die ausschlaggebende Rolle.
Nööö...genau richtig so ;-)

Am 8. Tag schuf Gott den 1.FC Köln
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Superwetti

Zitat von: Roter_Bock am Montag, 18.Mär.2019, 15:40:32

Die Zuschauerzahlen spielen auf der Einnahmenseite auch nicht mehr die ausschlaggebende Rolle.


Naja dann müssen wir halt die Durchschnittspreise auf einen Hunni pro Karte erhöhen, dann lohnt es sich wieder.
Super-Wetti
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globobock77

Zitat von: facepalm am Montag, 18.Mär.2019, 15:39:33
frankfurt war natürlich in zugzwang, dazu haben die halt anteile an ein konglomerat an "freunden" verkauft. die rückführung ist sicherlich möglicher als ein einen investor.

wir sind aber nicht in zugzwang sondern würden freiwillig veräussern. natürlich ist mehr geld besser als kein oder wenig geld, keine frage. aber das gezeichnete szenario ist für mich nicht richtig. es ist doch nicht die frage ob ohne investor = fahrstuhl. wir sind seltenst am mangelnden geld gescheitert sondern am fehlenden knowhow und an eitelkeiten, die sind aber eben noch genauso wahrscheinlich mit mehr bares in der kasse.

unsere vorletzte tp in 2017 hat unsere höchsten ausgaben in unserer geschichte mit sich gebracht, ergebnis war der abstieg. das ist zwar auch ein sehr vereinfachter umkehrschluss aber das mehr geld = zwangsläufig ein besseres ergebnis mit sich bringt ist eben auch nur ein fantasiegebilde. man sieht doch eben an frankfurt und gladbach, aber eben auch an mainz, augsburg oder freiburg was man mit wissen und schnelligkeit ausgleichen kann. und wenn man diese beispiele nicht mag muss man nur auf uns selbst in den jahren 2012-2015 gucken. da war das geld knapp aber die ergebnisse auf dem transfermarkt deutlich besser als in den jahren danach. das hatte dann eben auch zur folge das mehr transfereinnahmen folgten, alles ohne investor.

und dazu hat man noch gar nicht darüber gesprochen was ein potenzieller investor mit seinem invest eigentlich plant und welchen return er sich davon erwartet, geschenktes geld gibt es einfach nicht.
Romantisieren wir unsere Lage hier nicht zu sehr?

Das wahnsinnige im Fussballgeschäft ist doch wie schnell man sich vertikal in beide Richtungen bewegen kann.
Ich weiss auch nicht wie sicher das Gebilde von Gladbach steht - wie viele schlecht Saisons können die verkraften?
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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Superwetti

Zitat von: globobock77 am Montag, 18.Mär.2019, 15:47:01

Ich weiss auch nicht wie sicher das Gebilde von Gladbach steht - wie viele schlecht Saisons können die verkraften?

Welcher Verein könnte schon mehrere schlechte Saisons verkraften? Das hat ja auch was mit der Zielsetzung zu tun. Wenn Gladbach jetzt 2 mal nicht ins internationale Geschäft kommt und es dann nicht um jeden Preis wieder versucht, dann wird das schon gehen. Du darfst halt nicht anfangen über deinen Verhältnissen zu leben, das geht dauerhaft bei niemandem gut.
Super-Wetti
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J.R.

Zitat von: frankissimo am Montag, 18.Mär.2019, 15:24:58

Uli Hoeness hat letztens auf einer Fachtagung den frühen Verkauf von Anteilen als Fehler bezeichnet.
Adidas und Audi stehen eben nicht mehr in harter Konkurrenz zu anderen möglichen Sponsoren.
Heute würden die Bayern zum Beispiel wesentlich mehr erzielen.

