Die Berichterstattung über den FC

Begonnen von iym, Samstag, 23.Apr.2011, 22:49:20

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weisweiler

Zitat von: kilino am Donnerstag, 16.Feb.2017, 13:47:09
Es kann an meiner Aussenperspektive liegen, aber seitdem ich aus Köln weggezogen bin sehe ich das Thema Stadionneubau irgendwie entspannter. Es wird auch bei mir gute Argumente brauchen (bessere Wirtschaftlichkeit, Standort, Design und der ganze Rattenschwanz), aber prinzipiell wäre ich bereit mich überzeugen zu lassen. Auch weil ich nicht daran glaube, dass man Müngersdorf sinnvoll und in Einklang mit der Stadt ausbauen kann. Ein wenig grusel ich mich auch davor, wie ein dritter Rang bzw. zugebaute Ecken optisch von außen aussehen würden.
Am liebsten wäre mir, Müngersdorf bleibt wie es ist, aber der Verein will wachsen und ich kann verstehen, dass man bei der Auslastung ein Stadion mit mehr Plätzen will.

Ich habe noch in keinem Stadion im dritten Rang gesessen - aber das muss ja furchtbar weit weg bzw. viel zu weit oben sein. Wirklich viel Geld kann man da auch nicht mehr verlangen. Mich würde mal die Kalkulation interessieren, unter welchen Voraussetzungen sich das wann rechnen soll.

Es müssten jedenfalls stabil signifikant mehr Zuschauer kommen - wir sind diese Saison zum ersten Mal seit 2009 wieder in der Nähe der maximalen Auslastung.  Vielleicht könnte man bei einer handvoll Spielen tatsächlich zehntausend Karten mehr verkaufen als man hat, aber 25000? Das halte ich für völlig unmöglich, auch in Zukunft.
Die Ecken im Oberrang zubauen würde vielleicht schon 2-3k Plätze bringen und vielleicht noch ne Reihen Logen über den Oberrang setzen - aber mehr halte ich für Unsinn. Dann lieber bei den Spitzenspielen die Tageskarten fett verteuern.
Bin nur aus Spaß hier!
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john doe

Zitat von: weisweiler am Sonntag, 19.Feb.2017, 01:31:16
Ich habe noch in keinem Stadion im dritten Rang gesessen - aber das muss ja furchtbar weit weg bzw. viel zu weit oben sein. Wirklich viel Geld kann man da auch nicht mehr verlangen. Mich würde mal die Kalkulation interessieren, unter welchen Voraussetzungen sich das wann rechnen soll.

Es müssten jedenfalls stabil signifikant mehr Zuschauer kommen - wir sind diese Saison zum ersten Mal seit 2009 wieder in der Nähe der maximalen Auslastung.  Vielleicht könnte man bei einer handvoll Spielen tatsächlich zehntausend Karten mehr verkaufen als man hat, aber 25000? Das halte ich für völlig unmöglich, auch in Zukunft.
Die Ecken im Oberrang zubauen würde vielleicht schon 2-3k Plätze bringen und vielleicht noch ne Reihen Logen über den Oberrang setzen - aber mehr halte ich für Unsinn. Dann lieber bei den Spitzenspielen die Tageskarten fett verteuern.
In München ist der gästeblock im dritten Rang. gefühlt vom treppenaufstieg für mich sogar fünfter Rang. Ich finde man hat dort eine gute Sicht. Für mich jedenfalls besser als Handball schauen in der kölnarena von ganz oben.
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dackelclubber

Ich kann mich über die aktuelle Berichterstattung über den FC nur wundern. Was ich auch lese - Express, KSTA, Blogs, hat jeweils den "Spin" des FCs, egal, ob es um den Stadionneubau, Geißbockheim oder Guirassys Verletzung geht. Der Mann hat 3,5 Mios gekostet und ist offenbar nicht (mehr) in der Lage, auch nur Aufbautraining oder Reha zu machen, und ich lese nur, man gebe ihm Zeit, "den Kopf freizukriegen", weil er "muskuläre Probleme" hat. Wo bleibt denn da das harte Nachfragen, was wirklich los ist, wenn man sich so einen Quatsch anhören muss? Welche Pressevertreter rechnen mal kritisch diese Stadionpläne durch, das wirtschaftliche Risiko, den Umgang mit dem Vermögen Kölner Bürger = Stadion?


