ich halte es nicht für selbstverständlich, dass der vorstand wieder vorgeschlagen wird, jedenfalls nicht im sinne von „einfach weitermachen“. der vorstand hat fatale fehlentscheidungen getroffen (horst heldt, der bild-afd-otto als pressesprecher), wehrles harakiri-kurs mitgetragen und den vorsitzenden des mitgliederrats demontiert. nur weil sb72 jetzt zaubert, ist das ja nicht alles nicht passiert. zudem dürfte die nächste amtszeit finanziell nochmal erheblich schwieriger werden als die vergangene.
nachdem dieser vorstand trotz sehr überschaubarer performance im wahlkampf mangels alternative gewählt wurde und sich diese performance dann lange zeit auch im amt nicht besserte, hoffe ich dann doch, dass der mr vor einer neuen nominierung ein paar dinge klärt. wenn herr wolf es sich auch noch so bequem gemacht hat in seinem sessel, so sollte er doch hoffentlich daran erinnert werden, wer ihn da reingesetzt hat, und wofür.
Das wäre wünschenswert, aber selbst unterstellt, dass dies so geschieht, was ändert das am Ergebnis? Gegen die öffentliche Stimmung wird man den Vorstand nicht absetzen - es sei denn, man hätte überzeugende und mehrheitsfähige andere Kandidaten, was mutmaßlich nicht der Fall ist, wenn wiederholt darauf hingewiesen wird, dass man Kandidaten nicht backen kann oder auf den Bäumen findet.
Die Fehler zu Beginn der Amtszeit und die internen Vorgänge, die ja nicht mal bekannt geworden sind, hätten locker ausreichen müssen, dem Vorstand das Vertrauen zu entziehen. Dass dies nicht geschehen ist und der Mitgliederrat zugelassen hat, seinen Vorsitzenden durch den Vorstand (!) wegzuekeln, hat mir endgültig vor Augen geführt, dass es beim FC nur bis zu einem gewissen Grad um Qualität und Kompetenz geht. Der Faktor Öffentlichkeit sticht im Zweifel alles aus. Daher sehe ich keinen Hebel, den der MR hat, und das ist ja auch das Desillusionierende in den letzten 10 Jahren. Der MR kann eben nur auf dem Papier frei entscheiden, wen er vorschlägt. In der Praxis wird es schwierig. Selbst wenn man gewillt wäre, den medialen Druck auszuhalten, einen halbwegs erfolgreichen Vorstand auszutauschen, so wird es an Gegenkandidaten mangeln.
Der Vorstand hat außerdem die neue GF installiert. Ob das gute Entscheidungen waren, wird man erst in einem Jahr halbwegs beurteilen können. Zunächst klingen die Personalien gut und wohltuend frisch. Nach außen wird man verkaufen können, dass man aus den Fehlern mit Veh und Heldt gelernt hat. Ja, der Vorstand hat auch schlicht Glück, dass der Trainer ein Glücksgriff war und die Mannschaft mal positiv überrascht hat in diesem Jahr. Wir sind ein Fußballverein und die Masse der Mitglieder bewertet gute oder schlechte Arbeit am jeweiligen Tabellenstand. Daher wird der Vorstand wieder vorgeschlagen, wenn er weitermachen will. Ob man ihm intern die Leviten liest oder nicht, wird daran nach meiner Erwartung nichts ändern.