Für die erste Liga mag das stimmen, aber in der zweiten Liga sind 20 Mio. € ein enormer Wettbewerbsvorteil - zugegebenermaßen nicht in den Händen von Christian Hochstätter. Die 20 Mio. € sind für den VfL-Bochum knapp 1,5-2 Jahresetats (was auch immer der VfL als "Jahresetat" definiert). Übertragen auf den FC wären das 100-120 Mio. €. Auch in der ersten Liga ist das noch eine ganze Menge Geld.
Auf der anderen Seite ist die zweite Liga sehr ausgeglichen, und steigt nicht gerade wieder ein "Großer" ab, kann man auch mit einem verhältnismäßig kleinem Etat und guter Arbeit aufsteigen. Das, viel eher als eine Inflation des Geldes in der Fußballbranche, macht das Vorhaben aus Sicht des VfL so bescheuert. Es ist doch ein Eingeständnis absoluter Inkompetenz, wenn man nur glaubt aufsteigen zu können, wenn man einen Einmalbetrag aus einem Anteilsverkauf einnimmt, obwohl man zu den finanziell konkurrenzfähigsten Clubs der zweiten Liga gehört und fast jedes Jahr ein Club unter die ersten Drei kommt, der keinen nennenswert höheren Etat als der VfL Bochum hat.
Ich halte es außerdem für Blödsinn, ständig von der Hyperinflation im Fußball zu reden. Es wechseln in den europäischen Top-Ligen immer noch Spieler für einstellige Millionenbeträge den Club und etablieren sich sofort als taugliche Akteure. Der FC ist dafür nur gerade kein gutes Beispiel.
Von den absurden Ablösesummen der Top-Clubs merkt ein VfL-Bochum zudem ganz sicher nichts. Das Geld tröpfelt nicht so schnell und einfach die Ligen herunter. Bevor die Kohle der Scheichs über Paris, Barcelona und Dortmund beim VfL ankommt, sind 99% bei Spielern und Beratern versickert.