Solange es sportlich läuft, ist das alles egal. Aber in der Bundesliga kann es jeden Verein ab Etat-Platz 7 abwärts mal in einer schlechten Saison "erwischen", das wird sich bei uns auch nicht mit einem 75.000-Mann-Stadion ändern, dazu ist die Etatlücke zu den Top 6-7 viel zu groß.


Ich genieße diese Saison sportlich/stimmungstechnisch ohne Ende, aber in meinem Magen macht sich ein ungutes Gefühl breit angesichts des unkritischen Umgangs mit den großen Themen.
Wir komme nit an die Woosch ran, dat provoziert Randale
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Müngersdorf

Unkritische Berichterstattung zieht sich im Fußball doch inzwischen komplett durch.

Egal ob FC, RB, Beckenbauer, Fifa, Uefa, WM-Vergabe, Korruption. Das wird maximal mal angeschnitten. Tiefgründig und dauerhaft berichtet keiner.

Warum ist das so? Ich habe keine Ahnung, bin auch eigentlich sprachlos, dass dem so ist.

dackelclubber

Das ist leider völlig richtig, und die Vereine nutzen die gepflegte Langeweile und leichte Angreifbarkeit der Medien gnadenlos aus, indem sie alle Themen selbst setzen über alle Kanäle. Funktioniert ja, wie wir sehen können, grandios. In der Nationalelf nicht anders, beim FC Bayern perfektioniert. Klappt halt alles wunderbar, bis es nicht mehr klappt.
Wir komme nit an die Woosch ran, dat provoziert Randale
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Povlsen

Zitat von: john doe am Sonntag, 19.Feb.2017, 07:13:05
In München ist der gästeblock im dritten Rang. gefühlt vom treppenaufstieg für mich sogar fünfter Rang. Ich finde man hat dort eine gute Sicht. Für mich jedenfalls besser als Handball schauen in der kölnarena von ganz oben.

Ich war vor ein paar Jahren auch da, als der FC gespielt hat. 0:0 unter Soldo, btw. Ich fand die Sicht auch gut. Überhaupt fand ich die Allianzarena innen relativ klein, viel enger als ich im TV vermutet hätte. So ist es mir aber auch in Dortmund gegangen, als ich das erste Mal da war, vermutlich kommt das durch die geschlossene Bauweise, das Kölner Stadion wirkt logischerweise luftiger und damit auch weiter.
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Povlsen

Zitat von: Rallef79 am Samstag, 18.Feb.2017, 11:03:51

Als wir vor 4-5 Jahren irgendwo im Nirgendwo der Zweiten Liga rumgedümpelt sind, hatten wir auch regelmäßig +/- 45.000 Zuschauer in den Heimspielen gegen Aue, Regensburg und wie sie alle heißen. Scheint also die natürliche Hausnummer zu sein, oder? Nein. Hätten wir 75.000 Plätze, würden auch immer 70.000 kommen. Egal gegen wen.

Das glaube ich so nicht, bin aber auch nicht so pessimistisch, dass wir unseren Schnitt gar nicht erhöhen könnten. Der FC kalkuliert doch mit einem Schnitt von 60.000, wenn ausgebaut wird. Das halte ich für nicht unmöglich, aber ohne entprechende Markt-Erkenntnisse kann man von hier aus jede Zahl für richtig oder falsch halten. Die Leute gehen in erster Linie ins Stadion, um den FC zu sehen, gegnerunabhängig. Das hat ja die zweite Liga eindeutig gezeigt. Außerdem wollen sie einen erfolgreichen FC sehen. Das heißt, wenn der FC sich auf dem aktuellen Niveau einpendelt und sich noch etwas stabilisiert, so dass regelmäßig um die Plätze 5 - 8 gespielt wird, dann werden die Zuschauer auch weiterhin kommen, auch gegen Wolfsburg, Leipzig, Augsburg und Mainz. Langfristig wird die Bundesliga ohnehin aus den großen und prominenten Vereinen bestehen plus den 3-4 Schmuddelkindern aus der Retorte. Wichtig ist außerdem die Infrastruktur. Für mich ist inzwischen der Hauptgrund, nicht ins Stadion zu gehen, die immer unzumutbarere Anreise. Die wird aus Norden in den nächsten Jahren auch nicht besser werden. Aus Süden mag es noch gehen. Daher wird der FC sich auch ganz genau überlegen müssen, wo er denn neu bauen will. Wenn man da ohne Probleme hinkommt, dann wird der Standort auch angenommen. Wenn es schlimmer ist als bisher, wird's ein Rohrkrepierer. Für einen Neubau wird man also viele Dinge im Vorfeld wasserdicht abklopfen müssen, auf Verdacht wird niemand neu bauen.
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Müngersdorf

