Dann erzähle ich mal von der anderen Seite des Tisches.
Ich glaube wie van Gool, dass es mehr als 40 Mitglieder waren, die gekommen waren. Etwa 60. Allerdings wurden es weniger nach der Raucherpause. Tatsächlich ist das Interesse an der MR-Wahl ernüchternd.
Das war ein interessanter, aber auch echt anstrengender Abend. Ich kam etwas zu spät (deshalb ging der "Kelch IRonnie an mir vorbei. Ich musste ihm das Gespräch nicht verweigern).
Wie immer bei solchen Veranstaltungen wird man sich wieder gewahr, dass die Arbeit des MRs, anders als man es in einem Diskussionsforum wie hier eigentlich wahrnimmt, sich nicht nur um Vereinspolitik im engeren Sinne (auch wenn das vermutlich nicht präzise ausgedrückt ist), also um Kontrollfunktion und ähnliches dreht. Nach den Gesprächen gestern würde ich sagen, dass sich die Hälfte des bisherigen Gremiums eher als "Kümmerer" sieht, die versuchen, sehr konkrete Probleme der Mitglieder zu lösen. Da sind wir im Bereich von Sportarten, die an mir bezüglich des FCs ehrlich gesagt völlig an mir vorbeigehen. Handball, Tischtennis, Frauenfußball. Das hat in einem Verein, der diese Sparten anbietet, durchaus seine Berechtigung, zumal wir ja tatsächlich nur Mitglieder des e.V.s sind, zumindest mein Denken dreht sich allerdings hauptsächlich um die KG.
Ich finde die Arbeit der "Kümmerer" auch im Bereich "Behinderte" u.ä. lobenswert. Jetzt kamen auch neue Kandidaten dazu, die sich schwerpunktmäßig um die Belange der "aktiven Fanszene", kümmern wollen. Also wieder wieder für einen Dialog zwischen Verein und Ultras sorgen wollen. Auch das sicher wichtig, aber nicht meine Priorität.
Dann konnte man in den Gesprächen hören, dass es auch innerhalb des aktuellen MR große Spannungen gibt (zumindest bei zwei M-Räten könnte man persönliche Verletzungen heraushören). SMR wird dabei sehr viel Verantwortung für das schlechte Verhältnis zum Vorstand zugeschoben. Er und Spinner seien Alphatiere, die nie miteinander können werden. Einer müsse gehen - und dabei hatte man nicht Spinner im Sinn.
Ich habe ja hier in den letzten Jahren immer wieder moniert, dass mir die Arbeit des MR zu wenig transparent ist, ich gar nicht erfahre, wer was macht und ähnliches. Da wurde mir hier ja immer gesagt, es gäbe doch die Berichte im GBE. Die fand ich aber immer belanglos. Gestern wurde mir von vier aktuellen M-Räten berichtet, dass diese Berichte einer Zensur unterstehen. Der FC will nicht, dass in einem eigenen Medium die Marke FC beschädigt wird, deshalb ist Kritik am FC, am DFB und überhaupt unerwünscht. Schade, dass ich davon eher zufällig erfahre.
Ich glaube, gestern drei "Maulwürfe" des Verstands erkannt zu haben. Einer hat offen zugegeben, von Schumacher aufgefordert worden zu sein, sich aufzustellen. Die Enkelin von Ex-Präsident Hartmann gehört dazu, die sich eigentlich ohne wirkliche Agenda präsentiert hat ("Ich möchte frischen Wind in den MR bringen.") und ein ehemaliger Vorstand (?) des Ärmelsponsors DEVK steht auch auf meiner Liste, der auch kein richtiges Anliegen hatte. Dann gab es noch zwei, die wiederum wollten, dass der MR die Meinung der Mitgliedermehrheit vertritt und nicht die einer Minderheit (also gegen den Vorstand und so). Klingt zwar nach Maulwurf, waren sie aber wahrscheinlich nicht. Sie waren ernsthaft empört. Ihnen habe ich deutlich gemacht, dass sie nicht wählen werde.
