Christoph Daum

Begonnen von Bree.Schreiz, Freitag, 16.Dez.2011, 09:44:21

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Santillana

Zitat von: Arminius am Dienstag, 27.Aug.2024, 00:28:19Volle Zustimmung.

Nur eine kleine Korrektur:
Daum verlor direkt sein 1. Spiel nach der Rückkehr am 4.12.2006 im Heimspiel gegen den MSV mit 1:3.


Ja korrekt, Duisburg war Daums erstes Spiel daheim, dann erst kam Offenbach auswärts.

Null Punkte aus den ersten beiden Spielen. Damit hatte damals niemand gerechnet.

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Drahdiaweng

Zitat von: Dr. Mabuse am Dienstag, 27.Aug.2024, 01:53:48Funfact, der Spieler Daun legte dem Trainer Daum zwei Eier ins Nest.

Stand nicht auch ein PKW aus dem Kreis Daun am GBH. Kennzeichen: DAU-M xxx?
I forget to pray for the angels, so the angels forgot to pray for us...
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CMBurns

Zitat von: Drahdiaweng am Dienstag, 27.Aug.2024, 06:36:37Stand nicht auch ein PKW aus dem Kreis Daun am GBH. Kennzeichen: DAU-M xxx?
Ja, an den Tickereintrag erinnere ich mich auch. Und an "wie Genscher 89...".
Ein möglicher Vorwurf, die Administration habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für das Forum, entbehrt jeder Grundlage.

mutierterGeißbock

Zitat von: Arminius am Dienstag, 27.Aug.2024, 00:28:19Volle Zustimmung.

Nur eine kleine Korrektur:
Daum verlor direkt sein 1. Spiel nach der Rückkehr am 4.12.2006 im Heimspiel gegen den MSV mit 1:3.

Torschütze damals übrigens Mariano Tripodi. Sein einziger Einsatz für den FC.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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Lobi

Zitat von: mutierterGeißbock am Dienstag, 27.Aug.2024, 08:28:03Torschütze damals übrigens Mariano Tripodi. Sein einziger Einsatz für den FC.
Und gleich ein Tor, da hat man mal wieder einen echten Rohdiamanten hier verkümmern lassen. Vorstand raus!  :)
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CMBurns

Zitat von: Lobi am Dienstag, 27.Aug.2024, 08:28:52Vorstand raus!  :)
Schreib das bitte noch einmal übermorgen rein.
Ein möglicher Vorwurf, die Administration habe eine wie auch immer geartete Mitverantwortung für das Forum, entbehrt jeder Grundlage.
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shorty

Zitat von: Lobi am Dienstag, 27.Aug.2024, 08:28:52Und gleich ein Tor, da hat man mal wieder einen echten Rohdiamanten hier verkümmern lassen. Vorstand raus!  :)

Mal aus Spaß geschaut was aus dem geworden ist. Alter Falter, was ne Transferhistorie.
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Krellus

Zitat von: CMBurns am Dienstag, 27.Aug.2024, 08:18:54Ja, an den Tickereintrag erinnere ich mich auch. Und an "wie Genscher 89...".

Hab damals in der Küche vorm Radio gehockt und Radio Köln verfolgt🤭.Mein Mann hat mich für bekloppt erklärt😁
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mutierterGeißbock

Zitat von: shorty am Dienstag, 27.Aug.2024, 08:53:00Mal aus Spaß geschaut was aus dem geworden ist. Alter Falter, was ne Transferhistorie.
Er hat auf jeden Fall ein bisschen was von der Welt gesehen. :D
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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p_m

@Allez FC , sehr schön geschrieben. Habe ich als 93-Jahrgang alles genauso wahrgenommen. Die folgende Bundesligasaison hatte ja auch einige tolle Momente (Derbysieg dank Nova, Auswärtssieg gegen Klinsmann usw.). Die Genugtuung und Freude darüber, dass es damals sein erster Sieg bei den Bayern war, konnte man ihm anmerken und ich glaube, jeder FC-Fan hat sich da mit ihm gefreut.

Seinen Abgang im Sommer danach empfand ich damals als Kränkung. Frei nach: "Es war doch eine schöne, unaufgeregte Saison, warum geht der jetzt? Nächstes Jahr mit Lukas wäre es weiter nach oben gegangen." Dass er mit Fenerbahce dann am letzten Spieltag die Meisterschaft vergeigte, hat mich mit großer Schadenfreude erfüllt.