Zitat von: Povlsen am Donnerstag, 23.Feb.2017, 14:46:17
Ich war vor ein paar Jahren auch da, als der FC gespielt hat. 0:0 unter Soldo, btw. Ich fand die Sicht auch gut. Überhaupt fand ich die Allianzarena innen relativ klein, viel enger als ich im TV vermutet hätte. So ist es mir aber auch in Dortmund gegangen, als ich das erste Mal da war, vermutlich kommt das durch die geschlossene Bauweise, das Kölner Stadion wirkt logischerweise luftiger und damit auch weiter.

Dortmund finde ich auch krass innen, saß beim 0:0 auf der Gegengeraden weit oben und hatte nicht den Eindruck, dass der Kasten jetzt soooo viel größer wirkt als Müngersdorf.

Schön finde ich, dass man quasi bis zur Ecke der Südtribüne/Nordtribüne gehen kann und "besichtigen" kann. Die Süd wirkt groß, aber nicht so überwältigend wie ich es mir ursprünglich mal vorgestellt hatte.
Trotzdem finde ich Dortmund super, schön old school, kein unnötiger Schnick Schnack.
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frankissimo

Zitat von: Rallef79 am Samstag, 18.Feb.2017, 14:29:12
Dann verkauft man mal eben 10-20k neue Dauerkarten und die verfügbaren Tageskarten sind so knapp wie vorher...

So groß ist die Nachfrage nach Dauerkarten gar nicht. Die meisten Wünsche gehen im Moment auf Stehplatzkarten.
In unseren schlechten Zeiten hieß es zurecht mal in der Presse: Das Stadion ist der Star.
Genau dieses Tempelchen mit seiner dichten Atmosphäre hat uns bisher nach vorne getragen.
Ich weiß nicht ob das in einer weitläufigen Architektur in Marsdorf so getragen hätte.
 


hennes16

Peter Stöger hat dem Fußball-Portal Sportbuzzer ein super sympathisches Interview gegeben und spricht in aller Ausführlichkeit unter anderem über die Ausgehregeln der FC-Profis. Reinklicken lohnt!
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magic

Zitat von: Müngersdorf am Donnerstag, 23.Feb.2017, 09:53:22
Unkritische Berichterstattung zieht sich im Fußball doch inzwischen komplett durch.

Warum ist das so? Ich habe keine Ahnung, bin auch eigentlich sprachlos, dass dem so ist.

Da könnte man sehr lange ausholen ...

Grundsätzlich ist es so, das die Krise der Printmedien und die parallel steigende Anzahl der User, die man als Verein direkt erreichen kann, die Zeitungen nach und nach obsolet werden lassen. Schauen wir nur nach Köln, der Express gibt in seinen Mediadaten offiziell 96.000 Zeitungen an, die am Tag verkauft werden (in Wahrheit sind es sicher weniger). Zwar ist der FC der Hauptgrund für viele, sich den Express zu kaufen, aber eben nicht für alle. Der FC selbst hat aber bereits 87.000 Mitglieder, die er problemlos erreichen kann. Dazu stehen die über 728.000 Facebook-Follower des FC ggü. den 190.000 Express Followern.

Sprich, der FC braucht den Express (und alle anderen) nicht mehr zwingend, um Meinungen zu transportieren, gibt zum Großteil die Stoßrichtung vor. Oft genug werden die Aussagen aus dem FC-TV bei den Medien übernommen ... Exclusiv-Interviews werden seltener. In gewisser Weise sind die Medienleute also immer mehr vom Goodwill des FC abhängig ... die ganz kritische Betrachtung ist da also nur schwer umsetzbar, denn du willst ja ab und an deine Interviews noch bekommen ...

Auch die vielen Info-Veranstaltungen des FC tun ihr Übriges ... der Fan, der beim Mitgliederstammtisch war, braucht sich am nächsten Tag nicht mehr zwingend die Zeitung zu kaufen, er erfährt an so einem Abend deutlich mehr. Dadurch entsteht mehr und mehr ein "Kuschelkurs", der sogar dazu führt, das ein Boulevardblatt vor der Saison ein gemeinsames Magazin MIT dem FC veröffentlich ... eine wie ich finde, nicht ungefährliche Entwicklung.