Einem weiteren auch noch, der sehr bereit war, Anteile zu verkaufen.
Es gab dann einige Kandidaten, die ich sofort wählen würde, wenn es um den MR des SV Adler Dellbrück gehen würde. Der vom Familienfanclub Bornheim z.B.. Sympathischer, vermutlich guter Mann für die Kümmerer-Fraktion. Das gilt auch für andere. Der CSD-Aktivist. Eine wichtige Sache! Keine Frage! Aber reicht das für den MR? Für mich nicht. Oder die Frau, die sich unglaublich dafür eingesetzte, den Frauenfußball zu stärken. Alles, was sie mir gestern gesagt hat, leuchtete mir sofort ein. Da es aber viel um Organisatorisches geht, um Geld, um Anerkennung weiß ich aber nicht, ob dafür der MR der richtige Ort ist. Oder ob ich mir vom MR nicht einen anderen Schwerpunkt wünsche.
Bedenken habe ich auch bei den beiden (Ex-) Bürgermeistern. Der Hürther betonte, wie oft er dem Verein mit seiner Expertise bei Verwaltungsfragen, beim Umgang mit der Stadt geholfen hat. Das ist sicherlich wertvoll, klingt für mich aber nach einer Dienstleistung, die nicht aus dem MR rekrutiert werden sollte.
Was habe ich noch vergessen? Van Gool hat mich zugetextet. Kompetent, aber im Stil von D-T Heck. Ich war einer der Letzten für ihn am dem Abend. Interessant fand ich, dass er denkt, einen Stadionumbau alleine durch eine Fananleihe finanzieren zu können.
Trippel wirkte im Gespräch mit mir nicht besonders gewinnend. Er hat mir gegenüber versucht, deutlich zu machen, dass er sich vor allen Dingen um den Bereich Tischtennis, Handball und anderem Amateursport kümmert, es von daher keine Probleme mit seiner Nebentätigkeit mit dem FC gibt.
Zum Thema Anteilsverkauf war man bis auf die genannte Ausnahme ablehnend eingestellt, alle, die gefragt habe, bestanden auf dem Stadionstandort Müngersdorf. Beim GBH gingen die Meinungen massiv auseinander. Nicht, was die Notwendigkeit angeht, bessere Arbeitsbedingungen für alle zu schaffen. Sondern, wie realistisch es ist, in näherer Zukunft, die Pläne umzusetzen und ob es nicht sinnvoller ist, ein Trainingszentrum ab vom GBH zu bauen.
Ich glaube, das war es.
Nein, war es noch nicht. Die Frage ist, wen man bei diesem Wahlverfahren wie wählt, damit man einen meinungsstarken MR hat, der die Kompetenz und die Persönlichkeiten hat, die Vorstandsarbeit beurteilen zu können.
Ganz egal, wie man persönlich zu SMR steht, ohne ihn würde der MR geschwächt. Wettich ist wahrscheinlich genauso wichtig, obwohl er mich gestern nicht wirklich überzeugt hat, dann noch ein paar andere, vermutlich nur alte M-Räte. Es wird übrigens tatsächlich wieder händisch gewählt aber von einem "Scanner" wie man mir sagte, ausgezählt. Von daher sollte die Wahl nach zweieinhalb Stunden gegessen sein - sagte man mir.
Ich glaube, bei dem Wahlverfahren ist es wichtig, sehr geizig mit "Ja"-Stimmen zu sein und sehr großzügig mit dem "Nein". Es ist verlockend, allen, die einem zumindest nicht unsympathisch waren, zuzustimmen, das würde aber vermutlich fatale Folgen haben. Ein SMR wird jede Menge "Nein"-Stimmen bekommen, weil er polarisiert, ein "Kümmerer" nicht. Vermutlich sind "Nein"-Stimmen wahlentscheidender als welche mit "Ja".
Ich werde mich vermutlich auf wenige Kandidaten (5-6) und den Rest ablehnen.