Vielleicht hat es danach damit zu tun gehabt, dass ich älter wurde, aber je weiter diese Zeit zurückging, desto mehr habe ich Daum für eine fragwürdige Gestalt gehalten. Dass er an Transfers von seinem Buddy Figer kräftig mitverdiente, konnten die Erwachsenen damals schon wissen/ahnen, aber es war ja seinerzeit eher zweitrangig. Dazu kamen seltsame Kommentare und der Umstand, dass mir diese Nummern wie die Segnungen von Kindern, die Trauung im Stadion rückblickend auch einfach nur bescheuert erschienen (tun sie heute noch). Wie sehr er das Rampenlicht genossen hat, obwohl seine Leistungen als Trainer diesem Hype nie gerecht wurden (auch der Aufstieg war damals ja alles andere als souverän, insbesondere wenn man den Geldeinsatz dazu in Beziehung setzt)... naja, es ist Vergangenheit. Irgendwie logisch, dass der FC ihn als Frankfurter ein paar Jahre später in die zweite Liga schoss.

Aller Schrägheit zum Trotz schien es mir aber, um zu einem anderen deiner Punkte zu kommen, wenigstens immer so, dass Daum sich selbst auch gelegentlich nicht so ernst nahm. Er hat für Show und Schlagzeilen gesorgt, aber das hatte bei ihm oft auch etwas gewollt Übertriebenes (das Jawort im Stadion...). Man konnte zumindest ungläubig über ihn lachen. Das ist etwas, was ich bei Typen wie Ritterbach, Schumacher oder dem jetzigen Vorstand oder gar Keller nicht sehe. Die sind einfach nur schrecklich und unlustig.
"In der Dummheit liegt eine Zuversicht, worüber man rasend werden möchte."

Allez FC

Zitat von: p_m am Dienstag, 27.Aug.2024, 10:35:11@Allez FC , sehr schön geschrieben. Habe ich als 93-Jahrgang alles genauso wahrgenommen. Die folgende Bundesligasaison hatte ja auch einige tolle Momente (Derbysieg dank Nova, Auswärtssieg gegen Klinsmann usw.). Die Genugtuung und Freude darüber, dass es damals sein erster Sieg bei den Bayern war, konnte man ihm anmerken und ich glaube, jeder FC-Fan hat sich da mit ihm gefreut.

Seinen Abgang im Sommer danach empfand ich damals als Kränkung. Frei nach: "Es war doch eine schöne, unaufgeregte Saison, warum geht der jetzt? Nächstes Jahr mit Lukas wäre es weiter nach oben gegangen." Dass er mit Fenerbahce dann am letzten Spieltag die Meisterschaft vergeigte, hat mich mit großer Schadenfreude erfüllt.

Vielleicht hat es danach damit zu tun gehabt, dass ich älter wurde, aber je weiter diese Zeit zurückging, desto mehr habe ich Daum für eine fragwürdige Gestalt gehalten. Dass er an Transfers von seinem Buddy Figer kräftig mitverdiente, konnten die Erwachsenen damals schon wissen/ahnen, aber es war ja seinerzeit eher zweitrangig. Dazu kamen seltsame Kommentare und der Umstand, dass mir diese Nummern wie die Segnungen von Kindern, die Trauung im Stadion rückblickend auch einfach nur bescheuert erschienen (tun sie heute noch). Wie sehr er das Rampenlicht genossen hat, obwohl seine Leistungen als Trainer diesem Hype nie gerecht wurden (auch der Aufstieg war damals ja alles andere als souverän, insbesondere wenn man den Geldeinsatz dazu in Beziehung setzt)... naja, es ist Vergangenheit. Irgendwie logisch, dass der FC ihn als Frankfurter ein paar Jahre später in die zweite Liga schoss.