All die Jahre war die "Kölner Presse" zu mächtig, doch wir sind mittendrin, das sich das Verhältnis auf nicht gesunde Art und Weise komplett umkehrt.
"Der FC ist kein Verein, den man sich selbst überlassen darf"

caprone

Der FC füttert die Presse halt schön, so dass sie artig bleibt.
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MG56

Zitat von: caprone am Samstag, 25.Feb.2017, 20:11:58
Der FC füttert die Presse halt schön, so dass sie artig bleibt.

Dass in der Ära des Weltmeisters den Reportern zur Strafe für kritische Berichte die Brötchen gestrichen wurden, war dagegen keine so gute Idee.
Was ist schon ein schlappes Argument gegen eine starke Behauptung?
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render

Zitat von: magic am Samstag, 25.Feb.2017, 14:28:32
Da könnte man sehr lange ausholen ...

Grundsätzlich ist es so, das die Krise der Printmedien und die parallel steigende Anzahl der User, die man als Verein direkt erreichen kann, die Zeitungen nach und nach obsolet werden lassen. Schauen wir nur nach Köln, der Express gibt in seinen Mediadaten offiziell 96.000 Zeitungen an, die am Tag verkauft werden (in Wahrheit sind es sicher weniger). Zwar ist der FC der Hauptgrund für viele, sich den Express zu kaufen, aber eben nicht für alle. Der FC selbst hat aber bereits 87.000 Mitglieder, die er problemlos erreichen kann. Dazu stehen die über 728.000 Facebook-Follower des FC ggü. den 190.000 Express Followern.

Sprich, der FC braucht den Express (und alle anderen) nicht mehr zwingend, um Meinungen zu transportieren, gibt zum Großteil die Stoßrichtung vor. Oft genug werden die Aussagen aus dem FC-TV bei den Medien übernommen ... Exclusiv-Interviews werden seltener. In gewisser Weise sind die Medienleute also immer mehr vom Goodwill des FC abhängig ... die ganz kritische Betrachtung ist da also nur schwer umsetzbar, denn du willst ja ab und an deine Interviews noch bekommen ...

Auch die vielen Info-Veranstaltungen des FC tun ihr Übriges ... der Fan, der beim Mitgliederstammtisch war, braucht sich am nächsten Tag nicht mehr zwingend die Zeitung zu kaufen, er erfährt an so einem Abend deutlich mehr. Dadurch entsteht mehr und mehr ein "Kuschelkurs", der sogar dazu führt, das ein Boulevardblatt vor der Saison ein gemeinsames Magazin MIT dem FC veröffentlich ... eine wie ich finde, nicht ungefährliche Entwicklung.

All die Jahre war die "Kölner Presse" zu mächtig, doch wir sind mittendrin, das sich das Verhältnis auf nicht gesunde Art und Weise komplett umkehrt.


Interessant wenn auch nicht von allzu hoher Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch das http://www.fc-connect.de/ Portal: Das ist eine Medien-Seite des FC (!), die externe Inhalte aufbereitet und darbietet. Zumindest theoretisch (zB über softwareseitige Gewichtungsalgorithmen) bestehen hier Möglichkeiten, die mediale Darstellung des FC in fc-connect gezielt zu beeinflussen - mal ganz abgesehen davon, dass fc-connect einen prima Multiplikator für die eigenen, dh fc-gesteuerten Inhalte (fb- und twitter-profile der Spieler, homepage-artikel usw.) darstellt.

Gedacht war das Portal in seiner Entstehungsphase seinerzeit ganz anders, nämlich als ein Community-Angebot, in dem User sich individuell über den FC informieren können und zur Interaktion mit dem FC und untereinander eingeladen werden - ein Instrument der Vielfalt ... Herausgekommen ist ein vereinheitlichter media-stream unter faktischer Kontrolle des FC. Um nicht missverstanden zu werden: Ich glaube nicht, dass der FC hier aktiv kontrolliert und "zensiert" oder so. Muss er nämlich gar nicht, die von magic skizzierte Situation macht das unnötig und fc-connect liefert automatisch, dh ohne zutun den "passenden" media-stream ...
There is no way to happiness. Happiness is the way.  (Buddha)
If ignorance is bliss, why aren't there more happy people?  (Unknown)
Erklären kann ich alles – diskutieren geht mir aber zu weit. (Armin Veh)

