Thomas Kessler - Bereichsleiter Lizenzfußball

Begonnen von iym, Donnerstag, 07.Jul.2016, 22:11:30

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märkel

Zitat von: Nur FC am Gestern um 09:01:49Irgendwie kann ich diese Kritikpunkte zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehen.

Aktuell deutet doch alles darauf hin, dass sowohl Kessler als auch das Scouting funktionieren. Wir sind bald bei einem Dutzend neuer Leute angekommen, von denen viele auf Anhieb zu funktionieren scheinen. Siehe beispielsweise SebSeb oder Kaminski. Auch Lund war gestern gut.

Das Kwasniok nicht zum Aufstiegskader passte, ist auch völlig egal. Alle hier waren sich doch einig, dass der zweite Anzug untauglich war und auch die Stammelf einige Baustellen hatte. Ein großer Umbruch stand uns also so oder so bevor. Und wenn ich schon den Kader umbrechen muss, dann doch mit einem Trainer, der für modernen Offensivfußball steht und nicht mit dem nächsten Fußball Verhinderer. 
es geht dabei doch nicht um kritik. auf der letzten jhv wurde uns unter dem applaus der menge all das, was i.ronnie beschreibt, als neue dna, hottest shit und was weiß ich nicht alles verkauft. ich fand es damals schon typisch fc, dass man, statt einfach zu machen, sich selbst dafür abfeiert, bevor man es auch nur einen tag gelebt hat. man sollte das vielleicht im hinterkopf behalten, wenn sich einer, der sich damals dafür hat feiern lassen, jetzt als next level commander für veränderung positioniert. 
Die Mutter des Schwachkopfs ist ständig schwanger.

Byakugan

Zitat von: Bueb am Gestern um 10:29:09Struber stand eigentlich auch für offensiven Fußball, das war ja eigentlich das RB System nur hatte er halt die Spieler nicht dafür, man hat ja am Anfang der letzten Saison gesehen das es auch möglich ist nur war die Rückwartsbewegung Scheiße. Ich hab mir gestern Sheffield gg Bristol angesehen, das hat er 1:4 gewonnen das war schon gut anzusehen. Struber war einfach zum falschen Zeitpunkt hier, hat aber natürlich auch Fehler gemacht aber so einfach ist das halt auch nicht bei einem Absteiger mit der identischen Truppe direkt wieder aufzusteigen.

Dazu kam bei uns das der ausgewiesene Fachmann C. Keller dem reingequascht hat was Taktik und Aufstellung angeht, da kann er das 100x abgestritten haben.
Keller war ein totaler ICH Mensch der wollte alles beherrschen, wer nicht mitgezogen hat und Kritik geäußert hat wurde halt entlassen oder ist von selbst gegangen.
Geschichtsverklärung und Halbwahrheiten  :-/

Bueb

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Marc_Niehl

Struber und Keller sind weg. Thema beendet.
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I.Ronnie

Zitat von: Nur FC am Gestern um 09:01:49Irgendwie kann ich diese Kritikpunkte zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehen.

Wie märkel bereits erklärte, ging es mir nicht darum, die aktuelle Transferpolitik zu kritisieren. Im Grunde ist das auch der falsche Thread, da es in erster Linie gar nicht um Kessler selbst geht. Im aktuellen Vorstandsthread wäre es vielleicht besser aufgehoben gewesen, aber eigentlich geht es um das Wesen dieses Clubs, zu dem wir beide auch gehören.

Wir haben gerade die Situation, in einer Art von Umbruch zu stecken, den der FC als Ereignis tunlichst vermeiden wollte. Wir wechseln kurz vor Ende einer Saison, in der wir aufgestiegen sind, Sportdirektor und Trainer sowie im Sommer die halbe Mannschaft aus. Wir starten ohne Automatismen, im Grunde ohne Aufstiegsrückenwind in eine Bundesligasaison als Aufsteiger. Die Maßnahmen will ich im Einzelnen gar nicht bewerten, es geht mir um das Gesamtbild.
Denn der ganze Zinnober mit der einheitlichen Spielidee, Scoutingstrukturen, die "erstmals" geschaffen worden seien usw. usf. wurde damit begründet, dass solche Situationen eben nicht mehr entstehen sollen.