Aller Schrägheit zum Trotz schien es mir aber, um zu einem anderen deiner Punkte zu kommen, wenigstens immer so, dass Daum sich selbst auch gelegentlich nicht so ernst nahm. Er hat für Show und Schlagzeilen gesorgt, aber das hatte bei ihm oft auch etwas gewollt Übertriebenes (das Jawort im Stadion...). Man konnte zumindest ungläubig über ihn lachen. Das ist etwas, was ich bei Typen wie Ritterbach, Schumacher oder dem jetzigen Vorstand oder gar Keller nicht sehe. Die sind einfach nur schrecklich und unlustig.
Ja dann sind wir in der gleichen Altersgruppe, kann deine Gedanken dazu auch vollends teilen - Sein Abgang hat mich unter den von dir genannten Prämissen auch ziemlich verärgert, vor allem weil ich in Erinnerung habe, dass schon wieder ob seines möglichen Verbleibs eine ähnliche Show wie im Vorjahr abgezogen wurde (stimmt das? Bin mir nicht mehr ganz sicher) 
Die Trauung im Stadion habe ich völlig verdrängt! :D  Daum hat sich immer auf einem schmalen Grat zwischen Exzentrik und Selbstdarstellung bewegt, ähnlich wie du es darstellst fand ich z.B. auch seine häufigen Kommentare zum FC im Nachgang meistens nervig und deplatziert. Womöglich hat die Daum-Episode auch dazu beigetragen, dass bei mir mittlerweile bei Begriffen wie ,,Herzensangelegenheit" und übertrieben zur Schau gestellter Verbundenheit die Alarmglocken läuten und ich generell Misstrauen gegenüber nahezu sämtliche ehemalige FC-Akteure hege, die sich hier zum Volkstribun aufschwingen wollen (leider viel zu viele davon). 
Nichtsdestotrotz sehe ich es auch so, dass Daum für viel Spaß zu haben war, gerade nach seinem Karriereende erschien vieles versöhnlicher und lockerer als zuvor, in Bezug auf den FC war er ja auch schon längst Teil der Vergangenheit und niemand hat je wieder gehofft, dass ein ,,Messias" den FC erlösen könnte - traurigerweise stelle ich aber auch fest, dass sich die allgemeine Wahrnehmung seit der Zeit schleichend, jedoch stark verschoben hat: als Kind/Jugendlicher war ich felsenfest davon überzeugt, dass der FC wirklich ein großer Club ist, der zwar von der Spur abgekommen ist, aber bestimmt wieder zu seinen verdienten Erfolgen zurückkehrt, wenn die richtigen Weichen gestellt werden - dies wurde im Übrigen auch von den Erwachsenen um mich herum genauso aufgefasst und weitergegeben. In der Gegenwart angekommen, nehme ich den Verein als völlig überbläht und provinziell in seiner Attitude wahr, mit Typen an der Spitze, die so viel Vertrauenswürdigkeit ausstrahlen wie der Typ aus der Parallelklasse, der nach drei abgebrochenen Ausbildungen jetzt Vermögensberater ist und gerne mal mit mir sprechen würde. Ernsthaft, der FC war immer schon schräg in meiner Erinnerung aber irgendwie auch cool und etwas worauf man ,,trotzdem stolz" war. Das ist völlig verflogen. Mein Gott, was für eine traurige Entwicklung. 

globobock77

Zitat von: Santillana am Montag, 26.Aug.2024, 20:02:31Daum startete erst im November in seine zweite FC-Zeit. Die Saison war eigentlich schon im Eimer. Sein erstes Spiel verlor er 0-2 in Offenbach. Das hat mich damals schwer enttäuscht, weil ich tatsächlich davon ausging, Daums Magie würde kurzfristig alles ändern. Eine unrealistische Haltung. Die Neuzugänge im Winter waren auch nicht das Gelbe vom Ei : André, Tiago, Serhat Akin. In der Saison darauf sah es dann ganz anders aus. Daum lieferte.

Die Eintracht hätte er sich in der Tat sparen können. Auch sein letztes Engagement bei der Nationalelf Rumäniens war schwierig und nicht von Erfolg gekrönt. Wie man las, war dort die Sprachbarriere mitentscheidend.


War sein erstes Spiel (2. Amtszeit) nicht das 1:3 gegen Duisburg? Als damals die Aufstellung bekanntgegeben wurde hatte ich aufgelacht. Geil dachte, ich, voll offensiv und unkonventionell, Daum eben.

Nach dem Debakel war klar: er hatte die Liga unter- und unsere Mannschaft überschätz. Dann kamen die teueren Einkäufe (Suazo und co.) die wenigstens den Aufstieg gebracht haben (,,ab dem 28. Spieltag geht es ab" oder so).

Ah, ja: der Kopf ist das dritte Bein.

Bis zu seiner Rückkehr 2007 war die Sehnsucht nach Daum immer da. Als er dann wirklich kam war das eine ungeheure Explosion von Euphorie. Andere (nicht-FCler) wunderten sich weil sie den FC als nicht Daums Ansprüchen gerecht sahen, und für FC Fans war dies eine Genugtuung.

Mach dem Aufstieg kam dann alles zum anderen. Sein überhasteter Abgang, Poldi der sich belogen fühlte etc.
"Es ist einfacher, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden."
-Mark Twain-
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seNti

https://www.youtube.com/watch?v=5JA3fYbvScI  :D

Einer meiner Lieblings-PK's aus seiner zweiten Amtszeit.
Standort Müngersdorf - Unverhandelbar!
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Saunaschwur

Altersbedingt startete meine richtige FC-Obsession auch um Daums zweiten Amtsantritt rum (erste Auswärtsfahrten hab ich in der Saison gemacht glaube ich).