Fiasko

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SülzerJung

Zitat von: Fiasko am Sonntag, 26.Feb.2017, 14:15:32
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/672046/artikel_heintz_gut-dass-die-bayern-acht-stueck-gemacht-haben.html

Eliano Lußem


Jetzt schreibt schon der Filius über den FC.
Da bin ich mal auf die zukünftige Berichterstattung gespannt.
16 Jahre und Leverkusen Fan. Schon peinlich, dass Papi ihn da untergebracht hat.
https://twitter.com/eliano_l
Satena Holding Ltd.
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mutierterGeißbock

Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln
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Kölscher Schlingel

Zitat von: Kölscher Schlingel am Mittwoch, 15.Feb.2017, 23:19:07Heute war, wie vielleicht der ein oder andere mitbekommen haben könnte, die offizielle Fanclubversammlung seitens des FC im 12.Mann in der Nordkurve des Stadions.

[...]

Thema Stehplätze/ Toiletten:
eigentlich ein heißes Thema, wurde leider in der letzten Frage überhaupt erst aufgegriffen.
Hier ging es hauptsächlich um die übervollen Stehplatzblöcke (vor allem S3/S4) sowie den ewig langen Warteschlangen. Mendel behandelte die Frage absichtlich nur sehr kurz, weil es ihm zu detailreich für die Diskussion heute Abend war. Es sei allerdings jetzt schon so, dass man sich mit dem Bauaufsichtsamt bzgl. der Stehplatzsituation offiziell auseinandersetzen müsste.
Er versprach dem Fragesteller, mit ihm ausführlich per Mail darüber zu diskutieren. Da meine (nicht mehr berücksichtigte) Frage zum Stadioncatering (katastrophale Zustände des Personals und des Ausschanks) im Prinzip in die gleiche Richtung ging, werde ich ebenso an Mendel herantreten und die (auch hier im Forum) diskutierte Situation ansprechen. Vielleicht bekomme ich ja noch weitere Antworten, die ich euch ebenso nicht vorenthalten werde.
Meine E-Mail mit dem Diskussionsansatz zu Stadioncatering & Personal an Rainer Mendel wurde letzte Woche an den Standortleiter Rheinenergiestadion Köln, Herrn L. von Aramark weitergeleitet, welcher mich daraufhin heute zum persönlichen Gespräch telefonisch kontaktierte. Hier die wesentlichen Aspekte zusammengefasst, ohne Wertung:

Mein Fokus in der Mail lag auf der Annahme, dass das Personal in den Kiosken zum Einen sehr jung ist und zum Anderen höchst unvorbereitet auf den Andrang vor, während und nach dem Heimspiel erscheint. Herr L. bestätigte mir gleich zu Anfang beides: zum Einen werden - gemäß der gesetzlichen Richtlinien (Abendspiele) - auch schon Schüler ab 16 Jahren eingesetzt, weiterhin ist der Anteil an Studenten in einer Unistadt wie Köln natürlich besonders hoch. Zum Anderen ist Aramark sich bereits bewusst, dass vor allem die ersten Spiele in einer neuen Saison "bitter" aussehen, weil mit dem üblichen Wechsel (Schuljahr, Semester, Ausbildung , etc.) nach dem Sommer komplett uneingespielte Teams eingearbeitet werden müssen. Daher ist auch bei vielen Gästen vor allem das erste Heimspiel gegen Darmstadt mit der Hitze in Erinnerung geblieben, weil da eben alles zusammen kam. Und man muss am Ende den Umstand einbeziehen, dass die Leute in diesen Teams nur alle zwei Wochen einmal zusammenarbeiten und nicht wie z.b. in einer Kneipe/Brauhaus jeden Tag oder jedes Wochenende.