Abgesehen von allen fussballromantischen Argumenten ist DAS exakt das Argument gegen einen Anteilsverkauf: Man begibt sich mit dem Anteilsverkauf an einen Sponsor in Abhängigkeit und nimmt sich als Club die Möglichkeit in der Zukunft unterschiedliche Sponsoren gegeneinander konkurrieren zu lassen. Und man nimmt sich natürlich die Möglichkeit, an zukünftigen Wertsteigerungen der Anteile teilzuhaben.
Keller ist endlich weg. Gott sei Dank!

Povlsen

Zitat von: Niggelz am Montag, 18.Mär.2019, 14:53:18
Alles richtig, aber diese Gedanken habe zumindest ich mir frühestens ab dem darauffolgenden Montag gemacht. Sonntags war der Kater noch zu heftig :D

:D Meine Gedanken waren vor dem Kater. Gefeiert hab ich trotzdem. Im Stadion war ich stocknüchtern.
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facepalm

Zitat von: globobock77 am Montag, 18.Mär.2019, 15:47:01
Romantisieren wir unsere Lage hier nicht zu sehr?

Das wahnsinnige im Fussballgeschäft ist doch wie schnell man sich vertikal in beide Richtungen bewegen kann.
Ich weiss auch nicht wie sicher das Gebilde von Gladbach steht - wie viele schlecht Saisons können die verkraften?

möglich, aber ich bin halt romatiker. trotzdem würde ich einmal vermuten das da ein paar mehr schlechte saisons durchgestanden werden können als wenn wir in gleichem atemzug 25% (oder gar mehr) anteile verkaufen die ja auch "nur" in projekte wie das stadion foleiessen werden was da schon steht ;-)
aber ernsthaft, welche garantie gibt es denn mit summe x die einem ja auch nicht geschenkt wird? garantien gibt es eben niemals.

ich sehe einfach keine logischen beweggründe warum man dieses nicht von der hand zu weisende risiko eingehen sollte, völlig unromantisch. das geld was man in der theorie einnehmen kann, kann man eben auch aus anderen bereichen generieren. würde es jetzt so sein das man von gönner x eine millionensumme geschenkt bekommt, wegen mir, aber der investor will eben etwas zurück. entweder geld oder einfluss. 
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I.Ronnie

Zitat von: Hansiki am Montag, 18.Mär.2019, 14:39:35
Das stimmt nicht! Günstiges Fremdkapital für einen Fussballclub..., mit Sicherheit nicht?!

Selbst die Bayern...die ja unbestritten als gesund zu werten sind, haben 25 % ihrer Anteile an Audi, Allianz und Adidas
verkauft.

Hier gibt es einfach zu viele Fußballromantiker..

Es haben ja schon viele sehr richtig auf deine Beiträge geantwortet. Aber noch einmal kurz zu der Finanzierungssache:

Mal abgesehen davon, dass dein Bayern-Beispiel nicht so recht greift, weil diese den Anteilsverkauf nicht brauchten, um das Stadion zu finanzieren, und man über die Motive der Bayern und der Investoren lange diskutieren kann; vor allen Dingen, ob dieses Modell auf andere Clubs so leicht übertragbar ist, muss man über deine Zweifel über günstige Finanzierungsmöglichkeiten für Fußballclubs doch angesichts der langen Tradition der besonderen Finanzierungsbegünstigungen für Fußballvereine herzhaft schmunzeln.

Unbestreitbar jubelt keine Bank, wenn es um die Finanzierung eines Bauprojektes geht, das im Falle eines Zahlungsausfalls des Schuldners nicht oder nur mit großem Abschlag wieder zu Geld gemacht werden kann. Es geht also darum, wie hoch die Bank das Projekt als Sicherheit bewertet. Ein Eigenheim kann schnell wieder verkauft werden, die Preise steigen und die Banken finanzieren sogar, ohne Eigenkapital des Schuldners zu verlangen. Das Haus übersteigt mit seinem Wert als Sicherheit die zu finanzierende Summe für den Erwerb der Immobilie. Bei einem Stadion ist das ganz und gar anders.