Ich kann mich hier wie schon beschrieben auch noch sehr gut an die damalige Euphorie erinnern. Das Klischee stimmte damals tatsächlich, dass der gemeine FC-Fan schnell von der Champions League träumte und generell hohe Erwartungen hatte. Da wurde auch schon mal zur Halbzeit gepfiffen, wenn es noch 0-0 stand.

Mein Eindruck ist, dass Daums zweite Amtszeit da durchaus etwas Ernüchterung brachte. Der FC marschierte nicht einfach durch, trotz erheblicher Investitionen ( nicht zuletzt in das enorme
Gehalt des Trainerteams). Aufwand und Ertrag standen bei Daum leider in keinem guten Verhältnis und legte womöglich den Grundstein für das finanzielle Desaster, das einige Jahre nach Daums Abschied dann zutage trat. Man realisierte als Fan langsam,  dass der Messias auch nur mit Wasser kochte und der FC kein einfach wach zu küssender "schlafender Riese" war, sondern ein bestenfalls Bundesliga-Mittelklasse-Club.

Ob die heutige völlige Ambitionslosigkeit und teilweise Indifferenz ob des sportlichen Abschneidens besser ist als das damalige Mindset, darf natürlich auch bezweifelt werden.
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magic

Zum Thema Daum gestern eine gute Stunde getalkt, mit u.a. Lars Werner der ihn sehr gut kannte (und ein Teil des HANUTA-Express Live Ticker-Reporterduos war). Dazu sind noch mal 9 Minuten Daum zu hören, ein bis dato unveröffentlichtes Telefon-Interview, in dem er nochmal erzählt wie das als Manager für ihn war (war ja eine Zeit lang Trainer & Manager in Personalunion) und warum der FC in den 90ern seiner Meinung nach abschmierte. Und natürlich noch vieles mehr.  Hier der Talk, also ab dem Daum-Part: https://youtu.be/HzihzUClzSA?si=Y-ZUHSO3DcS42MCV&t=1988

Was mich ein wenig gewundert hat, kaum noch jemand weiß, das Daum fast schon 1996 zum FC zurück gewechselt ist und erst nach Leverkusen ging, als gewisse Kräfte angeblich gegen ihn agiert haben. Dazu findet man im Netz noch einen uralten WELT-Bericht, den ich eben erst ausgegraben habe: https://www.welt.de/print-welt/article648091/Christoph-Daum-blamiert-den-Praesidenten-des-1-FC-Koeln.html
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

Dr. Mabuse

Zitat von: magic am Mittwoch, 28.Aug.2024, 14:35:36Zum Thema Daum gestern eine gute Stunde getalkt, mit u.a. Lars Werner der ihn sehr gut kannte (und ein Teil des HANUTA-Express Live Ticker-Reporterduos war). Dazu sind noch mal 9 Minuten Daum zu hören, ein bis dato unveröffentlichtes Telefon-Interview, in dem er nochmal erzählt wie das als Manager für ihn war (war ja eine Zeit lang Trainer & Manager in Personalunion) und warum der FC in den 90ern seiner Meinung nach abschmierte. Und natürlich noch vieles mehr.  Hier der Talk, also ab dem Daum-Part: https://youtu.be/HzihzUClzSA?si=Y-ZUHSO3DcS42MCV&t=1988

Was mich ein wenig gewundert hat, kaum noch jemand weiß, das Daum fast schon 1996 zum FC zurück gewechselt ist und erst nach Leverkusen ging, als gewisse Kräfte angeblich gegen ihn agiert haben. Dazu findet man im Netz noch einen uralten WELT-Bericht, den ich eben erst ausgegraben habe: https://www.welt.de/print-welt/article648091/Christoph-Daum-blamiert-den-Praesidenten-des-1-FC-Koeln.html
Da kann ich mich noch sehr genau dran erinnern. Der Tiefpunkt in jener Zeit war sicherlich das verlorene DFB-Pokal-Halbfinale 1995 gegen den Zweitligisten Wolfsburg. Danach kamen viele Stimmen auf, es geht so nicht weiter beim FC, Abstiegskampf und wir verlieren noch ein Halbfinale gg. einen Zweitligisten usw.. Die Rufe nach einer Rückkehr Daums wurden immer lauter und im Sommer 1996 wäre es fast soweit gewesen. Warum es auch immer scheiterte, auch da hatte ich so den Eindruck, dass Daum mit dem FC etwas spielte, irgendwie als Retourkutsche und das Ganze gipfelte dann im Engagement Daums im Anschluss daran in Leverkusen.
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Drahdiaweng