Es ist allerdings keineswegs so, dass das Personal allgemein häufig wechselt. Im Gegenteil, vor allem in Köln sei der Zuspruch an Bereitwilligen recht hoch; in Hamburg z.b. ist das Verhältnis dermaßen umgekehrt, dass extra Werbung für die Jobs geschaltet werden muss. Es gibt auch einen richtigen Kennenlernabend aller Teams, wo nicht nur das Vertragliche erläutert und erledigt wird, sondern auch eine Begehung der Kioske mit einem kleinen "Antrainieren" aller Positionen mit dem Führungspersonal abgehalten wird. Wie Herr L. allerdings zugab, ist der Lerneffekt hier natürlich kaum messbar und man muss eben auf das Einarbeiten an den eigentlichen Spieltagen setzen. Dennoch gibt es ein- bis mehrere Male im Jahr auch Kooperationen mit Gaffel und Remagen, wo denen z.b. ein Köbes mal zeigt, wie der Zapfhahn richtig zu bedienen ist.

Trotzdem ist der Getränkeausschank in den Augen von Herrn L. nicht mehr optimal wie zuvor, weil Coca-Cola als Softdrinklieferant den Ausschank mit Premix (https://de.wikipedia.org/wiki/Premix) ein- und auf Einzelflaschen umgestellt hat. Das Problem hierbei ist, dass beinahe der gesamte Lagerraum eines Kioskcontainers ausschließlich für diese Flaschen drauf geht, ganz zu schweigen von der separaten Füllung jedes Bechers. Es gab bereits Heimspiele, da musste das Bier auf Paletten gestapelt außerhalb des Stadions gekühlt werden, weil sich in den Containern die Säcke mit dem Leergut gestapelt haben (und die dürfen im Oberrang aus Sicherheitsgründen eigentlich nicht außerhalb der Container gelagert werden). Das hat dem allgemeinen Umsatz hingegen keinen Abbruch getan, man nannte als Vergleich das erste Heimspiel 2013/14 gg. Ddorf (20.000 Flaschen Softdrinks) gegenüber Darmstadt diese Saison (35.000 Flaschen Softdrinks). Sehr schwierig gestalten sich allerdings die Spiele unter der Woche, weil dann die Gastronomie außerhalb des Stadions gesetzlich massiv eingeschränkt sein muss und somit praktisch alles über die Buden im Umlauf abgewickelt werden muss.
Desweiteren entscheidet übrigens der jeweilige Teamleiter eines Containers, ob eine Zapfstelle oder zwei besetzt werden (im Sinne von: lieber ein guter Zapfer als zwei schlechte). Herr L. zeigt sich dennoch erstaunt über meine persönlichen Aussagen zum Ausschank bei S11, weil ich mich nicht erinnern konnte, wann da das letzte Mal der zweite Zapfhahn besetzt war. Er wollte der Sache dementprechend nachgehen.

Besagte Sicherheits-/Fluchtweg-/Brandschutz-Situation sorgt übrigens dafür, dass vor allem der Oberrang von Süd und Ost mit Personal bzw. Ausgabeplätzen unterversorgt ist. Aramark darf einfach lt. den Verordnungen nicht mehr Flächen ausnutzen. Dieses Problem ist letztenendes aber kein Köln-spezifisches sondern gilt für alle weiteren 14 Standorte (Spitzensport sowie Veranstaltungshallen).
Dennoch hat man ein paar Ideen und Vorstellungen, die Situation vor allem im Oberrang zu verbessern. So sollen zur nächsten Saison die Bierrucksäcke auf den Rängen ganz verschwinden und durch Bauchläden ersetzt werden. Man sieht hier den Vorteil, weil es im Oberrang ungenutzte Räumlichkeiten gibt (die während des Spiels derzeit abgeschlossen sind), wo Bier gezapft bzw. Softdrinks eingeschenkt und umgehend mit den Bauchläden auf die Ränge verteilt werden können. Die Situation gibt aktuell vier solcher Räumlichkeiten her, womit theortisch bis zu 60 Bauchläden gleichzeitig auf Süd und Ost geschickt werden könnten.
Einige sind ja schon oft genug an den großen Glaskästen im Unterrang vorbei gelaufen, die sich meist zwischen den Treppenaufgängen befinden (an der Süd sitzt z.b. das Fan-Projekt in so einem Ding). Eine zweite Glasbox auf Süd und eine auf Ost sollen wahrscheinlich auch zu reinen Getränkecontainern umgebaut werden, um für weitere Entlastung zu sorgen (allerdings wieder nur für den Unterrang).

