Als Außenstehender finde ich den Tonfall eigentlich angemessen und nicht oberlehrerhaft. Zudem werden die eigenen Standpunkte durchaus glaubhaft erläutert. Schmunzeln musste ich allerdings bei der Passage, dass sechseinhalb Plätze zu wenig für 14 Mannschaften sind. Bei Fortuna gibt es einen Aschenplatz und einen Kunstrasenplatz für 25 Mannschaften. Da macht der FC schon eher Eliteförderung und keinen Breitensport. Aber ist ja legitim als Verein der 1. Bundesliga und Aushängeschild der Stadt.
Ich würde die Protestierer auch nicht als Wutbürger abtun. Sonst sind Fandemos auch Wutbürgertum. Das sind einfach demokratische Prozesse, die manchmal auch mühsam sein können. Wenn es bei Bürgern Bedenken gibt, müssen sich Politik und Bauherr damit beschäftigen. Sagt der FC ja selber in seinem Text.
Ich finde auch das Grüngürtel-Thema sehr sensibel. OK, die Wiese ist laut einigen Usern ein Hundeklo. Das ist leider in allen Parkanlagen so. Wichtiger ist aber z.B. der Fakt, dass durch neue Kunstrasenplätze der Boden verdichtet wird und Regenwasser nicht mehr versickern kann. Da hat der Grüngürtel schon eine wichtige Funktion, die man nur im Notfall antasten sollte. Würde mich schon interessieren, wo die Ersatzflächen geschaffen werden sollen. In Rodenkirchen würden sie niemandem etwas bringen.
Fazit: da sind schon noch einige Fragen offen, die man als Neutraler gerne geklärt hätte. Ich zweifel aber nicht daran, dass der FC bereitwilliger in den Beteiligungs-Prozess geht als so mancher User hier im Forum.
Du hat natürlich vollkommen recht. Solche Proteste und Einwendungen sind grundsätzlich begrüßenswert.
Und das Thema ist sensibel. Jeder kennt solche Konflikte von seinem eigenen Wohnumfeld.
Nur fallen aber solche Änderungen des Flächennutzungsplanes auch nicht vom Himmel. Über Jahre wurden dort etliche Gremien wie Umweltausschuß, Sportausschuß, StEA usw. befragt. Der Grüngürtel wird über alle Parteien als besonders schützenswert betrachtet und wird in den nächsten Jahren deutlich vergrößert und nicht verkleinert.
Er soll die Stadt zukunftig bis zum Rhein komplett umschließen. Es sind klare Vorgaben des Naturschutzes und des Denkmalschutzes zu erfüllen, sonst dürfte der FC an dieser Stelle gar nichts machen. Die Vorlage stellt also bereits einen Kompromiss dar, nachdem über Jahre alle notwendigen Einflussgeber befragt wurden. Selbst die großen Naturschutzverbände haben ihren Senf dazu gegeben, was ich vollkommen richtig finde. So ist es in gewisser Wiese dann trotzdem auf der anderen Weise vollkommen illegitim und demagogisch.
Mit "Rettet den Grüngürtel" auf Unterstützerfang zu gehen. Das suggeriert eine Gefährdung eines Naturgebietes und Denkmals, was so in keiner Weise vorliegt.
Gängiges Werkzeug hierbei ist da immer die Ebenen der Meinungsbildner zu wechseln um Stimmung zu machen.
Beispiel: Nachdem der BUND vorort seine Bedenken unter dem Kompromiss zurückgestellt hatte, fragt man jetzt den BUND NRW grundsätzlich nach dem Grüngürtel.
Nachdem die Kölner Grünen nach Klärung aller Bedingungen in den städtischen Ausschüsse zustimmen werden, zitiert man den parteilosen Bezirksbürgermeister der auf grünem Ticket vorort natürlich andere Interessen vertritt.
CDU und SPD Lindenthal und Sülz entsprechend.