Zitat von: Dr. Mabuse am Mittwoch, 28.Aug.2024, 15:30:04Da kann ich mich noch sehr genau dran erinnern. Der Tiefpunkt in jener Zeit war sicherlich das verlorene DFB-Pokal-Halbfinale 1995 gegen den Zweitligisten Wolfsburg. Danach kamen viele Stimmen auf, es geht so nicht weiter beim FC, Abstiegskampf und wir verlieren noch ein Halbfinale gg. einen Zweitligisten usw.. Die Rufe nach einer Rückkehr Daums wurden immer lauter und im Sommer 1996 wäre es fast soweit gewesen. Warum es auch immer scheiterte, auch da hatte ich so den Eindruck, dass Daum mit dem FC etwas spielte, irgendwie als Retourkutsche und das Ganze gipfelte dann im Engagement Daums im Anschluss daran in Leverkusen.

Durch sein Engagement bei Lev hat Daum damals einiges an Sympathien bei mir eingebüßt. Ich sehe förmlich den schwarz-roten Trainingsanzug mit "Gazi"-Werbung vor mir. Und jeder der einigermaßen mit offenen Augen durch die Gegend lief, konnte spätestens da sehen, dass Daum ziemlich verschnupft gewesen sein muss. Mich hat die Geschichte damals nicht gewundert. Seine Rückkehr zum FC hatte großes Unterhaltungspotential, leider im Sportlichen nicht so. 

Ich danke Christoph Daum für die Zeit als Bayern-Jäger, sie hat mein Fansein damals manifestiert und sehr viel Spaß gemacht.

RIP. 
I forget to pray for the angels, so the angels forgot to pray for us...
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Kurt Sartorius

Zitat von: magic am Mittwoch, 28.Aug.2024, 14:35:36Was mich ein wenig gewundert hat, kaum noch jemand weiß, das Daum fast schon 1996 zum FC zurück gewechselt ist und erst nach Leverkusen ging, als gewisse Kräfte angeblich gegen ihn agiert haben. Dazu findet man im Netz noch einen uralten WELT-Bericht, den ich eben erst ausgegraben habe: https://www.welt.de/print-welt/article648091/Christoph-Daum-blamiert-den-Praesidenten-des-1-FC-Koeln.html
Ich erinnere mich und denke da tatsächlich noch relativ oft dran. Wir haben am 1. Mai 1996 (auch undenkbar heute) gegen Frankfurt gespielt und glaube ich 3:0 gewonnen. Munteanu hat groß aufgespielt, das Wetter war traumhaft und Daum saß auf der Tribüne und hat vor TV-kameras in der Wir-Form über die Planungen der nächsten Saison beim FC gesprochen. Dass er dann doch nciht kam und wir den sympathischen aber nie auch nur annähernd an Daum rankommenden Neururer behalten ,,mussten", war ein herber Schlag für mich. Unabhängig von der Kokain-Affäre, wer weiß, wie es mit dem Daum in Bestform heute um den FC bestellt wäre und wie es den Pillen ergangen wäre.
,,Am besten, Flugzeug stirzt ab."

Santillana

Neururer ein Intimfeind Daums ? Stimmt das wirklich ?

In dem WELT-Artikel wird ein Thema angesprochen, dass hier bislang nicht vorkam, obwohl es seit Jahrzehnten im Raum steht : die finanzielle Beteiligung Daums am Häßler-Transfer zu Juventus Turin ("Wo sind die Häßler-Millionen ?"). Die ominöse Entlassung während der WM 1990 in Como hatte vermutlich hier ihren Hintergrund. Gänzlich erfahren wird man es vermutlich nie.
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märkel

was da auch nochmal deutlich wird, ist dass daum bei aller großen klappe letztlich immer zurückgezogen hat, wenn es widerstände gab. 
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.
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Renato

Der Auftritt des Kölner Dreigestirns in erba, der erste Abstieg und insbesondere der Tod von Banach waren Schmerzen, die mir  dieser nur noch folkloristisch orientierte , ansonsten sportlich belanglose Verein gar nicht mehr bereiten kann.

"Schau auf das Türschild, wenn Du rausgehst."

Mourinho zu Pogba.
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magic

Zitat von: Santillana am Mittwoch, 28.Aug.2024, 20:15:09Neururer ein Intimfeind Daums ? Stimmt das wirklich ?