Der Club kommunizierte die letzten Jahre, dass es jetzt wirklich mal darum ginge, alles darauf auszurichten, dass die kurz- bis langfristige Clubstrategie nicht mehr nur von einzelnen Personen abhängen solle. Und dann spannt sich eben doch der Bogen zu Kessler. Es sagt, meine ich, schon viel aus, wenn der einstige Assistent und jetzt Interims-Sportdirektor vieles von dem, das er vor ein paar Monaten noch mittrug, in kurzer Zeit wegwischen kann. Ein Sportdirektor, dem man nicht zum Geschäftsführer machen will, weil seine Weiterbeschäftigung dem nächsten Vorstand überlassen wird. Das ist - völlig unabhängig von der Person Kessler - das Eingeständnis von Komplettversagen des Vorstandes, gemessen an den eigenen Zielen.

Aber es ist eben das Wesen dieses Clubs, dass auch das Umfeld, also auch wir beide, ganz schnell alles abfeiern, was uns erzählt wird. Und wenn das, was wir gestern noch abfeierten, heute mit einem Handstreich abgeräumt wird, feiern wir das auch. Es ist total gaga.

Daran sollten wir uns vielleicht mal erinnern, wenn uns das nächste Vorstandsteam oder der nächste/aktuelle Geschäftsführer erzählt, was nun die neue FC-DNA sein soll. Vielleicht schenken wir uns mal die Klatschmärsche, bis die Ente kackt.

Edit: Und ein wichtiger Punkt: Vielleicht ist das, was wir jetzt sehen, auch das absolute Normal für einen Fahrstuhlclub. Personelle Kontinuität ist kein Selbstzweck und vielleicht auch ein unrealistisches Ziel. Wir haben eben mehr erzwungene Umbrüche als der FC Barcelona oder mittleriweile auch der SC Freiburg. Und deswegen sind auch langfristige Strategien, die diesem Umstand keine Rechnung tragen, vielleicht auch nicht zielführend.

Bueb

ZitatDenn der ganze Zinnober mit der einheitlichen Spielidee, Scoutingstrukturen, die "erstmals" geschaffen worden seien usw. usf. wurde damit begründet, dass solche Situationen eben nicht mehr entstehen sollen.
Diese Dinge wurden von C. Keller erschaffen aber wir sind nunmal nicht Ajax oder Barcelona die ihre Jugendspieler nicht abgeben müssen. Und als Verein so stark sind um die entsprechenden Trainer verpflichten, die das Spielsystem auch mittragen. 

Für mich war das von Anfang eine Idee die hier nicht funktionieren kann und selbst Ajax ist mittlerweile davon auch abgewichen.

Vielleicht hat Kessler viel mitgetragen, aber ob er davon überzeugt war bezweifle ich, er hatte vielleicht nur nicht das Rückgrat das direkt anzusprechen. Wie mit Leuten umgegangen wurde die ihre eigene Meinung kundgetan haben hat man doch bei J. Jakobs, Schulz und Rejek gesehen. Dazu fehlt im ganzen aktuellen Vorstand einfach die erforderliche Sportkompotenz und da kann man nur hoffen das es sich mit Ulf Sobeck deutlich verbessern wird. 
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Cuby

Da wir zum jetzigen Zeitpunkt die Leistungsfähigkeit der neuen Transfers ohnehin nicht einordnen können, nur einmal ein Blick auf deren Background. Und da kann man aus meiner Sicht guten Gewissens festhalten, dass Kessler eigentlich alle Kategorien abdeckt, die wir seit Jahren fordern:

- Leistungsträger der zweiten Liga anstatt Durchschnitt
- Kreative Transfers aus europäischen Liegen
- Erfahrene Bundesligaspieler
- Leihen mit Kaufoption statt die Katze im Sack. Den Punkt kann man aus meiner Sicht nicht hoch genug bewerten, denn das war vom Arbeitsaufwand sicher deutlich aufwändiger, als die eingenommenen Millionen einfach wieder zu verbraten (wie Schmadtke damals).

Bewertet wird, wenn wir die Leistungsfähigkeit der Spieler sehen. Aber die Herangehensweise ist aus meiner Sicht das, was uns seit Jahren gefehlt hat.

Vertragsverlängerungen ist er ebenfalls konsequent angegangen (bleibt zu hoffen, dass Pauli noch folgt). Jetzt muss sich auf Abgabenseite noch ein wenig tun, dann muss man attestieren, dass er rein quantitativ eine Menge geleistet hat.
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kilino

Ich denke schon sehr deutlich das man als Verein eine Idee von Fussball benötigt und entsprechende Anforderungsprofile erstellen muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Sonst wurschtelt man sich nur anhand seines Adressbuchs durch den Transfersommer, stopft Löcher und schaut welchen Trainer man gerade kennt und ob der vielleicht Bock hätte. Die Entscheidung 2021 ob Baumgart oder Stöger als Trainer sei mal sinnbildlich genannt.

