Bei dem Thema ziehe ich auch ganz klar meine rote FC Brille aus. Bin ich nicht nur Anwohner in Wurfweite sondern vorallem in diesem Grüngürtel samt Geissbockheim großgeworden, treibe täglich mehrere Stunden Sport in diesem 500-600m breitem Strich (mehr ist es nicht) um den Kölner Westen.
Eingerahmt von der tosenden Autobahn und dem polternden Militärring ist es ein knappes Gut an Grün, welches Sülz Lindenthal Deckstein und Junkersdorf klimatisch gesehen von der dichten Stadtluft in dieser "Kölner Smog-bucht" entlastet. Da zählt jeder Quadratmeter nicht versiegelte Fläche!
Wer es am eigenem Leib erfahren möchte dem schlage ich vor, mal an einem heissen Sommertag von Frechen aus kommend die Toyota Allee mit dem Fahrrad stadteinwärts zu fahren. Die Hitze steht auf den Feldern rings um Köln - die bringen fast garnichts - bis man nach der Autobahnbrücke auf die Wiesen und Bäume des Grüngürtels trifft.
Man kann es auch mit dem Auto von Gleuel aus kommend erleben..entweder die Gleueler Str. oder die Berrenrather Str mit offenem Fenster stadteinwärts fahren und Hand aus dem Fenster halten ;-)
Wer am Wochenende am Decksteiner Weiher sich "Naherholung" für AUGE und Ohr zukommen lassen möchte merkt schnell wie sehr die paar Wege durch Wiesen und Baumbestand, übervoll von Menschen belagert sind... ein paar hundert Meter Zäune Flutlichtmasten (samt einhergehender Lichtverschmutzung) und Kunststoffrasen fallen da schon erheblich ins Gewicht.
Vorallem werden bestehende Ressourcen kaum genutzt... die Vorwiesen am Stadion mit 4 Fußballplätzen, Eine Kooperation mit dem 400m entferntem "Nachbarn" S.C. Blau Weiß Köln dem ein unbenutzter Rasenfußballplatz direkt am Haus am See angrenzt, eine Kooperation mit dem anderen Nachbarn DJK Südwest paar hundert Meter in die andere Richtung des Militärrings. Vereine die Investitionen gebrauchen könnten und bestimmt gesprächsbereit sind ihre jeweiligen Anlagen teilweise und sinnvoll zu erweitern und strukturiert nach Stundenplan abzutreten, so dass mehreren Parteien auf einem Schlag geholfen sein könnte.
Ich selbst werde mich den Planungen und Schritten des FC nicht erwehren, sondern nur beobachten was die Vordenker dieser Stadt für Lösungswege finden werden. In dieser Stadt kommen die sinnvollsten Lösungen sehr häufig sofort in den Papierkorb oder es wird halbherzig kleinstädtisch durchgezogen - der vor Jahren aufgelegte Masterplan ist z.B. verschwunden, während eine Stadt wie Frankfurt an vielen Projekten zeigt, was fortschrittliches und dabei umsichtiges Denken bewegen und vorallem verbessern kann.
Die betonierten Wege am Geissbockheim rund ums Franz-Kremer-Stadion zB. wurden einfach "dahingeklatscht", es entstehen Pfützen auf den neuen Betonflächen und noch mehr auf den Fusswegen rechts und links von den betonierten Teilen. Musste mich sofort an den Kopf fassen und innerlich schlapplachen als ich dort beim ersten Regen langjoggte, -so Möglichkeiten das es mal regnen könnte wurden einfach bei der Ausführung allem Anschein nach nicht bedacht.
Dieses Bild lasse ich mal so stehen mit dem Wissen, dass meine Worte hier nicht auf Gegenliebe stoßen werden, wenn Begrifflichkeiten wie Ökos, Waldorfpädagogen, Spießer, und ein hinkender Veganervergleich jetzt schon abzeichnen, wie vorbelastet diese Diskussionsstimmung sein wird ;-)