Reden wir also über Investorenbeteiligungen bei Infrastrukturprojekten, so reden wir über das notwendige Eigenkapital oder eine Bürgschaft, um überhaupt erst eine Bankfinanzierung zu bekommen. Hier war es bisher für Fußballclubs der billigste und einfachste Weg, das Grundstück weit unter Marktwert (siehe München) von der Kommune zu erwerben, sich die Infrastruktur auf dem Acker komplett bezahlen zu lassen (siehe überall) und sich die Bausumme über eine Bürgschaft der öffentlichen Hand absichern zu lassen (siehe z.B. Gladbach). Die Zinsen der Banken liegen dann im üblichen Rahmen (bei der Sparkasse Köln-Bonn wäre ich mir nicht einmal sicher, ob der FC nicht einen Sonderrabatt bekäme).
Es ist in jedem Fall völlig aus der Luft gegriffen, Fußballclubs zu unterstellen, sie bekämen kein günstiges Fremdkapital. Nimmt man die versteckten und ganz offensichtlichen Subventionen der öffentlichen Hand mit dazu, ist der Fußball sicherlich der unverschämteste Fall der Bevorzugung bei Bauprojekten in Deutschland. Und da floss noch nicht ein Cent aus der Privatwirtschaft.

Für ein Trainingszentrum wäre der Anteil an notwendigem Eigenkapital sicher deutlich geringer als bei einem Fußballstadion, deswegen sehe ich erst recht nicht, wieso man dafür Anteile an der KGaA verkaufen müsste. Und da betrachten wir nun nicht einmal die langfristigen Kosten einer Anteilsveräußerung. Niemand schenkt dem FC Geld.

Superwetti

Zitat von: I.Ronnie am Dienstag, 19.Mär.2019, 08:47:33

Niemand schenkt dem FC Geld.

Warum eigentlich nicht. Schenken bereitet doch Freude, warum schenkt niemand dem FC was. Wenn alle Mitglieder dem FC 1.000€ schenken würden, dann......
Super-Wetti
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I.Ronnie

Zitat von: J.R. am Montag, 18.Mär.2019, 16:00:28
Abgesehen von allen fussballromantischen Argumenten ist DAS exakt das Argument gegen einen Anteilsverkauf: Man begibt sich mit dem Anteilsverkauf an einen Sponsor in Abhängigkeit und nimmt sich als Club die Möglichkeit in der Zukunft unterschiedliche Sponsoren gegeneinander konkurrieren zu lassen. Und man nimmt sich natürlich die Möglichkeit, an zukünftigen Wertsteigerungen der Anteile teilzuhaben.

Dieses Modell ist allerdings auch nicht auf alle Clubs pauschal übertragbar. Die Bayern sind der einzige deutsche Club, der weltweit als Marke funktioniert. Hier ergibt sich insbesondere für Adidas ein strategischer Wert hinter dem Invest. Für ihre Zwecke reicht ein Anteilserwerb, der ihnen das unbefristete Werberecht sichert. Das gleiche Prinzip bei der Allianz und nun BMW.
Nun wollen wir mal nicht vermessen sein, aber welches Unternehmen würde denn so einen Deal mit dem FC machen? Wozu auch? Der FC ist gar nicht begehrt genugf als Werbefläche. Witzig ist in diesem Zusammenhang, wie sehr Wehrle dafür gefeiert wird, keine zukünftigen Einnahmen zu verfrühstücken. Dass es zuletzt keine Signing Fee gab, diese über die Jahre (verzinst) ausgezahlt wird, wurde ihm fett angerechnet. Anteile zu verkaufen, um das Recht abzugeben, über Werbepartner mithin also über Werbeeinnahmen zu verhandeln, ist aus meiner Sicht das ultimative verfrühstücken zukünftiger Einnahmen.
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Gladiax

Zitat von: J.R. am Montag, 18.Mär.2019, 16:00:28
Abgesehen von allen fussballromantischen Argumenten ist DAS exakt das Argument gegen einen Anteilsverkauf: Man begibt sich mit dem Anteilsverkauf an einen Sponsor in Abhängigkeit und nimmt sich als Club die Möglichkeit in der Zukunft unterschiedliche Sponsoren gegeneinander konkurrieren zu lassen. Und man nimmt sich natürlich die Möglichkeit, an zukünftigen Wertsteigerungen der Anteile teilzuhaben.