Das kann kurzfristig funktionieren (Baumgart), aber gerade bei kleineren, finanziell klammen Vereinen wird einen das ganz zwangsläufig irgendwann immer in den Hintern beißen. Denn der sportlicher Erfolg ist am Ende nur die Messgröße, die Vision muss vorhanden sein für langfristigen Erfolg. Ganz einfach deswegen weil der Fussball viel zu viel aus Zufall besteht. Weil es auf dem Feld ein ,,low scoring Game" ist und deswegen volatil. Aber auch abseits des grünen Rasens. Ein Kreuzbandriss eines Schlüsselspielers in der Vorbereitung, ein Stürmer in der persönlichen Krise im Frühjahr und schon kann am Ende der Abstieg stehen. Es muss also immer darum gehen den Zufall möglichst aus der Gleichung zu bekommen, und das geht nur, indem man saisonübergreifende und möglichst personenunabhängige Strukturen schafft.

Keller hat das versucht. Und die Betonung liegt dabei ganz ausdrücklich auf dem letzten Wort. Seine Spielidee war im wesentlichen das veraltete und von jedem Jugendtrainer decodierte RB - System. Vom Scouting, der Evaluation des eigenen Kaders und der Potentialeinschätzung der eigenen Jugendspieler hatte er in etwa so viel Ahnung wie Dieter Bohlen von guter Kleidung. In der Theorie hörte sich das für Nullchecker wie den Vorstand dann gut an (das ist eine 10/10), aber in der Praxis scheitert jemand natürlich wenn er eigentlich von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Deswegen hat Keller irgendwann auch die simpelsten Dinge als den neuen heißen Scheiß verkauft (datenbasiertes Scouting, uiuiui), weil er darüber hinaus einfach gar nichts konnte. Und die Resultate waren ja auch entsprechend. Der von Ronnie vollkommen richtig beschriebene Umbruch und das leise Einstampfen sämtlicher Ideen Kellers ist das letzte Scheitern dieses Vorstands und kann den Verein bei einem erneuten Abstieg einen weiteren Todesstoß versetzen.

Das heißt aber nicht das man jetzt wieder dahin verfallen sollte gewissermaßen in den Tag zu leben. Wenn Kwasniok im Frühjahr weg ist kommt dann Funkel, danach schnappt man sich wieder die RB-Schule etc.? Das kann es ja nicht sein.

Am besten schaut man sich mal ernsthaft und anstrengend genau an, welche Teams in den letzten Jahren wirklich erfolgreich waren (Frankfurt strukturell; Brighton fussballerisch; Graz hatte unter Illzer und Schicker einen ganzheitlichen Ansatz und wirklich außergewöhnlichen Erfolg; auch ein Blick nach Bergamo lohnt sich tatsächlich) und schneidet sich überall eine gehörige Scheibe ab bzw. sucht die Parallelen. Die gibt es garantiert, man muss die Extrameile aber auch gehen. Das wäre auch gewissermaßen der Job von Kessler im Zusammenspiel mit hoffentlich bald Sobek. Denn einen guten Transfersommer bekommt selbst ein Heldt mal hin, den Krösche macht allerdings fast keiner. Und bei der finanziellen Situation des FC heißt ein schlechter Transfersommer, bei man auch einfach mal Pech mit Verletzungen dabei sein kann oder eine Idee mit einem Spieler nicht funktioniert automatisch höchste Abstiegsgefahr. Und wenn keine Strategie dahinter steht, dann steigt die in Köln direkt relativ hoch.

Deswegen kriege ich auch Pickel wenn die Vorstandsbewerberteams online hinkritzeln, sie wollen jedes Jahr einen Jugendspieler hochziehen, Spieler billig kaufen und teuer verkaufen, hinten sicher stehen und intensiven Fussball spielen, die Mitgliederzahlen auf drölfhundert steigern, das Geißbockheim natürlich ausbauen und dann auch mal mit dem Stadion schauen was geht. Das ist schön. Das wollen aber 35 andere Profivereine genau so, das ist keine Strategie. Will der FC sich in der Bundesliga endlich im Rahmen von 50+1 etablieren, dann muss da einfach mehr kommen.
"Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf."

Rheineye

Die größte Dummheit dieses Vereins in den letzten Jahren war doch, nur auf deutschsprachige Spieler zu setzen :-/
Sich selber so auf dem Transfermarkt zu beschneiden als Fahrstuhlklub ist einfach so dumm gewesen.
7x Absteiger