In dem WELT-Artikel wird ein Thema angesprochen, dass hier bislang nicht vorkam, obwohl es seit Jahrzehnten im Raum steht : die finanzielle Beteiligung Daums am Häßler-Transfer zu Juventus Turin ("Wo sind die Häßler-Millionen ?"). Die ominöse Entlassung während der WM 1990 in Como hatte vermutlich hier ihren Hintergrund. Gänzlich erfahren wird man es vermutlich nie.


Das mit dem "Intimfeind" wurde immer mal thematisiert, findet man auch hier oder hier direkt im Netz. Müsste nochmal ins Neururer Buch schauen, da steht auch der Ursprung dieses Zwistes drin, meine ich. Der lag wohl im gemeinsamen Studium an der Kölner Sporthochschule.

Was Häßler-Daum angeht, da gab es nach Häßlers Abschied aus Köln kurz vor der WM in Italien einen fiesen öffentlichen Brief von Thomas & Angela Häßler (!) Richtung Daum, in dem Daum scharf von den beiden angegangen wurde. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war schon heftig. Im Kern ging es darum, das Daum sich wohl tatsächlich als Vermittler des Transfers dargestellt hatte und die Häßlers ihm im Brief "jedwede Ahnung" diesbezüglich abgestritten hatten. War schon kernig. Jahre später haben die beiden sich wieder versöhnt.

Im Netz findet sich dazu nicht mehr so viel, Spiegel-Legende Jürgen Leinemann hat aber etwas dazu geschrieben, findet sich im Mittelteil des Textes: "Eingebettet in therapeutische Betreuung und eingespannt in ein minutiöses körperliches Wiederaufbauprogramm, hat Thomas Häßler auch »über einige Sachen nachdenken können, die mich belasteten«. Daß er seinen früheren Trainer Christoph Daum in einem öffentlichen Brief scharf angegriffen hat, tut ihm, noch bevor der vom 1. FC Köln gefeuert wird, der Form wegen leid: »Ich wollte niemanden verletzen.« Er selbst ist aber noch immer enttäuscht und ebenfalls verletzt, wenn er auch über die persönlichen Einzelheiten nicht reden mag."  https://www.spiegel.de/sport/zauberer-mit-angerissener-seele-a-3bc742c5-0002-0001-0000-000013500020

So oder so, Daum war in irgendeiner Form am Häßler-Transfer wohl beteiligt. Aber wie genau, das ist wohl bis heute offen.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

r9naldo

Zitat von: magic am Donnerstag, 29.Aug.2024, 08:00:49Das mit dem "Intimfeind" wurde immer mal thematisiert, findet man auch hier oder hier direkt im Netz. Müsste nochmal ins Neururer Buch schauen, da steht auch der Ursprung dieses Zwistes drin, meine ich. Der lag wohl im gemeinsamen Studium an der Kölner Sporthochschule.
Was Häßler-Daum angeht, da gab es nach Häßlers Abschied aus Köln kurz vor der WM in Italien einen fiesen öffentlichen Brief von Thomas & Angela Häßler (!) Richtung Daum, in dem Daum scharf von den beiden angegangen wurde. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war schon heftig. Im Kern ging es darum, das Daum sich wohl tatsächlich als Vermittler des Transfers dargestellt hatte und die Häßlers ihm im Brief "jedwede Ahnung" diesbezüglich abgestritten hatten. War schon kernig. Jahre später haben die beiden sich wieder versöhnt.
Im Netz findet sich dazu nicht mehr so viel, Spiegel-Legende Jürgen Leinemann hat aber etwas dazu geschrieben, findet sich im Mittelteil des Textes: "Eingebettet in therapeutische Betreuung und eingespannt in ein minutiöses körperliches Wiederaufbauprogramm, hat Thomas Häßler auch »über einige Sachen nachdenken können, die mich belasteten«. Daß er seinen früheren Trainer Christoph Daum in einem öffentlichen Brief scharf angegriffen hat, tut ihm, noch bevor der vom 1. FC Köln gefeuert wird, der Form wegen leid: »Ich wollte niemanden verletzen.« Er selbst ist aber noch immer enttäuscht und ebenfalls verletzt, wenn er auch über die persönlichen Einzelheiten nicht reden mag."  https://www.spiegel.de/sport/zauberer-mit-angerissener-seele-a-3bc742c5-0002-0001-0000-000013500020
So oder so, Daum war in irgendeiner Form am Häßler-Transfer wohl beteiligt. Aber wie genau, das ist wohl bis heute offen.
https://www.wettfreunde.net/sportwetten-news/peter-neururer-kw-35/

hier schreibt neuruer etwas zum tod von christoph daum ("Kolumne" von vor 2 tagen)
User, die ich auf ignore habe und deren Kommentare ich weder sehen noch kommentieren könnte (auch wenn sie mich betreffen): r9naldo