Zum Thema Stadionwurst (Diskussion über "außen verkohlt und innen kalt") machte Herr L. darauf aufmerksam, dass die "alten" Grillsysteme noch aus der Zeit der Stadioneröffnung Stück für Stück ersetzt werden. Die neuen sind dann diese großen Elektrogrillplatten mit indirekter Hitze, die gleichmäßig auf das Grillgut wirken. In der Hektik des Budenbetriebs kam es schon oft genug vor, dass das Personal beim Würstchen wenden mit dem alten System dachte, die Wurst verbrennt gleich, obwohl das Ding innen noch nicht komplett durch war. Die beiden "festen" Buden auf dem Oberrang Süd haben das schon installiert, vielleicht probiere ich das am Samstag gg. die Bayern selber mal aus.

Abschließend haben Herr L. und ich vereinbart, nach den kommenden Heimspielen (inkl. den alkoholfreien Terminen gg FFM und GL) vor Ostern noch einmal Rücksprache zu halten. Vielleicht hat sich bis dahin ja etwas getan bzw. konnten für die Zukunft bestimmte Punkte angesprochen und/oder umgesetzt werden.
Wer also trotz allem noch eine Idee o.ä. zu dem Thema hat, was ich dem Mann dann als konstruktive Kritik zum nächsten Gespräch weitergeben kann, dann immer her damit.

Ich zanke für eure Ausmerzsamkeit.
"Ob jrön" vegan, ob Fleisch, ob Fisch, d´r Hauptsach´ is, dat Kölsch is´ frisch!"

mutierterGeißbock

Zitat von: diva am Dienstag, 28.Feb.2017, 15:59:50
danke für deinen einsatz. ändert aber alles nix daran, dass das ein großcaterer mit den entsprechenden nachteilen ist. die buden einzeln an örtliche gastronom*innen verpachten und schon hat man ein spitzenangebot. ausnahmsweise muss man da mal lautern als vorbildlich nennen.
Als unser Präsident hier noch ab und an aktiv war, hatten wir das auch schon mal als Thema. Da meinte er das er sich dieses Modell angucken wird. Aber kurze Zeit später wurde leider schon der Deal mit Aramark veröffentlicht.


@Kölscher Schlingel
Danke für dein Update. Ich muss sagen das ich positiv überrascht bin das Aramark da überhaupt detailliert auf die Kritik eingeht. Hätte eigentlich eher mit einer 0815 Antwort mit Textbausteinen gerechnet.
Alle Wege führen nach Rom und irgendwann zurück nach Köln

Oxford

Zitat von: diva am Dienstag, 28.Feb.2017, 15:59:50
danke für deinen einsatz. ändert aber alles nix daran, dass das ein großcaterer mit den entsprechenden nachteilen ist. die buden einzeln an örtliche gastronom*innen verpachten und schon hat man ein spitzenangebot. ausnahmsweise muss man da mal lautern als vorbildlich nennen.

Abgesehen von dem Tohuwabohu beim Bezahlen (mal Justpay, mal bar) fand ich auch Frankfurt mit den Foodtrucks innerhalb des Stadionumlaufs sehr genial. Also was die Vielfalt beim Angebot angeht.
Ich lese den Economist und hasse Twitter (äh X).
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lommel

Zitat von: diva am Dienstag, 28.Feb.2017, 15:59:50
danke für deinen einsatz. ändert aber alles nix daran, dass das ein großcaterer mit den entsprechenden nachteilen ist. die buden einzeln an örtliche gastronom*innen verpachten und schon hat man ein spitzenangebot. ausnahmsweise muss man da mal lautern als vorbildlich nennen.


Die Idee ist aber wirklich schön.
Keine Idee für den Urlaub? [url="//11km.de"]11km.de[/url] - 99 Orte, die Fußballfans gesehen haben müssen
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koelner

Zitat von: diva am Dienstag, 28.Feb.2017, 15:59:50
danke für deinen einsatz. ändert aber alles nix daran, dass das ein großcaterer mit den entsprechenden nachteilen ist. die buden einzeln an örtliche gastronom*innen verpachten und schon hat man ein spitzenangebot. ausnahmsweise muss man da mal lautern als vorbildlich nennen.
Zitat von: Oxford am Dienstag, 28.Feb.2017, 16:31:27
Abgesehen von dem Tohuwabohu beim Bezahlen (mal Justpay, mal bar) fand ich auch Frankfurt mit den Foodtrucks innerhalb des Stadionumlaufs sehr genial. Also was die Vielfalt beim Angebot angeht.
Ja Frankfurt war auch echt nett. In Köln dürfen aber ja noch nicht einmal die Stände am Stadion ihre eigene Sache machen, sie müssen die vorgeschriebene Wurst vom effzeh/caterer zu einem festen Preis abnehmen und war vorgeschriebene Art und Weise garen...
Gerade in Köln und auch zum Redesing der Verkaufsstände würde etwas mehr Individualität passen.
🌈 🌈 🌈 FUCK FIFA 🌈🌈🌈
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Kölscher Schlingel

