Glaube nicht, dass es, wie in dem Artikel angeregt, für die FC-Mitgliederzahlen was bringt wenn dem Fanprojekt Vorverkaufs-Privilegien gestrichen werden.
Bei 7.800 Mitglieder gibt es vielleicht 4.500-5.000 die keine Doppelmitgliedschaft haben. Und ob dann die Leute die eben nur Fanprojekt Mitglied sind, weil das Geld knapp ist von 33,5€ zur 92€ FC-Mitgliedschaft wechseln ist sehr fraglich.
Man könnte sicher 2 bis 2.500 Mitglieder aus dem Fanprojekt rausziehen, aber nur zum Preis dass das Fanprojekt kaputt geht.
Der Effekt wäre sogar geringer als Du annimmst. Eine Umgehung der FC-Mitgliedschaft via Fan-Projekt ist für den FC faktisch kein größeres Problem. Von den etwa neuen 4.000 FP-Mitgliedern in den letzten neun Jahren haben 3.000 direkt eine Doppelmitgliedschaft abgeschlossen, weitere 150 sind später zusätzlich FC-Mitglied geworden. Grob redet man also über 900 Mitglieder in neun Jahren oder 100 pro Jahr, die als zusätzliches FC-Mitgliederpotential "verlorengegangen" sind.
Ob das ein hinreichendes Quantum ist, eine gewachsene Struktur in Frage zu stellen*, mag jede(r) für sich beantworten. Einen zahlmäßig weit größeren Effekt gäbe es z.B., wenn man den Bezug der Dauerkarte an die Vereinsmitgliedschaft knüpfen und auf eine DK pro Mitglied limitieren würde. Da reden wir über ein Potential mindestes im hohen vierstelligen Bereich. Das ginge dann aber (auch) zu Lasten einzelner Fanclubs und scheint mir daher keinesfalls sinnvoll. Rein wirtschaftlich betrachtet, wäre das aber sinnvoll, fanpolitisch sicher nicht.
*Die Doppelmitgliedschaft ist seinerzeit übrigens auf Wunsch des FC eingeführt worden, (auch) weil er das damalige Mitgliederpotential das FP für eigene Zwecke nutzen wollte. Er hat damals dann auch die Struktur der Mitgliedervorteile (in Teilen) vom FP übernommen. Bis Mitte/Ende der 1990er hat Mitgliederservice den FC so gut wie nicht interessiert, sondern es war das Fan-Projekt das Tickets nicht nur an wenigen Vorverkaufsstellen anbot, sondern - für alle Mitglieder zugänglich - auch per Post zusandte, überhaupt erstmals einen Auswärtsticket-Verkauf in Köln organisierte. Das waren natürlich noch völlig andere Dimensionen, aber doch geht vieles von den Mitgliedervorteilen des FC auf eine Einführung und Erprobung beim FP zurück. Das ist ein natürlich ein historisches Argument, aber vielleicht doch keines, über das man so einfach hinweggehen sollte.