Rakete

Zitat von: magic am Donnerstag, 29.Aug.2024, 08:00:49Das mit dem "Intimfeind" wurde immer mal thematisiert, findet man auch hier oder hier direkt im Netz. Müsste nochmal ins Neururer Buch schauen, da steht auch der Ursprung dieses Zwistes drin, meine ich. Der lag wohl im gemeinsamen Studium an der Kölner Sporthochschule.

Was Häßler-Daum angeht, da gab es nach Häßlers Abschied aus Köln kurz vor der WM in Italien einen fiesen öffentlichen Brief von Thomas & Angela Häßler (!) Richtung Daum, in dem Daum scharf von den beiden angegangen wurde. An alles kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war schon heftig. Im Kern ging es darum, das Daum sich wohl tatsächlich als Vermittler des Transfers dargestellt hatte und die Häßlers ihm im Brief "jedwede Ahnung" diesbezüglich abgestritten hatten. War schon kernig. Jahre später haben die beiden sich wieder versöhnt.

Im Netz findet sich dazu nicht mehr so viel, Spiegel-Legende Jürgen Leinemann hat aber etwas dazu geschrieben, findet sich im Mittelteil des Textes: "Eingebettet in therapeutische Betreuung und eingespannt in ein minutiöses körperliches Wiederaufbauprogramm, hat Thomas Häßler auch »über einige Sachen nachdenken können, die mich belasteten«. Daß er seinen früheren Trainer Christoph Daum in einem öffentlichen Brief scharf angegriffen hat, tut ihm, noch bevor der vom 1. FC Köln gefeuert wird, der Form wegen leid: »Ich wollte niemanden verletzen.« Er selbst ist aber noch immer enttäuscht und ebenfalls verletzt, wenn er auch über die persönlichen Einzelheiten nicht reden mag."  https://www.spiegel.de/sport/zauberer-mit-angerissener-seele-a-3bc742c5-0002-0001-0000-000013500020

So oder so, Daum war in irgendeiner Form am Häßler-Transfer wohl beteiligt. Aber wie genau, das ist wohl bis heute offen.
Danke euch für die ganzen Anekdoten. Das sind ja schon spannende Storylines rund um einen Verein am Scheideweg.
Ich war damals noch zu jung um mehr zu verstehen als dass Icke und Litti geile Kicker waren. Aber es fühlt sich immer wieder so an, als sei der große und feine FC genau in dieser Zeit (grob und vermutlich mehrfach) falsch abgebogen. 
Hate professional football. Reclaim your life.

magic

Schau an, wenn man mal anfängt tiefer zu graben .... https://www.welt.de/print-welt/article540555/Warum-Thomas-Haessler-einen-sehr-guten-Freund-verlor.html


Zitat"Rückblick: 1990, das Jahr von Franz Beckenbauer Weltmeistertriumph als Teamchef. Am 14. Mai geht Nationalspieler Thomas Häßler an die Öffentlichkeit - in Form eines offenen Briefes, inmitten der deutschen WM-Vorbereitung. Der kleine schlägt wie rasend mit nie wieder erlebter Schärfe auf seinen vermeintlichen Freund Christoph Daum ein. Häßler will, dass "grundsätzlich geklärt wird, dass es nicht Herr Daum gewesen ist, der für meine Karriere in Köln verantwortlich gewesen ist". Er spricht ihm "die fachliche Kompetenz, Ahnung und vor allem das Format" ab."

ZitatHäßlers Wechsel ins Ausland scheint auf dem Hintergrund der bevorstehenden WM sowie seiner überragenden Leistungen in Verein und Nationalmannschaft unabwendbar festzustehen. Daum ist 1990 in Köln Trainer und Manager in Personalunion mit großen Machtbefugnissen. Im Rausch der multiplen Funktionen hält er in seinem Lieblingshotel im Kölner Süden eine konspirative Sitzung ohne Wissen und hinter dem Rücken des FC-Vorstands mit der Familie Häßler, einem offiziellen Berater sowie Unterhändlern aus Turin ab. Ein Kellner verrät das Treffen der Boulevardpresse. Skandal!