Aber das ist doch ein Totschlag-Argument! Wenn es danach geht dann darf man nie was verkaufen, es könnte ja nächstes Jahr ein besserer Preis erzielt werden.
Natürlich sollte man immer darauf erpicht sein zur "Hochphase" zu verkaufen, aber generell immer zu sagen "es könnte ja irgendwann mehr erzielt werden" ist für mich kein Argument.
Auch wenn wir z.B mit REWE verlängern muss man sich genau überlegen zu welchen Konditionen und wie lange! Da jetzt zu sagen wir verlängern gar nicht weil es könnte ja noch jemand um die Ecke kommen ist Blödsinn.
Sollte man von dem Weg überzeugt sein dann muss man den Schritt auch irgendwann gehen! Es kann ja auch ein großer Vorteil daraus entstehen. Wer weiß das letztlich schon?
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I.Ronnie

Zitat von: Gladiax am Dienstag, 19.Mär.2019, 09:15:00
Aber das ist doch ein Totschlag-Argument! Wenn es danach geht dann darf man nie was verkaufen, es könnte ja nächstes Jahr ein besserer Preis erzielt werden.
Natürlich sollte man immer darauf erpicht sein zur "Hochphase" zu verkaufen, aber generell immer zu sagen "es könnte ja irgendwann mehr erzielt werden" ist für mich kein Argument.
Auch wenn wir z.B mit REWE verlängern muss man sich genau überlegen zu welchen Konditionen und wie lange! Da jetzt zu sagen wir verlängern gar nicht weil es könnte ja noch jemand um die Ecke kommen ist Blödsinn.
Sollte man von dem Weg überzeugt sein dann muss man den Schritt auch irgendwann gehen! Es kann ja auch ein großer Vorteil daraus entstehen. Wer weiß das letztlich schon?

Die Wahrheit ist eher, dass es kaum Unternehmen gibt, die an solchen "Partnerschaften" überhaupt interessiert sind. Es gibt für den FC vielleicht 50 Unternehmen, die Interesse daran haben, als Hauptsponsor einzusteigen. Es gibt aber vielleicht nur 2, die sich das Werberecht über einen Anteilserwerb dauerhaft sichern wollen. Man kann sich leicht vorstellen, dass man erstens keinen hohen Preis für die Anteile erzielen würde und zweitens dauerhaft unter Marktwert seine Brust verkauft. Und was macht man dann mit diesem Einmalbetrag, dass sich daraus ein wirklicher Schub für das ganze Unternehmen entwickelt?

Wäre das alles eine so geniale Sache, wären doch schon fast alle Vereine zu 49% verscherbelt. Ist aber nicht so und es ist auch nicht so, als wären jene, die bereits Anteile veräußert hätten, uneinholbar enteilt. Die Wahrheit ist, dass sich der ganze Aufwand für Investoren erst dann richtig lohnt, wenn sie 50+1 Stimme erwerben können. Erst dann wäre es für einige Clubs möglich, mit den anderen Investorenclubs zu konkurrieren. Denn erst, wenn sich aus dem Engagement der Investoren ein dauerhafter Geldfluss ergibt, hat man Wettbewerbsgleichheit. Erst, wenn Fehleinkäufe unerheblich sind, weil Verluste immer wieder in Konzernstrukturen konsolidiert werden können, können wir uns beschissene Sportgeschäftsführer weiterhin leisten.

Am ganzen Ausgang der Veranstaltung veränderte das nichts. Es würde nur noch mehr Geld die Toilette hinuntergespült.