Es ist natürlich klar, dass so ein großer Gastro-Dienstleister möglichst an allen Standpunkten einheitliche Strukturen haben will, damit man mit möglichst wenig Aufwand die gleichen Ergebnisse erzielen kann bzw. wenig umstellen muss. Ich möchte dem Leiter von Aramark aber auch nicht das Bemühen absprechen, im Rahmen seiner Möglichkeiten (hier: Müngersdorfer Stadion) immer wieder zu optimieren. Wenn ich merke, dass sämtliche Ideen und Vorschläge die ich beim Telefonat zur Sprache gebracht habe, bei denen bereits bedacht/besprochen/versucht wurden, aber alle wegen der o.g. Ordnungen & Sicherheitsbestimmungen einfach nicht umsetzbar sind, dann spielt es für das Grundsätzliche erstmal keine Rolle ob da ein Großcaterer oder viele kleine Einzelunternehmer hinter stehen.
Ich habe mir auf Divas Erwähnung des Beispiels K´Lautern mal ein paar Seiten in diesem Internetz dazu angesehen, die eigentliche Idee dahinter ist im Prinzip wirklich nicht schlecht. Mich würden da mal die Absatzzahlen bzw. die Menge/Größe des Angebots interessieren, ob das bei einer doppelten Personenzahl (FCK-Zuschauerschnitt 25k zu 49,4k bei uns) so problemlos umsetzbar wäre.
"Ob jrön" vegan, ob Fleisch, ob Fisch, d´r Hauptsach´ is, dat Kölsch is´ frisch!"
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Kölscher Schlingel

Zitat von: diva am Mittwoch, 01.Mär.2017, 12:22:51
der zuschauerschnitt in lautern war ja nicht immer so niedrig. allerdings muss man einschränkend erwähnen, dass sich das meiner erinnerung nach hauptsächlich auf das angebot in der fanhalle unter der südtribüne bezieht (wo man aber von der west aus auch hinkommt).
Eigentlich schon. Seit deren Abstieg in die Schweineliga ist der Schnitt (inkl. der aktuellen Saison) bei ziemlich genau 29.000, was knapp 18.000 Zuschauer weniger gegenüber dem FC pro Spiel für die letzten fünf Jahre entspricht. Das ist in Bezug auf die Gastronomie schon ein Unterschied. Darauf wollte ich aber gar nicht hinaus, also Klugscheißer-Modus aus  :D

Ich weiß halt nicht welche Strategie der FC bei der Gastro im Stadion verfolgt, selbst wenn das allumfassende Paket mit Aramark irgendwann nicht mehr zum Tragen käme. Das hängt vermutlich auch mit der Diskussion eines möglichen Stadionneubaus zusammen. Wenn das wirklich passiert, werden die das Ganze (hoffentlich) komplett selber in die Hand nehmen. Aber wer weiß von welchem Zeitraum wir da im Fall der Fälle sprechen. So lange muss man sich wohl mit dem Standard-Massenprogramm begnügen.
"Ob jrön" vegan, ob Fleisch, ob Fisch, d´r Hauptsach´ is, dat Kölsch is´ frisch!"
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facepalm

christian löer ist sonntag bei sky90
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Fiasko

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Mr. Mamosa

Zitat von: Fiasko am Freitag, 03.Mär.2017, 11:42:27
Seinen Blog fand ich gut.

Ich find den auch beim Stadt-Anzünder gut. Ich les den gerne.
Was mich derzeit allerdings wundert ist, warum der Exzessling Lars Werner neuerdings für den Stadt-Anzeiger schreibt. Ist da jemand im Urlaub oder von Karl-Heinz dem Großen in den Breitensport strafversetzt worden? Hoffentlich nur ne temporäre Sache, denn bei seinen Kommentaren schlägt der etwas schrille Boulevard-Ton nämlich noch etwas arg durch.
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