Nun ja, das alles ist ja jetzt ganz lange her und der Mann ist noch nicht mal beerdigt. Allerdings kommen viele Dinge nun einmal wieder hoch, wenn man sich näher mit der Personalie beschäftigt, die unbestreitbar Einfluss - positiv wie negativ sowie bewusst und unbewusst - auf wichtige Entwicklungen in einer richtungsweisenden Zeit beim FC genommen hat. Aber das war ja nicht nur er, auch viele andere waren an der Geburt des 2. FC Köln (der sportlich erfolglose "Kult-Club" von heute) beteiligt. 
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

r9naldo

Zitat von: magic am Donnerstag, 29.Aug.2024, 09:02:01Schau an, wenn man mal anfängt tiefer zu graben .... https://www.welt.de/print-welt/article540555/Warum-Thomas-Haessler-einen-sehr-guten-Freund-verlor.html


Nun ja, das alles ist ja jetzt ganz lange her und der Mann ist noch nicht mal beerdigt. Allerdings kommen viele Dinge nun einmal wieder hoch, wenn man sich näher mit der Personalie beschäftigt, die unbestreitbar Einfluss - positiv wie negativ sowie bewusst und unbewusst - auf wichtige Entwicklungen in einer richtungsweisenden Zeit beim FC genommen hat. Aber das war ja nicht nur er, auch viele andere waren an der Geburt des 2. FC Köln (der sportlich erfolglose "Kult-Club" von heute) beteiligt.

" Erster Teil der WELT-Serie über den Fast-Bundestrainer" hast du auch die anderen gefunden? 
User, die ich auf ignore habe und deren Kommentare ich weder sehen noch kommentieren könnte (auch wenn sie mich betreffen): r9naldo
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magic

Zitat von: r9naldo am Donnerstag, 29.Aug.2024, 09:12:23" Erster Teil der WELT-Serie über den Fast-Bundestrainer" hast du auch die anderen gefunden?

Nur den zweiten Teil, der aber nichts mehr mit dem FC zu tun hat.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"
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Drahdiaweng

Zitat von: magic am Donnerstag, 29.Aug.2024, 09:02:01Schau an, wenn man mal anfängt tiefer zu graben .... https://www.welt.de/print-welt/article540555/Warum-Thomas-Haessler-einen-sehr-guten-Freund-verlor.html


Nun ja, das alles ist ja jetzt ganz lange her und der Mann ist noch nicht mal beerdigt. Allerdings kommen viele Dinge nun einmal wieder hoch, wenn man sich näher mit der Personalie beschäftigt, die unbestreitbar Einfluss - positiv wie negativ sowie bewusst und unbewusst - auf wichtige Entwicklungen in einer richtungsweisenden Zeit beim FC genommen hat. Aber das war ja nicht nur er, auch viele andere waren an der Geburt des 2. FC Köln (der sportlich erfolglose "Kult-Club" von heute) beteiligt.

Ich denke Daum hat nix dagegen, jetzt nochmal im Mittelpunkt zu stehen. Ist ja auch eine Art des Gedenkens. Das ist alles schon so lange her, der Verein ist mittlerweile ein völlig anderer und dass die Themen Daum, Häßler usw am Weg in die sportliche Bedeutungslosigkeit großen Anteil haben, ist unbestritten.
I forget to pray for the angels, so the angels forgot to pray for us...

Dr. Mabuse

Zitat von: Rakete am Donnerstag, 29.Aug.2024, 08:20:34Danke euch für die ganzen Anekdoten. Das sind ja schon spannende Storylines rund um einen Verein am Scheideweg.
Ich war damals noch zu jung um mehr zu verstehen als dass Icke und Litti geile Kicker waren. Aber es fühlt sich immer wieder so an, als sei der große und feine FC genau in dieser Zeit (grob und vermutlich mehrfach) falsch abgebogen.
100 % genau in dieser Zeit in die falsche Richtung abgebogen. Und genau in diese Zeit fiel die Gründung der Champions League und genau in dieser Zeit wurde der Europapokal zur Gelddruckmaschine. Und wenn man vorher innerhalb von 30 Jahren 26 mal teilgenommen hatte (so ungefähr müsste das stimmen) hat man sich genau zu dieser Zeit aus dem internationalen Geschäft verabschiedet. Selbst wenn im Nachhinein betrachtet einige Entscheidungen des damaligen Präsidiums aus heutiger Sicht vielleicht nachvollziehbar erscheinen (nur ganz wenig vielleicht ...), der Kardinalfehler war, dass man im Grunde genommen keinen richtigen und guten Nachfolger für Christoph Daum hatte, an dem damals einfach viel gehangen hatte bzw. von dem vieles abhängig war.